Die Stuttgarter Zahnradbahn "Zacke" fährt ganz normal im Alltags-ÖPNV vom Marienplatz nach Degerloch.
Weil es in Stuttgart bekanntlich viele steile Anstiege hat, gibt es diese Zahnradbahn auf dem Foto. (In der Gleismitte, vorne links, sieht man die Zahnstange.) Und weil es für Fahrradfahrer*innen sehr angenehm ist, den steilen Anstieg mit der Zahnradbahn zu fahren, dort aber der Fahrgastraum begrenzt ist, haben die Stuttgarter einen Fahrrad-Anhänger an ihre "Zacke" gekuppelt.
Das Corona 3-G-Konzept Geimpft, Genesen, Getestet sieht ja vor, dass als vollständig Geimpfte nur die zweimal Geimpften gelten.
Bei dem Impfstoff von Johnson & Johnson wird jedoch nur einmal geimpft, um den vollen Impfschutz zu gewährleisten.
Gelten die mit dem Johnson & Johnson Impfstoff Geimpften dann auch im Sinn der Verordnung als vollständig Geimpfte, obwohl die nur einmal geimpft wurden?
Die Radwege sind auch für die Motorroller verpflichtend. Damit wird das Radfahren drauf ähnlich stressig, wie auf engen Fahrbahnen.
Weißt du, ob das nur für Motorroller bis 25 km/h gilt oder auch für Motorroller bis 45 km/h? Oder ob es für Motorroller bis 25 km/h eine Radwegebenutzungspflicht gilt und für die Motorroller bis 45 km/h die Benutzung des Radweges optional ist? Oder ist das von der ccm-Zahl abhängig?
Das mit der Benutzungspflicht für die Motorroller gilt übrigens meines Wissens nur außerorts. Innerorts dürfen Motorroller nicht die Radwege benutzen. Es sei den der Radweg ist mit diesem Schild gekennzeichnet:
Dieser Vorgang mit den Plakaten des Südschleswigschen Wählerverbandes lässt vermuten, dass die Kommunen verpflichtet sind, den Parteien Plakatfläche zur Verfügung zu stellen. Und darüber hinaus auch verpflichtet sind, es zu erlauben, dass Wahlkampfplakate auf öffentlichen Flächen aufgehängt werden. Und das finde ich gut so!
Dieser Twitter-Post von @danielasgedanke macht auf mich den Eindruck, als spräche da ein ungeheuer voreingenommener Snob, der sich darüber mokiert, dass es Parteien im Wahlkampf gestattet ist, Plakate aufzuhängen.
So eine Art Haltung: Pfui bah. Wahlkampfplakate, so was Schmutziges Igittegitt.
Habe solche bonierten Typen auch schon im persönlichen Gespräch erlebt. Das sind die Totengräber der Demokratie.
Einige haben sicherlich auch einfach keine Lust oder können sich nicht aufraffen und denken sich "dann hab ich halt mal 'ne Grippe, bin ich halt mal krank geschrieben".
Es sind einfach alle Menschen unterschiedlich. Und wenn man dann im Einkaufscenter / Innenstadt / großen Supermarkt im Vorbeigehen impft und 10€ Einkaufsgutscheine verteilt und dadurch dann nochmal 1% mehr Menschen geimpft hat hilft es doch Allen.
Bin ich da zu sehr "Old-School"?
Solche Einkaufsgutschein-Geschichten entkräften meiner Meinung nach den Ernsthaftigkeitscharakter einer tatsächlich notwendigen Schutzimpfung. Es muss alles getan werden, um alle Barrieren abzubauen, die Menschen daran hindern könnten, sich gegen Corona impfen zu lassen. (Zum Beispiel Kostenübernahme für das ÖPNV-Ticket zum Impfzentrum, freundliche Atmosphäre dort und auch eine kleine Erfrischung in Form von Mineralwasser oder Apfelschorle, ein Stück Obst oder ein Päckchen "Studentenfutter o. ä."), so dass das Impfzentrum als etwas Positives erlebt wird, dass die Menschen anderen Menschen weiterempfehlen.
Aber es gibt keinen Grund sich anzubiedern mit Bratwurst-Geschenken oder Geldgeschenken.
Viel wichtiger wäre beispielsweise der Erhalt der Impfzentren:
"Ab Oktober werden die meisten Impfzentren vorerst schließen. Doch im Herbst wird die vierte Welle erwartet, zudem Kinder- und Auffrisch-Impfungen. Sind Schließungen eine gute Idee?"
Ab Oktober werden die meisten Impfzentren vorerst schließen - angesichts der vierten Welle, der Kinder- und Auffrisch-Impfungen eine gute Idee?
www.zdf.de
So eine ähnliche Debatte wie mit den "Bratwurst-Geschenken oder 10 Euro-Geldgeschenken" als Motivator gab es mal beim Thema Wahlen. Da wurde auch schon mal vorgeschlagen, dass Wähler ein Geldgeschenk erhalten sollen bei Stimmabgabe, damit die Wahlbeteiligung wieder größer wird. Das lehne ich ebenfalls ab. Und auch Wahlhelfer sollten nicht entlohnt werden. Was es gibt ist eine Aufwandsentschädigung, die ist aber auch bei einer mehrstündigen Tätigkeit im Wahlbüro gerechtfertigt.
