Beiträge von Yeti

    Auch im Grünen-Wahlprogramm steht nichts von Verzicht,...

    Weil sie dann niemand wählen würde.

    Die Wahrheit ist, dass es nicht so weitergehen wird wie bisher. Die Frage ist, ob wir den Wandel selbst bestimmen oder nur auf die Veränderungen reagieren, die sich von alleine einstellen, wenn wir aktiv nichts verändern. Damit gewinnt man aber keine Wahlen. Bestes Beispiel ist das derzeitige Umfrage-Hoch von Olaf "Merkel 2.0 weiter so!" Scholz. Immerhin hat er beim Hochwasser nicht blöd gekichert. Das kann reichen, um Bundeskanzler zu werden.

    Mal wieder zurück zum Thema "Tolle Radwege in Niedersachsen"

    Dieser Premium-"Radweg" ist natürlich mit [Zeichen 240] innerorts benutzungspflichtig, auf der gegenüberliegenden Seite in der selben Fahrtrichtung [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10], später dann auch dort [Zeichen 240]. Viele Verkehrsbehörden haben hier bis heute nicht begriffen, dass das Gebot, einen mit Blauschild gekennzeichneten Weg zu benutzen, ein Verbot impliziert, irgendwo sonst zu fahren. Davon, dass dieses Verbot nicht einfach so angeordnet werden darf, ganz zu schweigen.

    Diese beiden Bilder wurden an der selben Stelle aufgenommen, einmal nach vorne und einmal der Blick zurück. Sobald der Weg so breit wurde, dass ein Fahrrad darauf passt, hat man wieder ein [Zeichen 240] aufgestellt.

    Im Hintergrund sieht man eine Baustelle. Die Fahrbahn wurde bereits erneuert und ganz frisch hat auch der Radweg eine feine, glatte und für hiesige Verhältnisse außergewöhnlich breite Asphaltdecke erhalten. Im Baustellenbereich gilt Tempo 30, aber die Straße wurde für Radfahrer und Fußgänger mit [Zeichen 254] und [Zeichen 259] komplett gesperrt. Ich bin trotzdem durchgefahren, aber ein Verantwortlicher scheint die Meinung von Ullie zu teilen, dass man dort, wo es keinen "Radweg" gibt, auf gar keinen Fall Fahrrad fahren kann.

    Das fand ich einfach nur komisch. Von der Asphaltmalerei geht ja zum Glück keine regelnde Wirkung aus, aber man fragt sich wirklich, wer sich so einen Unsinn ausdenkt. Es handelt sich um eine Deichüberfahrt, wo es so gut wie gar keinen Kfz-Verkehr gibt. Im Hintergrund sieht man das Schild Tempo 20 Zone. Warum sollte man da mit dem Fahrrad auf dem 1m breiten Streifen links neben der weißen Linie fahren, vielleicht sogar noch zusammen mit Fußgängern und entgegenkommenden Radfahrern?

    Aus meinem Lieblings-Landkreis Cuxhaven. Kurz vor dem Ortsausgang endet übrigens der "Radweg" und die drei Reihen Pflastersteine gehen noch ca. 300m als [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] weiter, bis das ganze Bauwerk dann am Ortsausgangsschild komplett endet und man außerorts ganz normal auf der Fahrbahn weiterfährt. Keine Sorge: ich habe mich nur für das Foto auf diesen Weg gestellt und ansonsten die Fahrt auf der Fahrbahn unfallfrei bewältigt. Kurz vorher gab es noch ein [Zeichen 241-30] in einer [Zeichen 274.1].

    Wollen Sie in den Ortschaften und Städten auch überall die Trottoirs "umpflügen"?

    Hören Sie doch mal mit Ihren Unterstellungen auf! Ich bezweifele, dass man an der K134 bei Vierden zwingend einen Gehweg braucht. Vermutlich ist dort noch nie jemand zu Fuß gegangen. Wie kommen Sie darauf, dass ich deshalb auch in Städten sämtliche Gehwege umpflügen will? Was man an der K134 definitiv nicht braucht, ist ein "Radweg" und schon gar keinen mit Benutzungspflicht, also mit einem Verbot, auf der glatt asphaltierten und leeren Fahrbahn zu fahren. Wenn Sie lieber auf solchen "Radwegen" fahren, ist das Ihr Problem, aber machen Sie es bitte nicht zu meinem Problem.

