Beiträge von Yeti

    Gestern Abend war dann auch das [Zeichen 250] weg.

    Jetzt ist nur noch der Rest falsch.

    Die Baustelle beginnt 500m später. Es gibt hier vorne also weder einen Grund für die Absperrschranken, noch für die Umleitung. Eine Baustelle 500m weiter stellt hier auch keine besondere Gefahr dar, mit der ein aufmerksamer Verkehrsteilnehmer nicht rechnen müsste und die daher ein Gefahrzeichen erfordert. Vermutlich hat sich die Verkehrsbehörde das Gefahrzeichen als Erläuterung gedacht, warum diese Straße nun gerade eine Sackgasse ist und sich überlegt, dass sie diese Akzeptanz-erhöhende Inszenierung mit einer Absperrschranke und der Bake noch untermauern kann. Vielleicht könnte man dort auch noch eine Schubkarre hinstellen und eine Schaufel anlehnen, damit die Leute verstehen, dass man dort gerade tatsächlich nicht durchkommt, weil gebaut wird.

    Nur das Sackgassenschild ergibt an dieser Stelle einen Sinn, kann aber durch das Zeichen 357-50 ersetzt werden, weil es für den Radverkehr eine Umleitung um den Baustellenbereich gibt und für Fußgänger auf einer Straßenseite ein Gehweg verbleibt.

    Eine Umleitung für den Radverkehr, auf der man nicht radfahren darf und die in eine Sackgasse führt, in der es nur zu Fuß weitergeht. Nur Anlieger dürfen bis zur Baustelle fahren.

    Zwei Tage vorher hing dort zusätzlich auch noch ein [Zeichen 254]. Leider war ich mit dem Foto zu spät, so dass Radfahren auf dem Bild nicht mehr doppelt, sondern nur noch einfach verboten ist.

    Ich war zweimal bei so einer öffentlichen "Bürgerbeteiligung". Einmal sollte ich was vortragen zu den Risiken von "Radwegen" und einmal war ich nur stiller Zuhörer. Beide Male haben sich einige Leute unmöglich benommen. Für Argumente sind viele ohnehin nicht zugänglich, sondern es geht nur darum, Stimmung zu machen und Dampf abzulassen.

    Was man unter den Wortmeldungen noch als konstruktive Vorschläge bezeichnen konnte, war in der Regel nicht mit rechtlichen Vorgaben vereinbar und würde in den allermeisten Fällen nicht einmal funktionieren, weil es nicht zu Ende gedacht ist. Würde ein solcher Vorschlag tatsächlich umgesetzt werden, dann würden die Emotionen danach erst recht hochkochen.

    Meine Empfehlung an die Behörden: Haltet euch einfach an die Regeln und hört auf, das mit den Leuten auszudiskutieren.

    Arne Kramer: Er will Bürgermeister von Stade werden

    Bezahlschranke, aber die Überschrift reicht: Der derzeitige Leiter der für den Landkreis Stade zuständigen unteren Verkehrsbehörde will Bürgermeister der Stadt Stade werden (die allerdings eine eigene Verkehrsbehörde hat, genauso wie die Stadt Buxtehude und der Flecken Harsefeld).

    Ich werde mir heute aber wohl mal ein Tageblatt kaufen, um mir seine Beweggründe anzuschauen. Dass der amtierende Bgm. nicht noch einmal antritt, war abzusehen, nachdem er im letzten Jahr seine Krebserkrankung öffentlich gemacht hat.

    "Dem läuft es grundsätzlich zuwider, wenn, wie im vorliegenden Fall, Maßnahmen zur Abwehr drohenden rechtswidrigen Verhaltens nicht vorrangig gegen den Störer, sondern ohne Weiteres - und schwerwiegend in Grundrechte eingreifend - gegen den von solchem rechtswidrigen Verhalten potentiell Betroffenen ergriffen werden."

    Quelle: Bundesverfassungsgericht - Presse - Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde gegen die Verlegung in eine andere Justizvollzugsanstalt

    Ich stimme dir ja zu, dass ein Pedalantrieb keine Gefährdung erklären kann. Trotzdem sehe ich Verkehrsteilnehmer, die nicht von 2 Tonnen Stahl und diversen Sicherheitssystemen umgeben sind, als stärker gefährdet an, weil sie bei einem Unfall weniger geschützt sind.