Ich halte es auch für einen Fehler, dass eine Impfpflicht von Anfang an kategorisch ausgeschlossen wurde. Überhaupt ist in der Kommunikation viel falsch gelaufen, bestes Beispiel ist der Impfstoff von Astra Zeneca.
Vielleicht war es ein Fehler, anfangs (also schon Mitte 2020 als sich abzeichnete, dass möglicherweise schon im Herbst Impfstoffe zur Verfügung stehen würden) nicht auch gleich eine mögliche Impfpflicht ins Auge zu fassen. Vielleicht war es aber auch richtig, die Gegenmaßnahmen erst mal so anlaufen zu lassen und zunächst die Impfpflicht nicht in Betracht zu ziehen. Zumal ja auch erst mal gar keine Impfstoffe zur Verfügung standen. Wenn in einer solchen Situation jemand von "Impfpflicht" spricht, dann läuft er in jedem Fall Gefahr, dass er von Gegnern einer Impfflicht kräftig "durch den Kakao" gezogen wird.
Ich muss zugeben, dass ich einen alten Grundsatz nicht berücksichtigt hatte: Wenn erst mal über was gesprochen wird, dann steht es auch sehr bald ganz konkret auf der Tagesordnung und das ist manchmal um so stärker der Fall, wenn ganz und gar ablehnend in Form von Dementis darüber gesprochen wird.
In der Berichterstattung der taz vom 20.8.2021, das konnte ich gestern in einem Artikel von Felix Lee lesen, findet da möglicherweise gerade eine Wende in der Impf-Frage statt:
"Was der Herbst und der Winter aufgrund dieser unsicheren Entwicklungen bringen wird, kann niemand seriös beantworten. Es bleibt zu wiederholen: Impfen hilft. Nicht zuletzt angesichts der ökonomischen und sozialen Verwerfungen, die ein weiterer Lockdown mit sich bringen würde, sollte die Einführung einer Impflicht kein Tabu mehr sein."
Quelle: Coronalage in Deutschland: Keine Panik, trotzdem Vorsicht
Die Inzidenz steigt wieder rasant, die Zahl der Coronapatient:innen in den Krankenhäusern etwas langsamer. Was das heißt und wo wir stehen.
taz.de
Mit einer Impfpflicht verbinde ich die Hoffnung, dass dann weniger emotional eine Auseinandersetzung stattfinden wird bei der Impf-Gegner oder Impf-Skeptiker in der Diskussion unnötig scharf angegriffen werden, denn die Sachlage ist dann klar. Die Impfpflicht wäre dann eine von der Regierung und dem Parlament beschlossene Maßnahme, die für alle gilt sofern keine persönlichen medizinischen Gründe dagegen sprechen. Auch würde die Personengruppe derer, die nicht geimpft werden können, besser geschützt werden können.
Denn es droht bereits eine erneute Auseinandersetzung um das Tragen einer Schutzmaske. Geimpfte werden argumentieren, dass sie sich nicht mehr in der Pflicht sähen eine Maske zu tragen. Und sie sehen dann als Ungeimpfte nur diejenigen, die aus scheinbar irrationalen Gründen eine Impfung ablehnen. Da aber auch von Geimpften eine Ansteckungsgefahr ausgeht, könnte das zum Problem für Schwangere werden oder Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Dazu gehören auch die unter 12-Jährigen.
Gäbe es eine Impfpflicht, dann wäre das der maximale Druck, der ausgeübt werden kann. Keiner müsste sich verpflichtet fühlen übertrieben heftig aufzutreten, um das Impfen voranzutreiben, zum Beispiel in der Form: "Ich trage keine Maske und wenn ich einen von euch Ungeimpften anstecke mit Corona, dann seid ihr selber Schuld." Ich fürchte, dass es einige gibt, die so denken.
Ganz schlimm wird ein solches Denken von denen befeuert, die jetzt von einer Rückgabe aller bürgerlichen Rechte schwafeln. Es gibt eben auch ein bürgerliches Recht auf körperliche Unversehrtheit. Und um das zu schützen wurden wegen der Pandemie andere bürgerliche Rechte reduziert. Es erfolgte keine "Wegnahme" von bürgerlichen Rechten sondern eine Verschiebung der Prioritäten.
Der Bayrische Rundfunk hat in der Sendung br24 vom 20.8.2021 einen Beitrag mit dem Titel "Weniger Fahrradunfälle in Bayern" gesendet, der mich dazu bewegt hat, diesen Brief an den BR zu schreiben. Aber lest selbst!
Sehr geehrte Damen und Herren im br24-Team,
Ihre Berichterstattung über Fahrradunfälle in der Sendung vom 20.8.2021 um 21:50 hat bei mir den Eindruck erweckt, als seien Fahrradunfälle eine Sache an die Autos gar nicht beteiligt sind, denn in dem Bericht wird an keiner Stelle erwähnt, dass sehr viele Fahrradunfälle solche Unfälle sind, an denen PKW's beteiligt sind.
Diese Tabelle enthält: Hauptverursacher von Unfällen mit Personenschaden nach Art der Verkehrsbeteiligung für die Jahre 2017 bis 2020.
www.destatis.de
Dort wird ebenfalls für 2020 die Radfahrer als Hauptunfallverursacher mit der Zahl 49.498 genannt.
Ich möchte Sie bitten, dass Sie auf diese Zusammenhänge hinweisen in Ihrer Berichterstattung. Und bitte erwecken Sie mit Ihrer Berichterstattung nicht den Eindruck, es seien immer nur die Fahrradfahrer die Verursacher von Fahrradunfällen.