    Ich möchte, dass Gehwege ausschließlich zum Gehen sind und nicht zum Radfahren. Daher hat an Gehwegen weder ein [Zusatzzeichen 1022-10] noch ein [Zeichen 240] etwas verloren. Und ich möchte, dass dieses dumme Gerede aufhört, dass man überhaupt erst dann anfangen kann, Fahrrad zu fahren, wenn überall "Radwege" gebaut wurden. Man kann auf solchen Straßen wie der K134 nämlich ganz prima auch ohne "Radweg" Fahrrad fahren. Dafür muss man weder besonders sportlich, noch besonders mutig sein.

    Das Problem ist doch viel tiefgreifender: In den Köpfen hat sich festgesetzt, dass der Autoverkehr der einzig wichtige und richtige Verkehr ist, dem sich alles andere unterzuordnen hat. Daraus erwächst die Erwartung, dass man mit dem Auto überall freie Fahrt hat und niemals für andere bremsen muss. Daraus erwächst auch die Erwartung, überall (mindestens) die zul. Höchstgeschwindigkeit ausnutzen zu können, auch wenn das Sichtfahrgebot und die Forderung, einer den Verkehrsverhältnissen angepassten Geschwindigkeit es in den meisten Fällen nicht zulässt, auf Landstraßen 100km/h schnell zu fahren.

    Nun gibt es viele Radfahrer, die lieber auf einem Kack-Radweg in völlig desolatem Zustand fahren als auf der Fahrbahn, weil sie zum großen Teil das Selbstverständnis des Autoverkehrs als einzig richtigen und wichtigen Verkehr selbst verinnerlicht haben und weil sie sich auch durch Autofahrer mit diesem Selbstverständnis gefährdet sehen.

    Leider werden Verstöße z.B. gegen das Sichtfahrgebot oder der Einhaltung einer angepassten Geschwindigkeit nicht geahndet, sondern haben allenfalls dann Konsequenzen, nachdem etwas passiert ist: Weil erst dann zweifelsfrei erwiesen ist, dass die Geschwindigkeit nicht angepasst war.

    [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] außerhalb geschlossener Ortschaften ist Blödsinn, weil dabei von Anfang an einkalkuliert ist, dass dort nicht mit Schrittgeschwindigkeit gefahren wird, was dort in der Regel auch nicht erforderlich sein wird. Es gibt andere Möglichkeiten, die Benutzung eines "Radweges" zu erlauben, ohne sie gleich vorzuschreiben. "Radwege", die sich in einem Zustand befinden, dass man darauf nicht Fahrradfahren kann, sollten in der Tat lieber umgepflügt werden. Damit könnte man wenigstens noch ein paar Bienen helfen.

    Und es gibt auch außerorts sehr viele Straßen, an denen man wirklich keinen "Radweg" braucht. Ich hatte ja ein weiteres Bild meiner Fahrt nach Hangover gezeigt:

    An der selben Straße gibt es 2km vorher keinen "Radweg", also warum braucht man auf einmal hier einen? Es handelt sich um die K134 zwischen der K139 und L130. Mittendrin liegt das Dorf Vierden, das hauptsächlich über die K134 erreichbar ist. OpenStreetMap

    Ob dort ein Tempolimit angeordnet wird oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle, weil das niemals jemand kontrollieren wird.

    Mir sind dort auf der gesamten Strecke von 4,4km zwei Kraftfahrzeuge begegnet. Zwischen der K139 (an der es übrigens auch keinen "Radweg" gibt) und Vierden fährt man auf der Fahrbahn und danach darf man nicht mehr auf dem glatten Asphalt fahren, sondern muss die baufällige Buckelpiste rechts im Bild benutzen, die außerdem so schmal ist, dass man darauf langsamere Radfahrer nicht sicher überholen kann und dass eine Begegnung mit entgegenkommenden Radfahrern gefährlich ist. Da muss nur einer von beiden ein paar Zentimeter von der Spur abweichen und dann kracht es. Warum fühlen sich Radfahrer auf so einem Schrott sicherer, als nebenan auf der leeren, glatt asphaltierten Fahrbahn?

    Hier wäre die Anlage eines Blühstreifens auf dem umgepflügten "Radweg" wirklich das Beste für alle, weil auch Fußgänger und Radfahrer durch das Insektensterben mehr gefährdet sind als durch die Benutzung der Fahrbahn. Solange es nicht einmal als normal empfunden wird, auf solchen Nebenstraßen mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn zu fahren, wird das nichts mit der Verkehrswende, durch die Radfahrer als gleichwertige Verkehrsteilnehmer wahrgenommen werden, oder sich selbst als gleichwertige Verkehrsteilnehmer betrachten.

