Beiträge von Yeti

    Wurde die Gefahr nicht zuerst dadurch geschaffen, dass man den Straßenraum nicht gleich ganz anders aufgeteilt hat?

    Wurde die Gefahr nicht auch dadurch geschaffen, dass man überhaupt den Straßenraum aufgeteilt hat?

    Man stelle sich die Situation mit einem einzigen breiten Fahrstreifen vor, auf dem im Normalfall Radfahrer mit ausreichendem Abstand überholt werden können, selbst dann, wenn diese ebenfalls ausreichenden Abstand nach rechts zu parkenden Fahrzeugen halten. Also die selbe Breite wie mit Radfahrstreifen, aber ohne durchgezogenen Breitstrich.

    Als Radfahrer würde man dann an einem Hindernis nicht mehr den Straßenteil wechseln und vom benutzungspflichtigen Radfahrstreifen auf die Fahrbahn einfahren (ohne Vorrang wegen §10), weil man schon auf der Fahrbahn ist. Bei einem einzigen breiten Fahrstreifen würde man auch nicht die Fahrspur wechseln. In dem Moment, wo man anzeigt, dass man sich wegen eines Hindernisses zur Mitte des Fahrstreifens einordnet, besteht für Fahrzeuge, die sich von hinten nähern, Überholverbot.

    Es kursieren ja Bilder von Lieferdiensten, die auf dem rechten Fahrstreifen links neben einem Radfahrstreifen halten. Und dann feiert die Fahrradblase, wie vorbildlich das sei, weil endlich mal einer ihr Revier freigehalten hat. Ganz ehrlich: Ich würde dann mit dem Rad lieber links an dem Fahrzeug vorbei fahren, als durch die Lücke.

    Aber die meisten Radfahrer wollen ja immer ihren eigenen Platz, ganz exklusiv, möglichst noch mit Bordsteinkante oder Poller. Und immer, wenn dieser exklusive Platz blockiert ist, oder wenn der exklusive Verkehrsweg einen anderen Verkehrsweg kreuzt, gibt es Probleme. Der exklusive Platz für den Radverkehr impliziert nämlich auch, dass Radfahrer auf allen anderen Flächen nichts zu suchen haben.

    *edit: Welche dieser drei Situation wäre für Radfahrer am sichersten?

    Das wissen deine CSU-Schergen in FFB vermutlich auch nicht besser. Nutze doch einfach mal die nächste Gelegenheit, es ihnen schonend beizubringen :)

    Ich hatte auch einen netten Mailwechsel mit dem in dem Artikel erwähnten Herrn Ehlers von der FDP, der sich auch recht interessiert zeigte. In zwei Wochen habe ich ein Date mit den Grünen.

    Nur die Stader SPD-Fraktion hat sich bislang aktiv dagegen gewehrt, sich mit mir zu unterhalten. Die müssen das dann auf anderem Wege lernen.

    Das habe ich der CDU auch geschrieben, dass man damals die Anordnung der Benutzungspflicht hätte sorgfältig prüfen müssen, aber nicht deren Aufhebung. Ich habe denen empfohlen, sich von der VB mal die entsprechende Anordnung zeigen zu lassen. Wenn das Datum vor 1998 liegt, ist die sowieso hinfällig. Aber ich schätze eher, dass es gar keine Anordnung gibt. :)

    Die Frage stellt sich natürlich, ob man bei ca. max. 500 Kfz/h (10% der DTV) und 5,50 m Fahrbahnbreite zwingend einen Fußgängerüberweg braucht, zumal es am Bockhorster Weg (der heißt wirklich so) auch noch eine Fußgängerampel gibt. Allerdings verwundert es schon, dass "die Stadt" die Regeln immer genau dann gut kennt, wenn sie dem ungebremsten Kfz-Verkehr dienen.

    An Fußgängerüberwegen sieht man ja auch regelmäßig abenteuerliche Szenen mit Radfahrern, insbesondere auch an dem im Hohenwedeler Weg, wo die linksseitige Gehwegfreigabe endet und rechts wieder ein [Zeichen 240] steht. Warum es ausgerechnet hier einen FGÜ gibt, weiß ich auch nicht. Der ist ja wirklich gerade einmal 75m vom nächsten FGÜ am Kreisverkehr weg.

    https://goo.gl/maps/Zb8aVNSvURZJwBqA6

    Nachdem der "Neues aus Stade"-Thread vom Umfang her etwas aus dem Ruder gelaufen ist, hat Malte eine neue Rubrik eingerichtet. Für neue Themen aus Stade werde ich daher künftig einen neuen Thread eröffnen und auch dann, wenn es zu Themen, die in dem langen Thread schonmal begonnen wurden, etwas Neues gibt, dieses in einem neuen Thread fortsetzen.

