Beiträge von Yeti

    Am Samstag ist ein 57-jährige Fußgängerin an den Folgen eines Unfalls verstorben, der sich bereits am Mittwochmorgen ereignete. Zunächst war nur von leichten Verletzungen die Rede.

    https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59461/4518477

    Update heute: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59461/4522031

    Die Unfallstelle war hier schon mehrfach Thema, unter anderem wegen des originellen Standortes des Ampelmastes mitten auf dem "Radweg".

    Das Bild zeigt die Harburger Straße stadtauswärts. Nach rechts geht es zum Betriebshof der KVG in der Sachsenstraße. Die Polizeimeldung interpretiere ich so, dass die Fußgängerin hier von rechts nach links über die Fahrbahn der Harburger Straße gehen wollte.

    https://goo.gl/maps/AyU6cxMRV7Ut5Lkr7

    Beim Wortlaut der Polizeimeldung könnte ich k***** ("vermutlich aus Unachtsamkeit", "dunkel gekleidet", "ohne auf den Verkehr zu achten", ...). Ob sich die Polizei auch die Frage gestellt hat, wie schnell der Bus an dieser Stelle noch gefahren ist und wie aufmerksam der Busfahrer war? Warum war die Ampel nicht in Betrieb? Vermutlich nicht, weil man den Fußgängern morgens um 5:30 Uhr nicht zumuten möchte, ohne Grund an einer roten Fußgängerampel warten zu müssen, obwohl kein Auto kommt.

    :(

    Einen nicht benutzungspflichtigen gemeinsamen Geh- und Radweg kann man derzeit in Deutschland nicht korrekt mit Verkehrzeichen beschildern.

    Ich war im Dezember auf einem Seminar der Fahrradakademie. Dabei wurden auch gemeinsame Geh- und Radwege ohne Benutzungspflicht kurz angesprochen. Die Aussage war ganz eindeutig, dass es so etwas geben kann, aber dass eben Unklarheiten darüber bestehen, wie ein solcher Weg zu kennzeichnen sei. Es wurde gesagt, dass die oberste Verkehrsbehörde des Landes dafür eine Regelung treffen kann. In Bayern und NRW hat man sich auf die markierten Piktogramme geeinigt, wie sie bei Bernd Sluka beschrieben sind:

    Passau / Bayern http://bernd.sluka.de/Radfahren/Geh_und_Radweg.html

    Oder in Schloss Holte-Stukenbrock / NRW: http://www.schlossholtestukenbrock.de/wirtschaft-woh…hr/radwegenetz/

    Dass dafür im Leitfaden Radverkehr der Niedersächsischen Landesbehörde die Kennzeichnung mittels rechts allein stehendem [Zusatzzeichen 1022-10] beschrieben ist, war mir noch gar nicht aufgefallen. Danke für den Hinweis, Schaumburger

    In der VwV-StVO steht zu Radwegen ohne Benutzungspflicht:

    Zitat

    Radwege ohne Benutzungspflicht sind für den Radverkehr vorgesehene Verkehrsflächen ohne Zeichen 237, 240 oder 241.

    Da hier explizit auch Wege ohne Zeichen 240 aufgeführt sind, muss es also auch gemeinsame Geh- und Radwege ohne Benutzungspflicht geben können. Das Problem ist nur, dass erkennbar sein muss, dass es sich eben auch um eine für den Radverkehr vorgesehene Verkehrsfläche handelt. Aus meiner Sicht kann das sowohl mit den Piktogrammen als auch mit dem [Zusatzzeichen 1022-10] erfüllt werden.

    Damit ich nicht falsch verstanden werde: Die gemeinsame Führung von Rad- und Fußverkehr sollte nur in absoluten Ausnahmenfällen überhaupt in Betracht gezogen werden, wenn es mit den Belangen des Fußgängerverkehrs vereinbar ist und wenn der Weg zum Fahrradfahren geeignet ist. Das kommt also nur auf Wegen infrage, die ausreichend breit sind und auf denen nur wenige Fußgänger unterwegs sind und die auch sonst die allgemeinen Anforderungen an einen "Radweg" erfüllen, insbesondere an Kreuzungen. Dort, wo kein Grund für einen benutzungspflichtigen Weg besteht, aber auch dauerhafte Schrittgeschwindigkeit nicht angemessen ist (z.B. für Außerorts-Wege), kann das aus meiner Sicht eine Lösung sein.

