Beiträge von cubernaut

    Wie schnell fährt denn der durchschnittliche Radfahrende in Amsterdam? Ich persönlich halte 20-25 kmh für eine übliche Geschwindigkeit unter Radfahrern, auch ohne Motorunterstützung.

    Ich halte sie für deutlich niedriger.

    Viele überschätzen die wirkliche Durchschnittsgeschwindigkeit. Ein Blick auf die bei "Komoot" ermittelten finde ich dabei ganz interessant.

    Dieses Argument ist peinlich, sorry. Mit dieser Art der "Argumentation" kann man absolut jede unliebige Diskussion direkt abtöten.

    Wenn du deine persönliche Erfahrung mit politisch desinformierten Mitschülerinnen und Mitschülern (von vor Jahrzehnten?) als geeigneteren Beleg ansiehst, so sei dir das unbenommen.

    Ich will meinen kurzen Einwurf aber nochmals gern explizieren, der meiner bescheidenen Meinung nach das Gegenteil eines Totschlagarguments darstellt - auch wenn ich damit Gefahr laufe, dass du dich wieder fremdschämen musst:

    Wenn ich mich wegen der angeblichen, aus persönlichen Erfahrungen gespeisten scheinbaren Desinformiertheit junger Wähler indirekt gegen ein Wahlrecht ab 16 Jahren ausspreche und dabei zugleich außer Acht lasse, dass dies bei viel älteren ebenso der Fall ist, muss ich mir durchaus gefallen lassen, dass die Schwäche dieser anekdotischen Beweisführung herausgestellt wird - erst recht, wenn dies dein "Hauptargument gegen Wählen mit 16" ist.

    Meine tagtägliche Erfahrung mit jungen Menschen zwischen 10 und 20 ist eine ganz andere: Viele sind politisch bewegt und durch die entsprechenden Unterrichtsfächer teils besser informiert als ältere. Allerdings zeigt sich das eben auch jenseits des überkommenen politischen Zirkus im Kontext erstarrter Parteistrukturen.

    Die US-Amerikanische Aussenpolitik halte ich für vollständig egoistisch

    Das gilt doch grundsätzlich wohl für jedwede (Außen-)Politik. "Egoistisch" ist hier mMn kein passender Ausdruck, da es für den Staat und nicht für die eigene Person (ich = ego) getan wird. Es geht also im Endeffekt um die eigenstaatlichen Interessen. Das kann man vielleicht "Staatsräson" nennen.

    Trump dagegen betreibt tatsächlich eine "egoistische" Politik, eine narzisstische. Das Präsidentamt ist für ihn nur ein weiterer Chefposten, aus dem es für sich und die Seinen größtmögliches Kapital zu schlagen gilt.

    Das Ganze "humoristisch" zu nehmen, kann man nun gern "gelassen" oder auch "egoistisch" nennen. ;)

    Fällt Dir einer ein, der einer genaueren Überprüfung standhält?

    Und schon bist du argumentativ in die Falle getappt.

    Du sollst ja nicht dem Chor predigen. Mich musst du nicht davon überzeugen, was für ein Idiot und unmoralischer Typ Trump, wie verlogen und unfähig er ist. Ich musste mich im Gegenteil beherrschen, im Unterricht nicht die ethische Legitimität eines Tyrannenmordes im Kontext der Person Trump zu diskutieren.

    Ich habe nicht zufällig "Erfolge" in Anführungszeichen gesetzt. Wahlentscheidend sind doch aber nicht etwa 'genauer überprüfbare' Fakten. Waren Sie es je?

    Befürworter werden dir sagen:

    Ich konnte mir ein Haus kaufen, und bin sogar Latino.

    Endlich haben wir Arbeit, die Fließbänder rollen wieder.

    Amerika, mein Amerika.

    Obama hat mehr Menschen töten lassen als Trump.

    Trump hat keinen Krieg geführt.

    Obama-Care? Dieser kommunistische Shit.

    Corona? Guck dir Donald an, über 70 und schon wieder fit wie ein Nike-Schuh.

    usw. usf.

    Quellen? Belege? Interessieren nicht. Die werden beim leisesten Verspüren einer kognitiven Dissonanz weggedrückt.

    Ermächtigungsgesetz

    Muss das sein?

    Derart - pardon! plumpe - Nazi-Trigger gehen mir gehörig auf den Geist. Oder war das Wiederholen des Lexems "ermächt" unabsichtlich?

    Ja, ich weiß, dass es im Grundgesetz Hebel für Gesetze außerhalb des Parlaments ebenso gibt. Jemand mit Geschichtsbewusstsein denkt bei "Ermächtigungsgesetz" freilich an den 24. März 1933. Was kommt dann als nächstes in der Gedankenkette? "Corona-Diktatur"?

    Sollte ich falsch liegen, und du wolltest gar nicht diese Konnotationen hervorrufen und damit eine Analogie zum diktatorischen Unrechtsregime des sog. "Drittten Reiches" herstellen und dieses damit indirekt relativieren, nehme ich alles zurück.


    Damit ist im Übrigen natürlich nicht gesagt, dass die Verhältnismäßigkeit dieser nicht durch den Souverän (Bundestag, Landestag) legitimierten Verfügungen nicht diskutabel wäre - für meinen Geschmack hat die NS-Analogie aber ein - bitteres - Geschmäckle.

