Beiträge von Ullie

    Meiner Meinung nach bisher durch nichts übertroffen: :)

    Otto Wiesheu, seines Zeichens Generalsekretär der CSU, verursachte 1983 stockbesoffen mit seiner BMW-Dienstlimousine einen Verkehrsunfall, bei dem einer starb (Paul Rubinstein) und ein anderer schwer verletzt wurde. 1990 von Streibl ins Kabinett berufen, 1993 von Stoiber zum - Trara - bayerischen Verkehrsminister ernannt.

    2005 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Lebt. m.W. immer noch.

    Wer eine Dienstlimousine hat, der hat auch einen Fahrer. Setzt er sich selbst ans Steuer, dann zeigt das vor allem eines: Autofahren ist keine notwendige Form von Mobilität, die man nicht zum Spaß macht, wie es gerne immer wieder von den Verteidigern des Autowahns behauptet wird. Im Gegenteil: Ich bin sicher, Autofahren machen die meisten deshalb, weil es ihnen so viel Spaß macht.

    Am liebsten sind mir dabei die Rennfahrer, die ausschließlich nur auf nicht öffentlichen Rennstrecken Auto fahren. Besonders dann, wenn die nicht mit dem Rennwagen zur Rennstrecke fahren. Solche Rennstrecken sollten eigentlich so gebaut werden, dass sie ausschließlich nur mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad oder zu Fuß erreichbar sind. Zufahrtwege ausschließlich nur für Betriebszwecke.

    Falschparker blockieren Verkehrswende

    Befürworter einer Verkehrswende werden kriminalisiert, wenn sie zum Beispiel mit der Blockade von Autofahrspuren darauf aufmerksam machen, dass der massenhafte Autoverkehr in eine Sackgasse führt und die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten zerstört.

    In einem anderen Zusammenhang hatte Böhmermann den Begriff "Systemerhaltungs-Reflex" benutzt.

    Wer das vielfach als unbrauchbar bewiesene Verkehrsinfrastruktur-System MIV infrage stellt, muss ebenfalls mit Systemerhaltungs-Reflexen rechnen.

    Das Kriminalisieren von Befürwortern einer echten Verkehrswende ist so ein Systemerhaltungs-Reflex.

    Dabei wird gerne übersehen, dass die Autofahrerschaft im Vergleich dazu mit Samthandschuhen angefasst wird, wenn sie vergleichbare Aktionen unter Zuhilfenahme ihres "Heiligen Blechles" durchführt, um die Botschaft zu vermitteln, es brauche mehr Parkplätze, breitere Straßen und insgesamt deutlich mehr Platz für den Autoverkehr. Das "Heilige Blechle" ist vielen so "heilig", dass es nicht entfernt wird, auch wenn es noch so sehr den ÖPNV oder den Fahrradverkehr blockiert.

    Mit der Begründung, es gäbe ja ganz einfach zu wenig Parkplätze, sodass sie zum Falschparken regelrecht gezwungen würden, kommen Autofahrer immer wieder entweder gänzlich ohne Sanktionen davon oder werden allenfalls mit einem niedrigen Ordnungsgeld belangt. Dabei ist es ja gar nicht so, dass sie ihre Fahrzeuge auf der Straße fest geklebt hätten. Aufladen und Abtransportieren aber ist eine Gegenmaßnahme, vor der die Verkehrsbehörde zurückschreckt. Kein Wunder: Schließlich erfahren solche Autofahrer*innen immer noch ein viel zu breiten Rückhalt in der Politik.

    Wie nun? Ist jetzt Radfahren hier verboten oder erlaubt?

    Die Auflösung:

    Radfahren auf der Fahrbahn ist erlaubt, aber weil viele Radfahrer*innen das Holperpfalster lieber meiden, weichen sie auf den Gehweg aus, der allerdings nicht für den Radverkehr freigegeben ist. Da hat die Hausverwaltung dann in Eigeninitiative Abhilfe schaffen wollen.