    Mir ist auch klar, dass mit diesem Mittel Missbrauch getrieben werden kann, indem ungeeignete Wege damit gekennzeichnet werden. Mir ist das aber immer noch lieber als der selbe Weg mit [Zeichen 240], weil ich dann wenigstens keine OWi begehen muss, um sicher Fahrrad zu fahren.

    Hier in Hamburg stellt man um linksseitige Radwege freizugeben folgendes Schild auf (wurde von der VD genehmigt):

    CyL8gCr.png

    Beispiel

    Rechte freigegebene Gehwege sind mit einem einzelnen [Zusatzzeichen 1022-10] beschildert. Nicht-BNP. werden gar nicht beschildert

    Zwar ist diese Art der Beschilderung nicht bundeseinheitlich, aber ich favorisiere sie gegen die anderen modelle - auch aus dem Niedersächsischen Leitfaden.

    Dabei ist die Freigabe linker Radwege durch das allein stehende [Zusatzzeichen 1022-10] eindeutig geregelt. Warum erfindet man dafür ein neues Zeichen?

    Lediglich für die Freigabe rechtsseitiger gemeinsamer Geh- und "Radwege" gibt es keine einheitliche Kennzeichnung.

    So lange lebe ich nicht, dass man das alles gerichtlich klären kann. Ihr könnt mich meinetwegen für völlig naiv halten, aber wir starten gerade noch eine konstruktive Großoffensive. Am kommenden Montag stelle ich dem Stadtrat unser Radverkehrskonzept vor, in dem wir auf 85 Seiten beschrieben haben, wie es ist, warum es so nicht gut ist und wie man es besser machen kann.

    Danach lassen wir uns einen Termin beim Bürgermeister geben und erzählen ihm, dass er mit seiner Verwaltung ein Problem hat. Der ist seit September 2019 neu im Amt und muss sich davon nicht persönlich angegriffen fühlen. Vielleicht hilft das.

    Das Problem ist ja auch, dass die Maßnahmen, die die Stadt versucht hat, umzusetzen, an Dilettantismus kaum zu überbieten sind. Was nutzt es, wenn ich die verklage und hinterher wird es noch schlimmer?

    Im Radverkehrskonzept aus dem Jahr 1999 wurde bereits vorgeschlagen, die Neubourgstraße zur Fahrradstraße zu erklären. Wie viele andere sinnvolle Maßnehmen, wurde das aber bis heute nicht umgesetzt. Im Gegenteil: Man hat ganz bewusst daran festgehalten, Radfahrer in dieser Nebenstraße, in der Tempo 30 gilt (extra nicht als 30er Zone), auf einen benutzungspflichtigen Zweirichtungs-"Radweg" zu zwingen, der zwischen parkenden Autos und Laternenmasten gerade einmal 1,30m breit ist.

    Nun gibt es aber neue Töne und es fällt sogar das Wort "Fahrradstraße".

    https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/stade/c-politi…graemen_a160460

    Den Vorschlag haben wir auch bereits gemacht und zwar im vorderen Abschnitt zwischen Bahnhofstraße und Gründelstraße nur für Anlieger frei und im Bereich vor der Grundschule komplett ohne Kfz-Freigabe. Für Besucher des Restaurants Al Porto könnte man die Verbindung zwischen der Wallstraße und dem Restaurant freigeben und in dem Zuge dort auch die Einbahnstraßenregelung aufheben. Wenn außer den Restaurantbesuchern dort niemand mehr fahren darf, sollte das keine Probleme geben.

    Im Abschnitt zwischen der Bahnhofstraße und der Gründelstraße müsste das Parken auf die andere Seite verlegt werden. Zum Einen reduziert sich die Zahl der Parkplätze dann von ganz alleine und es entstehen Lücken zum Ausweichen an den Grundstückszufahrten. Radfahrer, die entgegen der Einbahnstraßenrichtung fahren, sollten dies nicht auf der Seite tun müssen, wo die Autos parken.

    Es muss ohnehin geprüft werden, wie viele Parkplätze dort wirklich benötigt werden. Es gibt dort Arztpraxen und Anwaltskanzleien und das Geschrei wird sicherlich große sein, wenn man vorschlägt, dass die Besucher auch im 200m entfernten Parkhaus an der Wallstraße einen freien Platz finden.

