Beiträge von Alf

    Entgegen eines weitverbreiteten Irrglaubens: Den braucht es auch nicht, um korrekt indirekt nach links abbiegen zu können, denn den hat man dann schon passiert, nämlich die "Fahrbahnampel" oder "Radfahrampel". Zum weiteren Ablauf sagt der §9 (2) StVO alles notwenige:

    Folglich die Verkehre, deren Richtungen man kreuzen würde (also Gegenverkehr, vor allem aber auch den Geradeausverkehr von hinten), durchlassen, anschließend Abbiegevorgang vollenden.

    Das ist mir auch durchaus bewusst und so praktiziere ich es auch, wenn ich mich nicht ohnehin für ein direktes Linksabbiegen entschieden habe. Nur kann es von den StVB doch kaum so gewollt sein, dass für den Radverkehr die Querung seit 2017 plötzlich ohne Lichtzeichen durchgeführt werden soll. Die Ampel selber weiß ja schließlich nichts von der StVO-Novelle (Na gut, die StVB anscheinend wohl auch nicht...). Vielmehr darf man wohl annehmen, dass dort an offizieller Stelle tief und fest geschlafen wird. Selbst wenn man die zuständigen Stellen mit der Nase darauf stößt, wird sich tot gestellt. Die Ausreden - wenn denn welche kommen - sind teilweise köstlich! So viel Unverstand auf einem Haufen, vor allem auch von sogenannten "Radverkehrsbeauftragten" der Kommunen. Schnell habe ich gemerkt, dass man diese Spezies einfach nicht ernst nehmen darf. Wenn man diese Erkenntnisse alle aneinanderreiht, weiß jeder, welchen Stellenwert Radverkehr hat oder haben soll.

    Direktes Linsabbiegen ist praktisch immer legitim, wenn man den Radweg rechtzeitig verlässt, um sich einzuordnen. Nur wenn in der Zielstraße auch ein benutzungspflichtiger Radweg existiert, ist es besser, der Radverkehrsführung zum Abbiegen zu folgen. Wenn sie denn vernünftig ausgeführt ist....

    Das "vernünftig ausgeführt" ist in der gesamten Republik - insbesondere aber gerade auch in München - seit 1. Januar 2017 nicht mehr überall der Fall. Und zwar genau dann, wenn ich auf Radverkehrsführungen beim indirekten Linksabbiegen keinen für den Radverkehr gültigen Signalgeber vorfinde. Da das Fußgängersignal bekanntermaßen nicht mehr für den Radverkehr gilt, ist zumindest für mich ein neuer Sport daraus entstanden, den Querverkehr unbeschadet zu passieren. Oder aber man verlässt die Radverkehrsführung weit vor der Kreuzung und ordnet sich wie ein Kraftfahrzeug ein.

    Auf die in meinem Video gezeigte Kreuzung trifft genau dies zu. Es gibt für den auf den Radverkehrsführungen nach links abbiegenden Radverkehr keinen gültigen Signalgeber. Glücklicherweise gibt es nirgends Benutzungspflichten.

    Ich weiß nicht, ob mein Video hierher gehört oder lieber nach "Mitnahme in Bussen". Aber schließlich ist es ja ein YouTube-Video...

    https://youtu.be/W-VKQTXFz30

    Es handelt sich neben der Fahrbahn um einen Gehweg mit Radverkehrsfreigabe in Schrittgeschwindigkeit, wenn der Gehweg - wie auf dem Video zu sehen ist - denn nicht zugeparkt wäre.

    Bei dem Radweg, welcher sich in der ursprünglichen Straße befindet, handelt es sich nicht um einen benutzungspflichtigen Radweg. Es gibt dort keine Blauschilder. Also ist direktes Linksabbiegen durchaus legitim. Ebenso die Weiterfahrt auf der Fahrbahn.

    Tatort: Radlhauptstadt München, Haberlandstraße, Fahrtrichtung Bahnhof Pasing; Tatzeit: 15.10.2018, 11:00 Uhr.

