Ich bin jetzt im ersten Moment davon ausgegangen, dass das für die Fahrbahn hätte gelten sollen. Was aber natürlich überhaupt gar keinen Sinn macht.
Beiträge von Alf
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Die Höchstgeschwindigkeit zu beachten erfordert in der Tat wesentlich mehr Charakter als zu schnell zu fahren.
Oder auch: Schnell fahren kann JEDER.
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Weil sich in der Praxis ALLE nur soweit an die Verkehrsregeln halten, wie sie davon ausgehen, dass es nicht knallt.
Ich bin der Meinung, dass hier ein nicht unwesentlich relevanter Grund für das Überschreiten der maximal zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 30 oder auch 50 km/h gerade bei breiten und/oder gerade verlaufenden Straßen völlig übersehen wird: Und zwar ist es die Angst vor dem Hintermann im Kofferraum. Jeder, der sich an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit hält, fühlt sich doch wohl als Verkehrshindernis, obwohl er natürlich keines ist. Warum schaut man unentwegt in den Rückspiegel, wenn man sich an die zulässige Höchstgeschwindigkeit ganz bewusst halten will? Weil man denkt, dass der Hintermann vor Wut tobt und einem an der nächsten roten Ampel zur Rede stellen wird. Alles schon passiert! Warum wird man unentwegt überholt, wenn man sich an die zulässige Höchstgeschwindigkeit hält? Warum hat man gerade als Fahrschüler ein wirklich schlechtes Gefühl, wenn man wirklich auf Strich 30 oder 50 fährt, wenn man weiß, dass hinter einem die Karawane immer länger wird, was teils sogar den Fahrlehrer nervös macht? Weil man in den Augen der allermeisten Kraftfahrer einfach "zu langsam" fährt. Deswegen schaukeln sich die Kraftfahrer mit ihren selbst zurechtgelegten Geschwindigkeiten bei freier Fahrt gegenseitig auch immer höher, bis ein gewisses Level an Geschwindigkeit erreicht ist, welches gesellschaftlich unter Berücksichtigung des persönlich gefühlten Empfindens für abstrakte Gefahr allgemein akzeptiert wird. Und dieses Empfinden ist in ihren Variationen sehr breit gestreut.
Oder mal ganz anders gefragt? Vieviel Prozent aller Kraftfahrer hätten wohl auf einer abgesperrten Landebahn, welche ja nun wirklich sehr breit ist und für gewöhnlich auch keine Kurven hat, ein Problem damit, mit genau 30 km/h dort entlang zu fahren, wenn sie denn genau wüssten, dass im selben Zeitraum absolut niemand anderes dort entlangfährt und auch niemand den Fahrweg kreuzt? Meinetwegen das ganze gerne als Versuch eines Experiments. Da dürfte der Anteil derer, die sich dann an die zulässige Höchstgeschwindigkeit halten, wohl erheblich größer sein als im echten Straßenverkehr. Denn all die negativen Einflussfaktoren entfallen hier und der Fahrzeugführer hätte keinen plausiblen Grund, sich dazu gezwungen zu sehen, die zulässige Höchstgeschwindigkeit zu überschreiten. Obwohl: In Grünwald besitzen manche Fahrzeugführer SUVs, mit denen man gar nicht so langsam fahren könnte, auch wenn man wollen würde. Ich weiß nicht, wo man sowas einkaufen kann...
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Blöde Frage, seit wann braucht ein Radl eine Zulassung?
Ich meinte, gefühlte 95 Prozent aller verkaufter Mountainbikes besitzen keine Ausstattung gemäß Straßenverkehrszulassungsordnung. Oder besser: ...werden ohne eine solche Ausstattung gekauft.
Stelle ich mir gerade bei Kraftfahrzeugen vor. Keine Scheinwerfer und Rücklichter, keine Blinker. Ziemlich gesichtslos wären solche Autos dann. Noch mehr als bisher. Daher kommt sowas bei Autos wohl auch nicht vor. Und wohl auch deswegen, weil niemand auf die Idee kommen würde, ein Auto ohne die erforderliche Ausstattung zu kaufen, die für das Fahren im öffentlichen Raum vorgeschrieben ist.
Aber bei Mountainbikes ist das ganz selbstverständliche alltäglich gelebte Praxis, in der auch an ein Nachrüsten nicht gedacht wird. Im Zweifelsfall freut's halt die gegnerische Versicherung.
