Das ist aber schon fast ein wenig Trump-artig, oder? Da sollte man die Anzahl der Todesfälle vielleicht auf irgend etwas beziehen - die Anzahl der Menschen, die an stromführenden Leitern herumfummeln vielleicht. Oder die Anzahl der Tests. Irgend etwas. Einfach nur zwei unterschiedliche Todesarten anzuführen ist jetzt kein sooo tolles Argument.
Da hast du natürlich nicht ganz unrecht. Zunächst mal die Quelle: "VDE - Sicherheits und Unfallforschung" (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.) Zitat:
Haushalt 13
Industrie/Gewerbe 23
Sonstiges 6
Gesamt 42 tödliche Stromunfälle in 2018
https://www.vde.com/de/suf/statistik-stromtote
Der VDE schreibt dazu: "In "Sonstiges" sind alle Todesfälle enthalten, die bei der Erfassung den zuvor genannten Kategorien nicht eindeutig zugeordnet werden konnten. Leider werden in den Totenscheinen offenbar immer seltener die Orte angegeben, an denen sich der Todesfall ereignet hat. Eine belastbare Analyse mit Bezug auf den Ort ist damit kaum möglich." Ferner heißt es auf der Seite, dass die Bahnunfälle mit Strom und Suizide nicht enthalten sind, weil die extra erfasst werden. Dieser Unfall zum Beispiel dürfte demnach in der Statistik nicht auftauchen: "Zwei Arbeiter sterben durch Stromschlag - Ein dramatsicher Unfall überschattet seit Montag die Sanierungsarbeiten am Bahnhof Nordstadt. Zwei Mitarbeiter einer Glasfirma haben bei Reinigungsarbeiten an der blauen Fassade des Bahnhofsgebäudes einen tödlichen Stromschlag erlitten."
HAZ vom 16.7.2012 https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…rch-Stromschlag
Ich habe die Statistik so verstanden, dass es um die ganz "normalen" Stromunfälle geht, die leider immer noch, immer wieder einmal geschehen, wie zum Beispiel dieser hier:
"EINRICHTUNG BLEIBT VORERST ZU:
Nach Tod in Kindergarten soll Elektriker die Ursache finden
AKTUALISIERT AM 04.11.2019-12:16
War eine defekte Elektrik für den Tod eines Jungen in einer Frankfurter Kindertagesstätte ursächlich oder nicht? Das soll nun ein unabhängiger Gutachter klären. Von ihnen hängt einiges ab."
https://www.faz.net/aktuell/rhein-…n-16467832.html
Immerhin wird hier erst mal eine komplette Kita gesperrt. Bei einem tödlichen Autounfall wird in der Regel nicht erst mal einige Tage die komplette Straße gesperrt, um Unfallforschung zu betreiben. Immerhin wird bei tödlichen Verkehrsunfällen genauer hingeguckt und ein Unfallforschungs-Team analysiert sehr genau den Unfallhergang, das kann dann auch zu länger dauernden Sperrungen führen.
Ich gehe mal davon aus, dass dieser Fall mit dem getöteten Kindergartenkind in der Statistik 2019 enthalten sein wird. Und dass vergleichbare Fälle von 2018 in der zitierten 2018er Statistik enthalten sind. Allerdings kann ich der Statistik, so wie sie dort angegeben ist, nicht entnehmen, in wie viel Fällen jemand an Stromleitungen gearbeitet hat (legal/illegal) und dabei einen tödlichen Unfall hatte. Aber ich gehe davon aus, dass diese Todesfälle auch mit enthalten sind. Vermutlich unter (Industrie/Gewerbe bei legalen Arbeiten und Haushalt bei Eigenbasteleien, wie zum Beispiel Lampe abklemmen)
Lese du doch mal die angegebene Seite mit der Stromunfälle-Statistik. Wir haben ja alle in unserem Alltag immer wieder mit Elektrizität zu tun. Und dabei kann es zu Unfällen kommen. Ich habe die Statistik so verstanden, dass solche Unfälle gemeint sind, inklusive diejenigen, die zum Beispiel Elektroinstallateure beim Umgang mit Strom erleiden.
Ich wage hier mal eine Behauptung, die ich statistisch nicht belegen kann, die aber auch nicht völlig aus der Luft gegriffen ist: Vermutlich sterben mehr Elektroinstallateuere im Dienst an Autounfällen (bei den Fahrten zu ihren Werkstätten oder Kunden) als an Stromunfällen. Vielleicht kannst du mir helfen, das statistisch zu belegen? Falls es sich denn tatsächlich so verhält. Oder es zu widerlegen, falls es anders ist.