Beiträge von Malte

    Mal wieder der auf Video gebannte Versuch, bei Radfahrern „trotz Radweg mitten auf der Straße“ mit dem Auto trotzig den Radweg zu befahren (sofern es sich denn überhaupt um einen Radweg handelt):

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    Es gibt in einer mir nicht näher bekannten Stadt wohl wieder Probleme mit dem Datenschutz beim Einsatz von weg.li. Die Debatte in den folgenden Tweets ist allerdings nicht besonders erhellend:

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    Inzwischen liegen auch Ergebnisse der Verhandlung von EinRobert vor, den wir hier auch schon mal besprochen hatten. Das Bußgeldverfahren wegen Datenschutzverstößen gegen ihn wurde eingestellt, so richtig befriedigend scheint die Sache aber nicht gelaufen zu sein:

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    Haben wir hier irgendwo schon über die nächste Änderungsverordnung zur Straßenverkehrs-Ordnung gesprochen? Ich habe gestern festgestellt, dass der Deutsche Städtetag schon Einwände verschriftlicht hat: Entwurf einer Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Änderung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO)– Verbändeanhörung

    Ich habe das Dokument bislang nur grob überflogen, aber unter anderem wird die Aufhebung der Schrittgeschwindigkeit bei [Zeichen 239] [Zusatzzeichen 1022-10]:

    Zitat

    Vorgeschlagen wird die Aufhebung der lebensfremden Vorgabe der Schrittge- schwindigkeit auf für den Radverkehr freigegebenen Gehwegen zu Gunsten einer Rücksichtnahme und nötigenfalls Anpassung der Geschwindigkeit des Radverkehrs an den Fußverkehr.

    Dazu hat die Morgenpost gleich noch einen Artikel:

    Hamburg: Privatpersonen melden immer mehr Falschparker | MOPO
    Eins der größten Ärgernisse für Hamburgs Radfahrerinnen und Radfahrer: Falsch geparkte Autos auf den oft deutlich gekennzeichneten Radwegen. Dagegen wehren sie…
    www.mopo.de

    Sogar das Hamburger Autoblatt kann sich einigermaßen mit dem „Verpetzen“ arrangieren — die Leser hingegen nicht.

    Bußgelder in Hamburg: Privatleute zeigen Falschparker an
    Ein Online-Tool aus Hamburg hilft, Verkehrssündern eine Lektion zu erteilen. Wie es funktioniert und wie die Behörden dazu stehen.
    www.abendblatt.de

    Wir wohnen nun noch nicht mal ein halbes Jahr in dieser Stadt und was Radfahren angeht, bin ich hier schon fertig. Meinetwegen können wir jetzt weiter zur nächsten Stadt.

    Zusätzlich zu den ganzen Kalamitäten, die aus einer autogerechten Straßenführung mit einseitigen Zweirichtungsradwegen erwachsen, tritt in Lüneburg das Problem auf, die Leute, weil sie ja gelernt haben, auf gar keinen Fall auf der Fahrbahn zu fahren und weil es so viel Kopfsteinpflaster gibt, häufig auf dem Gehweg unterwegs sind, aber dann doch plötzlich unvermittelt den Kantstein herunterhüpfen, weil es auf der Fahrbahn dann doch ganz schön ist.

    Nun ist es mir eben zum vierten Mal passiert, dass ich in einen solchen Gehweg-dann-doch-lieber-Fahrbahnradler beinahe reingekracht wäre.

    Das erste Mal fuhr jemand mit seinem Rad auf dem engen Gehweg der Holzbrücke hier gegenüber, klingelte erfolglos einen Fußgänger an und wechselte dann unvermittelt auf die Fahrbahn. Das sah ich zwar kommen, war aber aufgrund des Autos, das uns just in diesem Moment überholte, etwas unangenehm. Ich weiß auch nicht, ob er denn wenigstens das Auto wahrgenommen hat und trotzdem runterhüpfte — keine Ahnung.