    Los geht's mit dem Hohenwedeler Weg. Darüber berichtete kürzlich das Wochenblatt: Verbesserung gewünscht: Verkehr im Hohenwedeler Weg in Stade macht Probleme - Stade (kreiszeitung-wochenblatt.de)

    Hier: https://goo.gl/maps/p5n76T4sv1D3khnB6

    Situation: Schmale Fahrbahn (5,50m), DTV ca. 5000 Kfz/Tag, Linienbus, Schulweg zur IGS und zur Grundschule im Bockhorster Weg. In Richtung Südwesten / Süden [Zeichen 240] und in Gegenrichtung der selbe Weg dann linksseitig [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10]. Es gibt Kreuzungen mit katastrophalen Sichtbeziehungen und der Weg ist größtenteils nur 1,80 - 2,00 m breit, in Richtung Südwesten / Süden, wo er benutzungspflichtig ist, ansteigend. In Gegenrichtung ist der rechtsseitige Gehweg noch schmaler (sieht man im Wochenblatt-Artikel auf dem unteren Bild).

    Die Lage ist eigentlich sonnenklar: Radverkehr auf die Fahrbahn und Tempo 30, aber damit tun sich die Herrschaften wieder einmal schwer. Nun scheint aber auch die Politik auf den Trichter gekommen zu sein, dass das nicht so bleiben kann und ich habe die CDU- und FDP-Fraktion im Stadtrat mit einigen Hintergrundinformationen zur rechtlichen Lage versorgt.

    Sehr ärgerlich finde ich die im Wochenblatt-Artikel zitierte Meinung des Fachbereichsleiters Herrn Beckmann, dass die Unfallstatistik keinen Grund liefere, dort etwas zu ändern. In meiner Mail an CDU und FDP habe ich daher darauf hingewiesen, dass Verkehrsregeln nicht erst gelten, wenn sich Unfälle häufen, sondern dass die Verkehrsregeln dazu da sind, Unfälle zu vermeiden. Die Mail habe ich dann zur Information vorsorglich in Kopie auch an die Verkehrsbehörde und den Landkreis als zuständige Fachaufsichtsbehörde geschickt :saint:

    Bin mal gespannt, wie es da weitergeht. Wenn es um Schulwege geht, scheint man ja oftmals erst recht an gefährlichen Anordnungen festhalten zu wollen, die dem angeblichen Schutz "unsicherer Radfahrer" dienen.

    Hier noch einige Impressionen. Der Herr mit dem E-Scooter ist auf meine freundliche Ansprache auch auf die Fahrbahn gekommen. Der Radfahrer mit dem roten Pullover ist in die nächste Straße links abgebogen, aber Schrittgeschwindigkeit ist der auch bei freundlicher Auslegung nicht gefahren (Gefälle).

    Die haben halt nicht begriffen, dass wir gerade aus einer Warmzeit in eine Heißzeit starten. Oder sie haben es begriffen und setzen darauf, dass sie aus dem daraus resultierenden Chaos Profit schlagen können. Oder sie wollen ganz einfach -wie auch mit dem restlichen Programm- die wachsende Zielgruppe dummer Menschen bedienen.

    Es gibt neben den von dir genannten Möglichkeiten ja auch noch die Möglichkeit, ohne Rücksicht auf das Infektionsgeschehen, zu öffnen. Das wäre wohl wirtschaftlich die Option mit den geringsten Folgen gewesen. Der Preis wären dann eben deutlich mehr Tote (rein wirtschaftlich wäre es ggf. sogar positiv, wenn der demografische Wandel dadurch korrigiert wird) und gesundheitlich geschädigte. Da wäre man dann wieder bei einer Grundsatzdiskussion, wie viel einem das Leben derjenigen dann wert ist im Vergleich zum wirtschaftlichen Schaden.

    Nach deiner Definition wäre ja ein toter Rentner sogar positiv zu bewerten. An dieser Stelle bin ich raus, sorry.

    Mich stört in diesen Diskussionen nur immer, dass quasi so getan wird als folgen Maßnahmen und damit verbundene Schäden automatisch und quasi per Naturgesetz den Infektionswellen.

    Nein, die Infektionswellen folgen den Maßnahmen. Keine Maßnahmen = unkontrollierte Ausbreitung des Virus bis zur Überlastung des Gesundheitssystems, solange keine ausreichende Herdenimmunität besteht.

    Sollte es nicht Ziel politischer Entscheidungen sein, den Schaden durch die erforderlichen Maßnahmen gering zu halten? Das ist keine ganz einfache Entscheidung, weil dabei gegenläufige Interessen eine Rolle spielen. Letztlich geht es immer wieder um dn Konflikt zwischen kurzfristigen Gewinnen und langfristigen Konsequenzen. Ein 2-wöchiger harter Lockdown hat sicherlich gravierende wirtschaftliche Konsequenzen, aber ein 7-monatiger Teil-Lockdown auch. Was ist am Ende schlimmer?

