Beiträge von Malte

    Nach einem kurzen Zwischenstopp in Ratzeburg sollte es eigentlich zurück nach Lüneburg gehen. Allerdings fallen die nächsten beiden Züge nach Lüneburg aus aufgrund „Reparatur am Zug“. In Ratzeburg schickt sich gerade ein Akku-Zug an, sich noch mit letzter Kraft bis Büchen zu schleppen, wo die Fahrt dann außerplanmäßig endet.

    Statt noch ein paar Stunden in der klirrenden Kälte zu stehen, beschloss ich drum, in die andere Fahrtrichtung nach Lübeck zu fahren. Die Fahrt soll nur zwanzig Minuten lang dauern, dort kann ich die Zeit besser nutzen. Es nähert sich ein Diesel-LINT, der vollgestopft mit Fahrgästen und Koffern mit einer gewissen Verspätung in Lübeck ankommt. Ich hatte sogar einen Sitzplatz: Mein Sitznachbar weigerte sich zwar, seinen Koffer vom Sitz zu nehmen, aber ich hab nach fünf Jahren in vollen Zügen die Faxen dicke und setze mich dann eben auf seinen Hartschalenkoffer. Was soll er denn schon machen, in dem überfüllten Zug kann er ja nicht mal weit genug ausholen, um mir auf die Nase zu hauen.

    Rückfahrt aus Lübeck: Der Zug nach Lüneburg um 15:10 Uhr fällt aus. Der Zug um 16:10 Uhr wird angekündigt für 16:40 Uhr, ist aber auch um 17:00 Uhr noch nicht da. Stattdessen rollt um 17:20 Uhr ein Zug ein mit der Anzeige „Lübeck Hbf“, der sich dann aber als jener Zug zu erkennen gibt, der um 17:10 Uhr fahren soll. Man könne die Anzeige nicht ändern und müsse erstmal eine halbe Stunde laden, heißt es. Prima. Das Fahrgastinformationssystem ist dieses Mal in Betrieb, sofern man denn diesen Begriff benutzen möchte, denn es behauptet hartnäckig, pünktlich unterwegs zu sein, so dass wir zwar um 18:20 Uhr in Lauenburg ankommen sollen, aber immerhin fünf Minuten vorher am Zielbahnhof Lüneburg.

    Und wo ist der Zug um 16:10 Uhr abgeblieben? Nichts genaues weiß man nicht, aber dieses Phänomen habe ich in Lüneburg auch schon mal beobachtet.

    Ich bin ja echt gespannt, wie gut das funktionieren wird.

    Ich hatte nun endlich Gelegenheit, mir die Akku-FLIRTs zwischen Lüneburg und Lübeck mal genauer anzusehen: Das positive ist wohl: Sie fahren auch bei -5 °C, die Heizung läuft und das Kuppeln klappt auch.

    Man muss sich auch gar nicht umgewöhnen, es ist alles wie beim klapprigen Diesel-LINT: Das Fahrgastinformationssystem ist defekt, die Toilette auch, der Boden bei diesem Wetter nachvollziehbarer Weise so schmierig, dass die Leute ihre Taschen lieber auf die Sitze stellen, und im Führerstand ist die Heizung ausgefallen. Alles wie immer.

    Der Nachteil gegenüber dem Diesel-LINT ist allerdings: Die Züge holen ihre Verspätungen nie wieder auf. Mein heutiger Zug kam schon mit zwanzig Minuten Verspätung an und muss dann auch erstmal seine planmäßige Pause von 30 Minuten absitzen, um die Akkus nachzuladen. Direkt wie beim Diesel zu wenden und zurückzufahren klappt weder im Sommer noch im Winter. So ist dann der Fahrplan eigentlich direkt Makulatur, zumal erixx Holstein offenbar keinen zuverlässigen Live-Fahrplan anbietet. Man geht also zum Bahnsteig und entweder steht ein Zug dort und lädt oder halt auch nicht.

    Gut, man kann natürlich noch mehr Ladeinseln an den Bahnhöfen aufstellen, aber da muss der Zug dann auch schon länger als drei Minuten stehen, damit das einen Effekt hat.