Außerdem möchte ich Sie darauf hinweisen, dass in dem Bericht als eine Unfallursache "Radeln gegen die Fahrtrichtung" genannt wird. Vielleicht ist das ja süddeutscher Wortgebrauch beim Fahrradfahren von "Radeln" zu sprechen. br 24 hat aber auch seine Fans in Norddeutschland. Und hier ist insbesondere bei Fahrradfahrer*innen das Wort "Radeln" ein "NoGo".
Und ich denke auch für Süddeutschland sollte diese Wortwahl überdacht werden. Denn das Fahrradfahren gegen die Fahrtrichtung ist leider tatsächlich ein Delikt, das zu gefährlichen Situationen und Unfällen führt. Aber durch das verniedlichende Wort Radeln, also "Radeln gegen die Fahrtrichtung" wird dieses gefährliche Fehl-Verhalten völlig verharmlost.
"Radeln" ist ein Wort, das unter anderem sehr bekannt ist aus dem Stimmungslied "Jo mir sein mit'm Radel da" und wenn Sie sich zum Beispiel diese Vision des Liedes anhören, die ich auf Youtube gefunden habe, dann werden Sie feststellen, dass der Text so beginnt:
"Zum Zechen fährt der kluge Mann seit neustem mit'm Radel, damit er wieder heimfahrn kann, ganz ohne Furcht und Tadel. (...)"
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Na "vielen Dank" auch für dieses Lied. Das Fahrrad wird gleich am Liedanfang gelobt als Fahrzeug mit dem man zu Besäufnissen fährt, weil man damit nach erfolgtem Besäufnis angeblich wieder unproblematisch nach hause fahren kann. Geht's noch???
Und in der br24-Sendung erfahre ich, dass unter anderem Alkohol ein häufiger Unfallgrund beim "Radeln" ist. Das sollte einem eigentlich nicht wundern bei der Verbreitung von solchem Liedgut. Allerdings vermute ich auch, dass besoffen ein Fahrzeug fahren bei Autofahrenden noch deutlich häufiger zu Unfällen führt als bei Fahrradfahrenden.
Bitte bringen Sie eine Richtigstellung bei der nicht der Eindruck erweckt, dass Fahrradunfälle hauptsächlich durch Fahren gegen die Fahrtrichtung, zu hohes Tempo und Alkoholfahrten verursacht werden. Das entspricht nicht den Statistikwerten nach denen die meisten Fahrradunfälle tatsächlich durch Autofahrer verursacht werden.
Das Thema hohes Tempo ist ohnehin schon dadurch begrenzt, dass man mit dem Fahrrad nicht besonders schnell unterwegs ist. Die Pedelecs, die ebenfalls in dem Bericht genannt werden, sind bei Tempo 25 abgeriegelt. Wenn ich mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn fahre dann passiert es mir häufig, dass ich von Autofahrern angehupt werde, weil denen 20-25 km/h zu langsam ist. Nicht selten erfolgt dann noch ein gefährliches Überholmanöver.
Dass die Zahl der Pedelec-Unfälle zugenommen hat, wie in dem Bericht behauptet wird ist nur dann zutreffend, wenn man die absolute Zahl der Pedelec-Unfälle betrachtet. Wenn man dagegen die hohe Zunahme an Pedelecs berücksichtigt, dann stellt sich das sehr viel entspannter dar. Dazu habe ich auf der Seite de.statistia.com folgende Zahlen gefunden:
2018 wurden rund 100.000 Pedelecs gekauft, 2020 wurden rund 200.000, also doppelt so viele Pedelecs in Deutschland gekauft.
Wie hoch sind die Verkaufszahlen von E-Bikes? Letztes Jahr wurden in Deutschland fast zwei Millionen E-Bikes verkauft.
de.statista.com
Leider erfährt man in der oben angegebenen br24-Sendung nichts über den enorm hohen Zuwachs an Pedelecs. Stattdessen erweckt der Bericht den Eindruck, Pedelecs seien eine besonders gefährliche Form von Fahrrad, von denen man besser die Finger lässt.
Eine Sache bleibt ganz und gar unklar bei der Berichterstattung:
Fahrräder sind Fahrräder im klassischen Sinn und auch Pedelecs gehören zu der Fahrzeuggruppe Fahrräder.
Rechtlich sind die Pedelecs mit den Fahrrädern gleich gestellt.
Das heißt in dem Bericht wird über den Rückgang der Fahrradunfälle berichtet wird und da sind die Pedelecs ein Teil dieser Fahrräder, so wie es zum Beispiel Fahrräder mit Diamantrahmen oder Fahrräder mit einem Rahmen mit tiefem Einstieg gibt. Oder Fahrräder mit Nabenschaltung, bzw. mit Kettenschaltung.
In dem Film heißt es ja in den ersten Sekunden: "Weniger Fahrradunfälle in Bayern". Sind da alle Fahrradtypen mit gemeint, auch die Pedelecs?
Oder soll die Aussage des br24-Berichtes sein, dass die Zahl der Unfälle mit klassischen Fahrrädern gesunken ist, die Anzahl der Unfälle mit Pedelecs jedoch unabhängig davon betrachtet wird und die Anzahl der Unfälle mit diesem Fahrradtyp gestiegen ist?
