Auf seinem Blog hat er eine im Internet aufrufbare Version des Interviews verlinkt, ob es dort vollständig wiedergegeben wird, weiß ich jedoch nicht:
Das Interview am angegebenen Ort entspricht dem was in der HAZ-Printausgabe veröffentlicht wurde. Inzwischen ist das Interview auch auf der HAZ-Internetseite ohne Bezahlschranke zugänglich:
So sehr ich Stefan Warda zustimme, der auf die HAZ-Frage, ob die Anlage guter Radwege auch mit einem Rückbau von Autospuren oder Parkplätzen verbunden ist:
"HAZ: Breitere Radwege auf Kosten der Autofahrer, nicht wahr?
Radverkehrsexperte: Anders geht es nicht. Besonders in Innenstädten würden Teile der Fahrbahn oder die Parkmöglichkeiten einem richtigen Fahrradweg weichen. Als Autofahrer müsste man sich darauf einstellen, nicht zu jeder Zeit überall parken zu können. Es gibt aber eigentlich ausreichend Parkhäuser."
Wie sollen sich aber Politik und Verwaltung verhalten, wenn es politisch nicht durchsetzbar ist, den notwendigen Rückbau der Autoverkehrsinfrastruktur durchzusetzen?
(Seit in Hannover nach der letzten Kommunalwahl eine informelle Dreierkoalition aus SPD, Grüne und FDP regiert, ist es noch schwieriger geworden als es ohnehin vorher schon war, wirkliche Verbesserungen für den Radverkehr durchzusetzen, insbesondere dann, wenn dabei die Autofahrerlobby aufgeschreckt wird.
Also Alles beim Alten belassen? oder: Wenigstens kleine Verbesserungen umsetzen, auch wenn dabei die Gefahr besteht, dass dabei nur ein mäßig attraktiver Radweg entsteht?
Wie ist das denn bei dem gaga-Radweg in Hamburg zu beurteilen? Ist da alles hoffnungslos "gaga"? Oder gibt es auch Verbesserungen gegenüber dem Vorzustand? Und gibt es Entwicklungspotenziale für den Fall, dass die Einsicht wächst, dass der Autoverkehr stärker zu beschränken ist?
In jedem Fall halte ich es für richtig, immer wieder zu betonen, dass es notwendig und legitim ist, gute Radwege auch dann anzulegen, wenn die Autofahrerlobby dagegen Sturm läuft. Es ist allerdings enorm aufwendig, jedesmal wieder klar zu machen, dass letztlich alle Verkehrsteilnehmer von mehr Radverkehr und einem Rückgang des Autoverkehrs profitieren, weil nur so mehr Mobilität für alle möglich ist. Gilt sinngemäß sehr oft auch für den ÖPNV-Ausbau bzw. Verbesserungen der ÖPNV-Infrastruktur!
Ist wohl mal wieder Zeit für den nächsten Leserbrief.
Auf facebook will ich nicht einsteigen, dazu ist mir facebook einerseits zu absurd und andererseits hoffe ich drauf, dass es da andere gibt, die den erwartbaren "Hass-Kommentaren" gegen Radfahrer was Gutes entgegenhalten!