    Das zweite Mal fuhr eine Dame bei roter Fußgängerampel plötzlich von Gehweg auf die andere Straßenseite und „übersah“ mich dabei auf der Fahrbahn. Damit hatte ich nicht gerechnet und das kostete bestimmt ein Zehntel des Bremsbelages. Als dank schallte mir nur ein „Was hast’n du für’n Problem?“ hinterher.

    Dann kam die ADFC-Fahrradstraßen-Kreisfahrt, die hier immer am letzten Freitag im Monat als eine Art Critical Mass drei Mal den geplanten Fahrradstraßenring entlangkreist. Eine Gehwegradlerin purzelte unvermittelt vom Gehweg runter auf die Fahrbahn direkt ins Teilnehmerfeld, ich legte eine Vollbremsung hin, rutschte aber in den Rinnstein und riss mir am Pedal meine Fahrradhose auf. Anschließend wurde mir der Sachverhalt von der Gehwegradlerin ganz anders dargelegt, denn erstens hätte ich nach § 1 StVO aufpassen müssen und zweitens wäre ich ja selbst schuld, denn ich hätte nicht geklingelt. Da haben die übrigen ADFC-Fahrradstraßenkreisfahrer auch nicht schlecht gestaunt.

    Und dann war da gerade eben noch der Typ, der mit seinem Baumarkt-Klapper-Mountainbike ohne Licht quasi aus dem Nichts vom linken Gehweg zwischen zwei parkenden Kraftfahrzeugen hindurch auf den rechten Gehweg fahren wollte. Der wäre quasi beinahe im rechten Winkel in mich reingefahren, hätte ich nicht gebremst. Als Dank für meine Vollbremsung sah ich mir direkt den Mittelfinger an.

    Ich habe ja die Vermutung, dass diese autozentrierte Infrastruktur in dieser Stadt den gleichen Effekt hat wie in jeder anderen Stadt auch: Man kann mit dem Rad entweder an jeder zweiten Kreuzung artig an der Bettelampel auf grünes Licht warten, obwohl man nur der Vorfahrtstraße folgend geradeaus möchte, oder man springt eben nicht über jedes Stöckchen, dass die SPD-geführte Verwaltung über den Radweg hält, und fährt einfach wie man es selbst für richtig hält. Denn auch in dieser Stadt gilt offenbar: Die Hauptsache ist, dass der „echte Verkehr“ nicht behindert wird.

    Tja, der Termin von Andreas Meihsies fand gestern dann sang- und klanglos einfach nicht statt, nachdem die Ankündigung von der Webseite gestrichen wurde:

    Zu sehen war nur ein Plakat, was entgegen der Richtlinien zur Aufstellung von Wahlplakaten zur Kommunal- und Bundestagswahl an einem Verkehrszeichen angebracht wurde. Meihsies scheint öfter seine Plakate an Verkehrszeichen anzubringen, was ich ja abgesehen von der Unzulässigkeit für ungünstig halte, weil die Pfosten sich nicht nach oben verjüngen, das Plakat also tendenziell den Verlockungen der Schwerkraft oder des Vandalismus anheim fällt und nach unten rutscht.

    Meihsies hat in seinem YouTube-Kanal fünf Videos, von denen sich drei mit der Verkehrswende und eines mit Stadtplanung befassen. Seine Ideen zur Verkehrswende sind allerdings im Kontext mit den übrigen sieben Kandidatinnen gar nicht mal so innovativ, weil er sich ebenfalls von dem allgegenwärtigen Prof. Peter Pez beraten ließ. Die Ideen zu ringförmigen Einbahnstraßen wie etwa bei uns hier vor der Haustür mit der Uelzener und Soltauer Straße hat Pez bei Monika Scherf ebenfalls vorgestellt.

    Nun ja — ich hätte ja gerne mehr erfahren, was er sich im Einzelnen vorstellt.

    Irgendwie kurios: Im initialen Beitrag wurde bemängelt, dass der Artikel nicht explizit den Menschen (m/w/d) am Steuer als Ursache der Kollision benannte, sondern nur das "Verhalten" des Autos beschrieb.