Über eine Beantwortung der offenen Fragen und einen Hinweis dazu, ob meine Hinweise hilfreich für Sie waren, würde ich mich freuen.
Ich halte den Begriff "indirekter Impfzwang" im Übrigen für äußerst unpassend. Zu einer freien Entscheidung muss auch die Bereitschaft gehören, die Konsequenzen zu tragen. Für Ungeimpfte ist das zum Einen die Bereitschaft, sich selbst zu infizieren, aber dazu muss auch die Bereitschaft gehören, andere, die gefährdet sind, vor einer Übertragung zu schützen.
Ein sehr guter Hinweis! Den Begriff Impfzwang werde ich je nach dem Zusammenhang zukünftig vorsichtiger benutzen!
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"Eine über 150 Jahre alte Debatte bestimmt also wieder die Nachrichten." Das ist ein wichtiges Zitat aus dem oben verlinkten Filmbeitrag des WDR vom 15.2.2021.
Zu Recht muss man die Aussage der beiden Impfskeptiker kritisieren: "Wer besorgt ist, soll sich halt impfen lassen. Außerdem sind ja inzwischen schon sehr viele geimpft, dadurch ist doch die Wahrscheinlichkeit viel geringer, dass ich mich infiziere." Aber es ist nicht unbedingt ein offen zur Schau getragener Egoismus, wie Fahrbahnradler weiter oben vermutet.
Immerhin hatten die Experten anfangs eine Quote von 65% Geimpften für ausreichend bezeichnet. Und die ist inzwischen fast erreicht. Wer dem Impfen skeptisch oder abwartend gegenübersteht, dem sollte in der Diskussion besser mit dem Hinweis begegnet werden, dass es ein Versäumnis war, nicht von Anfang an in der Diskussion über das Impfen offen eingeräumt zu haben, dass Corona sich als eine Erkrankung herausstellen kann, der mit einer Impfpflicht begegnet werden muss.
Und dann haben wir noch den offen zur Schau getragenen Egoismus:
Ich finde es richtig, diesem Einwand von Impfgegnern mehr Beachtung zu schenken, dass die jetzt geplanten Maßnahmen eine Impfpflicht durch die Hintertür bedeutet. Und ein guter Einstieg kann sein, die Begriffe Impfzwang und Impfpflicht zu erläutern. So geschieht es ja auch in dem WDR-aktuell-Beitrag.
Es sieht doch sehr danach aus, dass in der Diskussion zu lange Zeit vermieden wurde, die Option einer Impfpflicht anzusprechen. Vielleicht aus guten Gründen, wenn man bedenkt, dass anfangs (vor Auftreten der Delta-Variante) davon ausgegangen wurde, dass eine Impfquote von 65% ausreichend sei, um Corona zu bannen. Da hat man sich möglicherweise gesagt, ersparen wir uns doch einfach die Fortsetzung der Grundsatz-Diskussion über die Impfpflicht, wenn sie nicht unbedingt notwendig ist. Zuletzt wurde ja im Zusammenhang mit der Masern-Impfung diese Grundsatzdiskussion zum Teil sehr heftig geführt. (Die Masern-Impflicht kam am 1. März 2020! Da stand die Corona-Pandemie in Deutschland noch am Anfang. Die ersten sehr stark in der Öffentlichkeit wahrgenommen Berichte waren nach meiner Erinnerung die aus Ischgl und Heinsberg Ende Februar, Anfang März 2020)
Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass eine wirkliche Impfflicht gegen Corona deshalb bislang nicht wirklich angestrebt wurde, weil ein entsprechendes solides Gesetzgebungserfahren sehr langwierig sein könnte und zu befürchten wäre, dass Klagen gegen eine solche Impfpflicht erfolgreich sein könnten. Und im Gegensatz zur bewährten Masernimpfung ist die Corona-Impfung eine in sehr kurzer Zeit entstandene Neuentwicklung. Jedenfalls wäre im Fall einer erfolglos eingeführten Corona-Impfpflicht eine Agitationswelle der Impfgegner zu befürchten nach dem Motto: "Seht her, die Politik hat uns betrogen, die haben versucht einen "illegale Impfzwang" einzuführen."
Wo der WDR-aktuell-Beitrag allerdings zu kurz greift ist Folgendes:
Die Aussage ist das Wort "Impfzwang" sei böse und wird von Impfgegnern aus ideologischen Gründen benutzt.
Deshalb müsse das Wort unbedingt vermieden werden.
Gründe dafür, warum eine echte (keine versteckte) Impfflicht Sinn machen kann, werden dagegen nicht aufgeführt.
Ich hatte ja kritisiert, dass mit der Abschaffung der kostenfreien Bürgertests ein versteckter oder indirekter Impfzwang eingeführt wird. Und das obwohl von vielen Regierungsvertretern stets betont wurde, es werde keinen Impfzwang geben.
Mir ging es -wie gesagt- um die Bräsigen und Gleichgültigen, bei denen es nicht an 6,- EUR scheitert.
Da wäre ja erst mal zu klären, ob diese "Bräsigen und Gleichgültigen" sich tatsächlich durch einen indirekten Impfzwang, wie er jetzt vorbereitet wird, sich damit zur Impfung nötigen lassen. Oder ob die den Kinobesuch ganz einfach ausfallen lassen, wenn dort ein Antigen-Schnelltest für rund 20 Euro oder gar ein PCR-Test für das frei bis vierfache verlangt wird. Für das Geld kann man sich schließlich locker einige Video-CD's kaufen.
