Beiträge von cubernaut

    David Scott Ich würde auch mit dem Tempo runtergehen und sie rüberlassen: Ich habe manchmal den Eindruck, hier gibt es überwiegend Junge, Fitte, Kinderlose, Männliche, sodass sich die Empathie für die Alten, ... usw. in Grenzen hält. Ich mag mich aber täuschen.

    Die Ironie an der Geschichte der Dame ist doch aber, dass sie sich insbesondere über Radfahrende in einer Fahrradstraße beklagt. Dabei wäre das Überqueren der Straße mit 50-60 km/h 'vorbeizischenden' KFZ sicher deutlich schwieriger und gefährlicher.

    Edit: Obwohl ich mir beim Schreiben gerade darüber klar werde, dass ich mich hier auf eine Quelle wie die Mopo verlasse und auf deren Grundlage diskutiere. Blöder kann man seine Zeit auch nicht verplempern. Aber gut, mich hat die Influenza, ich hab eh nichts zu tun ..

    Ich habe bei FB schon kommentiert.

    Der Autor kann also Boulevard: Individualisierung, Emotionalisierung, Skandalisierung. Der Autor kann also Boulevard. Und nun? Wäre eigentlich nur noch langweilig, wenn nicht so ärgerlich, weil meinungsBILDend.

    Der für mich zentrale Punkt:

    Zitat

    Der Bundestag sei ein Arbeitsparlament und „keine Bühne für Show-Veranstaltungen“, sagte Britta Haßelmann – und erklärte, dass die Arbeit der Abgeordneten „nicht allein im Plenum“ stattfinde. „Aber offenbar hat die AfD das nicht verstanden, oder sie will es nicht verstehen.“

    Diese Unkenntnis ist allerdings, wie man auch hier lesen konnte, nicht nur unter AfD-Wähler_innen verbreitet.

    Obwohl, halt: Auch diese fahren ja evtl. Rad ...

    Ich würde sogar noch anders gewichten: Ein Großteil der Arbeit findet außerhalb des Plenums statt.

    In diesem VC-Fahrbahn-Promoter-Forum bist du mit dieser Ansicht sicher in der Mehrheit. ;) Ich teile meinen früheren pauschalen Fahrbahn-Enthusiasmus schon lange nicht mehr und sehe das Ganz etwas differenzierter. Es geht mir um die Steigerung der Radfahrer_innen-Quote. Und dann kann ich nicht ignorieren, dass eine große Mehrheit nicht gern auf der Fahrbahn fährt. Und ja, auch wenn es für einige hier ein rotes Tuch ist: Seit ich mit eigenen Kindern fahre und auch die Ängste älterer Menschen kenne, hat sich meine Ansicht ausdifferenziert. Siedle mich meinetwegen in der Mitte an zwischen Kai Ammer ( bettercycling ?) und der Mehrheitsmeinung hier.

    Was mich stört: Anstatt an einem Strang zu ziehen gegen MIV-Primat und Co., beharken sich die Mini-Fraktiönchen lieber selbst in endlosen Debatten, anstatt die Kräfte zu bündeln.

    Ich finde den Dogmatismus (so erlebe ich es öfter) auf beiden Seiten (sind im Grunde ja grob 2) manchmal einfach nur noch ermüdend, destruktiv und nervend.

    Und bitte, bitte, jetzt nicht mit Argumenten und Statistiken pro Fahrbahn kommen. Ich bin mir sicher, ich kenne sie. Wer mir ein neues nennt, dem gebe ich einen aus.

    Und nein, ich mag deshalb nicht alternative Fakten, bin aber der Ansicht, dass die Steigerung des Radverkehrsanteils oberste Priorität haben muss, da dieser bewiesenermaßen signifikant die Sicherheit für "Radlinge" steigert. Sekundär ist dann die Frage, wo Rad gefahren wird.

    Und vor diesem Hintergund trete ich eben in den einzigen Fahrradclub ein, den es gibt, bzw. bleibe Mitglied.

    In Norderstedt hatte es teilweise 10 cm, da wäre nur noch mit einem Fatbike ein Durchkommen gewesen ... Wo ich wohne (fast noch ländlich) kommt eh meist kein Winterdienst.

    Die ökologischen Bedenken teile ich, aber ertappe mich auch fast dabei, Whataboutism zu betreiben: Wenn ich die Tonnen sehe, die auf den Straßen verteilt werden ... Wenn, dann nur auf Rad- und Fußwegen Salz, denn mit einem 2-Spurer ist es doch kein Problem zu fahren. Vorgestern bin ich mit meinem Einspurlastenrad unterwegs gewesen, war haarig, wenn auch lustig, gestern mit dem Dreispurer, das hat einfach nur Spaß gemacht und war sicherer als mit einem PKW.

    Oder eben ein komplettes Salz-Verbot. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Zahl der Unfälle (nach einer Weile) nicht steigen würde. So rasen manche wie die Bekloppten und kommen in Schwierigkeiten, wenn eine Stelle dann doch glatt ist. Wenn nur geräumt wird und abgestreut ohne Salz muss man halt angepasst fahren.

    Die Radwege hier wurden zunächst vom Schnee befreit und dann moderat "gesalzen", sodass ein wirklich gutes Vorankommen möglich war und bei Minusgraden keine gefährliche Glätte entstand.

    Nebenbemerkung: Warum die Discounter Massen an Salz verkaufen, obwohl man es privat gar nicht verwenden kann, zeigt ja auch die Einstellung vieler auf.

    Meine Erfahrung in über 20 Jahren Diskussion und Beratung im Bereich Sekten zeigt tatsächlich, dass gedankliche Anregungen helfen können, aber ansonsten die kognitive Dissonanz so sehr versucht wird zu überwinden, dass Rationalität selten hilft.

    Es muss irgendwann im Kopf der Betroffenen einen Paradigmenwechsel geben. Und da erreicht eine praktische Erfahrung meist sehr viel mehr als Argumentation.

    Beispiel: "Mensch, der Mehmet ist ja wirklich ein guter Schrauber!" Oder: "Wie mir Amira bei der Steuererklärung helfen konnte, hammer!"

    Wie schaffe ich es, durch geeignete politische Maßnahmen Positiverfahrungen mit dem "Feind im Kopf" zu ermöglichen?

    Alles sehr abstrakt, ich weiß.

    Hätte ich konkrete Lösungen, hätte ich sie schon umgesetzt.

    Beruflich kann ich ohnehin in erster Linie nur auf mein eigenes Verhalten und die Macht des geschriebenen und gesprochenen Wortes setzen.

    Analoges Beispiel: Ich fahre wirklich so gut wie immer mit dem Rad zur Arbeit: Noch nie bin ich initiativ geworden, um andere vom Pendeln mit dem Rad zu überzeugen. Bei Nachfragen schwärme ich gern und ich habe schon mannigfache Reparaturtipps und Kaufberatungen geliefert. Ausschlaggebend war aber eher mein Handeln.

    Was wäre wohl passiert, hätte ich kontroverse Diskussionen mit Autlern geführt? Nicht eine/r wäre umgestiegen, vermute ich.

    Und ja: Es gibt mMn Extremisten und Fundamentalisten wie Opportunisten bei der AFD. Allen ist rational schwer beizukommen.

    Die geradeaus fahrenden KFZ müssen ja ebenso warten. Und 30 Sekunden mehr für eine sichere Querung nehme ich gern in Kauf. Nach der Kreuzung fahre ich ja im Berufsverkehr ohnehin wieder an stehenden KFZ vorbei. Und davor oft auch.