Mit dem "persönlichen ökologischen Gewissen" gehe ich recht sparsam um, seitdem ich diese Sache mit dem CO2 Fußabdruck gelesen hatte. In diesem ARD-Artikel wird es noch einmal gut zusammengefasst: "CO2-Fußabdruck berechnen und reduzieren und alles ist gut? So einfach ist es leider nicht. Auch wenn Ölkonzerne das suggerieren. Denn nicht wir als Einzelpersonen sind für die meisten Treibhausgase verantwortlich: Weit mehr entstehen bei Energiewirtschaft und Industrie."
Der Ölkonzern BP, früher British Petroleum, machte das Konzept des CO2-Fußabdrucks (Englisch: Carbon Footprint) weltweit bekannt. Das Unternehmen brachte 2004 einen CO2-Rechner heraus, mit dem Menschen berechnen können, für wie viel CO2-Emissionen sie verantwortlich sind. BP lenkte mit dieser Werbekampagne geschickt die Aufmerksamkeit vom massiven CO2-Fußabdruck der Ölkonzerne auf Individuen um."
ARD Alpha vom 27.10.21
Die Frage ist doch nicht, ob ich mich persönlich frage, ob ich einen Billigflug buche oder nicht. (Natürlich nicht, was soll der Quatsch?)
Sondern es kommt darauf an, meinen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Einfluss dafür einzusetzen, dass so ein Quatsch unmöglich gemacht wird und ökologisch gangbare Alternativen angeboten werden.
Leider braucht es dafür bisweilen sehr viel Geduld.
Beispiel: Mit der Bahn habe ich schon Reisen ins Ausland unternommen. Aber der Fahrkartenverkauf gestaltet sich mitunter schwierig im Vergleich zum Ticketkauf zum Beispiel für einen Flug.
Ich habe einfach mal bei der Seite International-bahn.de von der Deutschen Bahn die Daten für eine Zugreise nach Rom eingegeben.
https://www.international-bahn.de/de/
Bei der Preisermittlung tauchte dann diese Anzeige auf:
"Es tut uns leid, wir können die von Ihnen gewählte Verbindung online nicht verkaufen.
Weitere Informationen finden Sie unter Hilfe und Kontakt."
Finde ich jetzt nicht so schlimm, weil ich ohnehin nicht gerne online etwas kaufe. Aber bei vielen Menschen ist das heute üblich, etwas online zu kaufen und viele davon sind doch an der Stelle dann schon weg.
Allerdings war es nicht einmal möglich im Internet zu sehen, wieviel es denn kosten würde.
Ein anderes Beispiel:
Für einen Trip nach Großbritannien wollte ich die Fähre Calais-Dover als Fußgänger-Passagier nutzen. Das ist auch grundsätzlich möglich. Rabatte für bestimmte Uhrzeiten, auf die man sich festlegen kann, gibt es allerdings nur für Autofahrer. Und diese Rabatte sind dann deutlich billiger, als wenn man die Fähre als Fußgänger benutzt. Ich hatte dann nicht den Ehrgeiz herauszufinden, ob es möglich ist vorzutäuschen, dass man ein Autofahrer-Passagier ist, um in den Genuss einer vergünstigten Überfahrt zu kommen.
In solchen Fällen beschwere ich mich natürlich bei den Anbietern in der Hoffnung, dass auch viele andere das tun. Aber wie schon gesagt. Es braucht viel Geduld.