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Kopfkino bei mir: Anhänger hoppelt blöd über eine Kante und überschlägt sich.
Ich hätte jetzt im ersten Moment an eine Windhose gedacht, die den allein stehenden Anhänger samt Inhalt erfasst hätte.
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Den Fall hatten wir hier schon einmal, jetzt Berufungsverhandlung. Gutachter sagt KFZ überfährt das Kind von hinten.
Aber fahren darf der Mann natürlich wieder
Traurige Sache
Dazu fallen mir einfach keine passenden Worte mehr ein, so sehr ich auch danach suche...
Ein absolut schreckliches Ereignis, wie bei jedem anderen Unfall ebenso, wenn vor allem Kinder sterben.
Jedoch finde ich es ziemlich makaber, wenn von einem "schwarzen Tag" für das Kind und seine Familie gesprochen wird. Zumindest für dessen Familie ist es nicht nur ein "schwarzer Tag", sondern wohl eher ein schwarzes restliches Leben.
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Die Mutter schimpft auf den Händler, bei dem sie das Rad gekauft hat.
Augenblick mal: gefühlte 95 Prozent aller verkaufter Mountainbikes besitzen keine Straßenverkehrszulassung und dürfen im öffentlichen Raum überhaupt gar nicht als Fahrzeug bewegt werden. Und dass das Fahrrad keine StVZO-gemäße Ausstattung besitzt, will sie beim Kauf nicht bemerkt haben???
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Gibt es sowas auch für Ventilkappen?
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Die Äußerung in dem Artikel, Radfahrer hätten in Fahrradstraßen immer Vorfahrt, verursacht bei mir regelmäßig Bauchschmerzen. Solche Aussagen werden oftmals mit den verkehrsrechtlichen Vorfahrtsregelungen verwechselt, die ja auch in Fahrradstraßen gelten, unabhängig davon, ob es sich um eine Fahrradstraße handelt oder nicht. Da hat dann tatsächlich auch mal ein PKW Vorfahrt, wenn dieser von rechts kommt und es keine vorfahrtsregelnden Verkehrszeichen oder gar Ampeln gibt.
Fragt doch mal in einer Fahrradstraße einhundert Radfahrer und notiere, wie viele tatsächlich die richtige Antwort kennen.
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Die B471 ist in dem Bereich keine Kraftfahrstraße, man kann von der Buchenau bis Inning ohne Probleme mit dem Radl drauf fahren.
Nur der Bereich A8/Olching bis Alt-Esting und Emmering - Buchenau ist Kraftfahrstraße.
Das habe ich selber eine Zeit lang auch so praktiziert, als ich von Grafrath Bahnhofstraße (Auffahrt ähnlich wie bei einer "Schnellstraße") Richtung Buchenau gefahren bin. Das war dann regelmäßig von Hupkonzerten begleitet, obwohl ich gar nicht geheiratet hatte und mein Fahrrad auch keinen Blumenschmuck trug. Ich habe trotzdem einfach immer fleißig mitgehupt mit der Airzound. So habe ich mir auf jeden Fall die Tal- und Bergfahrt Hauptstraße/Brucker Straße (Marthashofen) gespart. Das wäre topografisch nämlich schon sehr anspruchsvoll, was man ja gerne vermeiden möchte, wenn es schon die Möglichkeit gibt. Allerdings bin ich dann auf Höhe Brucker Straße auf den straßenbegleitenden gemeinsamen Geh- und Zweirichtungsradweg aufgefahren, der Richtung Osten an dieser Stelle beginnt und mich dann weiter Richtung Schöngeising/Fürstenfeldbruck bringt. Bis dorthin war nämlich der Druckbehälter leer. Dann macht Feiern keinen Spaß mehr...
In der Gegenrichtung Richtung Westen hingegen beginnt am Ortsausgang von Grafrath parallel zur B471 ebenso einen straßenbegleitender gemeinsamer Geh- und Zweirichtungsradweg, der bis Inning geführt wird.
Somit würde ich sagen, zumindest dort, wo kein Radweg vorhanden ist und auch kein VZ 331.1 prangt, ist Fahrbahnradeln auf jeden Fall gemäß § 2 StVO legitim. Das wären dann immerhin 2,4 Kilometer innerhalb und außerhalb Grafraths auf der B471. Und diese komischen
gehören einfach nur zum Altmetall.