    Meine Beobachtung ist:
    Ampel- und Laternenmasten habe oft eine ca. 20 - 30 cm hohe Klappe mit einer Öffnung dahinter. (Befestigung Ampeldrückknopf oder Revisonsöffnung) Dieses Loch im Mast in ca. 30 cm bis 1,20 m Höhe ist dann die Schwachstelle, an der der Mast einknickt, wenn er oberhalb davon seitlich belastet wird. Oder auch wenn er unterhalb davon angefahren wird, dann knickt der Mast allerdings oberhalb von der angefahrenen Stelle in die Richtung, aus der der "Angreifer" kommt.

    Die "Revisionsklappe" vom weiter oben gezeigten Mast wurde mit viel Klebeband umwickelt.

    Nein, die Fakten sagen das Gegenteil. Keiner hat eine Ahnung, wie man Radwege unter halbwegs realistischen Rahmenbedingungen bauen müsste, damit sie Sicherheit generieren können.

    Und da man Benutzungspflichten praktisch nur mit dem Sicherheitsgewinn begründen kann, ist jede, also wirklich jede, rechtswidrig, weil widerlegt ist, dass sie ein geeignetes Mittel ist.

    Das gilt allerdings auch für Fußwege.

    Keiner hat eine Ahnung, wie man Fußwege unter halbwegs realistischen Rahmenbedingungen bauen müsste, damit sie Sicherheit generieren können.

    Ein besonders krasses Beispiel ist das hier aus Stuttgart.

    Ginge es nach der Intention der Verkehrsbehörde, die hier Betonwände zum Einpferchen der Verkehrsteilnehmer*innen auf dem Fußweg angeordnet hat, dann müssten die Betonwände vermutlich so hoch sein, wie es die Berliner Mauer einmal war.

    Wenn die Mauern dann noch so stabil gebaut wären, dass sie auch einen 40-Tonner auf Irrfahrt stoppen könnten, dann wäre Sicherheit gegeben. Aber wer wollte in einem rund 1,50 bis 2,00 m breiten Gang zwischen einer meterhohen Mauer auf der einen und 4 bis 5 Geschossen hohen Häusern auf der anderen Seite noch lang gehen?

    Für eine konsequente Reduktion der Unfallgefahren verbunden mit deutlich mehr Bewegungsfreiheit für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer*innen braucht es eine echte Verkehrswende! Und da spielt dann das Auto nur noch für ganz wenige Anwendungsfälle eine Rolle. Und keinesfalls die Rolle als Verkehrsmittel für jedermann. Eine private Nutzung zum Beispiel ist dann nicht mehr möglich.

    Auch bei dieser Veranstaltung waren reichlich Vertreter*innen von Fridays for Future, Parents for Future, Scientists for Furture usw. vor Ort:

    Die Hannoversche Allgemeine Zeitung hatte zum HAZ-Forum eingeladen. Auf dem Podium unter der Schnellweg-Flutbrücke am Ricklinger Kiesteich diskutierten und beantworteten die Fragen aus dem Plenum:

    Tümpeltown-Sprecher*in Belgrad

    Leinemasch-Sprecherin Julia Förster

    die Landtagsabgeordnete aus der CDU-Fraktion Martin Machula

    und als prominentester Gast der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies.

    Dazu rund 200 Zuhörer*innen, die sich nicht nur in mehreren Fragerunden sehr aktiv beteiligten, sondern auch immer wieder durch Beifall oder Gesten der Missbilligung die Redner auf dem Podium begleiteten.

    Leider gab es dazu Anlass. Eine der krassesten Aussagen kam von der CDU-Vertreterin, die zunächst den Eindruck erweckte, am geplanten autobahnmäßigen Ausbau unverändert festhalten zu wollen. Laut Machulla seien vor allem "wenig wertvolle Bäume" von der Abholzung betroffen.

    Wirtschaftsminister Lies dagegen stellte in Aussicht durch Gespräche mit den Verantwortlichen auf Bundesebene eine Reduktion der Ausbaupläne durchsetzen zu wollen, ohne jedoch grundsätzlich das geplante Vorhaben infrage zu stellen. Lies sieht die Möglichkeit, statt der angepeilten zwei Fahrstreifen je Richtung plus jeweils einen breiten Standstreifen, nur die beiden Fahrstreifen je Richtung und dazu Notbuchten zu bauen. Zusätzlich soll eine Temporeduktion für mehr Sicherheit zu sorgen.

