Beiträge von Ullie

    Klima und/oder Umwelt ist ein Standard-Motiv auf den Plakaten fast aller Parteien in diesem EU-Wahlkampf. Und sellbst bei der CDU wird gerade darüber diskutiert, ob man sich eine CO2-Abgabe gar nicht oder vielleicht doch ein bisschen vorstellen kann. Oder ob man besser die "gelbe Gefahr", äh "die Gelbwesten" vorschiebt, um das Thema auszublenden.

    Aber zumindest was die Wahlplakate angeht, will auch die CDU, zumindest so ein klitzekleines bisschen, als "Umweltschützer" wahrgenommen werden:

    Leider habe ich immer noch nichts vom Fahrrad, der "Mutter aller Umweltschutzmaßnahmen", auf den Wahlplakaten zu sehen bekommen.

    Deshalb habe ich auch das CDU-Plakat entsprechend verändert:

    Oder so:

    Wenn die Polizei in Hannover an Stellen Jagd auf Radfahrer macht, die geradezu ein Fehlverhalten nahelegen, und die Presse das genüsslich beklatscht, dann weiß man, aus welchen Zutaten das Zerrbild vom "Rüpelradler" zusammengerührt wird.

    Eines nach dem anderen:

    Diese Baustellensituation ist einmal mehr ein Beispiel dafür, dass die Stadtverwaltung nicht ernsthaft die Förderung des Radverkehrs vorantreiben möchte.

    Die Radfahrer werden gemeinsam mit den Fußgängern in einen sehr engen Fußgängertunnel gezwungen, wo sich beide Verkehrsteilnehmer zwangsläufig gegenseitig als Hindernis empfinden müssen:

    Warum wird hier nicht einfach die Fahrspur neben der Baustelle benutzt, um einen gesicherten Radfahrstreifen anzulegen?

    Ggf. könnten auf der gegenüberliegenden Seite einige Auto-Stellflächen aufgehoben werden, falls es sonst zu eng wird auf der Fahrbahn.

    Ich habe das mal mit einfachen Mitteln in das Foto eingebaut:

    So weit so schlecht. Und was passiert bei einer so schlecht angelegten Umleitung? Es gibt Radfahrer, die benutzen dann einfach auf der anderen Seite den Bürgersteig entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung. Das ist zwar verboten. Aber was soll's? Dort ist der Bürgersteig wenigstens breit. Wenn Radfahrer dagegen den vorgeschriebenen Bürgersteig benutzen, dann wird es dort richtig eng im Falle von Begegnungsverkehr.

    Was jedoch passiert, wenn Radler die andere breite aber leider nicht vorschriftsmäßige Bürgersteigseite benutzen, das kann man hier sehen:

    HAZ Foto vom 24.4.2019 Im Bildhintergrund sieht man die auf meinem Foto dargestellte Baustelle von der anderen Seite

    https://www.haz.de/var/storage/im…dorten_w760.jpg

    Und der zu dem Bild gehörige Artikel ist entsprechend reißerisch betitelt: "Polizeikontrollen: Radfahrer begehen Verstöße im Minutentakt"

    https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…dfahrern-senken

    Und schon ist der Ruf des "Rüpelradlers" weiter gefestigt! Um nicht missverstanden zu werden: Dieser Beitrag soll keine Legitimation liefern für falsches Verkehrsverhalten. Und ja: Es gibt Radfahrer, die es an Vorsicht und Umsicht vermissen lassen. Da sind Radfahrer nicht besser und schlechter als andere Verkehrsteilnehmer auch. Aber es gibt eben auch Radverkehrsanlagen, insbesondere im Umfeld von Baustellen, bei denen Radlern einiges zugemutet wird, so dass Radler nicht mehr bereit sind jeder verkorksten Fahranleitung Folge zu leisten. Und wenn, wie in diesem Fall, dann Radler auf den falschen aber deutlich breiteren Bürgersteig ausweichen, dann sollte die Polizei nicht genau an dieser Stelle Jagd auf diese Radler machen.

    Und eine verantwortungsbewusster Journalismus sollte an so einer Stelle mal den Ursachen nachgehen, die zu Radfahrerfehlverhalten führen, anstatt einfach nur Radler an den Pranger zu stellen!

    Warum den Autoverkehr durch Radverkehr ausbremsen? Bringt das die beiden "Lager" nicht noch mehr gegeneinander auf?