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Allerdings: Wenn man sich als Radfahrer bereits auf der Bundesstraße BEFINDET, dann wird man in diesem Bereich NICHT um Verlassen derselbigen aufgefordert. Weder am Kreisel noch am westlichen Ortseingang besteht für Radfahrer ein Fahrbahnbenutzungsverbot. Nur ein solcher Hinweis, der bei Gehwegen jedoch ohnehin überflüssig sein dürfte.
Grafrath hat dabei noch eine Menge weiterer Leichen im Keller. Dazu vielleicht irgendwann mehr...
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Sowas gibt's natürlich auch in Verbindung mit einem
:
Das ist in Grafrath/Oberbayern. Auf meine Frage hin, wie man denn als abgestiegener Radfahrer - also als Fußgänger - bitteschön abbiegen soll, stellt man sich im Rathaus jedoch dumm und versteht nicht, was ich will.
Die Nebenfläche ist übrigens ein unbeschildeter Gehweg.
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Normalerweise nehme ich Leserbriefe in der Tagespresse zum Thema Radverkehr durchaus aufmerksam wahr, verweise in diesem Forum auf solche aber eigentlich nicht. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, ob dies in diesem Forum zulässig bzw. gewünscht ist. Heute mache ich da mal eine Ausnahme. Denn ein Leserbrief im Münchner Merkur vom 10. Juni 2023 bedient mal wieder auf ganzer Breite das Klischee der nicht-fahrradfahrenden Gesellschaft und Verfechter des Kraftverkehrs.
Grundtenor ist demnach, dass das Gerichtsurteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs, wonach der Radentscheid Bayern als unzulässig abgewiesen wurde, dem Leserbriefschreiber offensichtlich nur recht kommt. Man unterstützt in diesem Leserbrief ganz klar nicht die Ziele der viele Radfahrer, die für den Bürgerentscheid unterschrieben haben. Die eingeforderte Verbesserung der Sicherheit des Radverkehr sowie der Ausbau der Radinfrastruktur (ob nun sinnvoll oder nicht) wird der Radfahrgemeinde pauschal erstmal komplett aberkannt.
Verbesserungen stehen Radfahrern demnach nicht zu, solange Radfahrer Autofahrer beschimpfen und beleidigen, solange Pedelecs und Elektrokleinstfahrzeuge (???) keine Nummernschilder haben, solange Radfahrer keine Versicherung und Steuern zahlen (zieht ebenfalls Nummernschild nach sich...) und solange Radfahrer sich nicht an die Verkehrsregeln halten.
Tja, also: Ich finde, hier wird in wenigen Zeilen eigentlich alles gesagt. Wie sagt man so schön: In der Kürze liegt die Würze.
Und ich wette, würde es hier zu einem Bürgerentscheid kommen, welcher über die Durchsetzung des Inhalts dieses Leserbriefs zu entscheiden hätte: Er würde wohl wesentlich mehr als 100.000 Unterschriften erhalten. Wenn das Wahllokal dann auch noch mit einem Drive-in-Schalter ausgestattet wäre, dürfte die 5-Mio-Schallgrenze wohl leicht geknackt sein.
Leider ist dem Leserbrief nicht zu entnehmen, WARUM Autofahren denn immer als die Bösen dargestellt werden und warum sie von Radfahrern beschimpft und beleidigt werden. Kann es sein, dass Kraftfahrer sich nicht an die Verkehrsregeln halten und mit diesem Verhalten Radfahrer gefährden oder gar verletzen? Wäre die Reaktion der Radfahrer in solchen Momenten nicht sogar nachvollziehbar? Welcher Radfahrer empört sich nicht lauthals, wenn er von Rechtsabbiegern von der Radwegefurt gefegt wird?
Der Vorwurf mit nicht zahlender Steuer ist gefühlt wohl genauso alt wie das Fahrrad selbst. Wobei Radfahrer ja eigentlich genau die selben Steuern zahlen, wie Kraftfahrer. Einzig die KFZ-Steuer zahlen Radfahrer halt nicht. Oder vielleicht doch? Es soll ja tatsächlich Radfahrer geben, die gleichzeitig auch ein zugelassenes Kraftfahrzeug besitzen. Kommt gar nicht so selten vor. Steht solchen Radfahrern dann die Verbesserung gemäß Volksbegehren dann wohlmöglich doch durchaus zu? Dann würde es ja passen. Glück gehabt.
