Beiträge von Ullie

    Hier der Link zur Corona Demo heute im Netz.

    Auf dem Platz der Göttinger 7 wurde eine Bühne aufgebaut.

    Dort kann man vorbeigehen, um Plakate abzustellen.

    Ein kleines Team mit einer Handvoll Unterstützer repräsentiert die Demo live unter Einhaltung der Corona-Regeln.

    Die Demo wird in einem Live-stream auf You-tube übertragen.

    Aktuell werden 150 Zuschauer angezeigt. Aber die Web-Demo hat ja auch erst vor wenigen Minuten begonnen.

    Es gibt den ganzen Nachmittag noch die Möglichkeit sich zuzuschalten.

    Gleichzeitig werden live an vier Orten in Hannover Unterschriften gesammelt für ein Bürgerbegehren zur Abschaltung des Kohlekraftwerks Stöcken:

    "Wir werden an 4 verschiedenen Orten in ganz Hannover Unterschriften für das Bürger*innenbegehren Hannover erneuerbar sammeln, welches eine Abschaltung des Kohlekraftwerks Stöcken bis 2026 fordert. An diesen Orten werden wir mit Lastenrädern sein, damit wir mobil sind und uns frei bewegen können und du dadurch die allgemein geltenden Coronaregeln einhalten kannst.

    Los geht es an allen 4 Standorten um 14:00 Uhr/14:30 Uhr, bestimmt auch in deiner Nähe:

    NORDSTADT:

    E-Damm/Christuskirche, mobil

    LINDEN:

    Küchengartenplatz, mobil

    LIST:

    Listerplatz, mobil

    SÜDSTADT:

    Heinrich-Heine-Platz, mobil

    Also komm bis 17:00 Uhr/ 17:30 Uhr vorbei und lass deine Unterschrift da und /oder geh zusammen mit einem/einer/* Freund*in sammeln. Mehr Infos zu dem Bürger*innenbegehren und die Unterschriftenlisten findest du hier."

    Das ist der Link zum Bürgerbegehren: https://hannover-erneuerbar.de/

    Und hier geht's zur Demo:

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    PROMISES Das ist der Text auf dem Bühnen-Demo-Plakat!

    Okay, für Adsche noch mal anders rum:

    Althusmann verteidigt mit seinen Vorschlag bewährte Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung endlich aufzugeben das uralte Prinzip, dass die Wirtschaftstätigkeit maximiert werden muss, auch wenn klar erkennbar ist, dass es zahlreichen Menschen das Leben kosten wird. Auf diesem kapitalistischen Prinzip des unbegrenzten Wachstums an Wirtschaftsleistung basiert ja in seinen Augen der gesellschaftliche Konsens, der keinesfalls dadurch geschwächt werden darf, dass plötzlich auf Menschenleben Rücksicht genommen wird.

    Landkreis,

    Region,

    kreisfreie

    Stadt in Nds.

    Freitag
    12.03.2021
    Samstag
    13.03.2021
    Sonntag
    14.03.2021
    Montag
    15.03.2021
    Dienstag
    16.03.2021
    Mittwoch
    17.03.2021
    Donnerstag
    18.03.2021
    Hannover, Region106,9113,6120,4122,1119,8116,1130,4
    Salzgitter, Stadt155,3161,1182,2191,8209,0219,6233,0

    Die Corona-Werte in Niedersachsen gehen weiter nach oben.

    Quelle mit der ganzen Tabelle: https://www.niedersachsen.de/Coronavirus/ak…_niedersachsen/

    Letzte Woche Mittwoch hatte Salzgitter noch einen Stand knapp unter 100. Jetzt ist der Wert auf über 200 angestiegen, innerhalb einer Woche. Für Salzgitter heißt das zum Beispiel, dass sämtliche Schulformen auch zum Beispiel die mit Abschlussklassen, die zwischen zeitlich geöffnet waren, bis zu den Osterferien geschlossen bleiben.

    Der erste Osterferientag in Niedersachsen ist Montag, 29.3.2021.

    "Wegen extrem gestiegener Corona-Infektionszahlen schließt die Stadt Salzgitter alle Schulen in der Woche vor den Osterferien. (..)

    Die Inzidenz der Stadt war innerhalb einer Woche von 99,7 auf am Donnerstag 233,0 gestiegen."

    Quelle: News 38.de https://www.news38.de/niedersachsen/…-Impfstoff.html

    Im selben Artikel wird darüber berichtet, dass in der rot-schwarzen Regierungskoalition über die Bedeutung des Inzidenzwertes gestritten wird:

    "Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat den Vorstoß von Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) zum Abrücken vom Inzidenzwert als alleinigem Kriterium für Corona-Lockerungen abgelehnt. (...)

    Althusmann hatte vorgeschlagen, den Inzidenzwert zu einem gewichteten Risikowert weiterzuentwickeln. „Bei dem könnte etwa die Frage der Belegung und Kapazität der Krankenhäuser, der Alterserkrankungen und der regionalen Entwicklungen mit regionalen Hotspots einfließen“, sagte Althusmann der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“."

    An der Stelle stimme ich Weil zu: Das Vertrauen darauf, dass der Inzidenzwert ausschlaggebend ist und als Richtschnur taugt, sollte nicht leichtfertig verspielt werden. Denn wie auch immer der von Althusmann angepeilte alternative Wert auch heißen würde, seine Entstehung wäre noch deutlich komplexer als der jetzt benutzte Inzidenzwert. Zusätzliches Vertrauen würde damit nicht geschaffen.