    Satz 1 besagt, dass alles begründet und zwingend erforderlich sein muss. Satz 3 schränkt das aber weiter ein, indem für Beschränkungen des fließenden Verkehrs eine besondere Gefahrenlage vorliegen muss.

    Die Begründung für einen Radfahrstreifen muss also nicht zwingend eine außergewöhnliche Gefahrenlage sein. Wenn zum Beispiel begründet werden kann, dass ein vorhandener "Radweg" dem Radverkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen ist oder dass der "Radweg" nicht sicher benutzt werden kann :), dann lässt sich nach Satz 1 meiner Meinung nach auch ein Radfahrstreifen gerichtsfest begründen.

    Stellt ein Radfahrstreifen eine Beschränkung des Radverkehrs dar? Also, wenn er breit genug zum Überholen ist und nicht in der Dooring-Zone liegt? In diesem Fall geht es doch wohl eher um eine Beschränkung des Autoverkehrs durch Wegnahme einer Fahrspur. Und auch dabei stellt sich mir die Frage, ob das eigentlich eine Beschränkung ist.

    Was also bitte ist genau die Kritik an dem abgebildeten Radweg?

    Es ist die "Hauptstraße" Richtung Bargstedt. Ich bin nach links in die Straße Walkmühle abgebogen. Google Maps Wäre ich weiter geradeaus Richtung Bargstedt gefahren, wäre ich auf der Fahrbahn geblieben, aber eigentlich habe ich überhaupt keine Lust, in dieses Kaff zu fahren, in der man Radfahrern den ausgestreckten Mittelfinger zeigt.

    Solche Wege dienen nicht dem Radverkehr, sondern ausschließlich dem ungebremsten Autoverkehr, auf Kosten der Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern. Damit bringt man niemanden dazu, vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen. Warum sollte man das tun, wenn man vorher mit dem Auto bequem und sicher auf der Fahrbahn fahren kann und mit dem Fahrrad an jeder Kreuzung und Einmündung dieser Buckelpiste damit rechnen muss, über den Haufen gefahren zu werden? Warum sollte man sich auf den schmalen Wegen mit den Fußgängern in die Quere kommen, über Bordsteinkanten rumpeln, wenn nebenan eine asphaltierte Fahrbahn liegt, auf der man diese ganzen Probleme nicht hat? Warum sollte man die Rolle tauschen vom Autofahrer, dem überall freie Bahn geschaffen wird zu einem Radfahrer, der sich überall unterordnen muss und als minderwertiger Verkehrsteilnehmer behandelt wird?

    Der Weg ist benutzungspflichtig, obwohl gleichzeitig vor seiner Benutzung gewarnt wird. Das passt nicht zusammen. Wenn jemand freiwillig darauf fahren möchte, soll sie/er das tun, aber ich möchte dazu nicht gezwungen sein. Der abgebildete Weg führt kurz danach linksseitig in die Ortschaft Bargstedt. Dort muss man sich dann als Radfahrer in der Mitte zerteilen, um auf beiden Straßenseiten gleichzeitig weiterzufahren. Mofas dürfen die Gehwege natürlich auch auf beiden Seiten benutzen, damit sie den Autoverkehr nicht stören Mapillary

    Reicht Ihnen das als Antwort, was meine Kritik an diesem Mist ist? Besser wäre es, den Weg komplett umzupflügen und dort einen Blühstreifen anzulegen.

    Hier gibt es zahlreiche Straßen mit ähnlich geringem Verkehrsaufkommen, an denen es zum Glück keinen "Radweg" gibt. Dort gibt es folglich auch keine Diskussionen, warum ich ihn nicht benutze.

    Manchmal frage ich mich, wer hier mehr dem "Schwarz-Weiß-Denken" verhaftet ist. Jemand, der einer 70-jährigen Radfahrerin vorwirft, eine "Wahnweste" zu tragen zum Beispiel?

    Dass die Dame eine Weste getragen hat, ist kein Vorwurf, sondern eine Tatsachenfeststellung. Die Weste war auch gelb und nicht schwarz-weiß.

    Was den absichtlichen Rechtschreibfehler angeht: Wenn Radfahrende sich selbst als Verkehrshindernis verkleiden, müssen sie sich aus meiner Sicht nicht darüber wundern, auch als solche behandelt zu werden.

    Schließlich geht es der FDP in der Regel um die Freiheit für Autofahrende, und da sind Fahrradfahrende ;) ein Verkehrshindernis, das auf der Fahrbahn nicht geduldet wird.

