Beiträge von Ullie

    VZ 306 ist doch das hier: [Zeichen 306]

    Aber wie soll dann ein Radfahrer, der an der gezeigten Stelle auf die querende Straße trifft, wissen, dass es eine Vorfahrtsstraße ist.

    Normalerweise müsste doch ein [Zeichen 205] oder [Zeichen 206] angebracht sein.

    Andererseits ist es ja "nur" der Radverkehr, der überhaupt an diese Stelle gelangen kann. Da werden doch dann oft dieselben Zeichen in deutlich kleinerer Ausführung benutzt.

    Vielleicht so:

    Oder genügt vielleicht doch die weiße Strichlinie. Obwohl, eine Markierung kann doch eigentlich eine Beschilderung nicht einfach so ersetzen.

    Beim ersten "auf Pkw achten" haben selbigeals Grundstücksausfahrer keinen Vorrang, da ist es eine Frechheit, ja.

    Beim zweiten ist es quasi eine Rechts-vor-links-Situation, der von oben hat bei der vorgeschriebenen Schrittgeschw. auf die für ihn von rechts kommenden eine bessere Sicht als der Radler an der gehweglosen (Abstand also NULL) Hausecke, von daher ist die unsymmetrische Warnbeschilderung dort eigentlich nicht zu kritisieren ...

    Auch ein Radfahrer, der wie ein Autofahrer von rechts kommend sich der Kreuzung nähert, auf der der Radler vor PKW gewarnt wird, hätte an der Stelle Vorfahrt. Vor Radlern aber wird nicht gewarnt. Warum?

    Mueck ich fürchte, wir dürfen uns da nichts vormachen. Die "unsymmetrische Warnbeschilderung" wie du sie nennst, hat keine Berechtigung.

    Sie hätte sie auch dann nicht, wenn dort ein Achtung Schild [Zeichen 101] mit dem Zusatz "PKW und Radfahrer beachten" stünde. Und da fällt mir auf, dass LKW gar nicht erwähnt sind. Zumindest die Müllabfuhr muss doch auch da durch fahren.

    Außerdem ist doch auf dem Schild "verkehrsberuhigte Zone" [Zeichen 325.1] bereits ein Auto abgebildet, das deutlich macht, dass ab hier mit KFZ zu rechnen ist.

    Wenn ich das richtig mitgekoppelt habe, dürfte es sich um diese Stelle handeln: https://www.mapillary.com/app/?lat=50.06…X1w&focus=photo

    Dort sehe ich weder ein [Zeichen 306] an der Hauptfahrbahn, noch ein [Zeichen 205] an der einmündenden Nebenfahrbahn. Es handelt sich auch nicht um einen Feld- oder Waldweg und das Einfahren auf die Hauptfahrbahn erfolgt nicht über einen abgesenkten Bordstein. Also gilt rechts vor links, wenn ich nichts übersehen habe.

    http://www.gesetze-im-internet.de/stvo_2013/__8.html

    Dass das sicherlich nicht so gemeint ist, sehe ich aber auch so und dass man sich als Radfahrer darauf nicht verlassen sollte, erst recht. Aus meiner Sicht fehlen dort vorfahrtregelnde Verkehrszeichen.

    Ergänzung: An der Kreuzung vorher übrigens auch: https://www.mapillary.com/app/?lat=50.06…mew&focus=photo

    Ich bewundere echt deine Fähigkeiten, so was auf mapillary zu finden. Mir fehlt da oft echt das Geschick. Aber du liegst goldrichtig. Auf der von dir verlinkten Aufnahme kann man unter dem Straßennamen Biebricher Allee die Hausnummern 89-129 lesen. Daraufhin habe ich noch mal in meine Fotosammlung geguckt und dieses Bild gefunden, das die selbe Stelle und das selbe Schild zeigt, allerdings von der anderen Seite. Deshalb stehen da die selben Hausnummern in umgekehrter Reihenfolge: 129-89

    Was die rechts vor links Geschichte angeht, die ja auch nur spaßig gemeint ist: Ich fürchte die drei dicken Fahrbahnbegrenzungsbalken sprechen da eine eindeutige Sprache, wie ja auch schon wer anders hier vermutet hat.