    Das hoffe ich sogar, die Drohen wären dann das, was jetzt die Autos sind. Schwere laute energiehungrige Maschinen die einen bruchteil ihrer eigenen Masse als Nutzlast/Passagiere befördern.

    Wir haben die schweren energiehungrigen Maschinen, die Autos, bekommen, was spricht dafür und was dagegen, dass wir die anderen schweren energiehungrigen Maschinen, die Drohnen, auch bekommen?

    Spontan fällt mir dazu der Science Fiction Film Blade Runner ein.

    Ich glaube mich zu erinnern, vor ca. 1,5 Millionen Jahren mal gelesen zu haben, dass in den USA in einigen Counties die Regel gilt: Sobald ein Fußgänger die Straße betritt, hat der motorisierte Verkehr stehenzubleiben. Und zwar komplett. Sheriff, Krankenwagen und Feuerwehr ausgenommen. Das fänd ich bei uns gut und richtig.

    Das gibt es auch bei uns. Steht in der Straßenverkehrsordnung:

    StVO, §20:

    (4) 1An Omnibussen des Linienverkehrs und an gekennzeichneten Schulbussen, die an Haltestellen (Zeichen 224) halten und Warnblinklicht eingeschaltet haben, darf nur mit Schrittgeschwindigkeit und nur in einem solchen Abstand vorbeigefahren werden, dass eine Gefährdung von Fahrgästen ausgeschlossen ist. 2Die Schrittgeschwindigkeit gilt auch für den Gegenverkehr auf derselben Fahrbahn. 3Die Fahrgäste dürfen auch nicht behindert werden. 4Wenn nötig, muss, wer ein Fahrzeug führt, warten.

    (Hervorhebung von mir.)

    https://dejure.org/gesetze/StVO/20.html

    In diesem You tube Video des BR ist das sehr anschaulich und korrekt dargestellt.

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    Leider grassieren auch Erklärvideos, in denen die letzte von mir hervorgehobene Regelung ein bisschen "unter den Tisch gekehrt wird". Geradeso als sei es ein wenig "anstößig".

    Das muss niemanden wundern, denn die einzige andere damit vergleichbare Situation, die ebenfalls mit den von dir geschilderten Regelungen in einigen US-Countis übereinstimmt, ist der Fußgängerüberweg (Zebrastreifen).

    "In die westdeutsche Straßenverkehrsordnung wurde der Fußgängerüberweg zum 24. August 1953 aufgenommen. Der Vorrang für Fußgänger auf Zebrastreifen wurde erst zum 1. Juni 1964 eingeführt." https://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fg…g)%20eingesetzt.

    Es hat also einige Jahre gedauert, bis zumindest theoretisch geklärt war, wer am Zebrastreifen Vorrang genießt. Praktisch ist das bis heute nicht gewährleistet, dass der Fahrzeugverkehr tatsächlich anhält. Die oben geschilderte Regelung betreffs Omnibussen, die mit Warnblinklicht an Haltestellen halten, gibt es übrigens seit 1995.

    http://www.schulbus.net/links/stvo20.h…80%937%20km%2Fh.

    Die Regelung wird aber von Landkreis zu Landkreis sehr unterschiedlich gehandhabt. Und ich wage mal die Behauptung, dass diese Regel mit der Wartepflicht des Autofahrers gegenüber Fußgängern, die zu einem Bus mit Warnblinklicht gehen oder von dem Bus weggehen, deutlich weniger bekannt ist, als die Regel, dass nur solche Radwege benutzungspflichtig sind, die mit [Zeichen 237][Zeichen 240] oder [Zeichen 241-30] ausgeschildert sind.

    Das ist aber genau der Satz, der den öffentlichen Nahverkehr besonders im ländlichen Raum so irrsinnig unökologisch macht. Das wird in der Stadt (ja, zwischen aufstehen und zu Bett gehen gibt es keine Unterschiede - das ist genau der Punkt den ich versuche zu verdeutlichen) nur deswegen nicht so schlimm, weil auch in den Nebenzeiten mehr Menschen konzentriert an einem Ort leben. Dies bestätigt übrigens Ihren Standpunkt, dass wir alle in 12m² Studentenbuden mit einer gemeinsamen Waschküche in Hanover leben sollten - dann kann der Rest Deutschlands von fliegenden Elektrodronen automatisiert beackert werden und Lebensmittel in die Megapole fliegen.

    Ich verstehe. Sie vermuten, dass es in der Stadt mehr Menschen gibt, die zwischendurch, also außerhalb der morgendlichen und abendlichen Rush Hour den Bus benutzen, als das auf dem Land der Fall ist. Das verdient genauer untersucht zu werden. Es liegt meines Erachtens nicht auf der Hand, das es so ist.

    Folgendes Erlebnis: Schwiegereltern wohnen auf dem Land. Es gibt kaum ÖPNV-Anbindungen. In den Ferienzeiten schon gar nicht. Aber es gibt einen ehrenamtlich betriebenen Bürgerbus. Den habe ich schon häufiger benutzt. War nicht so einfach, ich musste geltend machen, dass ich die Schwiegereltern besuche, sonst hätte ich keinen Anspruch darauf mitgenommen zu werden. Unkostenbeitrag 5 Euro pro Fahrt. (Taxi wäre teurer!)

