Nun ziehen die da ein. Es geht! Ist zwar weniger komfortabel als wenn wie üblich alle mit anpacken aber es geht.
Ich bin ja gespannt, wie unser Umzug von Kiel nach Lüneburg ablaufen wird. Wir hatten extra ein Umzugsunternehmen beauftragt, weil wir davon ausgingen, dass allen Lockerungsbeteuerungen zum Trotze Ende Februar bestimmt keine hinreichende Bewegungs- und Kontaktfreiheit bestehen wird, um mit Freunden und Bekannten einen Umzug zu stemmen (außerdem habe ich die Befürchtung, dass Gefrierschrank und der 150 kg schwere Waschtrockner Schaden nähmen oder womöglich noch jemand verletzt wird, wenn Waschtrockner und Umzugshelfer auf der Treppe stürzen). Mal gucken, ob das alles einigermaßen glatt über die Bühne geht. Eigentlich wollten uns meine Schwiegereltern unter Einhaltung der Hygieneregelungen beim Streichen helfen, aber da dürfte mittlerweile nur eine Person anreisen und eventuell dürften die ja nicht aus ihrem 15-Kilometer-Radius raus.
Man kann überall Probleme hinkonstruieren oder eben mit dem Vorhandenen arbeiten und Lösungen finden. Auch hier wird die Nachbarschaft immer Älter/Jünger. Unsere Eltern sind es die nun Ü70-Ü80 sind und so bekam Oma zum ersten Lockdown ein Smartphone und nach einer längeren Einweisung kommt sie nun klar damit.
Ich wollte hier auch gar nicht auf Teufel komm raus Probleme konstruieren. Der ursprüngliche Aufhänger war eher, dass ich mich wunderte über diesen niedersächsischen Versuch, Stadt und Land möglichst ähnlich zu behandeln und darum ab dem Wohnsitz, nicht ab der Ortsgrenze diesen 15-Kilometer-Radius abzustecken. Während es in der Stadt aber weiterhin innerhalb dieses Radius’ alles gibt, findet sich in der niedersächsischen Provinz womöglich nur ein einziger Supermarkt. Dass sich das mit Onlinehandel oder Lieferanten alles irgendwie regeln lässt ist ja klar.
Die "Alten" wurden ja nicht hierher aufs Land verfrachtet sondern sind hier seit Jahrzehnten sehr gut sozialisiert. Kirche, Karnevalsvereine, Sportvereine, Schützenvereine bis hin zum Taubenzüchterverein. Den "vereinsamten hilflosen Alten" gibt es hier eher nicht.
Jain, da bin ich mir nicht so sicher. Einerseits gibt es auf dem Dorf viel festere Strukturen wie Sportvereine oder den allgegenwärtigen Schützenverein, innerhalb derer man sich gegenseitig viel öfter und intensiver hilft als ich das hier in der Stadt kenne, andererseits hat es nach meinem Empfinden gerade der älteren Generation doch sehr zugesetzt, dass binnen weniger Jahre das Dorfzentrum quasi ausgestorben ist. Früher fuhr man selbst einfach zum Klempner ins Dorfzentrum und kaufte den Heizungsthermostaten dort, nun ist der Klempner im Ruhestand und man muss mindestens bis Uelzen fahren oder es wird im Internet bestellt.
Das Internet läuft hier gut sowohl die DSL Anbindung (<100Mbit) als auch UMTS/LTE - das ist in der Tat ein Problem
Beim Internet gibt’s ja auch Fortschritte, einige Umlandgemeinden dort in der Gegend haben ja gerade im letzten Jahr eine Glasfaserleitung bekommen. In Hankensbüttel selbst tut sich diesbezüglich noch nichts — angeblich war man dort vor ein paar Jahren der Meinung, so etwas wie schnelles Internet brauche man hier nicht. Ich bin ja gespannt, ob sich solche Entscheidungen irgendwann als Standortnachteil bemerkbar machen werden.