Aber lassen wir das mal bei Seite.
Die andere Frage ist:
Sind diejenigen, die sich nicht impfen lassen alle Bräsige und Gleichgültige? Oder ideologisch Verblendete?
Ich denke nicht.
Auf der Deutsche Welle Internetseite vom 9.7.21 wird über eine Frau und ein Mann berichtet, die bislang eine Impfung ablehnen:
WISSEN & UMWELT Corona: Warum lassen sich viele nicht impfen?
Mit der zunehmenden COVID-Impfrate steigt auch der Anteil an Impfunwilligen wieder. Sie stoßen oftmals auf harsche Kritik und Unverständnis. Woher kommen ihre…
www.dw.com
Zu den "Bräsigen und Gleichgültigen" zählen die beiden ganz sicher nicht.
Und ich würde sie auch nicht "ideologisch verblendet" nennen.
Dieses Beispiel zeigt den Realitätsverlust in der Radverkehrtpolitik nur deutlicher. Fakten spielen dort doch schon lange keine Rolle mehr. Radwege sind gefährlich! Wer interessiert sich schon dafür? Dass sie den Radverkehr fördern, kann nicht belegt werden! Ja und? Die ADFC-Dogmen stehen.
Ich weiß nicht mehr, wer den Ausdruck gebracht hat aber ich finde ihn treffend: Wertschätzung durch Bauchpinseln. Da wird ja etwas für Radfahrer gemacht! OK, sie sind adressiert. Unterm Strich wird aber das gleiche "für" Radfahrer gemacht wie es Cubernauts Signatur nahelegt.
Cubernauts Signatur ist aus einem inzwischen 87 Jahre alten Dokument des Reichsverkehrsministeriums.
So verdienstvoll es ist, dass Cubernaut mit seiner Signatur immer wieder auf das Zitat hinweist und so bedenkenswert und "entlarvend" es ist, es taugt meines Erachtens nicht dazu, in Bausch und Bogen jegliche Form von Radverkehrsinfrastruktur als böses "Nazi-Machwerk" abzutun.
Aus persönlichen Gründen war ich in den letzten Monaten häufiger in Wiesbaden und habe dort nebenbei mit vielen Fahrradfahrer*innen gesprochen, die mir einhellig versicherten, dass die zahlreichen Verbesserungen der Fahrradinfrastruktur in Wiesbaden in den letzten 10 bis 15 Jahren erheblich dazu beigetragen haben, dort den Radverkehrsanteil deutlich zu steigern.
Das heißt nicht, dass es grundsätzlich immer richtig ist überall Radwege zu bauen. Aber wie man ja auch in diesem Forum sehen kann, gibt es sehr unterschiedliche Positionen dazu, wie vernünftige Radverkehrsinfrastruktur aussehen kann. Und die Details dazu überfordern häufig den Durchschnitts-Medienkonsumenten. Und auch viele Mediengestalter.
Radwege sind grundsätzlich immer und überall gut, ist ganz sicher in dieser Pauschalität ausgesprochen keine seriöse Aussage.
Es ist aber auch unzutreffend, pauschal zu sagen: Radwege sind immer und überall schlecht, weil in einem Dokument des Reichsverkehrsministeriums von 1934 drin stand, dass durch den Radwegbau der Fahrradfahrer als Autofahrer-Verkehrshindernis von der Fahrbahn verbannt werden soll.
Mittwoch, 18.8.2021, 22:15 und Freitag, 20.8.2021, 14:15:
Phoenix zeigt den Film: Aufschrei der Jugend - Generation FRIDAYS FOR FUTURE
In der Programm-Ankündigung heißt es:
"Der Film zeigt, wie vielfältig, schöpferisch und kräftezehrend die Protestarbeit ist. (...) Seit Anfang 2019 begleitet die Filmemacherin Kathrin Pitterling Berliner Protagonistinnen und Protagonisten von "Fridays for Future" und konzentriert sich dabei auf ihre Lebenswelt. Wer sind die jungen Menschen, die da auf die Straße gehen? Was treibt sie an?"
Klimademo von Fridays For Fouture am 13.8.2021 in Frankfurt zum Thema Verantwortung der Banken:
"Rund 5.000 Menschen haben in Frankfurt für eine klimagerechte Zukunft demonstriert. Aufgerufen zu den Protesten hatte die Fridays-for-Future-Bewegung. Im Zentrum der Kritik stand die Finanzbranche." Quelle: hessenschau vom 13.8.2021
Eines der Probleme in den sogenannten sozialen Netzwerken ist, dass es dort eben oft nicht so sehr lösungsorientiert zugeht, sondern mehr um Effekthascherei.
Trotzdem finde ich es gut, wenn eine solche Aktion, wie dieser improvisierte Radweg auf ein breite Zustimmung trifft. Die sozialen Netzwerke sind eine Realität. Und auch wenn man das bedauern mag. Und da finde ich es schöner, wenn den Fahrradfreunden Beifall geklatscht wird, als wenn die Autofahrer triumphieren.
Leider wird in dem Artikel nicht darüber berichtet, ob auf der Kreisstraße ein Tempolimit angeordnet ist und wenn ja welches.
Auch steht da nicht wie stark die Straße von Autoverkehr belastet ist.