    Im Hannoveraner Rathaus hat die SPD das Bündnis mit den Grünen aufgekündigt — im Streit über die Verkehrsberuhigung in der Innenstadt:

    Koalitionsbruch in Hannover: OB Onay überrascht von SPD-Entschluss
    Die SPD hat die rot-grüne Koalition im Rat der Stadt Hannover platzen lassen. Oberbürgermeister Onay (Grüne) zeigt sich überrascht. Die Mobilitätswende für die…
    www.ndr.de
    Hannover: SPD kündigt Bündnis mit Grünen-OB auf
    Vier Jahre lang koalierte in Hannover der Grüne Oberbürgermeister Belit Onay gemeinsam mit der SPD. Doch nun haben die Sozialdemokraten das Bündnis beendet.…
    www.spiegel.de

    Lang genug gewartet, nun ist es endlich da. Gefahren bin ich es leider nur ein paar Meter in der Verkaufshalle, beim heutigen Sturm in Norddeutschland war mir das Risiko zu groß, direkt den Abflug über einen herumliegenden Ast zu machen oder auf nassem Laub auszurutschen.

    Die Polizei Wesel hat Speichenreflektoren an eine tüchtige Radfahrerin verschenkt, deren Reflektoren sich offenbar nicht mehr reinigen ließen. Okay, nette Sache, kann man ja machen und auch öffentlichkeitswirksam verarbeiten.

    In dem Beitrag steht aber auch:

    Zitat

    Neben einer Vollreflektionsjacke nutzt Susanne noch einen AirBag-Helm, der leider schon drei Mal zum Einsatz kommen musste.

    Ja, Mensch, das könnte die Polizei doch glatt mal als Arbeitsauftrag begreifen.

    Erinnern Sie sich noch an unseren... - Polizei NRW Wesel
    Erinnern Sie sich noch an unseren "Fahndungsaufruf"? Dank zahlreicher Hinweise konnten wir Susanne als gut sichtbare Radfahrerin ausfindig machen. 👍...
    www.facebook.com

    Tja. Mal gucken, ob dann die vielen schönen Generalsanierungen überhaupt noch umgesetzt werden. Für die Strecke Hamburg–Hannover klang es ja schon vor dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts so, als müsse man die Strecke irgendwann wegen Mängeln im Oberbau und dem jahrzehntelangen Sanierungsstau zusperren:

    (S+) Nach dem Urteil aus Karlsruhe: Die Bahn rollt Richtung Abgrund
    Marode und chronisch unpünktlich: Mit vielen Milliarden Euro wollte der Bund die Probleme der Bahn lösen. Doch nun gefährdet das Urteil der Verfassungsrichter…
    www.spiegel.de
    Parkende Autos: Dieser Platz ist besetzt
    Überall stehen Autos an den Straßen herum. Ein Flächenfraß. Dass der überhaupt erlaubt ist, verdanken die Städte dem Bremer Laternenparker-Urteil.
    taz.de

    Und während wir in Deutschland, seit diesem Monat dank des schwachen Yens drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, nicht mehr wissen, wie wir progressive und einigermaßen nachhaltige Politik finanzieren sollen, werden wir außerdem noch von China und den USA in Sachen Klimaschutz abgehängt.

    Energiepolitik: China kippt - in die richtige Richtung - Kolumne
    Die besten Nachrichten dieser Woche sind wieder einmal fast übersehen worden: Chinas CO₂-Emissionen werden voraussichtlich schon 2024 sinken. Und das ist nicht…
    www.spiegel.de

    Nun hat Trump ja mittlerweile recht realistische Chancen, am 5. November 2024 die nächste US-Präsidentschaftswahl zu gewinnen, und kündigt schon mal an, was er alles machen wird. Unter anderem: „Kommunisten, Marxisten und linksradikale Schläger“ ausrotten.