    Mir sind in Wiesbaden an vielen Stellen diese Fahrradmarkierungen in Kombination mit einem Pfeil aufgefallen. Und ich halte sie eigentlich für eine gute Idee. Auch wenn dann (oder vielleicht gerade weil dann) solche absurden Szenen möglich werden.

    Hier ein anderes Beispiel:

     

    Die Aufnahmen von dem etwas länger haltenden oder parkenden Transporter entstanden in der Blücherstraße. Hinter dem Transporter geht links die Lothringer Straße ab.

    Hier ein Link zur entsprechenden googlemaps-Aufnahme. (Mapillary hat nicht geklappt.)

    https://www.google.de/maps/place/Bl%…698!4d8.2246989

    Hier ein Beispiel für gefährliche Radinfrastruktur aus Wiesbaden:

    Ort: Biebricher Allee. Fotografiert stadteinwärts. Neben den Hauptfahrbahnen gibt es eine abgetrennte Einbahnstraße, die für den Radverkehr in beide Richtungen freigegeben ist. (Beachte das Schild halblinks oben im Bild.)

    An der fotografierten Stelle endet diese Einbahnstraße und der Radverkehr wird direkt in den zweispurigen Gegenverkehr geleitet.

    Leider ebenfalls eigentlich gar nicht lustig, aber erhellend bezüglich der Prioritäten von denen viele Verkehrsplaner ganz selbstverständlich ausgehen:

    Die Bilder zeigen einen Abschnitt des Nahetal-Radweges, der unter anderem durch das Städtchen Bad Münster am Stein führt:

    Das schwächere Verkehrsteilnehmer (hier Kinder) durch eine Beschilderung vor stärkeren Verkehrsteilnehmern (hier Radfahrer) auf einem Fahrradweg geschützt werden ist selbstverständlich. Zumal rechts des Radweges hinter dem bunten Zaun sich ein Spielplatz befindet. Interessant ist jedoch das Schild, das sich im Hintergrund abzeichnet. An dieser Stelle führt der Nahetal-Radweg durch Bad Münster am Stein Richtung Nahe-aufwärts.

    Hier das Schild im Hintergrund aus der Nähe betrachtet.

    Vermutlich sollen Radfahrer davor gewarnt werden, dass hier PKW's, aus ihren Stellplätzen rollen;).

    Doch damit nicht genug, nur wenige Meter weiter erneut das gleiche Schild.

    Das zweite "Pkw beachten" ist an den selben Pfahl angebracht worden wie das Verkehrszeichen "verkehrsberuhigte Zone" [Zeichen 325.1], durch die der Radweg jetzt weiter geführt wird.

    Im Winter ist der Radweg vermutlich nicht so stark frequentiert wie im Sommer, aber wie dieser Radfahrer zeigt, ist auch im Winter hier Fahrradbetrieb.

    Neugierig (und vorsichtig) hab' ich mal um die Ecke geschaut, ob vielleicht aus der Richtung, aus der der Autoverkehr droht, Hinweise existieren, ob dort vor Radfahrern gewarnt wird. Hier ein Bild nach rechts die Straße hoch fotografiert, die auf der oben fotografierter Stelle des Radweges mündet:

    Wie es bereits zu befürchten war: Keine Warnungen vor Radverkehr. Allerdings hängt am oberen Ende der fotografierten Straße [Zeichen 325.1].

    Fazit: Radfahrer werden durch die Beschilderung aufgefordert auf Kinder Rücksicht zu nehmen! Okay!

    Radfahrer werden aber auch aufgefordert, auf den PKW-Verkehr Rücksicht zu nehmen.

    Autofahrern wiederum traut man zu, das Schild Verkehrsberuhigte Zone richtig zu lesen. Aber warum wird dann der Radverkehr vor dem PKW-Verkehr mit einem Extra-Zusatzschild gewarnt? Schließlich gilt: "... im verkehrsberuhigten Bereich ist Schrittgeschwindigkeit(!) das höchste erlaubte Tempo."

    https://www.fahrtipps.de/verkehrsregeln…ter-bereich.php

    Zum Nachfahren hier der Link zu Mappillary: https://www.mapillary.com/app/?lat=49.81…AwQ&focus=photo

    Nach ca. einem halben Jahr bekam ich dann doch noch eine Reaktion der Gehrdener Stadtverwaltung auf meine Kritik an den Drängelgittern in Gehrden:

       

    Ich zitier mal aus der Antwort:

    Entschuldigen Sie bitte, dass wir Ihnen so lange eine Antwort schuldig waren. Vielen Dank für Ihre konstruktiven Hinweise. 