    Mitnahme nur nach Anmeldung mind. 1 Tag im voraus.

    Bei der Fahrt berichtete der Busfahrer leicht angefressen davon, dass immer mehr Kinder sich anmelden, bzw. von ihren Eltern angemeldet werden für eine Fahrt ins Hallenbad im nächsten Mittelzentrum. Schließlich sei der Bus doch vor allem für die älteren Menschen da, die kein Auto mehr fahren könnten. Und die keine Verwandten haben, die sie fahren.

    Ich gab zu bedenken, dass die Strecke mit dem Fahrrad für die Kinder bei schlechtem Wetter schon eine ganz schöne Zumutung sei. (ca. 20 km hin und rück) Und zudem mit einigen gefahrenpunkten für Radfahrer*innen!

    "Das müssten halt die Mütter machen, die Kinder dahin fahren.", so der Fahrer.

    Dieses traditionelle Familienmodell gibt es allerdings auch auf dem Land immer seltener. Letztlich gab der Busfahrer zu, dass er deswegen beim Landkreis (=finanzieller Unterstützer) nachgefragt habe. Und die befürworten auch den Transport der Kinder!

    Freilich gibt es auch noch viele traditionelle Familienstrukturen auf dem Land. Da fährt dann das Mama-Taxi die Kinder. Und das Tochter-Taxi die Oma und den Opa mit dem privaten PKW, tagsüber außerhalb der Rush-Hour. Wenn man jedoch Scharffenbergs Vision "No Car" zugrunde legt, dann gäbe es nicht mehr das private Mama-Taxi / Tochter-Taxi. Und es gäbe auch tagsüber deutlich mehr Bedarf für den ÖPNV und eine entsprechend bessere gleichmäßigere Auslastung.

    Ich glaube übrigens nicht wie die CSU-Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, Dorothee Bär, daran, dass Drohnen jemals in einem nennenswerten Umfang Mobilität für breite Bevölkerungsschichten ermöglichen werden. Was Scharffenberg in "No Car" genau zum Thema Drohnen sagt, das müsste ich noch mal nachblättern. Er will jedenfalls nicht den Autoverkehr durch Drohnen-Verkehr ersetzen.

    Dass Menschen auch Übermorgen keinen Strichcode auf die Stirn bekommen.

    Aber eine freiheitliche Gesellschaft kann halt nicht jeder ertragen.

    Von mir bekommen sie keinen Strichcode. Wie kommen Sie darauf?

    Da gibt's jeden Tag Beispiele zu Hauf für, dass es Menschen gibt, die keine freiheitliche Gesellschaft ertragen können.

    Deshalb nehmen die dann den anderen die Freiheit.

    Kurios ist, das sie selbst für ihr Handeln, mit dem sie anderen Freiheiten wegnehmen, sich auf Freiheitsrechte berufen.

    Ist Ihnen eigentlich schonmal aufgefallen das Deutschland mitten in Europa liegt und wir ein somit ein Transitland z.B. für den Warenverkehr sind? Wie soll das mit Solarzellen statt Straßen funktionieren? :/ Oder wollen Sie gleich ganz Europa umgestalten? =O

    Auch wenn's NBGradler zum Hals raushängt. Scharffenbergs Vision ist: "No Car". Und seine Vision ist kein deutscher Alleingang. Deutschland wird auch weiterhin ein Transitland mitten in Europa sein. Aber eben nicht ein Transitland für LKW. Schauen Sie sich die Schweiz an! Die hat sehr viel Geld investiert, um die Alpenpässe vom LKW-Verkehr zu entlasten. Dafür wurden lange Eisenbahntunnel gegraben. Die Investitionen wieder hinein zu holen wird Jahrzehnte dauern. Wieviel einfacher ist es wohl, wenn in ganz Europa der Güterverkehr vom LKW auf die Schiene verlagert wird? Und in Deutschland braucht es sehr viel weniger Tunnelbauwerke als im Transitland Schweiz. Und selbst wenn man annimmt, dass es notwendig wird, einen Teil der meist dreispurigen Autobahnen zu Schienenwegen umzubauen. Der Eisenbahnverkehr benötigt bei gleicher Transportkapazität deutlich weniger Fläche, so dass noch jede Menge Fläche übrig bleibt. Zum Beispiel für Solarzellen.

    Im Übrigen bin ich nicht der König von Europa oder so was. Wie kommen Sie darauf, dass ich alleine die Macht hätte, das alles umzugestalten? Ich habe allerdings nicht vor, ruhig auf der Zuschauerbank zu sitzen und die zunehmende Umweltzerstörung widerstandslos in Kauf zu nehmen. Sie vielleicht?

    Deshalb halte ich es für außerordentlich wichtig, Visionen zu verfolgen, die wichtige Beiträge sein können, die Situation deutlich zu verbessern. Sie doch auch?

    Lindners Aussage, "Das ist eine Sache für Profis.", war ja durchaus so gemeint, die Bevölkerung habe nichts zu melden, wenn es um wichtige Zukunftsfragen geht. Das sehe ich anders. Sie nicht?

    Ja natürlich. Ihre Bus-Fantasie erfasst ja immer noch nicht, dass ein Großteil der Menschen auf dem Land auch morgens aufsteht und abends ins Bett will. Es gibt zwei Pendlerströme (drei, wenn die Schule um 13.00h endet), die einen hohen Aufwand an Beförderungskapazität verlangen und dazwischen nichts. Gar nichts.