    Man sollte den gesamten Gemeinderat, das gesamte Polizeirevier, den Herrn vom Wochenblatt und noch ein paar andere auf diese Parcours schicken.

    Ich fürchte, sie empfänden es als normal - so wie viele andere Radfahrende außerhalb dieses Forums.

    Das beobachte ich hier jeden Tag in Nordertedt: linksseitig fahren (verboten oder angeordnet), auf Fußwegen, LZA für zu Fuß Gehende nutzen, ausgerechnet, wenn es gerade einmal eine schöne extra für Radfahrende gibt - alles kein Problem.

    Aber wehe selbstbewusst mit ausreichendem Abstand zu Stehzeugen oder Schlaglochbankett auf der Fahrbahn fahren: schneiden, hupen, pöbeln. Aber ehrlichweise muss ich einräumen, dass es nicht mehr allzu häufig vorkommt. Wirkliche Nahtoderlebnisse habe ich hier nicht häufig: Heute Morgen ist mir allerdings seit Langem ein Fahrzeug mit 10 cm zum linken Lenkerende beim Mich-Überholen begegnet: hinten auf dem "PKW" Aufkleber 45 km/h ... Aber das gehört eigentlich nicht hierher.

    Ungeachtet aller rechtlichen Vorgaben, die aktuell teilweise sehr sinnvoll und teilweise ziemlich schwachsinnig sind, würde ich an eurer Stelle an drei Dinge denken:

    1. Masken machen vor allem dann Sinn, wenn man sie vernünftig trägt und behandelt. Mit sauberen Händen an den Schlaufen aufsetzen, beim Tragen nicht mehr hinfassen, an den Schlaufen abnehmen und dann (je nach Art) entweder in einem verschlossenen Restmülleimer entsorgen, in einer Papiertüte einen Tag zum Trocknen und Wiederverwenden aufbewahren oder in die Wäsche geben. Eine Maske, die ich beim Radfahren nicht trage, aber die ich z. B. beim Absteigen und Schieben dann aufsetzen müsste und in der Hosentasche oder dergleichen transportiere, erfüllt das alles überhaupt nicht, außer ich wasche auch meine Hosen jeden Tag nach jedem Verlassen des Hauses. Der Sinn einer Maskenpflicht draußen ist unter anderem gerade die Verhinderung dieses (leider sehr häufigen) Verhaltens.
    2. Wer keine Maske tragen will und wirklich nur fährt, soll das gerne tun. Er beraubt sich dann aber selbst einer genialen Eigenschaft des Fahrrads auf deutschen Straßen, nämlich das sofortige Versetzen in einen Fußgänger. Fußgängerzone, Einbahnstraße, Zebrastreifen, Z205-Geh-/Radweg, Verbot für Radfahrer - mit einem eleganten Beinschwung kann man all das wunderbar ignorieren und keiner kann einem was. Profis schaffen das sogar rollernd und damit fast so schnell wie ein langsamer Radfahrer, aber mit vollen Fußgängerrechten - solange eben eine Maske getragen wird. Allein das wäre es mir wert. Spezielle Bonussituationen wie Anhalten am linken Fahrbahnrand oder Schieben des Rads am rechten Fahrbahnrand statt auf dem Gehweg kommen noch dazu.
    3. Die eigene Gesundheit und die anderer sollte einem schon etwas wert sein. Masken (zumindest die besseren, FFP2/3) schützen den Träger ja nicht nur vor der Wolke, die der heftig schnaufende Radfahrer vor einem oder der Kettenraucher an der Ampel neben einem ausstößt, sondern auch gegen Staub und andere Partikel. Sowohl im Stadtverkehr (Autoabgase) als auch auf dem Land (Holzofenterroristen) ist das ein deutlicher Unterschied, gerade im Winter (bzw. in der Stadt schon bei unter 15 Grad Celsius). Als kleiner Nebeneffekt kann man länger ohne Schal fahren und der Mund trocknet weniger aus (wenn man durch selbigen atmet).

    Ein Szenario möchte ich aber hinzufügen: Heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit goss es in Strömen. Die Schutzfunktion eines MNSes geht dann gegen Null oder ist sogar negativ.

    Und ganz persönlich: Es ist ohnehin schon sehr anstrengend, als Asthmatiker durch (in meinem Fall dann) FFP2 zu atmen, was ich dann im Anschluss mehrere Stunden tun muss (möchte). Ich bin froh um jeden fast freien Zug - besonders beim Radfahren.

    Ich habe das gleiche ungute Gefühl (natürlich gespeist aus viel Lesen, Radio hören, Gesprächen, nahezu kaum bewegten Bildern) wie bei der letzten Wahl:

    Ich fürchte, Trump wird gewinnen. Denn auch wir sind imho hier in einer Filterblase und finden ihn allesamt so schrecklich, dass wir gar nicht mehr in der Lage zu sein scheinen, "Erfolge" Trumps aus der Sicht vieler verschiedener Gesellschaftsgruppen in den USA zu sehen.

    Ich fürchte, er könnte gewinnen.