    Die Zuständigkeiten zu den Radwegen müssen immer vorher beachtet werden und daher wurde Ihre Mail leider nicht so schnell bearbeitet, wie erhofft.  

    Zudem haben wir in so einer kleinen Kommune leider keinen Radverkehrskoordinator und müssen diesen Bereich daher noch zusätzlich zu unserer eigenen Arbeit abdecken. 

    Ihre Fotos und Kommentare haben uns einen guten Einblick gegeben. 

    Als erstes muss ich Ihnen sagen, dass Ihre genannten Gittern die gesetzlichen Anforderungen erfüllen und die dazwischenliegenden Abstände politisch bestimmt wurden, d.h. gängige Fahrräder, Kinderwagen und Rollatoren kommen durch die Öffnung.  

    Man könnte die Gitter noch etwas versetzen, jedoch würden sie dann auch ihre eigentliche Aufgabe verlieren. Die Gitter am Friedhof sollen ein schnelles Ausfahren auf die direkt dahinterliegende Hauptstraße (Levester Straße) verhindern. Wenn man sich dort nicht so gut auskennt oder nicht gut aufpasst, könnte es sonst passieren, dass man unkontrolliert auf die Straße hinausfährt und einen Unfall mit einem Auto verursacht. Der Fußgängerweg ist an der Stelle auch sehr schmal, sodass kaum Spielraum zum abrupten Bremsen gegeben ist. Das Gitter am Friedhof gehört, wie das andere Gitter, ebenfalls zu einem Schulweg, was die Angelegenheit noch komplizierter und das Gitter allerdings noch sinnvoller macht.  

    Die andere genannte Strecke an der Hangstraße ist so steil, dass ein Schieben dort aus Sicherheitsgründen und auf Grund der Anstrengung angebracht wäre (Auch mit Elektrorädern, mit denen man leichter den Berg rauf kommen würde). 

    Die Gitter dort sollen ebenfalls ein schnelles, u.a. durch die Gefällestrecke provoziertes direktes Ausfahren auf die Straße verhindern. Dieser Weg wird auch vielfach von Schülern des Matthias-Claudius-Gymnasium, welches ebenfalls direkt neben der genannten Strecke oben am Berg liegt, benutzt.  

    Natürlich könnte man das blaue Drängelgitter mit rot-weißen Streifen versehen, um es sichtbarer zu machen. An diesem Punkt muss ich Ihnen recht geben und wir werden uns darum kümmern. (...)Mit freundlichen Grüßen

    Stadt Gehrden 

    Der Bürgermeister 

    Im Auftrag ...

    Daraufhin habe ich erneut geschrieben und um den Abbau der Drängelgitter gebeten verbunden mit Temporeduktion auf der Straße, die zu queren ist. Mal sehen ob noch was kommt. 

    https://www.spiegel.de/auto/fahrkultu…-a-1298084.html

    Auch damals schon: Wüste Beschimpfungen männlicher Wesen gegen radfahrende Menschen ...

    Der passende Lesetipp zum Thema: "Solang die Welt noch schläft" von Petra Durst-Benning

    https://www.lovelybooks.de/autor/Petra-Du…ft-906296971-w/

    Der Roman hat als Rahmenhandlung wie mehrere Frauen des ausgehenden 19. Jahrhunderts das Radfahren entdecken.

    So lang die Welt noch schläft bezieht sich darauf, dass eine der Hauptdarstellerinnen gerne früh am Morgen Fahrradtouren unternimmt, dann hat sie kein unerwünschtes Püblikum.

    Es gibt auch noch einen zweiten und dritten Teil des Romans.

    Laut der Vergangenheit ja. Wenn die Spritpreise ordentlich stiegen, ging die Fahrleistung etwas zurück. Deswegen müssten die Preise natürlich wirklich ordentlich steigen. Parallel dazu müsste es Alternativen geben.

