Beiträge von Yeti

    Bei meinem Treffen mit dem Leiter des Straßenverkehrsamtes des Landkreises Stade haben wir vereinbart, dass ich Hinweise auf regelwidrige Anordnungen gebe. Man hat mir zugesichert, "zeitnah" Abhilfe zu schaffen und sich darum zu kümmern.

    Inzwischen habe ich 24 "Hinweise" gegeben und damit wären wir noch lange nicht fertig. Bevor ich mir weitere Mühe gebe, möchte ich nun erstmal Ergebnisse sehen. Hier mal ein paar Highlights, alles benutzungspflichtig.

    Landkreis STD - Radverkehrsforum

    Ich werde berichten, wenn das behoben wurde und ob es ggf. Diskussionen gab.

    Großer Aufschrei: Grüne wollen keine Autos, sondern Fahrräder fördern!

    Lastenrad: Es ist doch nur ein Fahrrad | ZEIT ONLINE

    Die Grünen planen 1000 Euro Zuschuss für Lastenräder – das sind die Reaktionen - DER SPIEGEL

    Paul Ziemiak findet es abstrus und weltfremd:

    #Grüne Vorschläge im aktuellen Wahlkampf werden immer abstruser & weltfremder

    Mein Vorschlag für den Azubi und Meister: https://hasebikes.com/96-0-Tandem-PINO-STEPS.html

    und hinten dran für Presslufthammer und Betonmischer: https://www.carlacargo.de/de/produkte/ecarla/

    Ich finde es übrigens abstrus und weltfremd, jede noch so kurze Strecke mit einem 2 Tonnen schweren Auto zurückzulegen. Vor allem, wenn man gerade mal keinen Presslufthammer und Betonmischer transportieren muss. Das soll ja auch mal vorkommen... :)

    Gerade habe ich doch auch noch eine Meldung gelesen, nach der sich in GB schon wieder eine neue, noch ansteckendere, Variante ausbereitet.

    Wenn sich neue Virus-Mutationen ausbreiten, dann müssen sie ja ansteckender sein als die bisherigen, denn sonst würden sie sich nicht durchsetzen. Das bedeutet, dass die Lage keinesfalls besser wird, solange ein Großteil der Weltbevölkerung nicht geimpft wurde und das Virus sich verbreitet und mutiert. Je mehr Menschen infiziert sind, desto mehr Viren gibt es und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit neuer Mutationen.

    Anstatt hier über nicht notwendige Booster-Impfungen nachzudenken, sollte man zusehen, den verfügbaren Impfstoff möglichst effizient zu verteilen. Es gibt weltweit genügend Menschen, die sehnlichst auf eine Impfung hoffen.

    Ich halte es auch für einen Fehler, dass eine Impfpflicht von Anfang an kategorisch ausgeschlossen wurde. Überhaupt ist in der Kommunikation viel falsch gelaufen, bestes Beispiel ist der Impfstoff von Astra Zeneca.

    Wenn sich nun Politiker hinstellen und einen erneuten Lockdown ausschließen, ist das auch unredlich. Die hellseherischen Fähigkeiten unserer Politiker waren bislang ja nun nicht gerade sonderlich zuverlässig. Dass man versucht, einen Lockdown nach allen Möglichkeiten zu vermeiden, ist ja etwas anderes als diese Maßnahme komplett auszuschließen.

    Das Selbe gilt eben auch für eine Impfpflicht. Anfangs hieß es, dass für eine Herdenimmunität 2/3 der Bevölkerung immunisiert sein müssten. Das galt aber für die Ursprungsvariante und nicht für die deutlich ansteckenderen Mutationen. Inzwischen geht man davon aus, dass mindestens 85% der Bevölkerung immunisiert sein müssen.

    Aktuell sehen wir den Beginn einer fast vollständig von der Delta-Variante getriebenen Infektionswelle. Diese vierte Welle kann man auch als erste Welle unter den Ungeimpften betrachten, auch wenn es Impfdurchbrüche und Erkrankungen von Geimpften geben wird.

    Coronavirus: In Deutschland hat laut RKI die vierte Pandemie-Welle begonnen - DER SPIEGEL

    Danke für den Link. Ich zitiere mal:

    Zitat

    Ich glaube, dass das Infektionsrisiko bei uns kalkulierbar ist.