    Was denken Sie eigentlich über Menschen, die in der Stadt wohnen? Was bedeutet das, wenn Sie schreiben, dass ein Großteil der Menschen auf dem Land auch morgens aufsteht und abends ins Bett will. Das ist bei den Stadtbewohnern nicht anders! Das ist nun wirklich kein Unterschied zwischen Stadt und Land. Auch dass die Busse zu den Zeiten starker Pendlerströme stark ausgelastet sind, ist in der Stadt nicht anders als auf dem Land.

    Entscheidend für die Busauslastung ist die durchschnittliche Auslastung, dass schließt nicht aus, dass hin und wieder Fahrten mit wenig Passagieren oder gar Leerfahrten stattfinden. "Mit 20 Prozent bewegt sich der Linienbus im Mittelfeld der Auslastungs-Statistik, die laut Destatis "seit Jahren relativ konstant" sind." Eurotransport.de vom 28.1.2019 https://www.eurotransport.de/artikel/auslas…t-10656410.html

    Dass ich hier immer wieder mit Scharffenbergs Vision und Buchtitel herausrücke, "No Car", ist Absicht, denn genau um dieses Buch dreht sich ja der Thread. Es ist ja gerade Scharffenbergs These, dass eine Verkehrswende weg vom Auto erst die Chance bietet, eine echt Verkehrswende zu bewerkstelligen.

    Ausschlaggebend für die grottenschlechte Umweltbilanz des Autos ist einerseits die Tatsache, dass es im Durchschnitt nur mit 1,2 bis 1,3 Personen besetzt ist. Und dass es anders als der Bus keine Stehplätze hat. Der Tonnenschwere Bus, wird zum Fliegengewicht, wenn Sie es auf die Personen umrechnen: Ein Solobus wiegt leer rund 10.000 kg.

    Wenn da hundert Leute drin mitfahren, so viel passen da rein und so viele sind es auch in den Verkehrsspitzen, dann sind das 100 kg pro Person.

    Aber selbst wenn nur 10 Leute drin sitzen, dann ist das Gewicht mit 1000 Kg immer noch weit unter dem Gewicht der meisten heute gängigen PKW. Das sollten Sie unbedingt mit bedenken, wenn Sie mal wieder einen fast leeren Linienbus sehen. Wie Sie jedoch weiter oben lesen konnten beträgt die durchschnittliche Auslastung seit Jahren 20%, das sind dann rund 500 kg pro Fahrgast, also immer noch deutlich weniger als beim PKW.

    Sollen wir jetzt aus dem günstigen Haus ausziehen, nur weil die Kids raus sind? Ab in eine 3 Zimmer Wohnung mit 70m² im Ortskern?

    Nein, ich hör (noch) nicht auf zu rauchen, trinke gerne noch hin und wieder mit Freunden, wenn man es wieder dürfte und das am liebsten hier oder bei den Nachbarn in geselliger 20-30 Personen Runde beim Grillen vom Spanferkel. :)

    Nein, Nein, bleibt da mal lieber wohnen.

    Aber über eine Einladung zum Spanferkel-Grillen würd ich mich schon freuen!

    Und bei der Gelegenheit mache ich dann dafür Dampf, dass ihr am Tag X eine Bushaltestelle direkt vor die Haustür kriegt!

    Mit Heizstrahlern im Winter, Turbo-Ventilator im Sommer und Polstersitze wie auf der Ersatzspielerbank in der Münchner Alianz Arena.

    Obwohl das eigentlich Verschwendung wäre, denn den Bus würde ich extra für euch ohnehin im 5 Minuten Takt fahren lassen. ;)

    Sorry, viel Text, aber:

    Der Punkt

    -> Öffentlichen Nahverkehr zu nutzen ist, Stand heute, ziemlich umweltschädlich in diesem Land.

    Es benötigt viel Infrastruktur inkl. Straßen, Schienen und Gebäude, dazu eine Menge Energie.

    Vielleicht reden wir aneinander vorbei, weil wir unterschiedliche Vergleichsgrößen benutzen?

    Oder willst du ernsthaft behaupten, die massenhafte Autonutzung mit Fahrzeugen weit jenseits von 100 PS und weit mehr als 1 t Eigengewicht, besetzt mit durchschnittlich 1,2 - 1,3 Personen sei weniger umweltschädlich als der ÖPNV auf dem Stand der heutigen Technik?

    Vielleicht hast du aber auch die Vision, die schweren und PS-starken MIV-Fahrzeuge heutiger Bauart durch Fahrzeuge zu ersetzen, wie Schlau Meier sie vorgestellt hat:

    - PODBIKE statt Smart

    - Citroen Ami statt Golf

    - TWIKE statt SUV

    ?

    Um nicht wieder zu viel zu texten mach' ich's kurz: Ich fürchte diese Fahrzeuge werden eine willkommene Ergänzung im Fuhrpark der Familien sein, die sich diese Fahrzeuge leisten können. Aber es wird kein einziges der tonnenschweren Blechungetüme substituieren.

    Ich würde eine 16-jährige Tochter möglicherweise auch lieber in einem Renault Twizzy zu ihrer Schulfreundin fahren lassen, als mit dem Fahrrad. Aber noch wichtiger ist es mir, alles dafür zu tun, dass es auch mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn gefahrlos möglich ist.