    Unlogisch bleibt es trotzdem, weil man dann auch Motorradfahrer auf Radwege zwingen müsste, um sie vom gefährlichen Autoverkehr zu separieren.

    Wir sind uns aber wohl darin einig, dass der angebliche Schutz vor allem ein Vorwand ist, die "Störer" aus dem Weg zu schaffen. Die Taktik geht auch bestens auf. Wenn ich mich mit Leuten unterhalte, kommen wir oft zu dem Ergebnis, dass die Angst auf der Fahrbahn weniger eine Angst ist, von hinten überfahren zu werden, als vielmehr die Angst, "den Verkehr" zu stören. Dieselbe Angst erklärt meiner Meinung nach auch, warum die Leute auf Gehwegen parken, obwohl es am Fahrbahnrand erlaubt ist.

    entgegen aller anderslautender Rhetorik gilt nach wie vor beim MIV, dass die berühmte 'Leistungsfähigkeit des Autoverkehrs' über die Verkehrssicherheit der Bevölkerung gestellt wird.

    Es ist sogar entgegen anderslautender Verordnungen und Vorschriften so, weil die Behörden sich einen Scheixx darum scheren, was sie eigentlich tun müssten. Anstatt die Verkehrssicherheit zu erhöhen, sperrt man lieber die Gefährdeten aus und zwingt sie auf ungeeignete Wege, damit der Autoverkehr freie Bahn hat und sich ungehindert austoben kann.

    Als Dorfkind bin ich damals mit dem Bus zur Schule gefahren, das war ganz normal. Daher hätte ich das sicherlich auch im Anschluss weiter getan, wenn es nutzbare Verbindungen gegeben hätte, um zu meiner Ausbildungsstelle zu kommen. Dieses Angebot gab es aber nicht und daher bin ich von da an Auto gefahren. Diese Gewohnheiten später wieder zu ändern, ist allerdings schwierig.

    So lange das Auto eine bequeme, erschwingliche & effiziente Mobilitätsform darstellt, wird nicht plötzlich eine nennenswerte Zahl von Menschen den Bus nehmen.

    Du meinst, dass das Auto erschwinglich ist, obwohl es ineffizient ist, weil meistens nur einer drin sitzt. Leider vergisst du auch alle, für die ein Auto eben nicht erschwinglich ist, oder die eigentlich gar nicht mehr fahren wollen und das nur tun, weil sie keine Alternative haben. Meine Mutter fährt jetzt viel mit der Bahn und D-Ticket. Aber zum 5km entfernten Bahnhof nimmt sie das Auto, weil dahin kein Bus fährt. Jedenfalls nicht dann, wenn auch ein Zug kommt. Sie ist jetzt 80 Jahre alt. Mal sehen, wie lange das noch geht.

    Und ich tue mich teilweise schwer damit, die Kosten für die Versorgung mit "Mobilität" der Allgemeinheit aufzubürden.

    Aber das tun wir doch längst nicht nur beim ÖPNV. Wir subventionieren nicht nur den Straßenbau, sondern sogar den Besitz und die Nutzung von Kraftfahrzeugen. Es gibt völlig sinnlose Provinzflughäfen, die rote Zahlen schreiben und den Ländern gehören. Gerade haben sich das Land Niedersachsen und der Bund an einer Werft für Kreuzfahrtschiffe beteiligt.

    Meiner Meinung nach ist die verkehrliche Erschließung (=Versorgung mit Mobilität) eine Aufgabe, die in der Tat die Allgemeinheit zu tragen hat. Dazu zählt für mich neben einer geeigneten Zuwegung (Straßen, Wege) auch eine Grundversorgung mit öffentlichem Verkehr. Dass das in abgelegenen Regionen nicht nach Fahrplan im 15-Minutentakt realisierbar ist, steht außer Frage. Es geht auch nicht um jede abgelegene Hütte im Wald.

    Die Lösung kann nicht im weiteren Zusammenstreichen von starren Fahrplänen liegen, sondern durch Optimierung von On-Demand Angeboten. Dafür bräuchte man aber auf dem Land erstmal Handyempfang.