    Es sei nicht einzusehen, warum man den rund 2 km langen Streckenabschnitt mit Tempo 100 befahren können muss, so wie es bislang vorgesehen ist, so Lies.

    Allein es fehlt im Publikum der Glaube an der Durchsetzungskraft des niedersächsischen Verkehrsministers gegenüber den Vorstellungen des Bundesverkehrsministeriums. Und manche befürchteten einen schmutzigen Trick des Ministers, mit dem er die Wogen glätten will, obwohl er selbst über die Aussichtslosigkeit seines Unterfangens Bescheid weiß.

    Immerhin schwenkte Machulla im Verlauf der Diskussion nach und nach auf die Positi0n des Wirtschaftsministers ein. Für die Verteidiger der Leinemasch bleibt freilich klar, dass maximal Erhaltungsmaßnahmen im Bestand vorgenommen werden dürfen, wenn ernsthaft auf eine Verkehrswende hingearbeitet werden soll.

    Trotz winterlicher Temperaturen und zunehmender aufsteigender Feuchtigkeit harrte das Publikum über zwei Stunden aus!

    Österreicher machen vielleicht ernster mit Geschwindigkeitsübertretungen.

    Wenn man genau liest, geht es um 60km/h Überschreitung, nicht Geschwindigkeit.

    Trotzdem, wenn das mal hier zur Diskussion steht, kann ich alle schon heulen hören.

    In dem von Autogenix verlinkten Artikel auf tagesschau.de heißt es bezogen auf die Autos von notorischen Zuschnellfahrern:
    "Diesen Personen müsse man die "Tatwaffe aus der Hand nehmen"."

    Dass auf tagesschau.de ein (wenn auch zitierter) so eindeutiger und ungeschönter Hinweis auf das Gefährdungspotenzial von Autos abgedruckt wird, ist beachtenswert. Musste ich doch die Erfahrung machen, dass selbst in einem Verkehrsforum von und für Fahrradfahrer*innen eine schonungslos kritische Bezeichnung für das Verkehrsmittel Auto schnell mit einem gesenkten Daumen quittiert wird.

    Österreich will extremen Rasern das Auto wegnehmen
    Kein Führerschein und auch kein Auto mehr: Österreichs Verkehrsministerin will strenger gegen extreme Raser vorgehen. Wer innerorts mehr als 60 km/h zu schnell…
    www.tagesschau.de

    Gut aus der Hüfte geschossen John Wayne!

    Wir sind uns also einig, dass die Autofahrerin den Radfahrer nicht umbringen wollte?! Totschlag ist es dann auch nicht.

    Was wollt Ihr dann jetzt tun? Immer wieder feststellen, dass die Autofahrerin schuld ist? Und das wollt Ihr nun bis an Euer Lebensende feststellen? Und immer wieder wollt Ihr überrascht sein, dass Menschen Fehler machen, unvollkommen sind und irgendetwas missachten? Und Ihr habt die Hoffnung, dass die Autofahrer irgendwann perfekte Menschen werden, so wie die Radfahrer?

    Was glaubt Ihr? Wird das passieren?

    Oder sollte man als durchschnittlich intelligenter Mensch nicht doch vorher wissen, dass andere Menschen (nicht man selbst) unvollkommen sind und diese bahnbrechende Erkenntnis bei seinem eigenen Verhalten berücksichtigen?

    Das Auto ist ein gemeingefährliches Mordwerkzeug. Es gehört ganz einfach in die Mottenkiste technischer Fehlentwicklungen.

    Weiß wer, wie sich der ADFC-Hamburg in dieser Frage verhalten hat.

    Der ADFC setzt sich an vielen Stellen für den Radwegebau ein.

    Diese Position ist aus verschiedenen Gründen umstritten, wie nicht zuletzt dieses Beispiel aus dem Mopo-Artikel zeigt.

    Auf der Internet-Seite des ADFC-Hamburg habe ich diese allgemeine Positionierung gefunden:

    "Eine Umverteilung des öffentlichen Raums sollte immer zulasten des Autoverkehrs erfolgen und nicht zulasten zu schmaler Fußwege und des Stadtgrüns.

