Beiträge von Nbgradler

    Warum wollen wir nicht über eine Einteilung nach erwarteter Geschwindigkeit nachdenken?

    Ich finde Rollerblades auf dem Gehweg immer dann richtig, wenn ich als Anfänger da mit knapp 3 km/h entlang schlurfe und mir große Gedanken über den nächsten Sturz mache. Wenn ich außerorts von einem Ski-Langläufer auf seinem Sommersportgerät mit Stöcken mit ~35 km/h überholt werde braucht der zwar auf meinem Feldweg viel Platz - passt aber nicht mehr auf einen Fußweg.

    Der E-Roller mit 20km/h passt von der Geschwindigkeit halt gut zum Radweg. Damit könnte man damit auch schön bei uns am Fluss entlang. Stört keine Fußgänger, stört keine Autofahrer, stört Radfahrer nur wenig. Das ist (so demokratisch betrachtet) gut. Weil die wenigsten Verkehrsteilnehmer gestört werden. Der vergleichsweise glatte Untergrund (naja.. nicht in Hamburg und Umgebung) der Radwege gegenüber dem gepflasterten Fußweg trägt auch zum Komfort bei. Ich begrüße das schon wieder.. warum darf der E-Roller-Fahrer seine Fahrt nicht genießen?

    Schade finde ich die (schon wieder) unmöglichen "Sondergeschwindigkeiten". Die 45km/h und 25km/h der E-Bikes sind bei typischen 50/30-Geschwindigkeitsbegrenzungen doof. Gerüchteweise war das den Engländern geschuldet, eine vernünftige Quelle habe ich nie gefunden. Jetzt kommen E-Roller mit 20 dazu.. warum nicht 30, wie alle anderen?

    Ich bin mir nicht sicher, was ich erwartet hatte ... aber das auf dem Land und in der Stadt etwa gleiche Anteile Radeln/zu Fuß gehen hat mich überrascht. Irgendwie hatte ich in der Stadt mit "Autofahrer wandeln sich in Fußgänger/Radler" gerechnet .. das scheint aber gar nicht der Fall zu sein.

    Wer es warm mag, steigt nicht auf's Rad um?

    http://www.nordbayern.de/region/nuernbe…busse-1.8309859

    Eine schöne Idee. Der Nürnberger Stadtring ist für Radler eine Zumutung. An manchen Stellen wurde bruchstückhaft gearbeitet, gut ist es nie geworden. Durchschnittliche Breite der Schutzstreifen immer noch irgendwie schmaler als ein Lenker. In der Dooring-Zone, wie so üblich.

    Die Überschrift ist etwas arg reißerisch, aber sie beschreiben dafür im Text recht ordentlich einige der Schwierigkeiten (und es ist mal ausnahmsweise nicht nur Widerstand der Bevölkerung). Was sie ignoriert haben: Nürnberg hat auf den Zufahrtsstraßen schon an mehreren Stellen erfolgreich eine Spur gestrichen. Häufig eher in Verbindung mit der Straßenbahn, aber für einen relativ breiten Radl-Streifen hat es dann auch meistens gereicht (hier zum Beispiel: Das war früher mal mehrspurig - interessiert inzwischen keinen mehr: https://www.google.de/maps/@49.45169…0!7i8704!8i4352 ).

    So viele? Ich halte die Zahl leider für viel zu hoch. Vielleicht parke ich aber nur ungünstig.

    In meiner Garage stehen relativ ordentlich 6 Fahrräder. Die hinteren drei sind damit aber schon nicht mehr "gut" erreichbar, sondern ich muss vorne erst eines aus dem Weg räumen. Das ist deswegen ein unglücklicher Vergleich, weil ich die Räder im Idealfall senkrecht zur Längsachse parken würde - geht halt in der Garage nicht.

    Ich will ja keine Parkzustände wie sie an normalen Fahrradparkplätzen vorherrschen: dichteste Packung, Kratzer, Fahrräder aneinander gelehnt. Die relativ guten Bügel im "lustige Fahrradständer"-Faden werden ja in der Praxis leider auch pro Bügel mit zwei Rädern belegt und haben keine 80 cm Platz zwischen den Bügeln. Das wird mit dem Lenker teils schon schwierig.

    Auch auf der Fahrbahn halte ich eine normale Spurbreite eigentlich für zwei Fahrräder nebeneinander für angemessen. Etwas weniger ginge vielleicht, aber überholen mit ausreichendem Abstand ist schon auch schön. Wir haben zwar alle auf 40cm breiten roten Streifen geübt, aber das muss nicht sein.