    Und um noch mal auf Scharffenberg zu kommen: Seine Vision "No Car" begründet er damit, dass dann keine Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Umstieg von großen auf kleine Autos voranzutreiben.

    Und Kartoffeln leben im Supermarkt.

    Städte haben einen enormen logistischen Vorteil. Sonst gäbe es sie nicht. Aber im Gegensatz zur Fläche des Landes ginge es ohne sie. Das sollte die achso überlegenen Städter besser nicht vergessen.

    Die Fläche muss bewirtschaftet werden. Das ginge auch von Städten aus. Nur scheint es mir nicht sinnvoll, dafür täglich jede Menge Kilometer zurückzulegen. Das bedarf übrigens auch solider Verkehrswege. Und die Landbevölkerung, weil sie sinnvollerweise vor Ort lebt, als hochproblematische abzutun ... Naja, da schweige ich lieber.


    Was schwebt dir vor, Hane? Den Morgenthau-Plan doch noch umsetzen?

    Es wäre grober Unfug, würde die im ländlichen Raum werktägige Bevölkerung jeden Tag weite Wege aus der Stadt zu ihrem Arbeitsplatz zurücklegen müssen. Aber das hat niemand verlangt, auch Scharffenberg nicht. Es geht auch nicht darum, von heute auf morgen Umsiedlungspläne einzuleiten. Auch auf dem Land ist ein auskömmlicher ÖPNV möglich. Die Quersubventionierung erfolgt über die besser ausgelasteten Linien. Und über die enormen Einsparungen bei der Streckeninstandhaltung von Hochgeschwindigkeits-Landstraßen, die doch immer wieder nur neue Staus erzeugen. Und den eingesparten Investitionen für den bislang immer noch weiter vorangetrieben Streckenausbau für große Autoströme, besetzt mit Landbevölkerung, von denen die meisten in der Stadt arbeiten.

    Wenn du es aber wirklich knallhart betrachten willst: Dann schau dich um in deinem Wohnort, so er denn im ländlichen Raum liegt. Überschlage mal die Anzahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft und vergleiche das mit der Anzahl der Arbeiter und Angestellten in Industrie und Verwaltung, die täglich in die Stadt pendeln. Es sollte mich sehr wundern, wenn die Anzahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft 10% überschreitet. Und da sind die von der Raiffeisen und vom Landmaschinen-Reparaturbetrieb schon eingerechnet!

    Öffentlichen Nahverkehr zu nutzen ist auch nicht besonders umweltfreundlich.

    "Bei der umfassenden Verkehrswende geht es aber nicht bloß darum, das Auto wegzubekommen, sondern um Platz, viel Platz, um etwas Neues zu schaffen. Ein »Bundeskraftfahrzeugbeseitigungsgesetz«, oder besser: ein »Bundesmobilitätsoptimierungsgesetz«, das der Bundestag zu verabschieden hätte, sollte also schon ein wenig umfangreicher sein und regeln, wie privater und öffentlicher Verkehr künftig auszusehen haben. Es geht um Investitionen für die Zukunft, Investitionen, die mit der Fokussierung auf das Auto, wie es heute fährt, nicht zustande kommen, nicht zustande kommen können, weil die Mittel dafür fehlen."

    S. 23 in der Leseprobe von "No Car" https://www.oekom.de/_files_media/t…83962381707.pdf

    Aber wie sollten diese Investitionen in die Zukunft aussehen?

    Ich halte das für eine der Schwächen in Scharffenbergs Argumentation, dass er an dieser Stelle nicht die Lässigkeit besitzt einfach mal zu sagen: Leute legt die Beine hoch. Macht euch mal ein bisschen locker! Die Schufterei hat ein Ende. Ab jetzt heißt es nicht mehr länger, "schaffe, schaffe, Häusle (und Straße) baue." Wir bekommen mit deutlich weniger Energie und Aufwand und mit weniger Flächenversiegelung und Ressourcenverbrauch eine deutlich bessere Mobilität hin, als dass mit Autos jemals möglich wäre. Deine Befürchtung, Autogenix, dass der ÖPNV nicht besonders umweltfreundlich ausfallen könnte, teile ich. Der ÖPNV, so wie er jetzt organisiert ist, ist deshalb besonders kosteneffizient, energieeffizient und umweltfreundlich im Vergleich zum Verkehrsmittel Auto, weil die Fahrzeuge eine sehr hohe Stehplatzkapazität haben. Ein Auto hat in der Regel 4-5 Sitzplätze und das war's. Ein Solo-Omnibus hat rund 33 Sitzplätze und dazu eine 200%ige-Reserve von rund 66 Stehplätzen. Gilt ebenso für die Straßenbahn in Hannover. Ein Straßenbahnwagen hat rund 50 Sitzplätze und 100 Stehplätze, Überlandbusse, S-Bahnen und Regionalzüge haben rund gerechnet eine 100%ige Reserve. In den Verkehrsspitzen ist damit eine 100 bis 200 prozentige (Busse und Straßenbahn 200 prozentig) höhere Auslastung der Fahrzeuge möglich, als wenn ausschließlich nur die Sitzplätze belegt sind.