    Es geht nicht darum, den Autoverkehr durch den Radverkehr auszubremsen. Das ist eine polemische Behauptung, die von denjenigen benutzt wird, die eine verkehrspolitische Wende unterlaufen wollen. Und darauf hoffen, mit Populismus Wählerstimmen zu erheischen. Du hast das "Landleben" erwähnt. Auf vielen Landstraßen im Großraum Hannover und in den ländlichen Gebieten in den Nachbarkreisen sind zahlreiche Abschnitte mit Tempo 70. Oft nur für wenige hundert Meter wird dann das Tempo 70-Gebot wieder aufgehoben und man darf für wenige Hundert Meter Tempo 100 fahren, bevor der nächste Tempo 70 Abschnitt kommt.

    Warum nicht alle Landstraßen und Bundesstraßen auf Tempo 60 beschränken. Gerade auf den gut ausgebauten Abschnitten, auf denen 100 erlaubt sind, sind die Fahrbahnen sehr breit. Da ist genug Platz für Fahrradstreifen. Oder sofern bereits ein seperater Radweg vorhanden, kann dieser verbreitert werden und dafür die Straße schmaler gemacht werden.

    Wer unbedingt weiter Auto fahren will, oder aus Bequemlichkeit Auto fahren will, der kann das auch mit Tempo 60 tun. Es gibt kein Recht auf Rasen!

    Auf viele Streckenabschnitten darf ohnehin nur 70 gefahren werden. Wenn grundsätzlich Tempo 60 gilt ist der Unterschied nur gering und dann wird das Fahren auch viel entspannter, und es müssen nicht dauernd Schilder am Wegrand stehen.

    So langsam werde ich ungeduldig. Schon seit rund einem Monat suche ich nach Verkehrswende-Motiven auf den EU-Wahlplakaten. Doch noch habe ich keine entsprechenden Fahrrad-Motive gesichtet. Ausgerechnet die FDP hat ein - allerdings winzig kleines - Fahrrädchen in ihrem Rheinland-Pfälzer Kommunalwahlplakat eingebaut (siehe oben). Ansonsten: Fehlanzeige.

    Darum werde ich jetzt selbst kreativ und verändere ein Wahlplakat der Grünen:

    Das Original:Hier mit Ergänzung:

    Heute gesehen bei der "Fridays for future"-Demo in Hannover:

    radverkehrsforum.de/attachment/10317/

    Und beim Klicken durch die Neue Presse Fotogallerie hab' ich gleich noch ein tolles Plakat gefunden:

    https://www.neuepresse.de/Mehr/Bilder/20…annover#chart=8

    DON'T BE BESCHEUERT

    Außerdem setzen die Veranstalter*innen beim Transport der Musik und Lautsprecheranlage voll auf's Rad:

    radverkehrsforum.de/attachment/10318/

    Es galt immerhin 2000 (laut Zeitungsangaben) Demo-Teinehmer*innen zu beschallen!

    Ein Zitat aus der Berichterstattung von der Seite "MADS" = Medien an der Schule:

    "Auf die Ziele der Bewegung ging der 23-jährige Medizinstudent Julian näher ein. Es gehe nicht nur um internationale Umweltabkommen. „Wir können auch lokal mit einem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, mehr Radwegen und Elektrobussen viel tun“, sagte der junge Mann."

    https://mads.de/fridays-for-fu…enger-zusammen/

    Und noch ein schönes Plakat, gefunden auf der selben Seite:

    https://mads.de/wp-content/upl…D-1024x683.jpeg

    Text: "Weniger Autos, mehr Räder auf die Straße."

    Vielleicht besuchen ja auch andere Besucher des Radverkehrsforums die örtlichen "Fridays for future"-Veranstaltungen? Dann schickt doch einfach mal ein paar Berichte und Bilder in diesen Themen-Strang!

    Für mich zeigt das eher genau das Gegenteil. Warum in den Stau stellen, wenn man auch entspannt nebenher radeln kann? Gerade an Stellen, wo es sich häufig staut, bin ich durchaus dankbar, wenn rechts eine Möglichkeit besteht, daran vorbei zu fahren.

    An gezeigter Straße würde ich auch aufgrund der Kfz-Dichte und Geschwindigkeit (also wenn kein Stau ist...) nicht freiwillig auf der Fahrbahn fahren wollen. Aber dass es da unterschiedliche Meinungen gibt verstehe ich durchaus.

    Warum nicht den Autoverkehr auf ein sehr sehr kleines Mindestmaß zurückdrängen? Der Arbeitstättzenzubringerverkehr, der Einkaufsstättenzubringerverkehr, der Freizeitstättenzubringerverkehr und noch viele andere Verkehre die heute mit dem privaten Auto abgewickelt werden, sind mindestens ebenso komfortabel und für alle gewinnbringender und dazu auch noch umweltschonender zu Fuß, mit dem Rad und dem ÖPNV abzuwickeln. Dann sind die Straßen nicht mehr verstopft mit Autos und es gibt keinen Grund, neben der Fahrbahn einen Radweg zu bauen.