Grundsätzlich gilt auf einer solchen Landstraße Tempo 100 max.
Und das ist wirklich viel zu schnell.
Mein Vorschlag:
Deutliche Reduktion des privaten KFZ-Verkehr auf dieser Straße. (Und auch auf allen anderen.)
Tempolimit 60 km/h. Oder weniger.
ÖPNV in Bussen ist ohnehin nur mit max. Tempo 60 möglich, wenn darin Fahrgäste mitfahren, die Stehplätze belegen.
Diese Maßnahmen hätten den Vorteil, dass sie kostengünstig umzusetzen sind und wenn ein gutes Omnibusangebot geschaffen wird, und man mit dem Auto auch nicht schneller ist, dann wird das ÖPNV-Angebot auch angenommen.
Dazu gehört auch, dass die Omnibushaltestellen so gebaut sind, dass Autofahrer den Omnibus nicht überholen können.
Ich fürchte, dass es nicht möglich ist, dort Radfahrstreifen zu markieren, die ausreichend breit sind.
Für die Anlage von getrennten Radwegen hinter einer Allee-Reihe, wie sie sich wahrscheinlich viele Radfahrer*innen wünschen, würde sehr viel Fläche versiegelt werden müssen. Das ist nicht wünschenswert und nicht nachhaltig.
Eine Option wäre noch diese Schutzstreifen-Markierung:
Unabhängig von möglichen Vorteilen steht dem leider entgegen, dass solche Markierungen bislang nur in Feldversuchen angelegt wurden. Bislang sind sie außerorts nicht gestattet.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es einen erheblichen Shit-Storm von Autofreunden gäbe und Proteste vom ADAC, wenn man an der Temposchraube drehen würde, zumal auch dem leider rechtlich enge Grenzen gesetzt sind. Ich sehe auch nicht die Parteienkonstellation, die das vorantreiben würde.
Alles erst mal so zu lassen wie es ist und darauf zu hoffen, dass der Autoverkehr einfach so ganz von selbst weniger und langsamer wird ist allerdings auch keine gute Lösung. Daher der Beifall für den improvisierten Radfahrstreifen.
Sind Sie auch — aber das wird wohl so häufig sanktioniert wie Falschparken. Insbesondere die örtliche CDU scheint sich nach meiner Beobachtung überhaupt gar nicht um ihre kaputten Plakate zu kümmern.
"Falsch angebracht: Stadt Hannover nimmt Wahlplakate ab"
NDR vom 29.7.2021
"Mitarbeitende der Stadt Hannover entfernen in diesen Tagen Wahlplakate, wenn sie nicht gemäß der Auflagen für das Anbringen solcher Plakate aufgehängt wurden. Das bestätigte ein Sprecher der Stadt dem NDR in Niedersachsen. So habe zum Beispiel der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün Plakate entdeckt, die mit Kabelbindern oder Drähten an Bäumen befestigt waren. Das könne die Rinde und damit die Bäume schwer schädigen. Alle Parteien seien vor zwei Wochen in einem Schreiben gebeten worden, die Plakatorte diesbezüglich zu prüfen und die Plakate im Zweifel abzuhängen. Wo das nicht passiert ist, nehmen Stadtmitarbeitende die Schilder ab und lagern sie ein, wie es heißt."
In Hannover ist es so geregelt, dass die Parteien eine Sondererlaubnis erhalten, die es gestattet unter Einhaltung der gesetzten Vorgaben, Wahlplakate aufzuhängen.
Eine Vorschrift besagt zum Beispiel, dass mindestens 2,20 m Abstand zwischen Plakat-Unterkante und Fußboden frei sein müssen.
Da Plakate meistens an Laternen befestigt werden, ist es auch wichtig zu wissen, dass mindestens 1,00 m zum Leuchtkörper frei gehalten werden müssen. In dem Beispiel auf dem Foto ist das nur deshalb gut gegangen, weil der Laternenmast hier ganz besonders hoch ist. Leider kommt es häufiger vor, dass an besonders beliebten Laternenmasten mehrere Parteien ihre Plakattafeln anbringen. Wer spät kommt, der schiebt die früher angebrachten dann nach oben, manchmal so hoch, dass der 1-Meter-Abstand zur Lampe nicht eingehalten wird. Und wenn nach oben Schluss ist, dann kommt es häufiger vor, dass der Abstand nach unten nicht stimmt.
Obwohl der Nutzen dieser Wahlplakate immer wieder in Frage gestellt wird, halte ich es für richtig, dass es diese Ausnahmegenehmigung zum Plakatieren gibt, zumal sie auf wenige Wochen vor der Wahl begrenzt ist.
Aber auch dabei gibt es wohl Unterschiede.
Jedenfalls hatte ich bei Besuchen in der Verwandtschaft und bei Bekannten festgestellt:
In Hessen (Frankfurt und Main-Taunus-Kreis) gab es bis letzte Woche keine Plakate.
In Rheinlandpfalz (Bingen und Mainz) gab es dagegen bereits zahlreiche Bundestagswahlplakate:
Hier zwei Beispiele aus Bingen:
Und hier ein Beispiel aus Mainz:
Und noch ein Beispiel aus Mainz. Dieses FDP-Plakat finde ich spannend.
Da kann man der FDP ja alles erdenklich Schlechte nachsagen und sie zu Recht wegen ihrer verantwortungslosen Klimapolitik kritisieren.