    Trump droht Gegnern in Nazisprache mit "Ausrottung" und Psychiatrie
    Die Entgleisung belegt die zunehmende Radikalisierung des Präsidentschaftsbewerbers. Kritiker fühlen sich an Hitler und Mussolini erinnert, doch Trump legt…
    www.derstandard.de

    Wann lernen wir eigentlich, dass Menschen wie er tatsächlich relativ genau ankündigen, was sie im Schilde führen? Putin hat ja auch kein Geheimnis aus seinen Plänen gemacht, wir mochten ihm lediglich nicht zuhören. Mal sehen, ob wir diesen Fehler noch einmal machen.

    Ein weiterer tödlicher Unfall hat sich am Sonnabendvormittag in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes ereignet: St. Georg: Beim Abbiegen von Reisebus erfasst – Radfahrer stirbt

    Man fährt dort mit dem Rad artig hinter parkenden Kraftfahrzeugen verdeckt auf dem benutzungspflichtigen Radweg und wird dann direkt nach der Lichtsignalanlage in Richtung Fahrbahn verschwenkt. Nichtsdestotrotz sollte dort eigentlich genügend Platz und Zeit sein, um aus einem abbiegenden Kraftfahrzeug heraus den Radweg beobachten zu können:

    Aus der Beschilderung mit Zeichen 250 und „Taxi und HVV-Busse frei“ geht auch nicht unbedingt hervor, ob ein Reisebus ebenfalls dort abbiegen darf, aber damit rechnen muss man wohl schon.

    Die andere Seite dieser kleinen Straße kenne ich ebenfalls als Gefahrenstelle, hier biegen auch gerne Kraftfahrer ordnungswidrig und hektisch ein:

    Schlimmer noch: Die Haltelinie für Rechtsabbieger IST dort 6 Meter (!) hinter der des Radverkehrs und wurde entsprechend bei weitem überfahren.

    Stimmt, das ist mir gar nicht aufgefallen. Wobei es aber noch genügend Kreuzungen gibt, an der die Haltlinien auf der gleichen Höhe aufgemalt wurden.

    Noch knappe drei Stunden ist diese Story von HamburgGibt8 online, in der die Polizei sich filmt, wie sie den so genannten Toten Winkel an der Max-Brauer-Allee mit einem Lkw illustriert.

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    Ich stimme ja insoweit zu, dass es heutzutage immer noch eine dumme Idee ist, sich direkt rechts neben einem wartenden Lkw aufzustellen. Aber vielleicht könnten wir ja im Jahr 2023 auch mal etwas anderes machen, als den schwächeren Verkehrsteilnehmern ein weiteres Mal zu erklären, dass sie doch bitte auf ihre Vorfahrt verzichten sollen, sondern wenigstens mal Ampelschaltungen oder die Position der Haltlinien auf dem Boden anpassen.

    Was man auf dem Video auch nicht sieht: Einige Radlinge auf Facebook berichteten, dass einige Kraftfahrzeuge aufgrund des gesperrten Fahrstreifens zum Rechtsabbiegen nun vom Geradeausfahrstreifen abgebogen sind und dadurch wieder gefährliche Situationen entstanden wären. Offenbar befähigt nicht einmal die Anwesenheit von vielen Menschen mit „Polizei“ beschrifteter Warnweste dazu, beim Abbiegen mal ein bisschen vorsichtiger zu sein.

    Vielleicht kennen einige von euch Travis Nelson und seine taube Katze Sigrid, die in London mit dem Rad unterwegs sind: https://instagram.com/skintension (von denen gibt es auch ein süßes Buch).

    Vor ein paar Tagen brachte ein Moped-Fahrer die beiden zu Boden, wobei Sigrid unbeschadet aus dem Korb auf dem Boden landete, wie es eine Katze nunmal tut:

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    Glücklicherweise war aber die Polizei direkt hinter ihnen, um den fehlenden Helm zu bemängeln:

    Moment cat and her owner are knocked off bike in central London
    Travis Nelson, 47, was out on a rental bike in Farringdon, Central London yesterday with his cat Sigrid, who enjoys rides around the city inside his handlebar…
    www.dailymail.co.uk