    Und wo es bislang noch nicht geht, da können Geschwindigkeitsreduktionen helfen und geschützte Radfahrstreifen auf der Fahrbahn entstehen.

    Viele loben das holländische Modell getrennter Radwege. Ich sehe des eher skeptisch. Und die Radwege, die ich einmal auf der Ferieninsel Terschelling erlebt habe, fand ich wenig überzeugend.

    Leute irgendwas läuft falsch. Das Mobilitätssystem Fahrrad habe ich immer auch als eine positive Antwort auf drängende und brennende Umweltfragen gesehen. Aber es kommt zumindest auf den Plakaten in der aktuellen Wahlwerbung für die EU-Wahlen einfach nicht vor. Dabei ist das Thema Klima geradezu multipräsent und auf fast allen Plakaten fast aller Parteien vertreten. Selbst die FDP ignoriert es nicht einfach. Obwohl natürlich die FDP das Thema missbraucht, um den politischen Gegner einmal mehr als "Verbotspartei" zu brandmarken:

    Die Partei "Die Partei" hat auch das Thema Klima aufgegriffen und macht sich lustig über Ideen à la FDP:

    Noch mal mein händeringend bittender Appell: Gibt's denn wirklich gar kein plakatmäßig verwertetes Fahrrad-Motiv in diesem EU-Wahlkampf? Bitte stellt es vor! (Meintwegen auch ein Link zu einem Video-Clip oder einem Audio-Clip, da schau ich nicht so intensiv nach wie bei den Plakaten. Deshalb würde mich ein entsprechender Hinweis echt freuen.)

    Ist das nicht das klassische niederländische Kreuzungsdesign, das man da auf dem Foto sieht. Nur dass in den Niederlanden die Radfahrer auf dem Radweg vorrangberechtigt wären. Aber was nutzt das, man fühlt sich wie Freiwild und ist vom "Goodwill" der Autofahrenden abhängig. Nur wenn die tatsächlich auch die Vorfahrt gewähren, ist ein solches Kreuzungsdesign besser, als wenn man den Radweg möglichst dicht an der Fahrbahn entlangführt oder noch besser gleich auf einen seperaten Radweg verzichtet.

    Radfahrer-Bashing in der Tageszeitung HAZ:

    Die HAZ übt sich mal wieder im Radfahrer-Beschimpfen:

    Merken die's noch? "Polizeikontrollen: Radfahrer begehen Verstöße im Minutentakt", so heißt der Artikel und besonders hervorgehoben wird, dass Radfahrer angeblich oft die falsche Radweg-Seite benutzen. https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…dfahrern-senken

    Vermutlich wird auch auf diesem Bild aus der Fotogalerie der HAZ zum genannten Artikel von dem Polizisten eine Radfahrerin angesprochen, die auf der Marienstraße gerade die falsche Radweg-Seite benutzt hat. Dass es dafür möglicherweise gewichtige Gründe gibt, das wird auf dem Foto selbst deutlich: https://www.haz.de/Mehr/Bilder/Ga…entakt#chart=17

    Im Bild-Hintergrund ist deutlich die Baustelle auf der gegenüberliegenden Seite erkennbar. Und zufällig hatte ich da vor ein paar Wochen ein Foto geschossen, das zeigt, wie der Radverkehr gemeinsam mit dem Fußgängerverkehr im Bereich der Baustelle geführt wird:

    Ich kann da schon ein gewisses Verständnis dafür aufbringen, wenn wer den Hochbordradweg auf der falschen Seite benutzt, anstatt sich in dieses finstre Loch zu stürzen. (Siehe blaues Schild mit weißem Pfeil) Die Polizei anscheinend nicht, die hat sich möglicherweise genau diesen Streckenabschnitt ausgesucht, weil es viele Radler gibt, die nicht in der schmalen Baustellendurchfahrt die Fußgänger behindern wollen.

    Das sieht alles sehr nach einem typischen Verlaufs-Schma aus. Es gibt da Wege, die noch nicht vom Autoverkehr so stark belegt sind, dass sie für Radler unattraktiv sind. Und diese Wege werden dann aus verschiedenen Gründen von Radfahrern entdeckt und dann von Verkehrsplanern "verschlimmbessert". Hauptsache es stört den Autoverkehr nicht.