    Als Reaktion werden hier dann mehr und mehr Assistenzsysteme für alle Eventualitäten gefordert, in denen das Auto selbst die Kontrolle übernehmen soll. :/

    Berechtigter Einwand — den Widerspruch vermag ich auch nicht direkt aufzulösen. Aber vereinfacht dargestellt ist es eigentlich immer noch so, dass der Kraftfahrer am Lenkrad die Verantwortung trägt und sich mit Assistenzsystemen nur unterstützen lassen kann. Wenn jemand auf regennasser Straße einen Unfall verursacht, dann ist ja auch primär der Fahrer aufgrund der unsachgemäßen Geschwindigkeit schuld und nicht das ABS, das hier am Rande eines technischen Wirkungsbereiches arbeiten musste. Insofern denke ich, solange ein Mensch am Lenkrad sitzt und das Auto nicht autonom fährt, ist auch jeweils der Mensch verantwortlich. Und wenn er sich auf seine Rückfahrkamera verlässt, die dummerweise defekt ist, und trotzdem rückwärts fährt, dann ist auch weiterhin nicht die Kamera schuld, sondern der Mensch am Lenkrad.

    Der niederländische Pavillon scheint sich zu einem Lost-Place zu wandeln. Auch das Studentenwohnheim wirkt auf dem Bild verlassen. Gibt es denn in der Nähe eine Uni oder Fachhochschule oder hat man dieses Wohnheim fernab der Hochschulen am Stadtrand gebaut?

    *edit: Ich habe gerade selbst die Fakultät III der Hochschule und eine private Fachhochschule auf dem ehemaligen Expo-Gelände gefunden. Die Vorstellung, in diesem Stadtteil zu leben, finde ich dennoch gruselig. Das scheint mir doch eher der Lebensraum von Autos zu sein: Google Maps

    Ich bin vor zwei Jahren mal wieder auf dem Expo-Gelände gewesen. Vor 21 Jahren träumten wir dort auf einem Schulausflug von der Welt der Zukunft, die dann binnen weniger Jahre einer dystopischen Ruine gewichen ist. Und der Rest des Geländes ist quasi ein einziges Autohaus für hochpreisige Verbrennungsmaschinen.

    Mitten in der Nacht auf der Wiese nebenan jenseits der Ilmenau. Erst um 2 Uhr schob sich der Mond hinter den Bäumen hervor, um sich kurz danach wieder hinter den Wolken zu verstecken. Der einsetzende Regen wusch den Nebel von der Wiese und damit hatte sich dann die geplante Langzeitbelichtung für fluffigere Wolken schnell erledigt.

    Ein bisschen stören ja die Natriumdampflampen links, aber immerhin hinterließ die Straßenbeleuchtung ein interessantes Muster im Nebel.

    Aber wie gigantisch, dass keine 300 Meter von unserer Wohnung ein solches Feld liegt. Klar, das ist keine Natur, die Fläche wurde vom Menschen begradiert, sollte schon mal mit einem Einkaufszentrum bebaut werden und weiter hinten wird, es ist faktisch nicht mehr abzuwenden, die Bundesautobahn 39 von Lüneburg bis Wolfsburg gelückenschlußt, aber bis es soweit ist, zirpen hier noch Grillen, laufen Rehe herum und finden abertausende Tiere ein zu Hause. Der Krach, den die Grillen irgendwie anziehend finden, wird nur jäh durchbrochen, wenn nebenan ein Auto vorbeidüst, was noch mal einen schier ohrenbetäubenden Krach drauf packt auf diese wunderbare Symphony der Natur um 2 Uhr morgens.

    Etwas überrsachend bin ich gerade in eine Podiumsdiskussion auf Zoom über nachhaltige Politik in Lüneburg mit den Kandidatinnen zur Oberbürgermeisterinwahl gestolpert.

    Zur Frage nach dem wichtigsten Handlungsfeld nach der Wahl antworteten beinahe alle: Straßenverkehr!

    Meihsies: Pez als Mobilitätsbeauftragten.

    Meyer: Parkplätze für Bedürftige erhalten.