Wie müssen sich Radfahrer eigentlich fühlen, wenn man ihnen mal vorrechnet, in welchem Umfang sie mit ihren gezahlten Steuern eigentlich den Ausbau und den Unterhalt der Kraftfahr-Infrastruktur mittragen? Ich schätze, das sind sich weder die vielen Radfahrern noch ist sich dem Leserbriefschreiber bewusst. Ansonsten kann ich mir den geäußerten Vorwurf einfach nicht erklären. Hier geht man wohl aber immer noch von der Mär aus, dass all unseren Straßen einzig von der KFZ-Steuer der Kraftfahrer finanziert werden. Aha...
Alles, was einen Motor hat, soll ohnehin "wie ein Auto betrachtet werden". Das klingt in der Hinsicht auch sehr interessant, als dass Autos ja bekanntermaßen keine Radwege benutzen dürfen. Ich finde die Idee gar nicht so schlecht. Damit kann man Fahrbahnbenutzungsverbote bereits mit dem Kauf eines Pedelecs umgehen und nicht erst mit dem Kauf eines S-Pedelecs. Nur dumm, dass der Leserbriefschreiber dann genau solche Fahrzeugarten dann wieder direkt vor sich fahren hat, die es dann wiederum gilt, legal und unter Einhaltung des vorgeschriebenen Überholabstands zu überholen.
Naja, und dass Nummernschilder nicht unbedingt das Verhalten von Kraftfahrzeugführern positiv beeinflussen: Ich glaube, dass muss ich hier wohl nicht weiter ausführen. Das blöde an der ganzen Sache ist: Es gibt halt niemanden, welcher sich die Kennzeichen notiert und die Vergehen dokumentiert und verfolgt. Klappt bei Kraftfahrzeugen so gut wie nie und wird bei Radfahrern auch nicht klappen. Nur werden Kraftfahrer dann ganz schnell lernen, dass es nicht unbedingt ausreicht, Regelbrecher unter den Radfahrern dem Ordnungsamt zu melden, wohlmöglich noch mit Foto. Ernüchterung unter Kraftfahrern würde sich recht schnell breit machen, spätestens nach dem ersten Bußgeldbescheid wegen des Verstoßes gegen Datenschutzrichtlinien.
Einzig den Vorwurf, Radfahrer halten sich nicht an die Verkehrsregeln, würde ich da tatsächlich durchaus noch gelten lassen. Allerdings nicht bezogen auf die Berechtigung der Forderungen des Radentscheids, sondern ganz pauschal auf einen gefühlt wirklich großen Anteil von Radfahrern. Von denen ist nämlich leider vielen immer noch völlig egal, ob sie über Rot fahren, ob sie in die falsche Richtung fahren, ob sie auf Gehwegen fahren oder ob sie im Dunkeln ohne Licht fahren. Das ist für das Einfordern von Maßnahmen natürlich nicht besonders förderlich und ist mir ehrlich gesagt auch ziemlich peinlich. Es wirft einen wirklich dunklen Schatten auf alle Radfahrer, wenn viele sich nicht mit den Regeln auseinandersetzen wollen und den übrigen Radfahrern damit in den Rücken fallen. Ich selber finde so ein Verhalten untragbar und werde damit nicht nur belästigt, sondern vielfach auch behindert, gefährdet, im schlimmsten Falle sogar verletzt. Und wenn es ganz dumm läuft, bin nicht ICH es, der anschließend in der Kreisklinik liegt, sondern wohlmöglich mein Kind. Und dazu braucht es nicht einmal einen blind rechts abbiegenden Kraftfahrer, sondern einfach nur einen schimpfenden und sich nicht an die Regeln haltenden Radfahrer, der nicht einmal Steuern zahlt.
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Dann brauchen wir nur noch ein funktionierendes Organ, welches renitente Kraftfahrer abstraft, welche der Meinung sind, Fahrbahnradler sanktionieren zu müssen.
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Die Behörde hat wohl drei Jahre gebraucht, ihm mitzuteilen, welche Anforderungen an seine Anzeigen überhaupt gestellt werden. Lieber spät als nie...