    Das Infektionsrisiko beträgt für Ungeimpfte langfristig exakt 100%. Das ist in der Tat äußerst kalkulierbar. Auch Geimpfte können sich infizieren, aber dann ist das Risiko eines schweren Verlaufs deutlich geringer.

    Insofern zähle ich die beiden aus dem Interview schon zu den Bräsigen und/oder Gleichgültigen, weil ihnen entweder nicht bewusst ( = bräsig) oder aber egal ( = gleichgültig) ist, dass eine Entscheidung gegen die Impfung eine Entscheidung für eine Infektion ist. Und es ist eine Entscheidung für ein deutlich erhöhtes Risiko eines schweren Verlaufes im Falle einer Infektion.

    Natürlich ist es nicht ganz unwahrscheinlich, dass die beiden Glück haben und sie die Infektion mit einem milden oder asymptomatischen Verlauf überstehen. Aber die Annahme, dass sie sich gar nicht infizieren werden, ist naiv und realitätsfern. Früher oder später werden sie also auch zur 2G-Gruppe (geimpft oder genesen) gehören.

    Die spannende Frage, die im Herbst / Winter auf uns zukommt, lautet daher: Wie viele Bräsige / Gleichgültige kann unser Gesundheitssystem verkraften? Und ab welchem Punkt wird es zu deren eigenem Schutz und zum Schutz derjenigen, die nicht geimpft werden können, wieder stärkere Einschränkungen für alle geben, von überlastetem Klinikpersonal ganz zu schweigen.

    Ich halte den Begriff "indirekter Impfzwang" im Übrigen für äußerst unpassend. Zu einer freien Entscheidung muss auch die Bereitschaft gehören, die Konsequenzen zu tragen. Für Ungeimpfte ist das zum Einen die Bereitschaft, sich selbst zu infizieren, aber dazu muss auch die Bereitschaft gehören, andere, die gefährdet sind, vor einer Übertragung zu schützen. Jeder Erwachsene hat inzwischen den besten Schutz angeboten bekommen, nämlich eine Impfung. Wer dieses Angebot ohne triftigen (medizinischen) Grund ablehnt, hat aus meiner Sicht keinen Anspruch darauf, dass man ihm abnimmt, die Konsequenzen dieser freien Entscheidung selbst tragen zu müssen.

    Nun ist ja der Artikel auch schon wieder einen Monat alt und ich könnte mir vorstellen, dass mit steigenden Infektionszahlen die Bereitschaft, sich doch noch impfen zu lassen, wieder zunimmt. Es steht ja außer Frage, dass das Infektionsrisiko für Ungeimpfte größer sein wird als im letzten Winter, da man jetzt höhere Inzidenzwerte zulassen wird, bevor man mit härteren Maßnahmen gegensteuert.

    Eine Katastrophe ist das für diejenigen, die sich trotz eines hohen Risikos nicht impfen lassen können. Ein Freund von uns hat gerade eine Stammzellentherapie nach einer Leukämieerkrankung hinter sich. Für den kommt eine Impfung in der Tat gerade nicht infrage, aber im Falle einer Corona-Infektion besteht für ihn akute Lebensgefahr.

    Daher habe ich ja auch geschrieben, dass ich dafür bin, niedrigschwellige Impfangebote zu machen. Niemand soll von einer Impfung abgehalten werden, weil er sich die Fahrt zum Impftermin nicht leisten kann. Das dürfte aber nur auf einen kleinen Teil der Impfmuffel zutreffen.

    Mir ging es -wie gesagt- um die Bräsigen und Gleichgültigen, bei denen es nicht an 6,- EUR scheitert.

    Diese Aussage war auch genau auf den User Ullie bezogen, der offenbar große Probleme darin sieht, eine Maske zu tragen oder 6,- EUR für eine Fahrkarte zu bezahlen, um sich impfen zu lassen.

    Das schlimmste Vergehen von Radfahrern ist ja immer noch, die "gut ausgebauten Raaaaddweeeege" nicht zu benutzen. Ich glaube aber nicht, dass hupende Autofahrer um meine Sicherheit besorgt sind, wenn ich mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn fahre. Egal, ob da wirklich ein Radweg ist oder nur ein Gehweg und ob ich einen ggf. vorhandenen "Radweg" benutzen muss oder nicht. Weil der ungestörte Kfz-Verkehr heilig ist, wird auch lieber auf Geh- und Radwegen geparkt, anstatt legal am Fahrbahnrand.

