Beiträge von Th(oma)s

    Nöö. VZ 259 (Verbot für Fußgänger) wäre angesagt.

    Das hier war übrigens Ironie ;):

    Hmm, wenn es doch nur ein Schild gäbe, dass einen einzig für Radfahrer erlaubten Sonderweg kennzeichnet....

    Z.237 existiert.

    Man könnte allenfalls über ein zum Schild "Kraftfahrstraße" homologes "Kraftfahrradstraßen"-Schild nachdenken. Mit einer, in Anlehnung an die Regeln für Kraftfahrstraßen, eingeschränkten Erlaubnis nur für Radler, die auch eine gewisse Mindestgeschwindigkeit schaffen...:evil:

    Überholende Lastzüge, die zu früh wieder nach rechts ziehen, sind nicht ohne. Hätten die mich berührt, könnt ich hier wahrscheinlich nicht mehr mitschreiben.

    Von den insgesamt 33 (also incl. Landstraße) mit überholenden LKW von mir seit 1/2013 gezählten tödlich verunglückten Radlern waren in 18 Fällen Lieferwagen aus der Sprinter-Klasse der Gegner, und bei einem signifikanten Teil der verbleibenden 15 Fällen handelte es sich um eher schlanke Pritschenwagen, die man gemeinhin auch nicht unbedingt zu den "Lastzügen" rechnen würde.

    Hinzu kommt, dass -wie das auch bei PKW-Unfällen vom Ramm-/Streif-Typ der Fall ist- zumeist der Crash durch flächiges Rammen, also offensichtlich vollständiges Übersehen ohne auch nur andeutungsweises Ausscheren, passierte. Die Zahl der LKW, die Radfahrer seit Anfang 2013 bis heute einfach so beim Überholen in geschlossenen Ortschaften getötet haben, beträgt meiner Zählweise nach 1. Und selbst dann, wenn man da noch alle in Frage kommenden Fälle mit unklarem Hergang bzw. solche einschließt, wo der Radfahrer offenbar selber während des Überholens nach links geraten ist, sind es definitiv nicht mehr als insgesamt 10 solcher Todesfälle innerorts (macht je nach Zählung im Mittel 0,2 bis 2 Tote jährlich...).

    Das von dir angedeutete Szenario ist in den Radfahrer-(und ebenso Behörden-)Köpfen zwar sehr dominierend präsent, aber im Verhältnis zu den Klagen darüber gesehen ist es denn doch irrelevant selten.

    Ob das Mittigfahren wirklich dazu führt, seltener Kontakt mit Autofahrern zu haben?

    Eindeutig nein.

    Dafür gibt es zwei Gründe:

    1) Wer betont mittig fährt, riskiert, dass ihn *Schlafmützen* rammen könnten, die ihn bei randnäherer Fahrweise ganz verfehlt hätten oder ihm zumindest in letzter Sekunde noch hätten reflexartig ausweichen können.

    2) Wer betont mittig fährt, provoziert mehr Maßregelungsnötigungen durch *Asis*, die dann nachfolgend zu Berührungen oder Schlimmerem führen könnten - insbesondere dann, wenn man das Angebot zur Road-Rage-Eskalation seitens des Überholers dankend annimmt und die zunächst noch stets kontaktlos ablaufende Einstiegs-Nötigung mit verbalen oder physischen Reaktionen beantwortet.

    Die Variante 1) spielt vor Allem außerorts eine große Rolle. Innerorts sind die Geschwindigkeitsdifferenzen klein genug dafür, dass das echte Übersehen von zentral fahrenden Radlern als Unfallauslöser unbedeutend ist. Dafür ist Möglichkeit 2) innerorts der Hauptfaktor für Berührungen. Das zeigt eindeutig auch die dramatische Häufung von "Berührungen" in der laufenden Umfrage bei wenigen ganz bestimmten Personen.

    Bei der Gelegenheit: Ich habe mal ein ganz ähnliches Foto zu dem im Aufmacher gesehen.

    Zur Ehrenrettung der SUVs: ich verfolge sei sechs Jahren sehr intensiv das deutsche Radunfallgeschehen. SUV sind, was Unfälle im Längsverkehr angeht, entgegen der Erwartung vollkommen unauffllig. Mir ist insbesondere kein einziger tödlicher Rad-Crash beim Überholen mit einem SUV bewusst.

    Wenn überhaupt, gibt es da eher eine Häufung mit weißen Lieferwägen.

    NDR: Zahl der Fahrradunfälle nimmt zu

    Abseits der absoluten Zahlen eine erfreuliche Entwicklung, denn im Vergleich zum Vorjahr (Zahlen aus dem verlinkten Artikel) nahm die Zahl der Radfahrer um 20 % zu, die der Unfälle nur um 7%.

    Außerdem: 2017 gab es 4% weniger verletzte Radfahrer als 2016. Wir werden mit jetzt wieder 7% rauf also wohl eher Zeuge von zufälligen Schwankungen als Zeugen eines bedrohlichen Trends.