    Genau dieses Phänomen beobachte ich auch regelmäßig und es regt mich tierisch auf. Da wird der Asphalt aufgerissen, gegraben und gebuddelt, verfüllt und zugemacht. Nur auf die Idee, diese Stelle genauso wieder herzustellen, wie sie vorher einmal war, darauf kommt absolut niemand. Im Gegenteil: Es werden regelrechte Stufen eingebaut. Besonders krass sind die Fälle, wo es erst abwärts geht, ein kleiner Graben sozusagen. Und dann in der Mitte des Flicken ist ein Hügel. Der absolute Hammer! Das bekomme ich ja sogar besser hin, wenn man mir eine Wasserwaage in die Hand drückt. Man müsste die Verantwortlichen dazu verpflichten, nach getaner Arbeit selber mit KFZ oder Fahrrad über diese vermurkste Stelle drüberzufahren. Aber soooo lange, bis es plan ist!!!

    Aber leider ist es in der Tat so, dass es von kommunaler Seite schlichtweg niemanden juckt. Dabei müsste man die ausführende Firma nur einfach mal in die Pflicht nehmen. Stattdessen lässt man sie ziehen. So hinterlassen derartigen "Fachfirmen" ihre Marke im gesamten Landkreis. Man erkennt sie am Huckel in der Fahrbahn. Irre! Und so wundert es auch nicht, dass ganze Straßenzüge irgendwann als "sanierungsbedürftig" eingestuft werden, weil es eine einzige Buckelpiste geworden ist. Und nun darf man raten, wer's am Ende zahlt...

    Manchmal wünsche ich mir so eine Asphaltfräse, mit der zumindest der überstehende Buckel einfach abgefräst werden kann. Funktioniert ja auch bei Spurrillen auf der Autobahn bestens. Aber: spreche ich so etwas an, hält mich nicht nur die Kommune für verrückt, sondern auch die eigene Ehefrau.:D

    In München-Laim parallel zur Bahntrasse gab es vor einiger Zeit einen traumhaften Radweg, welcher die Innenstadt mit den westlichen Stadtteilen verband. Leider ist dieser Weg zwischenzeitlich den Baumaßnahmen zur zweiten Stammstrecke zum Opfer gefallen und wurde dort komplett entfernt. In fünf oder acht Jahren soll dieser Weg dann wieder hergestellt werden. Warten wir's ab...

    "...von einem Verbot für Kraftfahrzeuge war schließlich nie die Rede."

    Seit dem 1. Januar 2017 gelten die Fußgänger-Lichtzeichen für den Radverkehr n i c h t mehr. Dies hat zur Folge, dass mitunter der Radverkehr an gar keinen Signalgeber mehr gebunden ist, wo vorher noch eine Fußgängerampel vorhanden war. Da aber die StVB trotz Übergangsfrist tief und fest schläft, können Radfahrer an solchen Stellen selbst sehen, wie sie klarkommen. Insbesondere das indirekte Linksabbiegen wird dadurch zu einer echten Herausforderung. Solche Situationen gibt es in der "Radlhauptstadt" München - aber nicht nur dort - noch zuhauf.

    Hier habe ich die Situation an der Einmündung Bodenseestraße/Aubinger Straße in München mal dargestellt und den verantwortlichen Stellen zukommen lassen.

    M18-001 für Forum.pdf

    Ihr dürft erst einmal raten, was sich seit Mai 2018 denn an dieser Einmündung neues getan hat bzw. welche Antworten ich von denen bekommen habe.

    Konsequenterweise hätte man die Streuscheibe für Fußgänger nie austauschen dürfen, denn der Radweg endet ja dort. Somit ist ab der letzten legalen Abfahrmöglichkeit auf die Fahrbahn diese ganz klar für den Radverkehr freigegeben. Oder steht davor evtl. [Zeichen 240]?

    Diese Konstellation gibt es seit 1. Januar 2017 bundesweit noch an vielen Kreuzungen und Einmündungen, weil die zuständigen Straßenverkehrsbehörden tief und fest schlafen und/oder schlichtweg keine Ahnung haben. So sind in der Großen Kreisstadt Fürstenfeldbruck noch immer diverse Kreuzungen mit feindlichem Grün vorhanden. Die zuständige Radverkehrsbeauftragte will hiervon nichts wissen. Ebenso stellt sich der zuständige Ortsverband des ADFC in Fürstenfeldbruck tot, wenn ich darauf aufmerksam mache. Was bleibt wohl noch? Ist die Polizei der richtige Ansprechpartner? FEINDLICHES GRÜÜÜÜN!!! Halloooo???