    Dass der ADFC in der Wedemark von der FDP unterwandert ist, möchte ich nicht unterstellen.

    Und wenn wer versuchen wollte, eine Fahrradsternfahrt zu organisieren, mit der der ersatzlose Rückbau aller Fahrradwege gefordert wird, weil das angeblich besser sei für den Fahrradverkehr, dann hätte er vermutlich nicht nur die ältere Dame aus Mellendorf mit Warnweste nicht mit dabei.

    Und wenn Sie nicht nur schwarz-weiß denken würden, könnte man vielleicht sogar versuchen, mit Ihnen eine Diskussion zu führen.

    Dann kommt auch noch so ein Fahrrad-Alien daher und behauptet, das Fahrrad sei ein "Verkehrsmittel". Ein männlicher ADFC-ler hätte dir wahrscheinlich reflexartig eine runtergehauen :)

    Der Einzige, der mir auf der Fahrt eine runterhauen wollte, war ein Autofahrer, den ich gefragt habe, ob er seine Karre unbedingt so auf den "Radweg" stellen muss, dass man gar nicht mehr vorbei kommt. Er sagte, es sei ein Notfall, weil sein Kind gerade das Auto vollgekotzt hätte. Vielleicht hätte ich nicht antworten sollen, dass ich sein Kind verstehen kann bei solchen Eltern. Dann hat er sich aber trotzdem nicht getraut, zuzuhauen (ich heiße ja nicht Malte). Im ADFC war der wohl eher nicht. :)

    Ich bemerke in letzter Zeit, dass ich zunehmend aggressiv auf diese ganze S$*%§# reagiere.

    Denn eigtlich will ich nur von A nach B. Und/oder zurück nach A.

    Ja, wenn man erstmal die Büchse der Pandora geöffnet hat und einem bewusst wird, welche Verachtung einem als Radfahrer auf jedem Meter entgegengebracht wird, ist es frustrierender, als wenn man sich mit dem Thema einfach nicht befassen würde. :(

    Als ich am Freitag am Startpunkt der Sternfahrt nach Hangover in Mellendorf angekommen bin, sagte ich zu einem Bekannten, dass die Wedemark die reinste Fahrradhölle sei. Kurz vorher habe ich linksseitig an der L190 eine plattgetrampelte Wiese mit einem [Zeichen 240] gesehen, in Mellendorf gleichzeitig auf beiden Straßenseiten [Zeichen 240] auf 1,50m schmalen Buckelwegen und so weiter. Also alles noch so wie 1970, nur dass an den damals gebauten Wegen mittlerweile auch der Zahn der Zeit heftig genagt hat. Eine daneben stehende Dame (Anfang 70) mit Wahnweste vom örtlichen ADFC-Ortsverband widersprach mir eifrig und betonte, dass es in der Wedemark ganz wunderbare Waldwege gäbe, auf denen man prima Fahrrad fahren könne. Ich habe ihr dann auch erzählt, dass ich mit dem Fahrrad nicht durch den Wald fahren, sondern auch irgendwann mal ankommen möchte und dass für mich das Fahrrad ein Verkehrsmittel und nicht nur eine Freizeitbeschäftigung ist. Das konnte sie sich wohl auch nicht vorstellen, war dann aber doch ein wenig beeindruckt, als ich verraten habe, dass ich gerade aus Stade mit dem Fahrrad angereist war.

    Am Freitag habe ich mir das Fahrradland Niedersachsen auf dem Weg nach Hangover angeschaut. Hätte ich überall angehalten, um Fotos zu machen, wäre ich vermutlich immer noch nicht da.

    Zum Glück führte meine Route über die Straße, die links wegführt.

    Hier hat man die Fahrbahn vor kurzem neu asphaltiert, aber den "Radweg" fand man wohl noch OK. Mir ist auf der gesamten Strecke ein einziges Auto begegnet. Eine Notwendigkeit, den "Radweg" zu benutzen, konnte ich nicht erkennen.

    Würde man in Niedersachsen alle diese Verkehrszeichen, die vor "Radweg"-Schäden warnen, entfernen und zum Schrotthändler bringen, könnte man mit dem Erlös vermutlich den Haushalt sanieren. Auch hier nebenan eine Fahrbahn, die vermutlich in den letzten 5 Jahren neu asphaltiert wurde.

    Überraschung am Ortseingang: Der linksseitige "Radweg" mündet in diesen weiterhin in beiden Fahrtrichtungen mit [Zeichen 240] versehenen Seitenstreifen. Man kann es eigentlich gar nicht verübeln, dass darauf geparkt wird. Oder gilt die Gosse bereits als bauliche Trennung?