ABER: Die Partei oder zumindest dieser Mainzer FDP-Kandidat Friedrich Sartorius hat Chuzpe!
In Baden-Württemberg gab es ebenfalls erste Plakate, jedoch deutlich weniger als zum Beispiel im Mainz.
Hier zwei Beispiele aus Stuttgart:
Und noch ein Beispiel aus Stuttgart, aufgenommen am 6.8.2021, mit der Critical Mass Stuttgart im Hintergrund:
Im aktuellen Kommunalwahlkampf tritt in Hannover die rechtspopulistische Partei "Die Hannoveraner" an. Die Hannoveraner konnten bei der letzten Kommunalwahl 2, die AfD 6 Sitze im Stadtrat gewinnen. Inhaltlich sind sie sich sehr ähnlich.
Dieses Plakat der Hannoveraner zum Thema Corona zeigt, wie verführerisch es ist, mit scheinbar klaren und "markig" ausgesprochenen Parolen auf Stimmenfang zu gehen:
Eine Partei, die einfach nur vom "Exit" spricht, und damit verschleiert, dass diese Corona-Pandemie eine Eigendynamik hat, die sich nicht beliebig durch politische Beschlüsse dirigieren lässt, der wird der Titel "populistisch" wohl zu Recht zugesprochen. Besonders im Hinblick darauf, dass bislang so ziemlich sämtliche Maßnahmen, die einer Ausbreitung von Corona vorbeugen sollen, von den Rechtspopulisten als nicht sinnvoll bezeichnet wurden.
Impfungen sind mit Abstand das wirksamste Mittel, um die Pandemie zu beenden. Das Impfen wirkt aber vor allem dann, wenn mindestens 85% der Bevölkerung geimpft sind und nicht nur 65%. Vielleicht begreifen Sie mal, dass nicht die Impfung, sondern die Folgen der Pandemie und der zur Eindämmung erlassenen Beschränkungen den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf's Spiel setzen.
Das hat doch hier niemand bestritten, dass das Impfen sehr wichtig ist:
"Bei Jugendlichen und Erwachsenen von zwölf bis 59 hält das Robert Koch-Institut (RKI) eine Impfquote von 85 Prozent für „notwendig und auch erreichbar“, wie das RKI in einem Rundschreiben mitteilt. Das Papier ist auf der Internetseite des Instituts abrufbar. Grundlage der errechneten Zielimpfquote seien mathematische Modellierungen und die vorliegenden Umfrageergebnisse zur Impfakzeptanz. Bei der Altersgruppe der Bürger, die 60 Jahre und älter sind, müssen sich demnach anteilig noch mehr Menschen gegen das Coronavirus schützen lassen. Bei ihnen hält das RKI eine Impfquote von 90 Prozent für nötig. Wenn diese Impfquoten rechtzeitig erreicht würden „scheint eine ausgeprägte 4. Welle im kommenden Herbst/Winter unwahrscheinlich“, heißt es in dem Papier."
Laut RKI müssen sich noch viel mehr Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen als derzeit schon geschützt sind. Das Institut fordert eine Impfquote von…
www.faz.net
Im dem Artikel heißt es weiter:
"Das gilt allerdings unter Vorbehalt. Nach Darstellung der Fachleute reichen diese Impfquoten nur dann aus, wenn sich die Bürger zusätzlich weiterhin an die grundlegenden Hygienemaßnahmen halten. Zudem gelten die Quoten unter der Annahme, dass „bei möglicherweise wieder ansteigenden Infektionszahlen Kontakte zu einem gewissen Grad reduziert“ werden, wie es heißt."
Aber den Menschen, die sich ohne triftigen Grund nicht impfen lassen, ist der gesellschaftliche Zusammenhalt vermutlich ohnehin egal. Die begreifen wohl auch nicht, dass sie sich damit selbst schaden, weil sie auch selbst ein Teil der Gesellschaft sind.
Mit dieser Zuschreibung, "Menschen, die sich nicht impfen lassen, sei der gesellschaftliche Zusammenhalt vermutlich ohnehin egal", schreiben Sie Menschen einfach ab. Und das ist gefährlich. Denn wer auf eine solche Art und Weise, wie Sie das hier machen, Menschen einfach "abschreibt", der droht sie ganz zu verlieren. Dabei ist es doch gerade bei diesen Menschen, die sich nicht impfen lassen, um so wichtiger, sie dafür zu gewinnen, dass sie sich weiterhin an die grundlegenden Hygienemaßnahmen halten.
Und natürlich ist es auch wichtig, sie weiterhin dafür zu gewinnen (nicht dazu zu zwingen), sich Impfen zu lassen.
Ich befürchte es ist ein Irrglauben, wenn wer meint, die Menschen durch einen indirekten Impfzwang für das Impfen gewinnen zu können.
Gerade für Nicht-Geimpfte ist es wichtig, dass sie das Gebot eine Schutzmaske zu tragen, einhalten oder Kontaktbeschränkungen einhalten. Und das gelingt um so weniger, je mehr sie durch Zwangsmaßnahmen zum Impfen gedrängt werden.
Übrigens: Besonders dann, wenn das Infektionsgeschehen sich trotz Impfungen wieder verstärkt, ist es ganz wichtig, dass Geimpfte nicht auf den irrigen Gedanken kommen, für sie gelten keine Hygiene-Regeln mehr und sie könnten alle Vorsicht fahren lassen, bloß deshalb, weil sie geimpft seien. Auch darin liegt eine Gefahr, wenn zu einseitig nur auf das Impfen geschaut wird und ein Überbietungswettbewerb bei entsprechenden Zwangsmaßnahmen stattfindet.