    Was heißt das für dich, "es müsste Alternativen geben"? Die gibt es doch längst. Es gibt den ÖPNV, eine echte Alternative für wirklich alle Menschen, auch für Menschen mit Behinderungen. Zu Fuß gehen. Das Fahrrad nutzen.

    Es gibt allerdings in manchen Bereichen noch Nachholbedarf, um die Alternativen zu verbessern.

    Aber im Prinzip sind die Alternativen vorhanden. Leider wird in der Diskussion um eine effizientere Verkehrsinfrastruktur gerne so getan, als müssten erst die Alternativen geschaffen werden, z. B. In Form breiter und sicherer Radwege. Dann stellt man fest, dass dafür kein Platz sei, weil der vorhandene Verkehrsraum vom Auto belegt ist. Und die Autofahrer "darf man ja nicht zwingen" vom Auto auf ein umweltverträgliches Verkehrsmittel umzusteigen, denn dafür müsste man ja erst mal Alternativen schaffen. Und so beißt sich die Katze in den Schwanz.

    An diesem Teufelskreis ist nicht allein die Oma Schuld.

    Allerdings habe ich den Eindruck, dass diejenigen, die jetzt die Umweltsau-Oma in Schutz nehmen, an andere Stelle stets bemüht sind, den beschriebenen Teufelskreis immer weiter anzutreiben.

    Naja, von einem Chor, der selber auf Gebührenzahlerkosten nach Korea fliegt, würde ich mir auch nichts sagen lassen.

    Und einen Minister, der auf einen Dienstwagen mit Fahrer Zugriff hat und in der Bahn 1. Klasse fährt, den hältst du vermutlich für ungeeignet, eine Verkehrswende einzuleiten, die den Namen wirklich verdient hat?

    So was Ähnliches konnte man kürzlich von den Bauern hören, die mit ihren Traktoren in die Städte kamen, um die Städter darüber aufzuklären, dass sie sich keine Vorschriften machen lassen von Politikern, die den NGO's in den Hintern kriechen, um beim städtischen Wahlvolk Wählerstimmen zu generieren.

    Maßnahmen zur Reduzierung des Autoverkehrs dürfen nur diejenigen anordnen, die selbst Auto fahren? Güllemengen dürfen nur diejenigen regulieren, die selber welche auf den Acker fahren? Und auf eine lustige Art Kritik an KFZ-Missbrauch üben, darf nur, wer keine Flugreisen macht?

    Wo hast du das eigentlich aufgeschnappt, dass der Kinder-Chor, der das Lied von der motorradfahrenden Oma singt, eine Dienstreise nach Korea gemacht hat? Und was ist daran so schlimm? Im Gegensatz zu vielen reinen Vergnügungsreisen mit dem Flieger rund um den Erdball hat sich der Chorbesuch sicher gelohnt und zu einem echten Kulturaustausch beigetragen.

    Ich finde das Lied daneben. Denn es hilft der Sache nicht. Wer bereits heute von der Notwendigkeit eines stärkeren Klimaschutzes überzeugt ist, der mag darüber vielleicht schmunzeln.

    Wer es aber nicht ist, der wird durch sowas abgeschreckt.

    Das Lied zeigt doch schon dadurch Wirkung, dass sich die Rechtspopulisten ermuntert fühlen, einen Shitstorm herbeizumanipulieren. "Eine Datenauswertung zeigt: Rechte und Rechtsextreme haben schnell und erfolgreich mobilisiert. https://m.spiegel.de/netzwelt/web/w…-a-1303164.html Man könnte natürlich sagen: Na so toll ist es ja nun nicht, einen rechtspopulistischen Shitstorm provoziert zu haben. Andererseits ist es ja eine berechtigte Kritik an die ältere Generation, zu viel Autoverkehr zugelassen zu haben, bzw. Den Autoverkehr (usw.) sogar massiv gefördert zu haben. Es muss ganz klar festgestellt werden, dass viele Stellschrauben falsch justiert wurden. Die Forderung der Fridays for Future Demonstranten nach Klimagerechtigkeit jetzt ist richtig. Und diejenigen, die sich durch das Lied ertappt fühlen, jaulen jetzt auf. Sollen sie doch!

    https://m.youtube.com/watch?v=wsWOOYlwjeI

    Oma ist ne alte Umweltsau. Und Opa erst...