    Hier hat man sogar den "Radweg" auf einer Strecke von 5km neu asphaltiert. Das Vertrauen in die eigenen Baukünste scheint aber nicht so groß zu sein, denn die Warnungen vor "Radweg"-Schäden hat man stehen gelassen und nur beiseite gedreht.

    Kleiner Tipp an die Verkehrsbehörde: Wenn das Fahrradpiktogramm nicht auf den Schutzstreifen passt, ist er wohl zu schmal.

    Auf der L190 zwischen der B214 und Elze gibt es hingegen keinen "Radweg", sondern da ist Fahrbahnradeln angesagt. Mapillary

    Offenbar war gerade Stau auf der parallelen A7 und da war auf der Umleitungsstrecke in beiden Fahrtrichtungen viel los. Allerdings wurde nicht ein einziges Mal gehupt und von den geschätzt 250 PKW und LKW, die mich auf dem Abschnitt überholt haben, haben die allermeisten auch ordentlich Abstand gehalten. Als sich wegen durchgängigem Gegenverkehr eine längere Schlange hinter mir gebildet hat, bin ich aber auch mal artig rechts rangefahren und habe Platz gemacht. Kurz danach stand ich mit dem Fahrrad allerdings selbst im Stau, wo die Umleitungsstrecke zur A7 in Berkhof über eine Ampelkreuzung führt.

    Positiv überrascht war ich allerdings vom 3-spurigen Radweg in der Vahrenwalder Straße in Hannover (sogar mit Pozilei-Eskorte).

    Aber wenn man dann brav auf dem bestens ausgebauten und breiten Radwegen fährt, hat man auch nie Vorfahrt. Am Kreisverkehr sowieso nicht, da haben dann laut dem OLG Hamm weder der Fahrbahnverkehr noch der Radverkehr irgendwie Vorfahrt, der Radverkehr aber auf jeden Fall noch weniger Vorfahrt als der Fahrbahnverkehr:

    Das ist allerdings alles noch steigerungsfähig. :)

    Alleine auf dem Bild sind 5 [Zeichen 206] zu erkennen (eins von hinten) und 3 weitere findet man auf der anderen Seite dieses bedeutenden Verkehrsknotenpunktes. Außerdem sind an der Kreuzung noch 5 [Zeichen 240] verarbeitet worden, da der "Radweg" hier die Straßenseite wechselt und in Blickrichtung hinter der Kreuzung auf der linken Seite weitergeht. Nur auf die obligatorischen [Zusatzzeichen 1012-32] hat man erstaunlicherweise in diesem Ensemble verzichtet.

    Ich kann berichten, das ich es heute heile über diese Kreuzung geschafft habe, obwohl am Horizont schon ein herannahendes Kraftfahrzeug zu erahnen war.

    aber hier nahm sich tatsächlich ein wütender Kraftfahrer die Zeit, beim Überholvorgang abzubremsen und mich bei Tempo 25 ins Straßenbegleitgrün zu drängen.

    Sowas ist mir unterwegs auf freier Strecke tatsächlich noch nie passiert. Enges Überholen natürlich schon, teilweise auch mit offensichtlicher Absicht, aber in den meisten Fällen funktioniert das überraschend gut, selbst wenn sich nebenan ein sogenannter "gut ausgebauter Radweg" befindet.

    Ein einziges Mal hat sich ein Autofahrer hupend und wild gestikulierend neben mir positioniert und ist dann langsam nach rechts gezogen, um mich zum Anhalten zu zwingen. Es stellte sich heraus, dass es sich um ein Dienstfahrzeug der Stadt Stade und am Lenkrad um einen Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes handelte, der gerne mit mir darüber reden wollte, warum ich kurz vorher nicht auf dem "Radweg" gefahren sei. Ich wollte gerade vorschlagen, die Polizei zur Moderation des Gespräches hinzuzuziehen, als sein Feuerwehrpieper ihn zu einem Einsatz gerufen hat. Ansonsten hätte ich ihn gerne seine Geschichte der Polizei erzählen lassen, einschließlich seines Versuchs, den renitenten Radfahrer zu stoppen. Im Nachhinein hätte eine Anzeige wegen Verkehrsgefährdung in Ermangelung einer Videoaufnahme natürlich nichts gebracht, da er sich dann in aller Ruhe für den Anhörungsbogen eine andere Geschichte hätte ausdenken können.