Ein Ärger-Atlas für Radfahrer ist nieniemalsnicht geeignet, die "Stimmung der Mehrheit (Wähler)" wiederzugeben oder gar zu beeinflussen.
Ich habe auch nicht gesagt, dass ein Ärger-Atlas die Stimmung der Mehrheit wiedergibt oder beeinflusst. Er erhöht aber das Potential derer, die ohne solche Plattformen ihren Frust für sich behalten ("ich kann ja sowieso nichts ändern..."). Es ist unbestreitbar, dass es in den Medien noch nie so viele Beiträge über den Radverkehr gegeben hat, wie in den letzten Jahren. Radfahren ist ein Thema geworden und das ist gut so. Die Stadt Hamburg tut weitaus mehr für den Radverkehr, als früher. Das macht sie garantiert nicht freiwillig! Für mich hängt beides eng zusammen.
Auch hier in diesem Forum befruchten sich Radverkehrsinteressierte gegenseitig. Das führt vielleicht im einen oder anderen Fall dazu, dass man Mut und Motivation bekommt, vielleicht selbst einmal einen Widerspruch zu schreiben oder Ähnliches.
Ein solcher Ärger-Atlas ist ebenfalls eine von vielen Aktionen, die den Radverkehr zum Thema machen. Sicher, zur wirklichen "Mehrheit" werden die Radfahrer gegenüber den Autofahrern erst ab einem Verkehrsanteil von 51 Prozent, darum geht es aber gar nicht. Sondern darum, dass oftmals erst durch solche Aktionen Menschen, die sich bis dato nur "im stillen Kämmerlein" über etwas geärgert haben (und von deren Ärger folglich niemand wusste), plötzlich auch aktiv werden (können). Bis auf einige engagierte Naturen dürfte das die Mehrheit der Bürger sein.
Aktivitäten fördern weitere Aktivitäten usw.. So wachsen Minderheiten und können von der Politik irgendwann nicht mehr ignoriert werden.