    Als Vertreter aller Radfahrer*innen in der Stadt setzt sich der ADFC Hamburg für eine gute und alltagstaugliche Fahrrad-Infrastruktur ein. Für immer mehr Menschen ist Radverkehr Alltagsverkehr.

    Eine fahrradfreundliche Stadt ermutigt ihre Einwohner*innen zum Umsteigen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu Umwelt- und Naturschutz. Denn für die Stadt bedeutet mehr Radverkehr einen Weg aus Stau und Umweltbelastung.

    Als Umweltverband setzt sich der ADFC Hamburg außerdem dafür ein, vorhandene Bäume in Hamburgs Straßen möglichst zu erhalten. Denn sie sorgen für bessere Luft, ein besseres Stadtklima und mehr Aufenthaltsqualität."

    ADFC-Position: Bäume
    Eine Umverteilung des öffentlichen Raums sollte immer zulasten des Autoverkehrs erfolgen und nicht zulasten zu schmaler Fußwege und des Stadtgrüns.
    hamburg.adfc.de

    Dieser allgemeinen Positionierung folgend, kann der ADFC die ursprünglichen städtischen Pläne für den Radwegbau in Bramfeld eigentlich nicht gutheißen. Gibt es denn eine gezielte Positionierung zu dem Radwegebau in Bramfeld, über den die Mopo in dem von Fahrbahnradler verlinkten Artikel berichtet?

    Und welche Straße ist das genau, in der die Bäume stehen, die die Stadt für den Radwegebau fällen wollte? Was gilt dort für ein Tempolimit, wie wird dort geparkt, wie stark ist die Verkehrsbelastung? Und wie soll jetzt weiter verfahren werden? Wird die Fahrbahn verengt? Kommt ein niedriges Tempolimit? Wird der Autoverkehr reduziert?

    Das Foto im Mopo-Artikel (hier der Direktlink zum Foto: https://cdn.mopo.de/uploads/sites/…2C1497px&webp=1 ) zeigt einen getrennten Fußweg und Radweg, die augenscheinlich beide zu schmal sind.

    Und Frauen, die sinngemäß sagen: "das ist doch ein Radfahrer, warum macht der keinen Platz"

    impliziert in mir: -> weil ich bin doch groß und viel zu blöd um die Kiste jetzt auch noch 5m zurückzufahren und dazu müsste ich mich umdrehen und auch noch beide Gehwarzen mehrfach und koordiniert bewegen, da hat es der Radler doch viel einfacher,...

    macht meine Vorurteile nicht definitiv nicht geringer.

    In dem Film ist es allerdings hauptsächlich der Beifahrer, der sagt, die Radfahrerin solle bei Seite fahren.

    Stille Nacht allerseits:

    "In einer koordinierten Aktion haben Umweltschützer die Luft aus den Reifen von knapp 900 SUVs gelassen. Das ist ihre Methode.

    In der Nacht von Montag [1.12.22] auf Dienstag [2.12.22] haben Aktivistinnen und Aktivisten in sieben europäischen Ländern sowie in New York City Hunderte SUVs lahmgelegt. Das berichtet das Kollektiv "Tyre Extinguishers", zu Deutsch "Reifenlöscher", in einer Pressemitteilung am Dienstagmittag. Die lose organisierte Gruppe ließ die Luft aus den Reifen von rund 900 Wagen ab.

    (...)

    Weitere Aktionsnächte sollen folgen, heißt es von den "Tyre Extinguishers". In Deutschland traf es insgesamt 124 Wagen, ..."

    Aktivisten "entwaffnen" Hunderte SUVs
    Deutschland, Frankreich und weltweit: In einer koordinierten Aktion haben Umweltschützer die Luft aus SUV-Reifen gelassen. Knapp 900 Fahrzeuge sind betroffen.
    www.t-online.de

    Da bekommen doch die Begriffe "Stille Nacht, heilige Nacht" noch mal eine ganz andere Bedeutung.

