Das Urteil ist frustrierend.
Ich sehe als Hauptproblem an, dass die Gerichte die Bußgeldsachen im Fließbandverfahren abfertigen und sich wenig mit den Argumenten auseinandersetzen, zumindest wenn ich mir so ansehe, was man gelegentlich im Verkehrsportal lesen kann. Um durchzudringen braucht man einen Anwalt, weil man anders nicht ernst genommen wird. Vielleicht gar einen Sachverständigen, der dem Gericht vorrechnet, dass es auch bei beliebig niedriger Geschwindigkeit nicht geht, eine rote Ampel sicher zu vermeiden. Erfahrungsgemäß bleibt man aber auf den Kosten sitzen, weil das Gericht dann meint, dass es den Anwalt/Sachverständigen nicht gebraucht hätte.
Ja, tolle Logik, ich weiß.
Außerdem haben die Juristen irgendwie eine eigene Art, sich auszudrücken, die einem als Techniker mitunter fremd ist.
Ich rate also dringend davon ab, ohne Anwalt weiter vorzugehen. Da geht's einem nur genauso wie vor dem Amtsgericht. Und man braucht einen Anwalt, der einen versteht und der engagiert ist. Man muss aber tatsächlich damit rechnen, dass man auf den Kosten sitzen bleibt.