    Pauly: Umverteilung des öffentlichen Raumes. Autofreier Innenstadtring, die allermeisten Parkplätze müssen aus der Innenstadt raus, außer für Handwerker oder Pflegedienste und ähnliches. In Wohngebieten sollen ebenfalls Quartiersparkhäuser entstehen und Autos aus dem Straßenraum entstehen.

    Scherf: Moderne, nachhaltige Mobilität für Lüneburg. Mehr Platz für den Radverkehr, aber nur mit Akzeptanz in der Bevölkerung.

    Steinrücke: Teilhabe für alle und Bildung.

    Frau Kalisch ist heute offenbar nicht anwesend und das gleiche galt dann auch plötzlich für mich, als mein Zoom-Client die Verbindung verlor. Schade.

    Naja, im Grunde genommen ist es ja kein Bug, also wird es auch keinen Hotfix im eigentlichen Sinne geben. Die Blockierfunktion wurde umgebaut und diese drei Optionen sind halt das Verhalten, das sich WoltLab überlegt hat. Dass der Kunde eigentlich etwas anderes gerne hätte, muss ich der Firma erstmal mitteilen und dann wird es entweder irgendwann mal umgebaut oder halt auch nicht :-/

    Ah, die Blockierfunktion wird in Version 5.4.2 noch einmal überarbeitet, wenn ich das richtig verstehe. Es scheint sich tatsächlich um einen Bug und nicht um eine gewollte Änderung gehandelt zu haben: Inhalte ignorierte Benutzer nicht mehr ausklappbar

    Ich kenne IT Entwicklung nur von außen - aber bei solchen Nebenschauplätzen habe ich die Vermutung, dass das nicht als Hotfix behoben wird sondern vielleicht im nächsten größeren Patch. Wenn du eh schon am fragen bist: Ich meine mich auch an die Anfrage zu erinnern "Erstelle neue Themen von geblockten Benutzern in der 'ungelesene Themen' Zusammenfassung einblenden, weil Antworten von anderen Benutzern sonst mit dem ganzen Faden verschwinden".

    Naja, im Grunde genommen ist es ja kein Bug, also wird es auch keinen Hotfix im eigentlichen Sinne geben. Die Blockierfunktion wurde umgebaut und diese drei Optionen sind halt das Verhalten, das sich WoltLab überlegt hat. Dass der Kunde eigentlich etwas anderes gerne hätte, muss ich der Firma erstmal mitteilen und dann wird es entweder irgendwann mal umgebaut oder halt auch nicht :-/

    Die Suchfunktion macht mir noch Sorgen, da finde ich Fehlermeldungen in den Logdateien, aber das werde ich mir dann im Laufe des Tages ansehen.

    Die Suchfunktion scheint jetzt wieder zu suchen, nachdem es in den letzten Tagen mehrmals Probleme gab. Bitte meldet euch in diesem Thread, wenn ihr weiterhin Fehlermeldungen angezeigt bekommt.

    Ich habe zur Neufeldstraße bislang nur diesen Tweet gefunden. Offenbar ist das Parken auf der nördlichen Seite auf irgendeine Weise nachhaltig unterbunden worden?

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    Von der langen Liste der Bewerberinnen sind wohl nur noch vier Namen relevant, soweit ich das einschätzen kann:

    Mittlerweile gesellen sich ja noch einige weitere Namen dazu:

    Meihsies war früher mal bei den Grünen und könnte Frau Kalisch ein paar Prozentpunkte kosten, so dass dann Scherf und Steinrücke in die Stichwahl gehen. Überhaupt ist das eigentlich recht spannend, weil es vor der Oberbürgermeisterinwahl in Lüneburg quasi gar kein anderes Thema als Mobilität und Parkplätze gibt. Corona und dessen Folgen? Der umstrittene Bau der Arena? Klimaschutz? Coca-Cola-Brunnen?

