Ich sehe es grundsätzlich auch so wie Th(oma)s , warum er wohl so bekannt war. Allerdings war mein Eindruck, dass es nicht so extrem war wie hier zusammengefasst. Ich habe allerdings Natenom nicht so eng verfolgt und kann deswegen gar keine allgemeine Aussage treffen. Die Müllsammelaktionen, die ich mitbekommen habe, waren normalerweise nicht an der Landstraße z.B., auch die Fotos, die ich gesehen habe, waren normalerweise nicht davon, dass er an der Landstraße stand. Nichtsdestotrotz war er auf der Landstraße auffällig. Ich frage mich ja, ob er der einzige war, der dort mehr als einmal auf der Strecke mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn gefahren ist. Natenom hat übrigens nach eigenen Aussagen hauptsächlich Alltagsfahrten gemacht: https://natenom.de/2021/04/mitein…-uebereinander/
Zitat
Ich fahre zunächst einmal, weil es für mich die einzig mögliche Mobilität ist. Mit dem Fahrrad kann ich Einkäufe erledigen, Termine wahrnehmen und sonstige Dinge tun. Nur selten mache ich große Fahrradtouren. Immer mal wieder bezeichne ich im Nachgang Radfahrten als „Tour“, aber im Prinzip sind es fast immer Alltagsfahrten.
Da thematisiert er übrigens auch, wann und wo er andere überholen lässt und warum dort.
Ich hatte überlegt, ob ich das Autismus-Spektrum noch erwähne oder nicht. Jedenfalls bin ich froh, dass - so der Nachruf stimmt - Natenom Bescheid wusste, denn für Betroffene ist eine Diagnose selbst schon oft eine Erleichterung. Da ich Natenom nicht persönlich kannte, weiß ich natürlich nicht, wie es ihm damit ging. Jedenfalls finde ich es umso schlimmer, dass er z.B. auch immer mal wieder hupend überholt wurde, weil Autist*innen meist viel lärmempfindlicher sind. Sich bei der Polizei Gehör zu verschaffen war vermutlich auch erschwert.
Wie anstrengend er für seine Freunde aus der Fahrradszene nun tatsächlich war, lässt sich meiner Meinung nach aus einem Nachruf nur schwer beurteilen. Ja, Autist*innen haben im sozialen Umgang Schwierigikeiten mit anderen Menschen und in der Kommunikation, aber das ist ja sehr unterschiedlich ausgeprägt und meiner Erfahrung nach findet man nach einem holprigen Start einen einen guten Umgang, aber auch hier: Autist*innen sind so verschieden wie andere Menschen auch. Ich glaube, dass für die meisten Menschen Beharrlichkeit allein schon anstrengend ist.