Gestern bin ich mal wieder vom Potsdamer Platz bis nach Steglitz durch den Gleisdreieckpark gefahren.
Der neue Weg wird immer wieder als ganz toll gepriesen. Aber es ist am Ende doch der letzte Scheiß.
Von Norden kommend kann man den Einstieg nicht wirklich legal erreichen. Man muss am Halleschen Ufer etwa 30 Meter über den Gehweg fahren. Super geplant. Ich fahre deshalb inzwischen wieder den Zug Großbeerenstraße-Kreuzbergstraße und lasse den Park links liegen. Das hat auch den Vorteil, dass man diese unsägliche Querung über die Monumentenbrücke legal fahren kann. Fährt man nämlich durch den Park, muss man hoch zur Brücke, diese queren und dann wieder runter. Die meisten fahren auch da einfach über den Gehweg der Brücke, und das kann ich auch sehr gut verstehen.
Die dickste Wurst ist aber immer noch das Südkreuz. Fährt man wie bisher zur Rückseite des Bahhof, stellt man fest, das der Abzweig zur Wilhelm-Kabus-Straße nun mit einem massiven Metalltor versperrt ist. Man soll nach dem Willen der Planer schon weiter nördlich auf die Wilhem-Kabus-Straße. Wer da fährt, kann aber was erleben. Ich bin sogar im Bereich der Unterführung trotz T30, trotz durchgezogener Linie, trotz Linkskurve, trotz Gegenverkehr von Lkw angehupt, überholt angepöbelt, mit dem Tode bedroht. . . usw. usw. ihr wißt ja, was ich meine. Resultat, alle Radfahrer nutzen den Gehweg.
Fazit: auch dieser "Berlin-Leipzig"-Radweg ist überall da, wo es drauf ankommt, eben kein Radweg, sondern ein lästiges Etwas, das baulich gnadenlos an den Rand gedrängt wird, um auch ja nicht den "motorisierten Verkehr zu behindern". Eine am Radverkehr orientierte Planung hat hier nicht stattgefunden. Ich bin sehr pessimstisch, was künftige Planungen hervorbringen. Am Ende wrd man doch wieder an allen kritischen Stellen den motorisierten Verkehr priorisieren. Lücken werden nicht geschlossen. Radfahrer werden weiterhin auf den Gehweg ausweichen. Viele wollen Strecken mit dem Rad machen. Aber wenn man durch solche Planungen in die Gefahr oder in die Illegalität getrieben wird, werden die meisten das Rad weiterhin in der Ecke stehen lassen.