    Über diese Seite: http://www.bahntrassenradeln.de/details/bw2_07.htm

    bin ich auf diesen Bericht gestoßen:

    https://www.marbacher-zeitung.de/inhalt.steinhe…8946dfd6db.html

    Darin heißt es u. a.:

    "Dagegen hätte er der Idee seiner Fraktionschefin Regina Traub etwas abgewinnen können, die angeregt hatte, eventuell eine eigene Radwegspur zu markieren und den dafür nötigen Platz durch eine Verschwenkung über eine derzeit als Parkplatz genutzte Schotterfläche zu erreichen. Eine Rinne beinhalte ein Sturzrisiko, vor einem Geländer müsse man unter Umständen absteigen, hatte Traub ihren Vorstoß begründet. Rolf Englert gab aber zu bedenken, dass dann Stellflächen wegfallen würden und die Radler vielleicht dennoch weiter geradeaus fahren würden."

    Dieses Zitat bringt wie der ganze Artikel zum Ausdruck: Wenn der Radverkehr zunimmt, dann ist er auszubremsen, umzulenken, mit Drängelgittern zu behindern etc. So wird das allerdings nichts mit der Verkehrswende.:cursing:

    ;)Und wie ist das, wenn irgendwo der Autoverkehr zunimmt? Dann müssen Straßen verbreitert, grüne Wellen organisiert, der Verkehrsfluss verbessert werden, und störender Fuß- und Rad-Querverkehr in Tunnel oder auf Fußgängerbrücken verlegt werden, Fahrrad-Längsverkehr muss auf Sonderstreifen verlegt werden, auch dann, wenn das eine Verschmalerung der Verkehrsfläche für Fußgänger bedeutet.;)

    Und bei alledem dürfen auf keinen Fall Parkplätze wegfallen.:cursing:

    die links zum allris funktionieren leider nicht, wenn in der url ein "tmp" drin steht. es muss ein "volfdnr" drinstehen ;)

    Drucksache 20-3661

    In dem verlinkten Papier steht:

    "Es ist daher wünschenswert, im zuständigen Fachausschuss eine fachliche Einschätzung der Eignung des „Bike-Flash“-Systems von Behördenseite zu erhalten."

    Das hört sich spannend an.

    In Garbsen ist das bike-flash-System ja zum Politikum geworden, weil es von der CDU in Garbsen (eine Stadt in der Region Hannover) angeschoben wurde und die SPD in der Stadt Hannover umgehend dagegen stänkerte mit der Begründung, dass das niedersächsische Verkehrsministerium die Anlage angeblich für unzulässig hält.

    Hier ein Link zu einem entsprechenden HAZ-Artikel: https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…stem-fortsetzen

    Da bin ich gespannt, was die Hamburger Verkehrsbehörde dazu sagt.

    Nicht ganz. Es handelt sich um den Bahntrassenradweg http://www.bahntrassenradeln.de/details/bw2_07.htm von Heilbronn-Sontheim über Beilstein nach Marbach. Beim nächsten Besuch schaue ich mal nach den Schildern. Ich vermute, da steht [Zeichen 241-30], wobei rot = Radfahrer und grau = Fußgänger sein soll ...

    Jetzt wo du das getrennte Fuß- und Radweg-Schild erwähnst, erkenne ich erst, dass der Weg je zur Hälfte grau und rot gepflastert ist. Na hoffentlich ist das nur ein kurzer Streckenabschnitt, denn mir scheint, der Weg ist zu schmal.

    Schmuckall: Die Hamburger Polizei habe selbst untersucht, dass es keinen toten Winkel gäbe. Es müssten auch Abbiegeassistenten etabliert werden, die Technik wäre da, die Nachrüstung nicht zu teuer.

    Hierzu diese Info aus der HAZ: "Die Region Hannover rüstet alle schweren Einsatzfahrzeuge ihrer Straßenmeistereien mit Abbiegeassistenten nach. Die Geräte sollen helfen, Unfälle zu vermeiden. Die Region will zum Nachahmen animieren."

    https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…ssistenten-nach

    Bei einer solchen Veranstaltung macht es sich immer gut, auf Vorgänge in anderen Städten hinzuweisen.

    Oft wollen die Anwohner von gepflasterten Straßen in Gründerzeit-Vierteln, dass bei einer Renovierung wieder gepflastert wird. Das ist jedoch keine gute Radfahrbahn.

    Das Beispiel Yorkstraße in Hannover zeigt, wie ein Kompromiss aussehen kann:

    Hier ein Link zu einer älteren googlestreetview-Aufnahme, das dieselbe Straße aus etwa derselben Perspektive zeigt:

    https://www.google.de/maps/@52.38221…!7i13312!8i6656