    München, Bodenseestraße Richtung stadtauswärts, kurz vor Germering:

    Es gibt also einen für beide Richtungen freigegebenen Radweg, welcher neben einem Gehweg verläuft. Anfangs verlaufen beide Wege unmittelbar nebeneinander, wenig später sind beide Wege durch einen schmale Grünstreifen getrennt. Doch dann sehen Fußgänger dies hier:

    Schade nur, dass Radfahrer hiervon nichts mitbekommen. Im Gegenteil: Das VZ 237 wird sogar nochmal wiederholt, ohne auf eventuelle Fußgänger aufmerksam zu machen:

    Hätte man den Radweg dann nicht wenigstens als gemeinsamen Geh- und Radweg ausweisen können?

    In der Gegenrichtung, also aus Richtung Germering kommend, sieht das ganze übrigens zunächst so aus:

    Aha, ein gemeinsamer Geh- und Radweg, auf welchem der Radverkehr in beide Richtungen abgewickelt wird. Doch dann...

    Das muss man erstmal sacken lassen!

    Das für Fußgänger gültige Lichtzeichen befindet sich übrigens links außerhalb des Bildes. Fußgänger und Radfahrer haben hier getrennte Lichtzeichengeber, wenngleich die Räumzeiten exakt identisch sind.

    Wenige Meter weiter zur Verdeutlichung nochmals das bekannte und charmante Zusatzschild:

    Hat man die Baustelle hinter sich gelassen, ändert sich an der Beschilderung natürlich nichts:

    Ich finde dies mal wieder ein typisches Beispiel dafür, dass gerade bei Baustellen überhaupt nicht nachgedacht wird. Die einzelnen Verkehrsteilnehmergruppen werden ihren Weg schon suchen und finden. Schließlich geht und fährt ja doch jeder so, wie er will, was letztlich dann so wohl auch gewünscht sein muss. Erfordert schließlich auch einen niedrigeren Intellekt. Auf beiden Seiten.

    Solche Situationen gibt es hier in München auch zuhauf. Auf meine Meldungen ebenfalls keinerlei Reaktion der zuständigen Straßenverkehrsbehörde bzw. wenigstens des zuständigen Radverkehrsbeauftragten.

    Generell kann ich es nur als absolut traurig empfinden, wenn die Nutzer der Verkehrseinrichtungen auf solche Sachen selber aufmerksam machen müssen und die zuständigen Behörden nicht von selbst darauf kommen. Zumal es ja ausreichend lange vorher bekannt war, dass seit 1. Januar 2017 Fußgänger-Lichtzeichen für Radfahrer nicht mehr gelten. Aber dass sich die selben Behörden dann auch noch tot stellen, ist für mich absolut nicht mehr nachvollziehbar. Mittlerweile habe ich vor lauter Kopfschütteln massiven Drehschwindel bekommen.

    Aber selbst vom ADFC bekam ich die offizielle Antwort, dass Radfahrer eh nichts von dieser Novelle wissen und sich weiterhin an den Fußgängerampeln richten werden. Daher bestehe kein Handlungsbedarf, da auch die Unfallgefahr daher nicht steige.

    NDR-Bericht: "Die Politik müsse endlich handeln und sichere Fahrradwege einrichten...". Angeblich kommt diese Forderung von Anwohnern und Nachbarn, die die Protestaktion u.a. damit kommentieren.

    Ich denke, Radwege sind - gerade bei Querungen - brandgefährlich? Was denn nun? Sollen wir nun doch wieder Radwege bauen? Wäre der Unfall dann nicht passiert??? Oder Radfahrsteifen??? Oder Pseudo-"Schutz"streifen??? Oder am besten gar keine Radverkehrseinrichtungen???

    Es liegt nicht an den baulichen verkehrstechnischen Einrichtungen, sondern am Verhalten der unfallverursachenden Verkehrsteilnehmer! Sicherlich hat der LKW-Fahrer die Frau wohl nicht vorsätzlich überfahren. Aber die Radfahrerin hat sich ja auch nicht absichtlich töten lassen. Die StVO-Rechtslage ist eindeutig. Wie diese in der Praxis umgesetzt wird, ist Aufgabe eines jeden Verkehrsteilnehmers. LKW-Fahrer sind echt arme Schweine, ich will nicht diesen Job machen, gerade in der Stadt. Und die Forderung nach entsprechenden Assistenzsystemen verhallt ungehört im Wald. Dabei gibt es derartige zuverlässige Systeme längst! Sie heißen "Beifahrer".

    Wie? ... Was? ... Zu teuer? - Ach sooo..., war nur so 'ne Idee...

