Überholende Lastzüge, die zu früh wieder nach rechts ziehen, sind nicht ohne. Hätten die mich berührt, könnt ich hier wahrscheinlich nicht mehr mitschreiben.
Von den insgesamt 33 (also incl. Landstraße) mit überholenden LKW von mir seit 1/2013 gezählten tödlich verunglückten Radlern waren in 18 Fällen Lieferwagen aus der Sprinter-Klasse der Gegner, und bei einem signifikanten Teil der verbleibenden 15 Fällen handelte es sich um eher schlanke Pritschenwagen, die man gemeinhin auch nicht unbedingt zu den "Lastzügen" rechnen würde.
Hinzu kommt, dass -wie das auch bei PKW-Unfällen vom Ramm-/Streif-Typ der Fall ist- zumeist der Crash durch flächiges Rammen, also offensichtlich vollständiges Übersehen ohne auch nur andeutungsweises Ausscheren, passierte. Die Zahl der LKW, die Radfahrer seit Anfang 2013 bis heute einfach so beim Überholen in geschlossenen Ortschaften getötet haben, beträgt meiner Zählweise nach 1. Und selbst dann, wenn man da noch alle in Frage kommenden Fälle mit unklarem Hergang bzw. solche einschließt, wo der Radfahrer offenbar selber während des Überholens nach links geraten ist, sind es definitiv nicht mehr als insgesamt 10 solcher Todesfälle innerorts (macht je nach Zählung im Mittel 0,2 bis 2 Tote jährlich...).
Das von dir angedeutete Szenario ist in den Radfahrer-(und ebenso Behörden-)Köpfen zwar sehr dominierend präsent, aber im Verhältnis zu den Klagen darüber gesehen ist es denn doch irrelevant selten.