    Der aktuelle Versuch, die Umweltschutz und Klimadebatte zu einer Generationendebatte zu machen, soll vor allem darüber hinwegtäuschen, dass in allen Generationen unterschiedliche Positionen zu Umwelt, Energie und Verkehrsthemen bestehen.

    Das Lied ist auf jeden Fall geeignet im öffentlich rechtlichen Fernsehen verbreitet zu werden.

    Und weiter? Aber es gibt tödliche Unfälle auch auf dem Rad (ohne ein Kfz als Unfallgegner), genauso bei Bahn, Flugzeug, Taxi, Bus, Straßenbahn und was es sonst noch so alles gibt. Ja, hin und wieder sterben auch Menschen, indem sie Treppen runterstürzen oder (aufs SmartFoolphone glotzend) über ein Geländer...

    Also: Mobilität verbieten. Hausarrest für Alle! Es stehen schließlich Leben auf dem Spiel...! :evil:

    Es gibt auch tödliche Unfälle auf dem Rad, das ist richtig. Aber es gibt deutliche Unterschiede hinsichtlich der Gefährdung durch tödliche Unfälle jenachdem, welche Form von Mobilität man betrachtet. "Das sicherste Transportmittel ist das Flugzeug. Gemessen an den zurückgelegten Kilometern verunglücken beim Fliegen deutlich weniger Menschen als bei der Fahrt mit der Bahn. Mit Abstand am gefährlichsten ist das Auto.

    Pro eine Milliarde Reisekilometer haben sich nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes innerhalb von vier Jahren bei Flugreisen 0,3 Menschen verletzt, bei der Bahn waren es 2,7 und beim Auto 276 Menschen."

    https://www.handelsblatt.com/technik/das-te…oxfmzWCVHQt-ap4

    So gesehen ist also Autofahren 100mal gefährlicher als Bahnfahren!

    Dabei gibt es viele Maßnahmen, die die Gefährlichkeit des Autofahrens deutlich reduzieren könnten, ohne dass damit ein wesentlicher Komfortverlust verbunden wäre. Eine lange Zeit sehr umkämpfte Maßnahme, die jedoch inzwischen auf hohe Akzeptanz stößt, ist der Sicherheitsgurt. Wer jemals mit einem älteren Menschen gesprochen hat, der sich persönlich noch an die heftigen Diskussionen erinnern kann, die geradezu in Glaubenskriegen ausarteten, als es um die Einführung der Gurtpflicht ging, der kann sich gut vorstellen, was ich damit meine.

    Auch bei einigen der schlimmen Proteste der Gelbwesten in Frankreich, stand der Widerstand gegen eine staatliche Maßnahme zur Reduktion des Unfallrisikos im Mittelpunkt. Es sollte nur noch Tempo 80 auf Landstraßen gefahren werden dürfen.

    Und von vielen Protestlern in gelben Westen wurde diese sinnvolle Maßnahme zur Verbesserung der Verkehrssicherheit, die keine oder nur sehr kleine Wegezeit-Verlängerungen mit sich bringen, in manchen Fällen sogar positive Auswirkungen also Wegezeit-Verkürzungen bedeuten, bekämpft mit einer Heftigkeit, die in Anbetracht der oben genannten nackten Zahlen nur als völlig irrer Protest bezeichnet werden kann.

    Meines Erachtens mischt sich jemand eine krude Protest-Rechtfertigungsmixtur, wer die Benachteiligung von Menschen daran festmachen will, dass Autofahrern nicht gestattet wird, mit unbegrenzter Geschwindigkeit über die Autobahnen zu brettern oder mit hohen Geschwindigkeiten die Landstraßen unsicher zu machen.

