Ich befürchte, Fahrradschnellfahrer*innen werden diese 5 Pisten nicht viel helfen, die erwarten eher Verbesserungen in ihrem unmittelbaren Umfeld. Und da sind in der Regel ausreichend schnelle Straßen vorhanden. Allerdings bisweilen für den Fahrradverkehr verboten mit
oder als Kraftfahrtstraße ausgewiesen, was ja ebenfalls ein Fahrradverbot bedeutet, oder es sind Radwege mit Benutzungspflicht ausgeschildert, oft genug solche, die ein schnelles Fahren nicht erlauben. Da könnte man mit wenig Geld, viele Verbesserungen erreichen, bzw. sogar Geld einsparen.
Fahrradlangsamfahrer*innen bevorzugen Strecken, die sie im Alltag voranbringen. Dabei bevorzugen viele eigene, autofreie Fahrradwege, aber nicht unbedingt Schnellfahrpisten. Viele Fahrradwege sind allerdings selbst für langsames Fahren (12 bis 20 km/h) nicht sonderlich gut geeignet. Da sollte als erstes investiert werden. Es ist meines Erachtens allerdings nicht notwendig, die alle auf 3 bis 5 m zu verbreitern. Zumal dann befürchtet werden muss, dass Speedepedelec-Fahrer*innen ein unangenehmes hohes Tempo vorgeben werden.
In den Kommentaren zu der Petition wurde auch vermerkt, dass sich die Initiatoren zu Speed-Pedelecs gar nicht äußern: "Der Radverkehr muss unterstützt werden. Ich habe selbst nie ein Auto besessen und fahre im Jahr 10000 km mit dem S-Pedelec vorwiegend zum Arbeitsplatz. Bitte auch die S-Pedelcs nicht vergessen!" Das schreibt zum Beispiel eine Unterstützer aus Osnabrück https://www.openpetition.de/petition/onlin…l-sicher-sauber
Ich vermute, es wird unter den Petitionsunterstützern sofort ein sehr heftiger Streit darüber ausbrechen, wenn das offen diskutiert würde. Ich finde Speed-Pedelecs sind Kraftfahrzeuge und die haben auf Fahrradwegen einfach gar nichts verloren. Fahrradwege sind für den nichtmotorisierten Radverkehr vorzuhalten. Speed-Pedelecs und Elektrotretroller haben da nichts verloren! Elektro-Tretroller werden übrigens im Petitionstext genauso wenig erwähnt.
Ich denke auch touristisch bringen diese Fahrrad-Autobahnen keinen Gewinn, denn attraktive touristische Fahrradtour-Routen bestechen dadurch, dass sie die Fahrradfahrer*innen kulturelle und landschaftliche Highlights ganz nah erleben lassen. Schnurgerade durchs Land geschlagene Betonpisten sind keine Alternative, die viele Menschen anlocken wird. Wollte man es tatsächlich machen, dann böte es sich an, unterirdische Stromtrassen für den Fahrradverkehr aufzubereiten. Da wird ohnehin in die Landschaft eingegriffen und zu Revisionszwecken könnten die Pisten außerdem dienen.