    Und dann habe ich mit Leuten gesprochen, die sich nicht mit dem Fahrrad auf die Fahrbahn trauen, weil es ihnen dort zu gefährlich erscheint. Wenn man mal genauer nachfragt, besteht die Sorge vor allem darin, den Autoverkehr zu stören. Es macht ihnen eigentlich gar nicht so große keine Angst, von hinten überfahren zu werden, aber sie wollen nicht im Weg sein und den 70 Jahre lang optimierten Verkehrsfluss behindern.

    Neben Autofahrern und den Radfahrern selbst ist die Polizei der Dritte im Bund, indem sie immer wieder in ihren Pressemeldungen und Unfallberichten betont, wie gefährlich das Radfahren ist, wie leicht man ohne Warnwesten übersehen wird und wie schwer man sich ohne Helm verletzen kann. Damit ebnet sie den Weg für die Verkehrsbehörden, die weiterhin zum Radfahren völlig ungeeignete "Radwege" unter dem Vorwand der Sicherheit benutzungspflichtig lassen. Und sie bestätigt damit die Radfahrer, die sich lieber auf den Gehweg verkrümeln und dort Fußgänger und sich selbst gefährden.

    gehen wir mal davon aus, dass es an der Kreisstraße in Kyritz kein nennenswertes KFZ-Aufkommen gibt...

    Offensichtlich nicht: Eine einzige Autofahrerin ist durch die frische Farbe gefahren und ansonsten haben es die Täter geschafft, einen 2km langen Strich dort hinzumalen, ohne dass das jemand bemerkt hat. Ich behaupte mal, dass man dort auch 20mal mit dem Fahrrad hin und herfahren kann, ohne dass das jemand mitbekommt (außer ein paar Rehe und Hasen).

    In den sozialen Netzwerken wird das gerade ziemlich gefeiert. Ich wüsste gerne mal, wie die Reaktionen ausfallen würden, wenn dieser Streifen offiziell so angelegt worden wäre. Da gäbe es sicherlich ein großes Geschrei (damit meine ich nicht, dass die Linie nicht gerade ist).

    Und: Diese Plakate hängen ständig im Verkehrsraum herum — und je nach Qualität der eingesetzten Kabelbinder (und der Lust und Laune der Leute, die dort zugange waren) folgen die Plakate binnen weniger Tage dem Ruf der Schwerkraft und rutschen in das Lichtraumprofil des Radweges.

    Ich habe vor zwei Jahren ein solches Wahlplakat fachgerecht abgesichert.

    Das Foto machte anschließend bei Facebook die Runde, wodurch sich die SPD genötigt sah, sich etwas mehr Mühe zu geben und ihre Kompetenz auch beim Befestigen der Wahlplakate unter Beweis zu stellen.

    Wo soll ich das denn getan haben?

    Mir ging es zu keiner Zeit um Menschen, die tatsächlich vor der Entscheidung stehen, sich für 6,- EUR entweder eine Busfahrkarte oder etwas zu Essen zu kaufen. Das hast du daraus gemacht.

    Mir ging es um die Leute, die einfach zu bräsig, zu gleichgültig oder zu egoistisch sind.

    Bei allen Maßnahmen, sei es das Maskentragen oder das Impfen, ist es wichtig, den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht auf's Spiel zu setzen. Und das Impfen wirkt auch dann, wenn nicht 100% der Bevölkerung geimpft sind.

    Impfungen sind mit Abstand das wirksamste Mittel, um die Pandemie zu beenden. Das Impfen wirkt aber vor allem dann, wenn mindestens 85% der Bevölkerung geimpft sind und nicht nur 65%. Vielleicht begreifen Sie mal, dass nicht die Impfung, sondern die Folgen der Pandemie und der zur Eindämmung erlassenen Beschränkungen den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf's Spiel setzen.

    Aber den Menschen, die sich ohne triftigen Grund nicht impfen lassen, ist der gesellschaftliche Zusammenhalt vermutlich ohnehin egal. Die begreifen wohl auch nicht, dass sie sich damit selbst schaden, weil sie auch selbst ein Teil der Gesellschaft sind.