    Aber leider, leider schwächelt hier Scharffenbergs Argumentation, denn er fährt so fort:

    "Den Gewerkschaften und Autowerkern sei gesagt: keine Angst um den Arbeitsplatz! Es geht nicht ums Zerstören, (...), sondern um das aktive Gestalten von Mobilität in Deutschland. Nur eben ohne Auto, ohne motorisierten Individualverkehr, ohne Verbrennungsmotor. Das bedeutet: investieren, investieren, investieren. Investieren in den Ausbau der Bahn. Investieren in neue öffentliche Verkehrsmittel, vor allem in Straßenbahnen auf den vorhandenen, in ihrer bisherigen Dimension dann überflüssigen Straßen. Investieren in den Umbau der Straßeninfrastruktur, etwa indem 13.000 Kilometer überflüssige Autobahnen in Solarflächen umgewandelt werden."

    Mehrheitlich zeichnen sich Gewerkschaften in Deutschland dadurch aus, dass sie einen ungeheuer großen Leistungswillen und eine extrem hohe Arbeitsbereitschaft als typische Eigenschaften der Arbeiter und Angestellten herausstellen. Wer Zweifel an der "Arbeitsmoral" aufkommen lässt, der wird geächtet. Wochenlange, zum Teil wilde Streiks. in anderen Ländern nicht ungewöhnlich, sind deutschen Gewerkschaften ein Gräuel.

    Und so könnte es passieren, dass nicht länger das persönliche Auto PS-Leistungs- und komforttechnisch immer weiter optimiert wird, sondern eines Tages deutlich mehr Busse und Bahnen in Betrieb sein werden, als es der Umwelt gut tut. Und vor allem sehr viel mehr als es nötig ist!

    Die Frage ist an der Stelle auch: Wie viel wird investiert, um auch sehr abgelegene ländliche Siedlungen und einzelne Häuser noch zu erreichen? Dass man heute leere oder fast leere große Omnibusse in ländlichen Gegenden fahren sieht, hat vor allem etwas damit zu tun, dass diese fast ausschließlich nur noch zum Schülertransport eingesetzt werden. Dadurch sind die Busse nur sehr schwach besetzt, wenn sie zwischen Schulanfang und Schulende noch weitere Fahrten machen. Die wenigen Fahrten dazwischen sind kein ausreichende Mobilitätsangebot. Und sie werden nur von sehr wenigen Fahrgästen wahrgenommen, denn jeder hat ein Auto.

    Übrigens wieder ein Grund, Schauffenbergs Vorschlag "No Car" gut zu heißen. Denn dann würden die Busse gut ausgelastet werden und zusätzliche Busse eingesetzt, die ebenfalls gut ausgelastet wären. Gäbe es keine Autos, dann wären deutlich mehr Busse unterwegs und zwar hochgradig effizient unterwegs. In den Verkehrsspitzen würden auch im ländlichen Raum viele Stehplätze besetzt sein. In den Städten ist das heute schon überwiegend der Fall.

    Trotzdem gäbe es weiterhin kleine Weiler und vereinzelte Gehöfte, die mit Kleinbusse angefahren werden müssen, um auch hier eine Mobilitätsgarantie zu gewährleisten. Und das wird einerseits ins Geld gehen und sich andererseits negativ in der Nachhaltigkeitsstatistik niederschlagen. Hier wird es drauf ankommen, das richtige Maß zu finden.

    Und bei all dem darf man nicht die zerstörerische Macht der Gewerkschaften mit ihrem hohen Schaffensdrang aus dem Blick verlieren. Georg Leber zum Beispiel, SPD-Verkehrsminister von 1966-1972 wollte 22 spurige Autobahnen vom Rhein-Main-Gebiet ins Ruhrgebiet bauen. In Lebers Autobahn-Netz sollte kein Bürger es weiter als 25 Kilometer zur nächsten Autobahnauffahrt haben. Und Georg Leber war führender Gewerkschafter bei der IG-Bau-Steine-Erden. In dem von mir zitierten Spiegel-Artikel von 1971 wird Leber als "Straßenbau-Fanatiker" bezeichnet. https://www.spiegel.de/politik/er-war…5?context=issue

    So Leute laufen auch heute noch frei rum. Und wehe uns, denen gelingt es, den ÖPNV-Ausbau voranzutreiben. Dann kommt so was wie Musks "Röhren-Jet" bei raus . X(

    Und Autogenix' Befürchtung, "Öffentlichen Nahverkehr zu nutzen ist auch nicht besonders umweltfreundlich.", würde Wirklichkeit.

    Zur gegenwärtigen Situation kann man nur sagen: Vielerorts ist es im ländlichen Raum unschlagbar umweltfreundlich, den ÖPNV zu nutzen, denn oft fährt da gar nix, ist ÖPNV-mäßig komplett "tote Hose".

    Wie du auf dem Bid siehst, ist da kein Platz für Parkstreifen oder diese müssten in den Acker hineinasphaltiert werden, da hat der Bauer sicher was gegen :D und die Flächenversiegelung wäre die selbe. Da das hier aber kein dichtes Neubaugebiet ist, sondern alles frei stehende EFH, hält sich die Flächenversiegelung in Grenzen.

    Dafür gibt es allerdings einen hohen Grad von Zersiedelung. Und der führt dann wieder zur Versiegelung. Nämlich durch die Verkehrswege, die es braucht, um die Einfamilienhäuser zu verbinden. Und die müssen bei den gegenwärtigen Mobilitätsgewohnheiten "Auto-gängig" sein.

    Das sieht so aus wie eine "Dorfrandstraße".