    Habe gerade noch mal beide Videos, das auf t-online und das auf Instagramm verglichen.

    Bei t-online ist die Radfahrerin verpixelt. Bei Instagramm nicht.

    Richtig übel finde ich die Aussage des Beifahrers im Auto:
    "Wir fahren da jetzt rüber. Die Dame will einfach nicht hören." Das mit dem "Rüberfahren" war eindeutig auf die Radfahrerin gemünzt.

    Und der zweite Autofahrer, der von hinten kam, hatte der Radfahrerin offensichtlich Schläge angedroht.

    Geht gar nicht.

    Stimmt. Das auf Twitter war eh nur eine Kopie.

    Das Original ist auf Instagram:

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    Danke für den Link.

    Leider hat der zweite Fahrradfahrer, der aus der Gegenrichtung kam, die Radfahrerin auf der Fahrbahn nicht unterstützt. Vielleicht hatte er einfach keine Lust, in irgendwas reingezogen zu werden, was er nicht richtig erfasst hat? Vielleicht tut es doch Not, solche Begegnungen bewusst herbeizuführen? Mehrere Fahrradfahrer könnten an so einer Stelle eine solche Situation schaffen, in der der Autofahrer oder die Autofahrerin es einsehen würde, dass sie das Verkehrshindernis ist.

    Allzu verbreitet ist immer noch das Denken, dass gefälligst die "schwächeren" Verkehrsteilnehmer gefälligst Platz zu machen hätten. Die Kommentare des Beifahrers zeugen reichlich davon.

    Vielleicht hat der eine oder andere ja auch das aktuelle Video auf Twitter gesehen:

    Externer Inhalt twitter.com
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    Wir alle können uns vorstellen, was tatsächlich passiert ist. Die Autofahrerin hat in der Anfahrt eine Lücke auf ihrer Seite, lässt sie aber aus. Und zwingt dadurch die Radfahrerin zum Abbremsen, eventuell Anhalten. Aufgrund der Uneinsichtigkeit und der arroganten Behandlung platzt dieser leider so richtig der Kragen.

    Der Videolink ist vermutlich nicht mehr aktuell. Man kann aber z. B. auf t-online.de noch den Film oder Teile davon finden:

    Hitziger Streit in Hannover: Streit zwischen Radfahrerin und Autofahrern geht viral
    Aufnahmen einer absurden Verkehrssituation spalten die Netzgemeinde: Eine hitzige Diskussion zwischen Radlerin und Auto…
    www.t-online.de

    In der HAZ-Printausgabe vom 1.12.22 ist zu lesen:

    "Autofahrer, die aus Richtung Süden kommen wie in diesem Fall, müssen dem entgegenkommenden Verkehr Vorrang gewähren, weil ihre Straßenseite mit Autos vollgeparkt ist. Dazu müssen die Autofahrerinnen und Autofahrer entweder anhalten oder in Lücken ausweichen, etwa an Grundstückseinfahrten. In dem betreffenden Video aber erwartet die Autofahrerin offenkundig, dass die Radfahrerin ausweicht und Platz macht, indem sie den Bordstein hochfährt und einen Schlenker durch eine Parkbucht macht."

    Das bestätigt deine Einschätzung. :thumbup: Gut erkannt!

    Ich glaube nicht, dass es so falsch war, dass der Radfahrerin so richtig der Kragen geplatzt ist. Es war halt eine authentische Reaktion. Es wäre sicher möglich, eine solche Situation herbeizuführen, und dann perfekt durchchoreographiert in Szene zu setzen. Man könnte ja sogar für die Autofahrerin oder -fahrer einen Schauspieler benutzen. Aber wenn so was um sich greift, dann wird es schnell banal.

    Schlimmer finde ich, wenn solche Ereignisse einfach so filmisch festgehalten werden und die handelnden Personen ohne Zustimmung und nur minimal unkenntlich gemacht, veröffentlicht werden. Und richtig schlimm sind diese oberflächlichen Diskussionen, die dann nur vom eigentlichen Thema ablenken sollen, das hinter der Sache steckt. Das läuft doch da drauf hinaus, dass ich als Mensch nur noch mit der eingebauten Kamera unterwegs bin und bei jeder Situation mich verhalten muss wie ein perfekter Schauspieler in einer Filmszene, weil andere natürlich auch mit der eingebauten Kamera unterwegs sind.