Eine Möglichkeit, die Menschen für das Impfen zu gewinnen, anstatt sie dazu zu zwingen, wird gerade leichtfertig verspielt:
"Impfzentren werden geschlossen: Und dann?"
Das schreibt der NDR am 12.08.2021.
"Immer wieder appelliert Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), sich impfen zu lassen. Doch in Impfzentren wird das schon bald nicht mehr möglich sein."
Als Grund dafür, dass ab Ende September die Impfzentren schließen, wird in dem Artikel unter anderem genannt, dass der Bund die Finanzierung der Impfzentren auslaufen lässt. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem noch nicht ausreichend Menschen geimpft sind und zudem sich abzeichnet, dass die Notwendigkeit einer dritten Impfung besteht.
Immer wieder appelliert Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), sich impfen zu lassen. Doch in Impfzentren wird das schon bald nicht mehr…
Wir streiten hier über das Impfen, als sei es das einzige in der Pandemie-Bekämpfung auf das es ankommt.
Leider ist genau das auch offensichtlich gewollt von der Politik.
Es erinnert mich ein wenig an die Diskussion über die Masken.
Zunächst hatte sich die Politik ganz zurück gehalten. Und die Experten waren sich ja auch uneinig, wie viel das "Maskentragen" tatsächlich hilft, oder ob es vielleicht sogar nachteilige Auswirkungen haben könnte.
Als dann aber von den Experten "grünes Licht" für's Maskentragen gab, da waren ganz schnell bestimmte Politiker ganz vorne mit dabei, die strengsten, allerstrengsten, allerallerstrengsten Masken-Trage-Gesetze aus dem Hut zu zaubern. Denn damit konnte man einen fiesen und im Grunde genommen gesellschaftsfeindlichen Charakterzug, der leider sehr stark verbreitet ist, bedienen. Derjenige der (scheinbar) "Alles richtig macht", der Streber, schaut herab auf den, der es nicht "gebacken bekommt", der zögert, der erst mal abwartet und der für seine unentschlossene Haltung ordentlich eins übergebraten bekommt mit möglichst hohen Geldstrafen wegen nicht korrekter Maske zum Beispiel oder wegen ohne Maske.
Da wurde oft nicht mehr angemessen verhältnismäßig gehandelt. Anstatt Überzeugungsarbeit zu leisten, was ja zum Glück auch stattfand, wurde oft überflüssigerweise der Holzhammer rausgeholt.
Das Ganze wiederholt sich jetzt beim Impfen. Und vielleicht gar nicht einmal so sehr aus falsch verstandenem gesundheitspolitischen Kalkül, sondern einfach nur deshalb, weil Söder glaubt, Laschet damit ein Bein stellen zu können. (Oder weil Ränkespiele anderer Polit-Größen damit auf den Höhepunkt getrieben werden sollen.)
Wenn ich mich so umhöre, zum Beispiel beim Benutzen des ÖPNV, oder bei anderen Gelegenheiten, bei denen man mit Menschen ins Gespräch kommt (echtes Gespräch, kein Getwittere), dann habe ich den Eindruck, dass es zum Glück auch noch viele Menschen gibt, die es nicht gutheißen, dass einerseits stets die Freiwilligkeit des Impfangebotes betont wurde (und wird) und andererseits jetzt immens indirekter Impfdruck aufgebaut werden soll.
Aber vielleicht ist das ja auch bald nicht mehr nötig. Die Stiko (Ständige Impfkommission) hat ja jetzt die Empfehlung zum Impfen auch für die 12 bis 17-Jährigen ausgesprochen. Dadurch entspannt sich die Lage etwas in der Altersgruppe der Volljährigen.
"Die STIKO aktualisiert ihre COVID-19-Impfempfehlung und spricht nunmehr eine Impfempfehlung für alle 12- bis 17-Jährigen aus."
Bei allen Maßnahmen, sei es das Maskentragen oder das Impfen, ist es wichtig, den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht auf's Spiel zu setzen. Und das Impfen wirkt auch dann, wenn nicht 100% der Bevölkerung geimpft sind.
Zum ersten Mal hatte ich am Samstag Annalena Baerbock live vor einem größeren Publikum gesehen und reden gehört.
Über 1000 Besucher strömten auf Hannovers Opernplatz, um die Kanzlerkandidatin live zu erleben.
Das Plakat stellt die Kanzlerkandidatin so dar, wie ich sie auch bei ihrer Rede erlebt habe.
Sie redete zurückhaltender und weniger betont kämpferisch als ihre Vorrednerin. Das war Swantje Michaelsen, Direktkandidatin für Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis Hannover 1.
Swantje Michaelsen hielt eine betont angriffslustige Rede zum Thema Verkehrswende:
Klimademo von Fridays For Fouture am 13.8.2021 in Frankfurt zum Thema Verantwortung der Banken:
"Rund 5.000 Menschen haben in Frankfurt für eine klimagerechte Zukunft demonstriert. Aufgerufen zu den Protesten hatte die Fridays-for-Future-Bewegung. Im Zentrum der Kritik stand die Finanzbranche." Quelle: hessenschau vom 13.8.2021
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