Der Hinweis darauf, dass es andere Möglichkeiten als den Fahrradhelm gibt, den Radverkehr sicherer zu machen reicht möglicherweise nicht aus. Denn diese Aussage beinhaltet ja indirekt, dass der Fahrradhelm eine Möglichkeit sei, den Radverkehr sicherer zu machen.
Sie impliziert v.a. die unzulässige Unterstellung, dass "Infra" irgendwas mit Verkehrssicherheit zu tun hätte.
ZitatGibt es Argumente, die deutlich machen, dass das Fahrradhelmtragen den Radverkehr gefährlicher machen?
In deinem Link habe ich unter anderem diese Aussage gefunden: "Es gab dazu mal eine Studie, das Fahrradfahrer mit Helm zu mehr Risikobereitschaft neigen. Und eine andere, die zeigte, dass Kraftfahrer noch weniger weniger Sicherheitsräume einräumen, da die Radfahrer ja geschützt sind."
Zur Risikobereitschaft habe ich nichts. Zum Überholabstand gibt es 2 Studien des britischen Verkehrsforschers Ian Walker, in denen er im Selbstversuch auf dem Arbeitsweg mit einem Abstandsmesser am Rad statistisch ermittelt hat, ob die Seitenabstände von seinem äußeren Erscheinungsbild abhängen. Abgesehen davon, dass die Unterschiede der Mittelwerte minimal sind (AFAIRC maximal 12 cm), lässt diese vielzitierte Studie aber gerade keinen Rückschluss auf das Risiko beim Radfahren zu. Erstens, weil bewusstes Überholen in der Regel nicht die Ursache für schwere Auffahr- und Streifunfälle ist (sondern ein Nicht-Ausscheren, weil der Radler gar nicht wahrgenommen wurde). Dann kann der Auffahrer logischerweise auch keinen Sicherheitsabstand in Abhängigkeit vom Erscheinungsbild des übersehenen Radfahrers beeinflussen. Zweitens, weil Auffahr- und Streifunfälle auch im Mischverkehr so geringfügige Anteile am Gesamkuchen der Radunfälle stellen, dass sich deren Änderung angesichts der beträchtlichen jährlichen Schwankungen über die Unfallstatistik nicht bestimmen lassen wird. Und Drittens, weil man nicht vom Median oder Mittelwert der Überholabstände gestreift wird, sondern von extremen Ausreißern. Da Ian Walker seine Experimente unfallfrei überlebt hat, sind solche Ausreißer in seinen Messreihen gar nicht vorhanden gewesen.