    "Melden Sie uns Engstellen" Dazu fordert die HAZ ihre Leser*innen heute in ihrer Druckausgabe auf:

    "Wir möchten wissen, wo in Hannover es weitere Engstellen gibt. Wo ist es besonders schlimm, liebe Leserinnen und Leser? Welche Straßen oder Routen fallen Ihnen selbst negativ auf? Falls Sie selbst bereits eine ähnliche Situation wie in der Südstadt erlebt haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an hannover@haz.de. Sie finden uns auch auf Instagram (haz.de) oder Facebook (HAZ). Wir sind gespannt auf Ihre Zuschriften."

    Da gibt es einiges zu melden:

    Ferdi-Walli: Gehweg zugeparkt.

    Auf der Brückenauffahrt Büttnerstraße ist Gehwegbenutzung für den Radverkehr nicht erlaubt. Wer jedoch die Fahrbahn benutzt, der wird trotz Überholverbot (durchgezogene Linie) überholt und muss befürchten, zur Seite gedrängt zu werden, wenn Gegenverkehr kommt.

    Plötzliches Fahrradwegende am Büntheweg:

    Gehwegparken in der Calenberger Neustadt:

    Blockierter Radfahrstreifen in der Falkenstraße:

    Leider wird immer wieder dieser Gehweg in Linden-Mitte zugeparkt:

    Pavillonstraße: Es fehlt eine Begrenzung für das Einparken quer zur Fahrbahn:

    Trotz absolutem Halteverbot wird geparkt und dann auch noch zur Hälfte auf dem Gehweg in der Hohen Straße in Linden:

    Gehweg zugeparkt, Fußgänger müssen auf Radweg (benutzungspflichtig) ausweichen an der Fössestraße:

    Aufnahmen einer absurden Verkehrssituation spalten die Netzgemeinde: Eine hitzige Diskussion zwischen Radlerin und Autofahrern eskaliert – und endet im Rumms. [Hinweis von mir: Da hat m.E. gar nichts "gerummst", es wurde lediglich ein Außenspiegel eingeklappt.]

    Hitziger Streit in Hannover: Streit zwischen Radfahrerin und Autofahrern geht viral
    Aufnahmen einer absurden Verkehrssituation spalten die Netzgemeinde: Eine hitzige Diskussion zwischen Radlerin und Auto…
    www.t-online.de

    Die Hannoversche Allgemeine schreibt in ihrer Druckausgabe zu dem Streit:

    "Der auf dem inzwischen gelöschten Tiktok-Video festgehaltene Fall ist typisch. Autofahrer, die aus Richtung Süden kommen wie in diesem Fall, müssen dem entgegenkommenden Verkehr Vorrang gewähren, weil ihre Straßenseite mit Autos vollgeparkt ist. Dazu müssen die Autofahrerinnen und Autofahrer entweder anhalten oder in Lücken ausweichen, etwa an Grundstückseinfahrten. In dem betreffenden Video aber erwartet die Autofahrerin offenkundig, dass die Radfahrerin ausweicht und Platz macht, indem sie den Bordstein hochfährt und einen Schlenker durch eine Parkbucht macht."

    HAZ-Druckausgabe vom 1.12.2022

    Leider wird in vielen anderen Darstellungen der Situation auf die zitierte korrekte und vollständige Recherche verzichtet und stattdessen versucht, die Radfahrerin als einsichts- und rücksichtslos zu diffamieren. Gleichzeitig wird so getan, als sei der von der Radfahrerin eingeklappte Seitenspiegel der Autofahrerin eine gravierende Sachbeschädigung, was völliger Quatsch ist, weil diese Außenspiegel genau so konstruiert sind, dass sie an Engstellen eingeklappt werden können. An andere Engstellen fordert die Polizei genau dazu Autofahrer*innen auf:

    Aber aus Angst, ihrem "heiligen Blechle" drohe Schaden von anderen Autofahrern, parken Autofahrer dann lieber außerdem noch die Radwege zu. So schlimm scheint das Grundvertrauen in die Radfahrerschaft also nicht beschädigt zu sein bei den Autofahrenden. Hinweise an die Verkehrsbehörden wegen des teilweise zugeparkten Fahrradweges, haben übrigens ergeben, ich solle mich nicht so anstellen, es sei ja noch genug Platz auf dem Radweg. An der Marienstraße ist der Radweg benutzungspflichtig.

