Was machen eigentlichen die sog. Fahrradbeauftragten? Ihr habt vermutlich auch einen? Die müssten doch eigentlich ständig gegen die illegalen Anordnungen vorgehen...
"Fahrradbeauftragte" reagieren nach eigener reichlicher Erfahrung genau so wie jeder andere Verkehrsteilnehmer auch, der wohl vornehmlich mit Kraftfahrzeugen unterwegs ist oder zumindest deren Fortkommen nicht behindern will oder soll. Oder aber es liegt eine Radfahr-Rechtsverständnis-Mentalität vor, die man eigentlich nur von bestimmten vereinsorganisierten Sonntags-Schönwetter-Gruppentorkel-Tourenleiten her kennt. Es liegt zumindest bei meiner Landkreis-Kommune teilweise gewaltiges Unwissen bezüglich der Rechtsvorschriften beim Radverkehr vor. Es ist mir mittlerweile mehr als peinlich, die hierfür herangezogenen Mitarbeiter aufzuklären. Da habe ich einfach keine Lust mehr. Mir ist es mittlerweile fast egal, welch geballter Unverstand dort teilweise vorliegt bzw. sich weiterhin im Verkehrsraum wiederfindet. Beispiele:
- Radwegweiser (grüne Schrift auf weißem Grund), welche auf der linken Straßenseite stehen, erlauben automatisch Geisterradeln.
- Schlaglöcher und Unebenheiten kann man sich von vornherein sparen, mitzuteilen, da keine Aussicht besteht, dass derartige Mängel in der Radinfrastruktur behoben werden. Man müsse als Führer eines ungefederten Fahrzeugs einfach damit leben, zumal auch auf Fahrbahnen nicht immer alles plan wäre.
- VZ "vorgeschriebene Fahrtrichtung rechts" gilt nicht für Radfahrer, die nach links auf den linken Gehweg mit abbiegen wollen.
- Streuscheiben mit Fußgängersymbol werden nicht gegen Kombistreuscheiben getauscht, obwohl dadurch seit 2017 feindliches Grün besteht.
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Ich weiß nun nicht, ob das dann wirklich die persönliche Meinung des jeweiligen Radverkehrsbeauftragten ist oder ob dieser die "Antworten" von höherer Stelle eingetrichtert bekommt. Aber ich bin erschüttert, dass das Bekleiden eines solchen Amtes nicht einhergeht mit dem korrekten Verständnis für die StVO und aller weiterer für die Verwaltung relevanter Werke. Selbst nach plausibler Erklärung meinerseits wird sich teilweise stur gestellt und man weigert sich, es wenigstens zu versuchen, zu verstehen, was ich eigentlich meine. Wenn dann im Rahmen der Diskussion noch weitere Ausführungen, Erklärungen, Einwände vom Radverkehrsbeauftragten folgen, widersprechen sich diese nicht nachvollziehbaren Inhalte zudem auch noch ganz klar in sich.
Andererseits werden Vorschläge bzw. Einwände doch wohl weitergegeben, weil viele meiner Meldungen in der Praxis tatsächlich umgesetzt werden. Das erfolgt dann aber nicht durch den Radverkehrsbeauftragten, sondern wohl durch die Straßenverkehrsbehörde, die den Fall dann auf den Tisch bekommt. Ich schätze mal, dass in den Fällen, wo versucht wird, sich herauszureden, die Sache überhaupt nicht weitergegeben wird, weil die eigene persönliche Meinung des Beauftragten wohl dazu führt, meine Meldung als unbegründet anzusehen.