    Die zweite Welle hat man sich erst entwickeln lassen, dann mit einem "Lockdown light" es gerade mal geschafft, den weiteren Anstieg zu stoppen, dabei von Weihnachten ohne Einschränkungen fantasiert und am Ende sowohl großen wirtschaftlichen Schaden als auch viele Tote gehabt und Weihnachten teilweise mit Ausgangssperre, sowie aus Sachsen bereits Intensivpatienten in andere Bundesländer verlegt, weil da alles am oder schon über dem Limit war. Für mich klingt das so, als hätte man das Schlechteste aus allen möglichen Szenarien kombiniert.

    Und was hat man daraus gelernt, als sich abzeichnete, dass die britische Mutation in der abflauenden 2. Welle bereits schon wieder exponentiell angestiegen ist und es ohne Gegensteuern auf eine dritte Welle hinauslaufen wird? Nichts, sondern man hat gelockert, damit sich die dritte Welle voll entfalten konnte. Schließlich war ja wieder Platz auf den Intensivstationen, die man offenbar wieder voll kriegen wollte, anstatt die Infektionszahlen so weit zu senken, bis man wieder die Kontrolle hat und einzelne Infektionsherde identifizieren und isolieren kann.

    Und die dritte Welle gab es, weil man vorher die Maßnahmen zu früh gelockert hat und als die Zahlen wieder rapide gestiegen sind (was vorhersehbar war und vorhergesehen wurde) zu lange gewartet hat, gegenzusteuern. Aber da war ja noch Platz auf den Intensivstationen, den man noch ausnutzen musste.

    Und der Fahrradverkehr kann bequem auf der Fahrbahn stattfinden.

    Kann er auch so, wenn Radfahrer keine Komplexe hätten und sich nicht selbst als Verkehrshindernisse betrachten würden, die sich lieber selbst gefährden, als den Autoverkehr zu stören.

    Der ADFC sollte sich mal für einen solchen Bewusstseinswandel einsetzen, anstatt mehr Gitterstäbe zu fordern oder die Entfernung von Gitterstäben zu erschweren. Dafür muss man mal die devote Demutshaltung ablegen und aufhören, sich selbst als Verkehrsteilnehmer 2. Klasse zu betrachten, für den die Reste gut genug sind.

    Das ist das "Hauptsache-Radweg-egal-wie-kacke" Denken. :)

    Damit macht man sich aber viele Freunde: Unter Autofahrern, denen man die lästigen Radfahrer aus dem Weg geschafft hat und unter den Radfahrern, denen man seit Jahrzehnten einredet, dass sie auf der Straße (sic.) nicht sicher sind.

    Genau vor solchen originellen Ideen habe ich Angst, auch wenn ich nicht gezwungen bin, das zu benutzen. :)

    Wenn es jetzt entgegen der Bildrichtung einen Radfahrstreifen gibt, dann kann der Angebotsradweg wohl nicht in Gegenrichtung freigegeben sein, denn Radfahrstreifen sind benutzungspflichtig.

    Es steht der Vision Zero entgegen, weil sich das für einige Radfahrer vielleicht flauschig anfühlt, aber dennoch gefährlich ist. Es bagatellisiert das Gehwegradeln, weil ein solcher Angebotsradweg viel zu schmal ist, als dass sich Radfahrer darauf begegnen könnten. Also wird dort sicherlich bei Gegenverkehr ganz selbstverständlich regelmäßig auf den Gehweg ausgewichen. Es normalisiert das gefährliche Geisterradeln, das aus gutem Grund verboten ist. Wie sollen Radfahrer das verstehen, wenn man es an beliebigen Stellen erlaubt, obwohl es dort auch nicht sicher ist?

    Außerdem steht es einer Verkehrswende entgegen, wenn man dem ungebremsten Kfz-Verkehr zuliebe Radfahrer und Fußgänger auf unzureichende Nebenflächen bringt. Je mehr man behauptet, dass so etwas doch eine tolle Lösung sei, desto weniger werden Radfahrer auf der Fahrbahn akzeptiert werden, die sich den Mist nicht antun wollen.

    Ganz ohne Maßnahmen geht es ja auch in NZL nicht. Bei niedrigen Inzidenzen können die Maßnahmen aber gezielter ausfallen, z.B. durch Isolation von Kontaktpersonen oder regionale Beschränkungen, anstatt das ganze Land dicht zu machen. Dass man NZL nicht 1:1 auf Deutschland übertragbar ist, ist mir klar.