    Hätte die Autofahrerin aus dem Video von sich aus ihren Außenspiegel eingeklappt und hätte sie obendrein ein paar Meter zurückgesetzt, dann hätte das Vorbeifahren vermutlich geklappt. Aber wenn jemand ein Auto im XXL-Format fährt, dann ist das wohl nicht zumutbar?

    Das ist der Link zur googlemaps-Karte zu der Straße Südbahnhof.

    Am Südbahnhof · Hannover
    Hannover
    www.google.com

    Das Satellitenbild und streetview bringen nichts, weil sie zu alt sind und die erst kürzlich abgeschlossene Umgestaltung nicht darstellen.

    Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

    Welches Sicherheitsargument? Die sind alle widerlegt. Dass es immer noch gebracht wird, liegt an dem obigen Sprichwort: Die fe lend Sicherheit ist ein Grund, um nicht Rad zu fahren.

    Die Unsicherheitslegende wird sicherlich nicht so direkt, wie es Yeti implziert hat. Aber sie wirkt. Sie hält mindestens immer dann jemanden vom Radfahrern ab, wenn es einen die Eltern verbieten ... aus Sicherheitsgründen oder einem einen umständlichen, uncoolen Helm vorschreiben.

    Mag sein, dass der eine oder die andere potenzielle Fahrradfahrer*in davon abgehalten wird, das Fahrrad zu benutzen, weil sie/er davon verunsichert ist, dass es nicht überall Fahrradwege gibt. Und es mag auch sein, dass die Forderung nach Radwegen dazu beiträgt, diese Haltung zusätzlich zu steigern.

    Aber das ist vernachlässigbar im Vergleich zu den ungebremsten Automassen, denen sich viele Fahrradfahrende mindestens in ihrer subjektiven Wahrnehmung mehr oder weniger ungeschützt gegenüber gestellt sehen. Und diese subjektive Wahrnehmung speist sich nicht primär, ja nicht einmal sekundär aus der Lektüre von ADFC-Veröffentlichungen, in denen Fahrradwege gefordert werden. Zumal die von den vielen Nicht-Mitgliedern, aber auch von vielen Mitgliedern ohnehin nicht sehr intensiv verfolgt werden.

    Und es braucht schon einiges Vertrauen auf die Zuverlässigkeit und das Geeignet sein der Autofahrenden, wenn man davon ausgeht, heile mit dem Fahrrad von A nach B zu kommen.

    Auf jeden Fall halte ich andere Faktoren als gravierender dafür, dass Menschen nicht häufiger das Fahrrad benutzen, als das Vorhandensein oder das Nichtvorhandensein von Fahrradwegen.

    Ich übertrage das gerade mal gedanklich auf das Zu-Fuß-gehen:

    Würdest du behaupten, weil es Gehwege gibt, werden Menschen davon abgehalten zu Fuß zu gehen? Oder hältst du die Anlage von Gehwegen und die Forderung nach breiten und gut begehbaren Gehwegen für eine "Unsicherheitslegende"?

    Oder ist nicht vielmehr das ein Problem:

    Wie kommst du da drauf, dass Kreislaufwirtschaft die von dir aufgezählten und hier zum Teil zitierten Dinge unmöglich macht?

    Und in Bezug auf Verkehrswende:

    Tatsächlich gibt es recht viele Menschen, die sehr schnell und unüberlegt aussprechen, dass ohne Auto keine Mobilität möglich sei. Ich finde das so aberwitzig, nicht zuletzt deshalb, weil auch in Deutschland Millionen Menschen ganz ohne Auto mobil sind.

    Na immerhin, dass Kreislaufwirtschaft Mobilität unmöglich macht, schreibst du nicht! :*