    Die Zahl der Todesopfer hat übrigens um satte 33% abgenommen!:evil:

    Billige Taktik: irgendein Parameter unter Vielen wird selbst bei einem insgesamt abnehmenden Trend immer einen Ausreißer nach oben zeigen. Das eine Jahr sind es die Kinder, das andere die Senioren, im dritten Jahr die Pedelecfahrer, dann wieder die Getöteten, danach die Schwerverletzten oder die Frauen, und wenn alles nichts hilft, dann liefert halt zur Not auch die Sub-sub-sub-sub-Gruppe der leichtverletzten pedelecfahrenden Frauen über 70 den notwendigen Ausreißer. Thering ist jedenfalls zuverlässig zur Stelle und fordert das Ende von „gefährlichen“ Radstreifen auf der Fahrbahn (die mangels Unfällen mit egal welchem der genannten Parameter schonmal rein garnichts zu tun haben...)

    In vielen Ballungsräumen geht der Fahrradanteil auf über 20 bis 30 %. Ist halt die Frage, wo da ein Ballungsraum anfängt.

    Aber schöne Grafiken.

    Dass der Zeit-Artikel sich nur mit "Pendlern" befasst, und daher auch nur der Arbeitswege-Modal-Split wiedergegeben wird, habt ihr aber gesehen? Nach dem Kurzreport Mobilität in Deutschland 2017 (Grafik S.19) stellt dieses Segment lediglich 1/6 der Gesamtwege dar.

    Nach einem tödlichen Unfall zwischen LKW und Fahrrad vor ein paar Tagen gibt es die üblichen Handreichungen für Radfahrer, doch bitteschön auf die eingebaute Vorfahrt zu verzichten: Nach Unfall in Gießen: Als Radfahrer neben Lkw lieber mal auf Vorfahrt verzichten

    Irritierend, dass dem „Gutachter“ nicht ein einziges Mal das Wort Radweg als Risikofaktor für den ToteWinkel-Crash über die Lippen kommt. Was macht der Mann eigentlich beruflich so?

    Der Anlass für den Beitrag gebende Unfall war übrigens glücklicherweise nicht tödlich.

    Mehr Geld würde aber halt auch mehr Separation bzw. die Festigung dieser Verhältnisse bedeuten. Oder nicht?

    "Mehr Geld *für* den Radverkehr" bedeutet gleichzeitig auch, dass alle anderen Verkehrs-Ausgaben, die nicht explizit das Label "Radverkehr" tragen, in der Konsequenz exklusiv für den Kraftverkehr bestimmt seien. IOW: diese dämliche Aufrechnerei ermuntert nicht nur neben Radverkehrsanlagen, sondern auch und gerade da, wo es noch keine Radverkehrsanlage gibt, die autofahrende Rasselbande zum Fahren der Kampflinie gegen vermeintlich schmarotzende Fahrbahnradler.

    Die Diskussion über die Aufteilung der Verkehrsfläche führt in die falsche Richtung, denn ich brauche mit dem Fahrrad keine andere Fläche als ein VW Golf, sondern ich beanspruche sie mit dem Fahrrad nur weniger. Trotzdem bin ich Sanktionen der Polizei und Verkehrsbehörden und Aggressionen der anderen Verkehrsteilnehmer ausgesetzt, wenn ich das tue.

    Da die Fläche allerdings für die Mitbenutzung durch KFZ-Führer gesperrt wird, wenn ein Sonderweg eingeführt wird, beanspruchst "du" die Fläche allerdings nicht nur dann, wenn du da bist, sondern auch wenn du nicht da bist. Diese rund-um-die-Uhr-Blockade halte ich für das genaue Gegenteil des Weniger-Beanspruchens (gilt umgekehrt natürlich genau so, also für den Fall, dass die Fahrbahn wegen des Radweges auch in Abwesenheit von KFZ für Radfahrer gesperrt bleibt...).

    [Unfallberichte]

    Macht mich irgendwie schon nachdenklich.

    [noch mehr Links]

    Liegt das an der Jahreszeit?

    Es ist sicher reiner Zufall, wenn sich in einem kürzeren Zeitraum mal ein paar schwere Unfälle auf engerem Raum häufen. Keine Sorge, das geht jetzt nicht so weiter.

    Insgesamt liegt die Statistik der Todesfälle in Deutschland im Vergleich der letzten Jahre bislang heuer auf einem eher hohen Niveau, aber ich finde die Bilanz bis jetzt angesichts der außergewöhnlich günstigen Radfahrbedinungen (ausgefallener Winter, gleich anschließend bis heute anhaltende Rekord-Dürre) noch überraschend niedrig.

    Image2.jpg

    Aus der folgenden Zwischenstand-Tabelle für die Monate Januar bis Oktober geht hervor, dass unter dem Strich rekordverdächtig vielen Todesfällen außerorts eine überraschend günstige Entwicklung innerorts gegenübersteht:

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    Es gibt durchaus Situationen, in denen ich die RWBP und andere Verbote/Einschränkungen für Radfahrer (oder andere Verkehrsteilnehmer) für angebracht halte.

    Es gibt derzeit keine einzige Sondervorschrift für den Radverkehr, deren Notwendigkeit sich rational aus dem Umstand heraus ergibt, dass Fahrräder keinen Motor-Antrieb besitzen. Die Scheidung in vermeintliche "Löwen" und "Lämmchen" anhand des Antriebsprinzips ist Willkür pur.