Letzte Woche bei der Critical Mass Lübeck konnte ich zwei Mal diese tolle Ausfahrt aus einem riesigen Kreisverkehr bestaunen:
Und das ist wieder so eine Konstellation, die ich nicht so ganz verstehe. Irgendjemand wird sich ja Gedanken darüber gemacht haben, dass der Fahrbahnverkehr hier derart beschleunigt werden soll, dass querende Radfahrer keine Vorfahrt haben — entweder weil die lieben Radfahrer, wie man so schön sagt, wie aus dem Nichts angeschossen kommen oder weil der Radverkehrsanteil derart hoch ist, dass der Fahrbahnverkehr unter das gewünschte Maß abgebremst wird.
Aber für den Fußverkehr gibt’s dann doch einen Fußgängerüberweg. Klar, Fußgänger sind in der Regel nicht so schnell unterwegs wie Radfahrer, aber so richtig passt das für mich nicht zusammen. Und weil es hier einen Fußgängerüberweg gibt, dürfen auch keine vorfahrtregelnden Verkehrszeichen aufgestellt werden, so dass der Fahrbahnverkehr auch gar nichts von seiner Vorfahrt gegenüber dem Radverkehr weiß.
Außerdem hat das ja den tollen Effekt: Sobald ich mit dem Rad anhalte und die Füße auf den Boden stelle, bin ich ja theoretisch ein Fußgänger, der dann plötzlich durchgelassen werden muss. Und so stellt sich das auch an dieser Kreuzung dar: Der Fahrbahnverkehr hält an, man weiß ja nie, und die lieben Radfahrer fahren, obwohl sie eigentlich keine Vorfahrt haben.
Und ein toller Bonus: Auf der anderen Seite der Straße habe ich auf dem Rad dann doch wieder Vorfahrt. Beim Einfahren in diesen riesigen Kreisverkehr muss der Fahrbahnverkehr ja ohnehin warten.