Das aber interessiert euch in Sachen Verkehrspolitik oder gar -wende ja auch nicht. Da habt ihr auch euer Feindbild (den Autofahrer), auf welches ihr undifferenziert einprügeln könnt. Ihr müsst auch hier nicht mehr auf die Argumente eingehen, warum für ziemlich viele Menschen ein Auto (aus deren Perspektive) immer noch ein Muss ist. Denn ihr rettet damit ja den Planeten.
Fakt ist, dass die Autofahrer sich zunehmend gegenseitig auf die Füße treten:
"Die Folgen der Corona-Krise zeigen sich in Nürnberg unter anderem in der Valznerweiherstraße. In dieser langgezogenen, ruhigen Straße reihen sich Wohnwagen und Wohnmobile aneinander, auf den öffentlichen Parkplätzen stehen sie dicht an dicht und bilden eine endlos scheinende Warteschlange in typischem Eierschalenweiß. In der Pandemie haben sich viele Menschen Reisemobile angeschafft, um trotz der Einschränkungen in Urlaub fahren zu können. In der Ferienzeit waren die Campingplätze voll. Nun verstopfen diese vielen neuen Fahrzeuge die Stadt."
Dazu der zuständige Baureferent im selben Artikel:
"Meist sind es ja Wohnmobilisten aus dem Nahfeld, die dort parken. Und die möchte weder sich selbst noch den Nachbarn Parkraum wegnehmen. Das klappt aber nicht immer."
Außerdem weist der zuständige Baureferent darauf hin: "In kritischen Fällen ist immer die Polizei der richtige Ansprechpartner." (...) "Aber das ästhetische Problem ist mit der Straßenverkehrsordnung nicht zu lösen." Sein Appell an die Fahrzeughalter: "Machen Sie sich schon beim Kauf Gedanken, wo man das Fahrzeug privat unterstellen kann! Der öffentliche Raum ist dafür gänzlich ungeeignet!"
Ein wohl gemeinter Appell aber wird das Problem nicht lösen. Was dagegen helfen könnte, wäre Anwohnerparken mit gestaffelten Gebühren, die für große Fahrzeuge wie Wohnmobile besonders hoch sein müssten, sodass die Besitzer*innen darüber nachdenken, doch lieber einen richtigen Stellplatz zu mieten. Möglichst auf einem eingezäunten, überwachten Gelände, vielleicht sogar überdacht, denn das verbessert den Werterhalt.
Wenn aber Anwohner-Parkgebühren oder deren Erhöhung beschlossen werden, dann hagelt es wilden Protest, wie zum Beispiel hier von den Jungen Liberalen in Düsseldorf: "Statt einen ideologiegetriebenen Kampf gegen das Auto zu führen, sollte die Stadt vielmehr in die Leistungsumfang, Qualität und Zuverlässigkeit der Rheinbahn investieren, um sie zu einer echten Alternative zum PKW zu machen."
NDOZ vom 17.5.23 https://www.neue-duesseldorfer-online-zeitung.de/politik/artike…ldorf-2561.html
Woher das Geld kommen soll für die geforderten ÖPNV-Investitionen, verrät die FDP-Nachwuchsorganisation nicht. Hauptsache, Wohnmobile können weiterhin für lau die Wohngebiete vollparken und den Menschen, die möglicherweise tatsächlich dringend auf ihr Auto täglich angewiesen sind und die keinen anderen Platz dafür haben, den Parkplatz streitig machen.