Ullie Warum ist für Sie eine höhere Leistung ein Problem? Ich sehe nicht wirklich, warum diese 300kw ein Problem sein sollen. Gefährdungspotential? Sehe ich nicht. Auch mit 50kw kann man über 100km/h fahren und damit viel zu schnell für die Stadt (wo ja das größte (Fremd-) Gefährdungspotential liegt. Von daher ist die Gefahr ähnlich, ob 50kw oder 300kw. Abgas? Entfällt hier, da elektrisch. Also was genau ist Ihr Problem mit den 300kw?
Moderne Fahrzeuge haben die Möglichkeit, dass der Fahrer unterschiedliche Fahr-Modi auswählen kann. Beim 2,5 t schweren Mercedes Elektro SUV wird das so beschrieben:
"Die Fahrmodi unterstützen Sie vom Energie sparen bis hin zu einer sportlichen Fahrweise. Eine Besonderheit ist Max Range. Mit der Hilfe dieses intelligenten Fahrprogramms erzielen Sie die maximale Reichweite.
Auch bei Eco liegt der Schwerpunkt auf hoher Effizienz und niedrigem Verbrauch. Bei Comfort handelt es sich um die Standardeinstellung. Sie integriert eine Fahrpedalkennline, die komfortabel ausgelegt ist. Je nach Fahrweise wird diese auch automatisch dynamischer. Bei Sport liegt der Anspruch des Fahrprogramms dagegen auf bestem Ansprechverhalten für höchste Fahrperformance."
https://www.mercedes-benz.lu/de/passengerca…energy/eq-modes
Eine gängige Rechtfertigung von Autofahrern für ihre Autonutzung ist: "Ich brauche das Auto um von A nach B zu kommen, da fährt nun mal leider kein ÖPNV." Um diese Aufgabe zu erfüllen benötigt das Fahrzeug aber keine zusätzlichen Modi außer dem sparsamsten Modus. Und die Fahrleistungen im sparsamen Modus könnten auch erreicht werden mit deutlich leichteren Fahrzeugen, die deutlich weniger leistungsstarke Motoren benötigen und deutlich leichter gebaut sein könnten, nicht zuletzt deshalb, weil sie weniger schwere Batterie-Pakete benötigen.
Ihr als Frage formulierter Vorwurf, ich hätte da "ein Problem mit 300 kW" läuft darauf hinaus, dass Sie damit eine Entwicklung beschleunigen, an deren Ende 3,5 t schwere PKW mit 500 kW als was völlig Normales angesehen werden.
Gegenfrage: Warum haben Sie ein Problem damit, PS-Zahlen, Höchstgeschwindigkeiten und Fahrzeuggewichte deutlich stärker zu limitieren als das bisher der Fall ist? Widerspricht das Ihrer liberalistischen Grundhaltung, wenn solche Maßnahmen getroffen werden, um Steuergelder einzusparen (langsamere Straßen sind preiswerter zu bauen und zu unterhalten).
Oder stört es sie, dass damit Natur- und Umweltschutz gestärkt wird (deutlich weniger Reifenabrieb bei langsamen und leichten Fahrzeugen oder im ÖPNV, wo sehr viele Menschen gemeinsam ein Fahrzeug benutzen)?
Oder schreckt sie der Gedanke, dass langsameres Fahren mit deutlich weniger kW und km/h dazu beiträgt die Unfallzahlen zu senken?
Übriggens: Ich habe kein Problem mit hohen kW-Zahlen. Ein MAN Lion's City 18 beispielsweise hat eine Motorleistung von 243 kW. Er bietet Platz für rund 140 Fahrgäste (40 Sitz-/100 Stehplätze).
Einer der ältesten noch fahrbaren Gelenkbusse, heute ein Oldtimer (Bj. 1965) im Münchner MVG-Museum, hat übrigens 192 PS. Das entspricht rund 141 kW.
https://www.mvg.de/ueber/presse-p…msoeffnung.html
Er konnte ebenfalls bereits rund 140 Fahrgäste transportieren.
Und mit einem vergleichbaren Museumsmodell von Büssing fahre ich immer wieder gerne in der Museumsnacht von Hannover:
Hier der "Nachfahre":