    Ich bin heute ebenfalls an der besagten Kreuzung in München vorbeigekommen. Allerdings aus dienstlichen Gründen mit dem Auto. Ein Blumen- und Kerzenmeer an der besagten Ecke.

    Zur Frage nach der Unfallursache schreibt der Münchener Merkur mit heutigem Tag:

    "Der Lkw-Fahrer war nach aktuellem Stand der Ermittlungen bei grüner Ampel schon zur Hälfte abgebogen, als der Verkehr ins Stocken geriet und der 43-Jährige anhalten musste. In diesem Moment schaltete die Ampel für Fußgänger und Radfahrer auf Grün und das Mädchen radelte los, um die Moosacher Straße zu überqueren. Zu dem Zeitpunkt löste sich auch der Verkehr auf und der 43-Jährige fuhr weiter um die Kurve.

    Der Kipplaster erfasste Sarah. Ein Reifen überrollte sie."

    Jeder Unfall ist schlimm, jeder tödliche furchtbar. Aber bei Kindern ist es selbst als Außenstehender so herzzerreißend, dass einem die Worte fehlen.

    Kurios, was ich gestern bei der Rückfahrt von der ADFC-Fahrradsternfahrt in München entdeckt habe. Damit Radfahrer, welche aus dem Bereich Schloss Nymphenburg kommen und nördlich des Schlossgartens auf die Menzinger Straße münden, treffen auf folgende Beschilderung, sofern die Weiterfahrt auf der linken Straßenseite angestrebt wird:

    Die Fahrbahn ist hier wohlgemerkt vierspurig. Der Grünstreifen ist recht breit. Nicht im Bild zu sehen ist die andere Richtungsfahrbahn.

    Hier ist das linksseitige Befahren des Radwegs also nicht erlaubt. Man kann bei dieser Gelegenheit hierbei natürlich die Frage stellen, ob das VZ 254 nicht für den gesamten Straßenquerschnitt gilt, die Menzinger Straße Richtung Westen also zumindest ab hier für den Radverkehr tabu ist. Aber ich will mal nicht so engstirnig sein. Statt dessen wenden wir uns einmal den Schildern daneben zu. Dort ist der Gehweg doch tatsächlich für Radfahrer in Schrittgeschwindigkeit freigegeben. Das habe ich so auch noch nie gesehen. Aber woher wissen denn nun die armen Fußgänger, dass Radfahrer hier auf dem Fußweg fahren dürfen und dann noch entgegen der Fahrtrichtung? Ganz einfach, hiermit:

    Man beachte das Zusatzzeichen unter dem [Zeichen 239]!!!!!

    Damit weiß dann also jeder Fußgänger, dass mit Fahrrädern auf dem Gehweg zu rechnen ist?

    Andererorts findet man für Fußgänger ja zumindest [Zeichen 138-10], vor allem an Baustellen, wo nur für wenige Meter [Zeichen 240] gilt.

    Naja, wie auch immer... Ich denke, diese kuriose Regelung ist wohl darauf zurückzuführen, dass man dem Radverkehr nicht zumuten möchte, an dieser Stelle vier Straßen zu überqueren, um nach 80 Metern wieder nach links im Schlossgarten zu verschwinden. Dort beginnt nämlich ein neuer unbefestigter [Zeichen 240] Geh- und Radweg, der den Weg in weiter entlegene Münchner Stadtteile freigibt. Das Schlossgarten-Areal ist nämlich riesig! Nur komisch, dass dann nach diesem unbefestigten Weg der Gehweg, Radweg oder was auch immer an der Menzinger Straße nicht erneut mit [Zeichen 254] für den Radverkehr gesperrt ist.

    Wir waren eine Gruppe von sechs Radfahrern, welche also linksseitig auf dem Gehweg natürlich in Schrittgeschwindigkeit unterwegs waren und wurden vom entgegenkommenden Radverkehr, welcher auf dem Radweg unterwegs war, doch recht barsch angegangen, weil wir uns angeblich nicht regelkonform, da vermeintlich verbotenerweise links und dann noch auf dem Gehweg bewegten.

    Das habe ich jetzt gar nicht gewusst, dass Radfahrer so sehr darauf bedacht sind, sich an die Verkehrsregeln zu halten und andere Radfahrer freundlicherweise auch noch auf ihre Vergehen hinzuweisen. Donnerwetter...!!!