    Zusammenfassung nach langen Gewaf: Ich finde 5 bis 6 Fahrräder auf der gleichen Fläche eines Autos vermutlich richtiger. Nicht 10, auf gar keinen Fall 20. Das geht nur in Presspackung.

    So, und nun kriege ich hoffentlich die Kurve zu Fahrrädern made in China statt made in Sangerhausen ...

    Schade, dass diese Kurve nicht mehr weiter ging. Ich bin gespannt. Nach den Produktionsverfahren, die ich bisher gesehen habe (und es sind leider nicht alle) sind die Carbonrahmen aus Chinesischer Produktion derzeit schlicht deutlich besser als die Amerikanischen (ich sehe immer nur kaputte Teile und ein Europäischer Rahmen war noch nicht dabei).

    Wir sind derzeit an einer Stelle, wo in sehr vielen Fällen die Chinesische Technik- und Technologieentwicklung dem Westen schlicht weit voraus läuft. Ich ärgere mich immer noch über jedes billige Mist-Dings aus irgend einer Handfertigung aus Kunststoff voller gesundheitsschädlicher Weichmacher. Aber das ist bedingt durch die unglaublich breite Streuung an Kompetenz in China. Da gibt es eben Klitschen, die einer aufmacht und irgendwas produziert und über das Internet vertickt. Ohne Ahnung, ohne Normen, ohne Richtlinien. Andererseits gibt es High-Tech mit hervorragend ausgebildeten Entwicklern - und vielleicht immer noch einfachsten Arbeitern (so sagt es die Berichterstattung über Handyhersteller).

    Ich würde da den Bogen jetzt eher über die mangelnden Arbeitnehmerrechte schlagen, als über die Technologie.

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    Sicherlich, in Extremfällen... Ist "nunmal so" entbindet die Verantwortlichen dafür, dass gehetzte ausgebeutete LKW-Fahrer Radfahrer auf überflüssigen Radwegen über den Haufen fahren, trotzdem nicht von ihrer Verantwortung. Das sind alles keine Naturgesetze - sondern in letzter Linie Konsequenzen eines auf Egoismus und Gier basierenden Gesellschaftssystems.

    Ich halte deine Schlussfolgerung über die Ursache für .. hmm .. schlecht belegt. Wichtiger scheint mir, dass die Wahrnehmung so wie sie nötig ist beim parallel geführten Radweg nicht möglich ist.

    Solange die Ampel rot zeigt kann der LKW-Fahrer im Spiegel alle möglichen toten Winkel beobachten. Sobald aber die "Abbiegeschlange" nach rechts will und (geradeaus) Radfahrer schneller fahren können als die rechts abbiegenden geht das nicht mehr. Der Fahrer muss ja zu recht davon ausgehen, dass der vor ihm Abbiegende halten muss um einen Radler durch zu lassen. Gleichzeitig muss er aber den von hinten kommenden Radler im "toten Winkel" (also zwei bis drei Spiegeln) verfolgen. So schnell kann er nicht umfokusieren, vermute ich. Ist schon bei nur einem Spiegel mehr als fragwürdig umzusetzen.

    Die Führung der "Radwege" muss halt anders werden. Oder eben nur noch Rechtsabbiegen mit Ampel. Dann ist die Lösung wenigstens eindeutig.

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    Der Lösungsansatz ist doch ganz einfach: In Toulouse, Moskau und Paris fahren die Bahnen alle 1,5 Minuten ...

    Mir wäre das Recht. Ich denke die allermeisten Pendler sehen das ähnlich. Investieren müsste man schon eine eher erhebliche Summe (~3x Anzahl an Zügen, zum Beispiel) und dann halt irgendwo einen Parkplatz schaffen wenn die Berufsverkehrszeit vorbei ist.

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    Zutrittskontrollen zum Bahnsteig (aka Ticketkontrollen) können auch sehr gut dazu genutzt werden, dass nicht zuviele Menschen gleichzeitig den Bahnsteig betreten. Aber selbst wenn das Problem mit der verstopften Tür nur alle 2 Stunden auftaucht, muss dann nicht trotzdem jemand die ganze Zeit vor Ort sein?

    Ich bin mir nicht sicher, wie lange und wie oft die Stopfer da herumstehen. Soooo gerne steh ich auch wieder nicht auf U-Bahnhöfen herum.