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Nachdem in Bayern nun schon vor einiger Zeit gut 100.000 Bürger mit ihrer Unterschrift für einen geplanten Radentscheid gestimmt haben, entscheidet am 7. Juni nun der Verfassungsgerichtshof, ob das Volksbegehren tatsächlich zugelassen wird oder nicht, nachdem das Innenministerium den Inhalt des Zulassungsantrags aufgrund angeblicher Formfehler für unzulässig ansieht. Gleichzeitig wurde als Reaktion auf die Vorbereitungen des Volksbegehrens durch die Bayerische Staatsregierung am 22. Mai ein alternativer Radgesetzentwurf vorgestellt, welcher im Juli beschlossen werden soll. Hierin wird unter anderem der Bau von Radwegen auch auf Kosten von Parkplätzen und schmaleren Straßen angekündigt. Auch soll die Bauordnung dahingehend verändert werden, dass Bauherren weniger Parkplätze für Autos nachweisen müssen, wenn dafür eine größere Anzahl von Fahrrad-Abstellplätzen gebaut werden. Außerdem sollen viele weitere Einzelmaßnahmen mit dem Ziel der Radverkehrsförderung enthalten sein.
Ging die erste Stufe des Volksbegehrens mit der Sammlung der Unterschriften vielleicht noch relativ unspektakulär und für das breite Volk fast unbemerkt über die Bühne, so erfährt der ahnungslose Bürger nun in der Tagespresse, was die Regierung ihrerseits als Alternativmaßnahme mit dem vorhandenen Verkehrsraum nun vorhat, um mehr Verkehrsteilnehmer auf das Fahrrad umsteigen zu lassen. Dabei kann man auf den Leserbriefseiten der bayerischen Tageszeitungen teils sehr aufschlussreiche Reaktionen nachlesen, in denen sich ganz klar offenbart, welche Ansichten man gegenüber Radfahrern bis heute offenbar pflegt. So wird Radfahrern vorgeworfen, absichtlich auf Hauptverkehrsstraßen zu fahren und damit die Autoschlange immer länger werden zu lassen. Auch wird der gesetzlich vorgeschriebene Überholabstand grundsätzlich in Frage gestellt, weil dieser eine Gefahr für Autofahrer darstelle. Schließlich gäbe es ja Gegenverkehr! Aber auch der Bau von weiteren Radwegen wird angeprangert, weil dies dem Steuerzahler schließlich viel Geld koste. Die Neuaufteilung des Verkehrsraums wird als "Radl-Hammer" beschrieben, weil durch den Bau weiterer Radwege die Sicherheit in Frage gestellt wird. Überhaupt sei Radfahren sowieso nur mit Gefahren verbunden und es sei unverantwortlich, dass so viele Radfahrer keine Helme tragen. Und überhaupt würden Radfahrer sowieso immer nur fahren, wo und wie sie wollen: an wartenden Autos vorbei, über Gehwege und Fußgängerampeln, natürlich immer über Rot und dann auch noch bei Sturm, Regen, Schnee und Eis.
Einerseits bin ich wieder einmal erstaunt, wie tief sich der Graben zwischen Auto- und Radverkehr in die Gesellschaft gegraben hat, um selbst einschlägige StVO-Vorschriften zulasten des Kraftverkehrs als irrsinnig oder überflüssig zu betrachten. Andererseits erweist ein nicht geringer Anteil von Radfahrern der restlichen Radfahr-Liga einen Bärendienst. Denn durch das Ignorieren der Regeln im Straßenverkehr fallen vor allem solche Radfahrer auf, die eben wie selbstverständlich auf Gehwegen, über Rot, in die falsche Richtung oder im Dunkeln ohne Licht fahren und damit tagtäglich massenweise Öl ins Feuer gießen, wofür sich die Kontra-Radverkehr-Fraktion natürlich fleißig bedankt. Die in geringer Anzahl noch vorhandenen Radfahrer, welche regelkonform unterwegs sind, werden damit praktisch unsichtbar. Und das teilweise sogar im wahrsten Sinne des Wortes, wenn in einschlägigen Polizei-Unfallberichten oder Presseartikeln beschrieben wird, wie der einspurige Unfallgegner aus völlig unerklärlichen Gründen einfach nur "übersehen" wurde.