    Das Problem dabei ist, dass es in unseren Breiten nicht üblich ist, in der Öffentlichkeit mit Messern zu hantieren / herumzuwerfen. Und selbst wenn, gäbe es dafür sicher sehr strenge Regeln. ;) Für den Betrieb von Kfz gibt es schließlich auch mehr als genügend Regeln, um die Gefahren, die von jenen ausgehen, zu minimieren. Auf Null wirst du die niemals drücken können; das kannst du auch in anderen Lebensbereichen nicht (Flugzeuge verbieten - so eins könnte einem ja auch auf den Kopf fallen). Letzten Endes ist das also immer auch eine gesamtgesellschaftliche Abwägung - welche Risiken sind die Menschen bereit einzugehen, wenn es ihnen selber nützt? Jeder Autofahrer ist sich bewusst, dass auch er derjenige sein kann, in den der übermüdete Osteuropäische Truckerfahrer am Stauende reinrauscht. Die Leute sind bereit, dieses Risiko in Kauf zu nehmen, weil sie auf die Vorzüge des Autofahrens nicht verzichten möchten. Das kann man doof und unfair halten - ändert aber nichts an der Tatsache, dass es gesellschaftlich akzeptiert ist, Auto zu fahren.

    Die tödlichen Unfälle, die durch Flugzeug-Unglücke verursacht werden, sind jedoch deutlich geringer als die durch Autos verursachten Unfälle.

    Das soll jetzt allerdings keinesfalls ein Plädoyer für die Flugzeugnutzung sein! Bahn-Unfälle sind übrigens ebenfalls deutlich seltener als Autounfälle.

    Die aktuell hohe gesellschaftliche Akzeptanz des Autofahrens verdient eine gründliche Betrachtung.

    Wie wurde diese Akzeptanz geschaffen von den Vertretern der Auto-Lobby?

    Ursprünglich war das Auto keinesfalls als ein Verkehrsmittel für jedermann konzipiert worden.

    Hier ein Bild (Veröffentlichungserlaubnis erteilt) von einer Oldtimer-Ausstellung:

    Aus dem Namen "Doktorwagen" und der beigefügten Erläuterung geht hervor, dass damals das Auto ein Privileg bestimmter Berufsgruppen war, von denen man annahm, dass sie in besonderer Weise auf das Auto angewiesen seien.

    Und heute?

    In Einkaufzentren vor Kaufhaüsern usw. werden schon die Kleinsten süchtig gemacht.

    In der Zeitung habe ich nichts über diesen Unfall gelesen, der sich am Leibnizufer in Höhe des Duve-Brunnens ereignet haben muss. Das deutet darauf hin, dass es immerhin keine Schwerverletzten gab.

    Der Sämann auf dem Brunnenbecken, der immerhin über 100 Jahre alt ist, hat den Unfall jedenfalls heil überstanden. Er hatte schon einmal viel Glück. Im zweiten Weltkrieg sollte er eingeschmnolzen werden, um zu Granaten verarbeitet werden. Er war schon bis Hamburg gereist, wo er dann jedoch beim Einschmelzen vergessen wurde.

    Den Krieg auf der Straße hat er bislang auch überlebt, obwohl es diesmal wohl knapp wurde für ihn, wie die Bilder zeigen:

    Zunächst hatte ich nur den krumm gefahrenen Ampelmast wahrgenommen. Aber auf den zweiten Blick fielen mir auch die geschrotteten Metallbügel auf, die die Grünfläche schützen:

    Im Hintergrund ist der beliebte Flohmarkt von Hannover zu sehen.

    Hannover-Südstadt, Marienstraße,
    der Radweg direkt neben dem Parkscheinautomaten ist benutzungspflichtig. So wie's aussieht hat jedoch eine Fahrradfahrerin oder ein Fahrradfahrer einen kleinen Schlenker auf den Fußweg gemacht, wo der Parkscheinautomat etwas abgekriegt hat. Oder war's vielleicht ein Auto???

    Die Fortsetzung:

    An der Gustav-Bradtke-Allee in Höhe der Einmündung Ohestraße sah es zunächst so aus:

    (die weiter zurückliegenden Beschilderungsvarianten klammere ich jetzt mal aus, sie können weiter oben im Thread nachgesehen werden).

    Stand: 10.12.2019

    Um wirklich klar zu stellen, für wen die 5km/h gelten folgte ein paar Tage später ein Zusatzschild[Zusatzzeichen 1022-10]. Das "frei" war allerdings zugeklebt.