    Hier: https://goo.gl/maps/bZWEkksEekgMFJfj7

    Nachdem der Sturm bereits einige nachlässig aufgestellte temporäre Verkehrszeichen umgeworfen hat, habe ich Sabine auch im Verdacht hierfür verantwortlich zu sein: Sauber abgeknickt über dem Boden und einmal um die Hochachse gedreht. Spuren von punktueller Gewalteinwirkung durch ein Kfz. waren nicht erkennbar.

    Die Doku hat wirklich ein paar Highlights. Schon am Anfang die erstaunte Nachfrage, dass man in NL mit dem Fahrrad nicht in der Fußgängerzone fahren darf. In Deutschland übrigens auch nicht.

    Und bei 15:54 kommt dann der Leiter der Verkehrsdirektion Essen mit dem Fahrrad auf dem linken Gehweg aus einer 30er Zone. Aber wenigstens mit Polizei-Warnweste.

    Für mich sind es diese kleinen Details, die den Unterschied so deutlich machen :)

    Das Altländer Viertel ist ein Problem-Stadtteil. Eine der Ursachen liegt aber daran, dass es als solcher stigmatisiert ist.

    Man erlebt dort auch die Folgen einer gescheiterten Integrationspolitik, aber die Entscheidung, aus diesem Grund dort nicht die neue Schule zu bauen, feuert den Teufelskreis weiter an. Piefiges Kleinstadt-Denken.

    Ist jetzt aber kein Youtube-Highlight ;)

    Selbst „einige“ ist viel zu hoch gegriffen. Habt ihr schonmal die anderen Radler da draußen beim Geradeausfahren über eine Radwegfurt beobachet? Die fahren *alle* maximal nach Gehör. Schulterblicke absolute Fehlanzeige.

    Da muss ich Th(oma)s leider recht geben und ich wundere mich manchmal, dass nicht noch viel mehr passiert. Damit will ich bestimmt nicht in den "Die Radfahrer halten sich ja doch nie an die Regeln"-Chor einstimmen, aber manches, was man so erlebt, ist schon gruselig, wenn man sich mal damit befasst hat, wie und wo Unfälle mit Radfahrern passieren.

    Auf der anderen Seite stehen die persönlichen Erfahrungen eines Unfalls und eines beinahe-Unfalls, wo ich nicht blind oder unachtsam in die Situation geraten bin, ganz im Gegenteil. In beiden Fällen habe ich die Situation ganz bewusst wahrgenommen, aber falsch eingeschätzt. Im ersten Fall war ich mir 100%ig sicher, dass der LKW-Fahrer mich gesehen hat und durchfahren lässt. Ich hatte Blickkontakt über die Außenspiegel und seine Fahrweise habe ich so interpretiert, dass er vor dem Abbiegen warten wird. Da hatte ich dann einfach nur Glück, dass nichts passiert ist (und gute Bremsen).

    Im anderen Fall hatte ich meinen späteren Unfallgegner gesehen und abgespeichert als "der steht da und wartet bis ich durch bin". Weil ich mich dann auf die Ausfahrt von der anderen Seite konzentriert habe, habe ich zu spät bemerkt, dass der Abbieger doch losgefahren ist und dann lag ich auf der Motorhaube. Auch dabei ist zum Glück außer Prellungen und leichten Abschürfungen nichts Schlimmes passiert und die guten Bremsen haben einen heftigeren Einschlag verhindert.

    Und dann gibt es noch die vielen Stellen, die so blöde gebaut sind, dass eigentlich niemand verstehen kann, wie man sich dort richtig verhalten soll oder wie eindeutig wird, wie man sich selbst verhalten wird oder wie andere das tun. Wenn man sich dann noch jemanden auf dem Fahrrad vorstellt, der nicht mehr so gelenkig ist oder nicht so fahrsicher, um bei Annäherung an eine Furt den Kopf um 180° nach hinten zu drehen, wundert einen eigentlich wirklich nur, dass das erstaunlicherweise doch recht häufig ohne Unfall gut geht.

    Hoffentlich nehmen sich die Schulen das nicht zum Vorbild, dann muss man ja erst recht mit dem Auto fahren...

    In Stade plant man ein neues Schulzentrum, hier: https://goo.gl/maps/npSdJn9G7u5fJvNSA

    Ich dachte erst, dass es eine kleine Grundschule für den neuen Stadtteil Riensförde werden soll, aber es wird eine Schule für 800 Schüler und 2 Schulen im Stadtgebiet sollen dafür geschlossen werden. So schafft man sich zusätzliche Verkehrsprobleme.

    https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/stade/c-politi…nsfoerde_a92558