Leider ist in unserer Gesellschaft noch immer kein Umkehrpunkt erkennbar, welcher zweifelsfrei belegt, dass der Besitz bzw. die Verwendung von Kraftfahrzeugen ökologisch und auch ökonomisch in einer Vielzahl von Mobilitätsfällen einfach nur völliger Irrsinn sind. Die aktuellen Zulassungszahlen von Kraftfahrzeugen besagen nicht nur, dass das Auto noch nie so beliebt war wie heute. Auch die anteilmäßige Verteilung auf die einzelnen Fahrzeugarten spiegelt wieder, dass der vorhandene Verkehrsraum anscheinend noch immer genug Platz für massenhaft völlig überdimensionierte 2-Tonnen-Fahrzeuge bieten muss. Und der Kraftstoff, der ja schließlich auch bezahlt werden will, tut dem ganzen Wahnsinn offenbar ebenfalls keinen Abbruch. Dann weint man lieber über die vielen Steuergelder, die für Radinfrastruktur (ob nun sinnvoll oder nicht...) ausgegeben wird, übersieht dabei aber völlig, wie viele Milliarden bereits in Form von Splitt-Bitumen-Mischungen bereits landauf landab in der Landschaft ausgebreitet worden sind, damit man auch überall ordentlich aufs Gas drücken kann. Diese Ausgaben sind dann allerdings natürlich völlig in Ordnung.
Es ist aus meiner Sicht leider nicht absehbar, in welche Richtung die weitere Entwicklung noch geht. Ein Großteil sieht im Fahrradfahren offensichtlich überhaupt keinen Sinn, sieht Fahrräder teils nur als Spaßgeräte an, die man wohl zum Zeitvertreib bewegt oder man spricht den Fahrradfahrern generell deren Existenzberechtigung gleich völlig ab. Ich weiß nicht, wo man solche Leute eigentlich abholen muss. Vielmehr kann man ja wohl noch froh sein, dass es noch keinen Bürgerentscheid darüber gibt, ob der Besitz und die Verwendung von Fahrrädern nicht verboten und unter Strafe gestellt wird. Ob dann die Regierung dem ebenfalls zuvorkommt und ganz schnell ein eigenes Gesetz zur Eindämmung des Radverkehrs erlässt?
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Damit wären jedoch Kinderspiele auf der Fahrbahn nicht erlaubt.
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Ist das eine Verspottung der Verkehrsteilnehmenden, die die Bedeutung von Verkehrsschildern kennen und sich dran halten?
Oder ist es ein Offenbarungseid und Zeichen der Hilflosigkeit oder Unlust einer Verwaltung, die nicht bereit ist durch effektive Maßnahmen wie konsequentes Abschleppen, geltendes Recht durchzusetzen?
Oder die von der Politik daran gehindert wird, oder sich daran hindern lässt, effektive Maßnahmen zu ergreifen?
Es ist das Zugeständnis bzw. die Akzeptanz der Behörde, dass Verkehrsteilnehmer, die allesamt irgendwann einmal die Fahrprüfung bestanden haben, trotzdem nicht wissen, was dieses Schild zu bedeuten hat und mit sich bringt. Und ebenso wird es ganz offensichtlich wohl auch hingenommen, dass bei den Verkehrsteilnehmern auf Eigeninitiative ein Informieren nach neu eingeführten StVO-Regeln größtenteils wohl weltfremd ist. Ganz nach dem Motto: "Wir wissen schon, dass Ihr keine Ahnung habt, was das hier bedeutet. Also gut, wir schreiben Euch das nochmal auf."
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Da die Augsburgerstraße die nächsten 40 Jahre irgendwann umgebaut wird, können wir bis dahin leider keine Änderungen machen. Und die Verkehrsbelastung.
Aber wie will man den Radverkehr dann nach der geplanten Verkehrsraum-Neuaufteilung der Augsburger Straße von der linken Straßenseite hinüber auf den rechten Radschutzstreifen kriegen? Immerhin soll der Streifen ja bereits schon VOR Einmündung "namenlose Straße"/Augsburger Straße beginnen. Soll der Radverkehr Richtung Süden etwa im Einmündungsbereich Malchinger Straße/Am Ährenfeld nach rechts queren? Da wird es in dieser Fahrbeziehung keinesfalls neue Fahrradampeln oder Kombi-Streuscheiben geben. Kann ich mir nicht vorstellen. Dann wird das an dieser Kreuzung dann so kommen, wie es sich in den letzten 40 Jahren bei der Kreuzung Kapellenstraße/Marthabräustraße bis heute dargestellt hat. "Radverkehr bitte auflösen!"
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An der Menziger gehts ja aber um Geisterradler
Ja, schon...
Ich wollte auch nur daran erinnert haben bzw. aufzeigen, dass es mehrere Ursachen oder Gründe haben kann, wenn solche Kombis aufgestellt werden. Klar ist das jetzt mit Leipzig nicht vergleichbar. Zeigt es aber doch, wie kompliziert Radfahren anscheinend sein muss, bzw. die Führung dessen.