    Stand 12.12.2019

    Lange Zeit unbearbeitet blieb die ursprüngliche Baustellen-Beschilderung am anderen Ende des Baustellenzaunes, wenn man also in der regulären Fahrtrichtung von der Benno-Ohnesorg-Brücke kommend auf die Engstelle zufährt:
    Hier eine Aufnahme vom 12.12.2019:

    Bis vor wenigen Tagen, beschränkte sich die Baustellenausschilderung auf das Schild [Zeichen 240]gemeinsamer Fuß- und Radweg.

    Als ich jedoch heute dort langfuhr:

    Hat irgendwie was von einem Weihnachtsbaum, passt also in die Jahreszeit! Nur dass jetzt kein Wind aufkommen darf.

    Dere Frankfurter SPD-Oberbürgermeister hatte es ja geschafft, von der Automobilindustrie ausgeladen zu werden aufgrund der autrokritischen Rede, die er bei der Eröffnung der IAA halten wollte. "

    Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann darf zur Eröffnung der IAA keine Rede halten. Deutliche Worte gegenüber der Autoindustrie findet er trotzdem – auf einem anderen Weg." FAZ vom 12.9.19 https://www.faz.net/aktuell/techni…n-16380476.html

    Daran wird sich der neue grüne OB von Hannover, Belit Onay, messen lassen müssen.

    Das Vorhaben der Messa AG, die IAA 2021 nach Hannover zu holen, unterstützt er verhalten:

    "Stadtverwaltung und Messe AG wollen die Automesse IAA nach Hannover holen. Auch Hannovers neuer Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) steht hinter der Bewerbung, jedoch mit Auflagen. „Wir wollen keine Automesse, sondern eine Mobilitätsmesse“, sagte er der HAZ." HAZ vom 13.12.19

    https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…eren-Vorzeichen

    Stimmt, ich finde das Beispiel mit der Pistole auch unglücklich. Nehmen wir aber Beispielsweise Messer als anderes Beispiel. Das sind Primär auch Werkzeuge und keine Waffen. Trotzdem würde jemand der sich im öffentlichen Raum im Messerwurf übt und dabei unvorsichtigerweise jemandem in die Brust wirft sicher härter angegangen als ein unvorsichtiger KFZ Lenker.

    Auch ein Stuhl ist per sé keine Waffe, wenn jedoch jemand einen anderen mit einem Stuhl tödlich attackiert, so wird er schneller verdächtigt einen vorsätzlichen oder mindestens einen bedingt vorsätzlichen Totschlag begangen zu haben, als wenn jemand einen anderen mit dem Auto attackiert. Da ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er mit fahrlässigem Totschlag davon kommt.

    Warum Christian Linder (surpise! surprise!) kein Liberaler ist und Verzicht Genuss bedeuten kann:

    https://sz-magazin.sueddeutsche.de/freie-radikale…e=pocket-newtab

    P. S.: Falls das hier thematisch zu fahrradfern ist, bitte löschen oder verschieben. Ich finde den Artikel einfach teilenswert.

    Passt thematisch schon zu Radfahren, das wird ja auch von vielen als Verzicht bezeichnet. Was mich aber mehr reizt, ist der Gedanke, dass wir für die Autogerechte Stadt auch auf eine ganze Menge verzichten, angefangen bei sauberer Luft, eingeschränkter Bewegungsfreiheit, hoher Unfallgefahr usw. usw.

    Das heißt im Klartext: Man hatte ein Jahr lang die Radfahrer und Fußgänger auf den schmalen Weg zusammengedrängt, weil man eine von mehreren Fahrspuren nicht sperren wollte, weil die Fahrspur vom Bauunternehmen als "Logistikfläche" angefordert wurde. (Allerdings nie als Logistikfläche benutzt wurde.)

    Und jetzt will man das immer noch nicht machen (eine Fahrspur der Fahrbahn zur Radverkehr-Umleitung nutzen) weil demnächst das Bauunternehmen die Fahrspur als Logistikfläche braucht?

    Wie soll es dann da aussehen? Gibt es dann einen schmalen Durchgang für den Zwei-Richtungen-Radverkehr und die Fußgänger zwischen dem jetzigen Bauzaun und einer abgezäunten Logistikfläche auf der Fahrbahn? Oder bedeutet "Logistikfläche" einfach nur, dass dort die Betonlaster sich in Reihe aufstellen werden?