    Mal abgesehen von dem Problem der Investition (siehe oben) bei den Zugangskontrollen bliebe aber die Schwierigkeit der unbekannten Menschenströme. Vermutlich spielt es im Mittel keine große Rolle - weil etwa am Hauptbahnhof immer zwischen 80 und 100 Leute aussteigen (*Zahlen frei erfunden), aber wenn dort Schwankungen auftreten müsste sonst die Wartezeit der Bahn groß genug sein um Nachrücker aus der Zugangskontrolle hinein zu lassen. Das würde nicht besser. Vielleicht bin ich da nur zu pessimistisch.

    Der schienengebundene öffentliche Nahverkehr in Nürnberg ist derzeit in den Berufsverkehrszeiten eher furchtbar. Ich hoffe, dass daran gearbeitet wird. Änderungen werden aber zumindest nicht gut kommuniziert - vielleicht gibt es auch einfach keine. Das gilt auch für das derzeitig (immer noch?) in Klage befindliche Vergabeverfahren für die S-Bahn und die teils völlig überfüllten Straßenbahnen. Ich vermute, dass sich das auch schlecht ändert, weil die Startzeiten für Schüler und Arbeitnehmer eben sehr eng getaktet sind. Ändert sich auch schlecht ... die Eltern gehen eben nur sehr selten vor den Kindern aus dem Haus.

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    Aber genau wie bei der neuen Nürnberger U-Bahn gibt es keine Berührungspunkte mit dem sonstigen Straßenverkehr.

    Ich kann da ein paar Beobachtungen beitragen. Leider nur Anekdoten, aber immerhin.

    Wir haben nicht nur eine automatisierte U-Bahn, sondern sogar zwei. Sowohl die U2 (inzwischen verlängert) als auch die U3 (von drei Linien) fahren inzwischen voll automatisch. Der Takt ist etwas schneller als bei der nicht automatisierten U-Bahn. Ich würde dies noch nicht als Vorteil der Automatisierung überbewerten, weil die "normale" Linie (U1) eine deutlich längere Strecke zurück legt (Dies ist vermutlich das anschaulichste Link dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:U-Bahnnetz_Nuernberg.jpg ).

    Problematisch ist das System trotzdem, und es braucht Personal. Das hätte ich nicht erwartet (und die VAG offenbar auch nicht - das hat gedauert). Wir haben inzwischen, ähnlich wie in der japanischen U-Bahn "Stopfer". Das sind Mitarbeiter, die nichts anderes machen als im morgentlichen Berufsverkehr Leute so in die automatische Bahn zu schieben, dass sich die Tür schließen kann. Da stehen sonst nämlich Menschen drin und der Computer macht die Tür nicht so zu, dass es weiter gehen könnte. Das hatten die Schüler auch schnell raus und haben dann eben noch auf den Kumpel gewartet. 6 Minuten später würde aber gerne der nächste Zug einfahren, das geht dann eben nicht.

    Von daher: Automatisches System für die Bahn funktioniert nur dann, wenn die Passagiere geschult sind. Sind sie nicht, deswegen klappt es bei uns nicht. Und es würde gar nicht gehen, wenn kein Mensch einschreiten würde. Unterschätzt das nicht, schaut es euch lieber an. Das ist der einzige Berührungspunkt mit dem sonstigen Straßenverkehr: den Fußgängern oder Passagieren.

    Nur bevor Lösungsansätze kommen: Es fahren Langzüge, der Bahnhof ist von vorne bis hinten voll U-Bahn, dennoch passen nicht alle auf dem Bahnsteig stehenden hinein. Damit das System funktionieren kann müssen einige der Passagiere auf den nächsten Zug warten. Im derzeitigen System ein schon fast klassisches Prisoners Dilemma.

    Ich mag solche Strohmannargumente nicht.

    Wenn der Autofahrer B auf dem Parkplatz neben einem schlecht beleuchteten Radfahrer anhielte, dann seine Tür öffnete und diesem vom Rad stieße würde ihm keiner eine verminderte Schuld geben. Der Schaden wäre vergleichsweise gering und dafür ergibt sich kein Platz für geringere Schuld.

    Die Situation nachts auf einer Landstraße ist aber eben eine andere. Dort wird mit schnell fahrendem Verkehr gerechnet. Wenn dort regelmäßig unbeleuchtete Hindernisse auftauchen wird davor gewarnt (Wildwechsel, zum Beispiel). Wenn dort unerwartet (weil Nachts wirklich überall weniger Radler unterwegs sind) ein unbeleuchtetes Hindernis unterwegs ist, dann gilt das nicht Schweregradreduzierend für den Schadenersatz, sondern für die Strafe. Das sind zwei unterschiedliche Dinge.