    Was gilt denn da für ein Tempolimit?

    Wie stark ist die Belastung mit Fahrzeugen?

    Gibt es Fußgänger und vermissen die einen Bürgersteig?

    (Mit einer No Car-Vision im Hinterkopf ist so was wie ein Bürgersteig ja vielleicht eher verzichtbar?)

    Und ist geplant, die andere Seite der Straße auch noch zu bebauen?

    Aus der Perspektive Nachhaltigkeit betrachtet, finde ich ja Wohnen auf dem Land hochproblematisch. Andererseits findet es ja statt.

    Das ist ungefähr so wie Fleischessen. Fleischessen ist ja auch eher wenig nachhaltig. Andererseits findet es ja statt.

    Oder Wohnen in großen Wohnungen ...

    oder, oder, oder ...

    Eigentlich sollte am Freitag, 19.3.2021, eine große Friday for Future in Demo in Hannover stattfinden.

    Aber leider, leider, die steigenden Corona-Inzidenzwerte erfordern ein anderes Vorgehen:

    "FÜR KLIMA, GEGEN CORONA: KEINE DEMO!

    Wir können es leider nicht verantworten mit dir auf die Straße zu gehen. Dafür sind die Fallzahlen zu hoch. Wir können es aber auch nicht verantworten, den Kampf gegen die Klimakrise ruhen zu lassen. Dafür ist die Gefahr zu groß! Wir werden protestieren. Wir gehen live und fordern #NoMoreemptyPromises und #AlleFür1KOMMA5. Wir übernehmen Verantwortung, was macht die Politik?! Wir sehen uns Freitag….im Livestream um 12:30!"

    Mehr Infos auf der Fridays for Future Internetseite:

    https://fridaysforfuture-hannover.de/

    Wenn aber die Dorfstraßen zum Autoabstellen benutzt werden, dann werden die immer breiter gebaut werden.

    Ursprünglich gab es ja mal diese Reichsgaragenverordnung von 1939. Da heißt es in der Präambel:

    "Die Förderung der Motorisierung ist das vom Führer und Reichskanzler gewiesene Ziel. Die Zunahme der Kraftfahrzeuge im Straßenverkehr erfordert, daß die öffentlichen Verkehrsflächen für den fließenden Verkehr frei gemacht und möglichst wenig durch ruhende Kraftfahrzeuge belastet werden." Es sollte also deshalb nicht auf den öffentlichen Straßen geparkt werden, damit da ordentlich gerast werden kann. ( Oh Pardon, heißt ja nicht "gerast", heißt ja : "für den fließenden Verkehr frei gemacht" )

    https://www.stadtgrenze.de/s/p3r/rgao/rgao01.htm

    Übertragen auf heute heißt das: Neue Straßen werden von vornherein so breit gebaut, dass da auch noch Autos parken können. Und wenn es auf der Fahrbahn eng wird, dann wird halt halbseitig Hochbord geparkt. "Pfeif auf die Fußgänger."

    Und ein Politiker, der da nicht spurt, wird in den sogenannten sozialen Netzwerken" niedergebrüllt. Und Falschparkerkontrollen werden als "Wegelagerei" und "Raubrittertum" geschmäht.

    An der Stelle gefällt mir Scharffenbergs Vorschlags besonders gut: "No car"! In einer Welt ohne Autos werden nicht die Vorgärten versiegelt und auch nicht die Straßen zugeparkt, die dann la auch viel schmaler gebaut werden können, bzw. mit Baumreihen und Grünstreifen aufgewertet werden können!

    Aber leider sehen viele Neubaugebiete so aus:

    Das Wohngebiet auf dem Foto in Hannover-Kirchrode ist keine 10 Jahre alt. Und es sieht so aus, als habe der Architekt der Car-Ports kleinere Autos im Sinn gehabt. Vielleicht eines von denen, die du weiter oben schon vorgestellt hattest:

    - PODBIKE statt Smart

    - Citroen Ami statt Golf

    - TWIKE statt SUV

    Oder hat sich der Architekt einfach gesagt, ich baue so, wie die Mindestvorgaben das verlangen. Und wenn der Autostellplatz nicht größer als unbedingt nötig ausfällt, um den Vorschriften gerade noch zu entsprechen, dann kann ich dafür die Wohnungsgrundfläche etwas größer machen. Mir doch egal, wenn die späteren Bewohner sich riesige Karossen anschaffen, die dann mit der Motorhaube auf dem Bürgersteig stehen. Ich muss da ja nicht wohnen. Wenn ich so was sehe wie auf dem Foto, dann verstärkt dass meinen Drang, Scharffenbergs "No Car"-Vorschlag vorbehaltlos gutzuheißen.

    Da empfiehlt sich eine Bushose. :D

    Spaß bei Seite, das höchste was ich mal hatte war ne vergessene Cola-Dose im Becherhalter. Sowas meldet man dann bei der Übernahme und hofft, dass der Vornutzer durch die Reinigungsgebühr das nächste Mal rücksichtsvoller ist.

    Ich hätte nicht gedacht, dass in Bezug auf Car-sharing-Nutzung solche "Legenden" in Umlauf sind.

    Andererseits wundert es mich auch wieder nicht. meines Erachtens sind es Geschichten, die weitererzählt werden, um ein bestimmtes alternatives Verkehrssystem in Verruf zu bringen und die eigene Eigen-Auto-Nutzung schönzureden.

