Beiträge von fagri

    Auf der Straße vor meinem Fenster haben sich in den letzten Tagen mal wieder sehr viele Autos gestaut, die vor dem Stauf auf dem Mittleren Ring zu flüchten versucht haben.

    Ich frage mich echt, warum man sich diesen Scheiß jeden Tag antut! Ich kenne genug Leute, die eigentlich Wahlmöglichkeiten hätten, aber trotzdem nicht aufs Auto verzichten wollen - schneller ist es auch nur wenn kein Verkehr ist (Hint: also quasi nie)

    Die Tage an denen ich mit dem Auto im Berufsverkehr unterwegs war kann ich an einer Hand abzählen und trotzdem wäre ich fast wahnsinnig geworden. Seitdem kann ich die Aggressionen im Straßenverkehr immerhin etwas besser nachvollziehen.

    Rund 85 Prozent der Feinstaubbelastung entstehen dadurch sowie durch die Aufwirbelung der Staubschicht auf den Fahrbahnen, nur der Rest kommt aus den Auspuffen (Quelle).

    Wobei sich da direkt die Frage anschließt, wie der Staub auf die Straße kommt, von wo er aufgewirbelt wird:

    Spoiler anzeigen

    (von Reifen-/Bremsenabrieb und aus dem Auspuff)

    Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich als Fahrer eine Chance gehabt hätte vor dem Zusammenstoß zu bremsen - geschweige ihn zu verhindern. Selbst beim zweiten Anschauen des Videos, als ich schon wusste von wo die Frau auftaucht, war ich wieder überrascht, wie schnell es ging.

    Es bleibt natürlich die Frage, warum die Sensoren (insbesondere das hier verbaute Lidar) des automatisierten Fahrzeugs es nicht geschafft haben die Situation zu erkennen und zumindest eine Bremsung einzuleiten. Ich meine das ist ja kein Tesla, der sich auf seine Kamera verlässt...

    Bei uns auf dem Werksgelände steht eine recht gute Anlage. Inklusive Reifenfüllstation (mit Druckluftpistole) und partiell mit Steckdosen für E-Bikes ausgerüstet. Alles überdacht und felgenschonende Halterungen. Vielleicht ignoriere ich mal das Fotoverbot und mache heute Abend ein Bild.

    Das einzige, was mich stört, ist das Radfahrer vom Eingang bis Abstellplatz (~150m) schieben müssen (auch rollern wird vom Werkschutz moniert), weil das ja sonst viiiieeel zu gefährlich wäre. Anders als die Tatsache, dass von Lieferanten ohne Einweiser mit LKW rückwärts gefahren etc. - auch in Bereichen, wo es keine Fußwege gibt. Das ist natürlich was anderes...

    Wenn ich bedenke, dass Leute in den Knast wandern, die ein paar Mal keinen Fahrschein für 2,50 gelöst haben ...

    Wobei die in aller Regel NICHT zu Gefüngnisstrafen verurteilt wurden, sondern lediglich die Geldstrafen nicht zahlen wollen oder zahlen können.

    Allgemein ist nicht nur die Höhe, sondern auch die Frequenz der Strafe ein Problem. Beim Schwarzfahren steckt halt ein wirtschaftliches Interesse dahinter, die Häufigkeit der Kontrollen hoch zu halten, um die Zahlquote zu erhöhen. Bei Vorfahrtsverletzungen, Abbiegen ohne Blicken und Schulterblick, kommen Strafen eigtl nur vor, wenn es bereits zu spät ist und der Unfall bereits passiert.

    Wobei nur Radfahr- und Schutzstreifen freigehalten werden sollen. Von Falschparkern auf Radwegen habe ich nichts gefunden. Die bösartige Lesart wäre hier: Wenn Radfahr- oder Schutzstreifen betroffen sind, müssen Radfahrende in den Fließverkehr ausweichen und behindern diesen dadurch. Das darf nicht sein! Auf Radwegen sollen die Radlinge gefälligst selber schauen, wie sie zurecht kommen.

    Sicherlich nicht so gewünscht, aber aufgrund der direkten Abfolge unfreiwillig komisch:

    "[...]Bei solchen Radfahrern würde ich mir oftmals eine verbindliche Kennzeichen-Pflicht wünschen. Beispiel: Autofahrer. Die parken chronisch die Auffahrten und Radfahrwege zu.[...]"

    Was genau hilft jetzt die Kennzeichenpflicht?

    Sorry, aber nein. Wir brauchen nicht bessere, sondern weniger Infrastruktur für Radfahrende, jedenfalls innerorts. Infrastruktur für Fahrzeuge ist mehr als ausreichend vorhanden, da gehören auch Radler hin.

    Daß es Einzelfälle geben kann, wo es sinnvoll ist, von diesem Grundsatz abzuweichen, bestreite ich nicht. Die sind aber genau das: Einzelfälle. Also sehr selten.

    Ich wollte die Debatte, wie gute Infrastruktur aussieht hier eigtl raus lassen und hatte den Anhang an meinem letzten Beitrag vor dem Posten daher gelöscht.

    Bessere Infrastruktur kann auch heißen, dass innerorts Tempo 30 mit entsprechend KFZ-verlangsamenden Straßengestaltungselementen, damit Radfahrende im Mischverkehr fahren können. Eine reine Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht führt in unseren heutigen Städten nicht zu einem wünschenswerten Zustand.

    Hm, jetzt habe ich doch mal recherchiert. Und siehe da, in der Straßenreinigungs- und Sicherungsverordnung der Stadt München (ich weiß, hier ist das HH-Unterforum...) steht das Verbot von Streusalz nur für die "Gehbahnen" drin.

    Link

    Oder habe ich den Teil mit den Radwegen übersehen?

    Man hat mir also auf Nachfrage Unsinn erzählt. Hier vom entsprechenden Amt sogar schriftlich.

    Ich habe auch nichts gefunden, außer das Baureferat will implizit mitteilen, dass es Radfahrende für Unkraut hält, das zu entfernen ist *scnr*

    "Zu diesem Zweck haben sie die Reinigungsfläche [...] von Unkraut zu befreien, wobei keine chemischen ätzenden oder ähnlichen Unkrautvertilgungsmittel (auch kein Streusalz) verwendet werden dürfen."

    Außerdem bewegt man sich mit dem Auto normalerweise auf der Fahrbahn und damit in einem sehr gut von Störungen abgeschotteten Bereich. Mit dem Fahrrad fährt man hingegen regelmäßig unmittelbar an Fußgängern vorbei.

    Sehe ich genauso. Genau deswegen brauchen wir ja eine bessere Infrastruktur für Radfahrende.

    Wenn man streitlustig ist, kann man es auch mit einer Schadensersatzklage versuchen. Anders als bei Gehwegparkern lässt sich hier nämlich ein Schaden nachweisen (die Zeit der Parkplatzsuche muss in der Miete bezahlt werden)