    Deswegen wird auch unter Alkoholeinfluss die Strafe reduziert, der Schadenersatz ist davon nicht betroffen.

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    Wir könnten alle ein deutlich entspannteres Leben führen, wenn wir die automobile Individual-Mobiltät beerdigen würden. Und stattdessen uns auf ÖPNV, Rad- und Fußverkehr beschränkten.

    Ich bin noch nicht müde da zu widersprechen. 100kg Gepäck auf einer Palette, 200 bis 400km einfach. Kurzfristig verfügbar. Wie machst du das zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV?

    [...]

    Spannend ist es nicht, aber potentiell ganz schnell sehr nervend, wenn einer mit einer bestimmten Methode erstmal durchkommt.

    Ich kürze da mal. In diesem - hier betrachteten Fall - fand ich die Werbung so aufdringlich und eindeutig, dass es mir recht leicht fällt sie nicht anzuclicken. Von daher hält sich auch der Nervfaktor in Grenzen (also bei mir halt). Ähnlich wie Spam in meinem Email-Eingang ist es mit einem einfachen Delete ja getan. Fand ich bei Wurfzetteln im Briefkasten oder diesen unsäglichen Disco-Flyern (damals) in der Innenstadt immer schlimmer.. da muss man ja bis zu einem Papierkorb laufen.

    Wenn so etwas noch mehr zunimmt ist es für Malte doof - aber so war es doch eher unterhaltsam.

    Mei das nervt.

    Nichts gegen das hohe Ross, die Position finde ich auch toll. Aber so ein wildes herumhacken auf "es gibt kein Gesetz, und obwohl es eine Anweisung gibt will ich nicht glauben, dass die fachgerecht gemacht ist, und wenn doch, dann hält sich eh keiner dran" bringt nichts.

    Die meisten Normen sind auch keine Gesetze, sondern eben Normen. Die wurden von einem Fachgremium erstellt, in dem durchaus auch Lobbyarbeit betrieben wird. Normalerweise von den betroffenen Herstellern. Die haben durchaus wirtschaftliche Interessen, dennoch haben sich dort Fachleute mit der Materie beschäftigt. Das ist in jedem Fall besser als dieses neumodische "ich hab ne Stunde im Internet gelesen". Nichteinhaltung von Normen steht auch nicht unter Strafe. Ich kann seltsame Rohrleitungen mit nicht genormten Materialien so lange verkaufen wie ich will. Das wird erst an dem Punkt schwierig, wenn sich eine Fachkraft weigert diese einzubauen (weil nicht genormt) und eine Fachkraft für die Trinkwasserinstallation per Gesetz vorgeschrieben ist.

    Ein Gesetz ist per Definition eine abstrakte Rechtsnorm, die menschliches Verhalten regelt. Nicht Radwegbreiten. Dazu sind Gesetze nicht da.

    Weil ich heute gerade in Moserlaune bin: Das Problem ist, dass Fahrräder nicht mit dem selben Respekt behandelt werden wie Autos.

    Leider auch nicht von anderen Fahrradfahrern. Die typische Abstellanlage ist zu klein (klar ... das wird so schnell auch nicht besser), aber es wird eben nicht besser dadurch, dass noch ein zusätzliches Rad hineingequetscht wird. Oder zwei. Mag ja sein, dass das gerade noch so passt. Aber meine Schaltzüge mögen so was nicht. Und der Lack auch nicht. Und das Lenkerband. Und was weiß ich, was noch alles.

    In einem Parkhaus fährt normalerweise keiner mehr so dazwischen, dass der andere sein Auto anheben muss (jajaja... überdramatisiert und so, aber ich will halt mosern). Das ist alles Mist.

    Ich finde 10km/h nicht mal so furchtbar. Damals in der Fahrschule haben wir meiner Ansicht nach gelernt: 1. Gang, Standgas, sonst nichts machen damit man sich auf die spielenden Kinder konzentrieren kann und eben nicht dauernd auf den Tacho schaun muss. Mit meinen bisherigen Autos wäre ich damit eigentlich immer unter 10 km/h gewesen. Mit dem Fahrrad ist das schon spannender: langsam fahren könnte gelegentlich schon schneller sein.