    Als regelmäßiger ÖPNV-Nutzer, der auch bei Gelegenheit mal im Bekanntenkreis darüber berichtet, werde ich oft mit den folgenden beiden Legenden zugemüllt:

    "In Bussen und Bahnen sitzen doch nur die Ausländer und die stinken nach Knoblauch." Eigentlich sollte man meinen, solche Legenden wabern nur durch stramm rechte Kreise, bei AfD-Anhängern und so.

    Aber leider weit gefehlt, in leicht zivilisierter Umschreibung ist diese Legende auch in gutbürgerlichen Kreisen weit verbreitet.

    Und selbst in pseudo-linken Kreisen ist das anschlussfähig. Dann muss man freilich die Geschichte noch ein bisschen mehr "umschreiben". So in die Richtung, "...interkulturell und so bin ich voll aktiv, aber die vielen exotischen kulinarischen Genüsse, sind doch manchmal mit Begleiterscheinungen verbunden, merkste dann in der Straßenbahn ...".

    Die andere ÖPNV-Legende geht so ähnlich wie die Carsharing-Autositz-Legende: "Die Sitze in Busse und Bahnen sind doch alle völlig versifft. Da kannst'e ohnehin nur einen Stehplatz benutzen, egal wie viele Sitze frei sind." In Hannovers Stadtbahnen gibt es unter anderem deshalb Holzsitze, weil deren Oberfläche glatt ist und kein Polster hat in das Flüssigkeiten eindringen könnten. Die irrationale Angst davor ist selbst unter ÖPNV-Nutzern so weit verbreitet, dass bei Befragungen das verkehrsunternehmen Üstra immer wieder viel Zustimmung für ihre Entscheidung erhält, in den Straßenbahnen keine Polstersitze sondern Holzsitze zu verbauen.

    Da ich häufig auch in anderen Städten Straßenbahnen mit Polstersitzen benutze, halte ich die Geschichte für eine Legende, für die es Einzelbeispiele geben mag, die aber zu völlig übertriebenen Darstellungen missbraucht werden.

    Es ist doch egal, wie viele Autos rumstehen.Wichtig ist, das davon möglichst wenig fahren und dann sinnvoll genutzt werden.

    Nö.

    Sehe ich genau so wie Schlau Meier! Mir ist es auch nicht egal, wie viele Autos rumstehen.

    Hier ein paar Beispiele für Autos, die da besser nicht stehen sollten:

    Beispiel aus Hameln

    In Verkehrsberuhigten Zonen darf nur auf markierten Stellflächen geparkt werden. In dieser Verkehrsberuhigten Zone in Hannover sind keine Stellflächen markiert.

    Falschparker auf Bordsteinabsenkung, Hannover, Nähe MHH Hannover

    Der Einkaufstrolley zeigt wie eng es ist. Ein Rolli passt nicht durch.

    Pick up von der einen Seite.

    und von der anderen Seite.

    Hecks auf Fußweg, Hannover

    Viele dieser Autos werden nur sehr wenig gefahren. Hier im Stadtteil ist einer der Beweggründe, warum manche Leute gerne auch mal einen Fußweg machen, oder das Rad benutzen: "Ich fahre diesen Weg nicht mit meinem Auto, dann müsste ich doch meinen schönen Laternen-Autostellplatz in der Nähe meiner Wohnung für aufgeben." Aber das Auto ganz aufgeben, mögen sie auch nicht. Deshalb halte ich Scharffenbergs Vorschlag für den klügeren Vorschlag. Keiner fährt mehr Auto. "No car" eben!

    Ich sehe weder die Notwendigkeit noch einen Sinn darin, wirklich alle Autos abzuschaffen.

    Dann muss man die auftretenden Probleme auch nicht lösen.

    Deine Position entspricht ziemlich genau der von Heiner Monheim. Ein bisschen "Downsizing" hier, ein bisschen carsharing da und die Probleme sind gelöst.

    Interessant an Scharffenbergs Buch ist, dass er davon ausgeht, dass damit die Probleme erst recht beginnen würden. Denn wer soll zu welchen Konditionen über das bisschen Rest-Auto, dass du nicht ersetzen willst, dann noch verfügen?

    Scharffenberg kritisiert Monheim, weil seine Utopie von einer Welt mit deutlich weniger Autos neue Fragen aufwirft, die nach Scharffenbergs Ansicht nicht zu lösen sind: "Es würde einen Verteilungskampf um die verbleibenden Autos geben." Das schreibt Scharfenberg auf S. 39 in seinem Buch No Car.

    https://www.oekom.de/_files_media/t…83962381707.pdf

    Diese Erkenntnis finde ich einerseits deprimierend, denn es könnte alles so schön sein mit einem podbike: https://www.podbike.com/products/podbike/#

    Oder mit einem twike: https://twike.com/home/ usw.

    Andererseits halte ich Scharffenbergs Einschätzung für sehr realistisch.

    Wenn man alleine schon bedenkt, dass es hier in Deutschland seit Jahrzehnten schon nicht gelingt, ein generelles Tempolimit auf Autobahnen einzuführen.

    Wie sollen denn dann die anderen von dir vorgeschlagenen Begrenzungen umsetzbar sein?

    Zum Beispiel die Begrenzung der Fahrleistung?

    Und wenn man die Fahrleistung "nur" um 50% reduziert, ...