    Und noch interessanter und vor allem problematischer ist eigentlich, dass jene Bewerberinnen, die realistische Chancen auf einen Sieg haben, hinsichtlich der Mobilität eigentlich das gleiche wollen, wie sich bei einer Podiumsdiskussion auf der Wandelwoche und bei der oben dokumentierten VCD-Veranstaltung gezeigt hat: Alle wollen die Bahn nach Soltau reaktivieren, alle wollen weniger Kraftverkehr, alle wollen ganz, ganz viel für den Radverkehr tun.

    Eigentlich schert nur Frau Scherf aus, die am Bau der A 39 festhält und mit dieser Forderung vermutlich die Stimmen der kraftfahrenden Bevölkerung einsammeln kann. Gleichzeitig wirbt sie zwar für viel Radverkehr, wobei ich ihr diese Forderung nicht nur angesichts der vielen Wahlplakate, die auf den Radwegen herumstehen und -liegen nicht so richtig abkaufen mag. In ihren Äußerungen verpackt sie ihre ambitionierten Pläne gerne mit Hinweisen auf die Stadtgesellschaft oder die Bevölkerung, die man mitnehmen müsse, also nehme ich an, die tollen Pläne für supergeile Radwege würden nach Amtsantritt ziemlich schnell in der Schublade verschwinden, sobald sich herausstellt, dass da ein paar Parkplätze flöten gehen. Nach meinem Dafürhalten macht Frau Scherf gerade einen ziemlich grünen Wahlkampf und gibt sich als autolose Vorreiterin des Radfahrens aus, würde sich aber sehr schnell darauf besinnen, dass ja doch nur ein leerer Kofferraum einkaufe.

    Pia Steinrücke durfte derweil erste Erfahrungen sammeln, was beim Stille-Post-Spiel mit den Medien passieren kann. Aus der Idee, einen Teil des so genannten Karstadt-Parkhauses für Fahrräder zu reservieren, wurde der Titel „Lüneburgs Karstadt-Parkhaus nur noch für Fahrräder?“ und die üblichen Drunterkommentare in den einschlägigen gesellschaftlichen Netzwerken nehmen diesen Spin natürlich dankbar auf. Auch in Lüneburg gilt: Hände weg vom heiligen Parkplatz.

    Am Ende staune ich aber, ob denn wohl Steinrücke oder Kalisch ihre Visionen von einer Fahrradstadt Lüneburg umsetzen können. Hier regierte nun 30 Jahre lang ein SPD-Oberbürgermeister, der zwar einen gemütlich-freundlichen Eindruck macht, seine Verwaltung aber offenbar wie ein General führt und für andere Verkehrsmittel als das Auto wohl gar nicht mal so viel übrig hatte. Daraus wächst zwar einerseits das Phänomen, dass alle künftigen Bewerberinnen für den Bereich Verkehr und Mobilität eine ähnliche Agenda proklamieren, weil der jetzige Zustand quasi gar keine Alternativen zulässt, aber umso schwieriger dürfte es sein, dem angeblich so progressiven Wähler nach der Wahl tatsächlich liebgewonnenens abzuringen, etwa die schier heilige Leistungsfähigkeit von Knotenpunkten zugunsten von Fußgängern und Radfahrern herabzusetzen oder tatsächlich einen ganzen Batzen Parkplätze der so genannten Vernichtung zuzuführen, um genügend Platz für nichtmoto

    Mal angenommen, die Verwaltung würde Schilder (Natürlich keine [Zeichen 254] , da eh [Zeichen 239] gilt) finden, die die Situation für Radfahrende verdeutlichen, ändert das ja trotzdem nichts an der Ursache.

    Ich kann mir ja vorstellen, dass einem gewissen Teil der dort gehwegradelnden Verkehrsteilnehmer tatsächlich nicht klar war, dass man auf dem Gehweg nicht mit dem Rad fährt, weil die mit Kopfsteinpflaster ausgelegte Fahrbahn ja tatsächlich nicht den Eindruck macht, man solle dort nicht radfahren. Aber solange dort keine ordentliche Fahrbahn hergestellt wird, wird sich die Problematik nicht grundsätzlich ändern.

    Rückwärts ausgeparkt, Radfahrer krankenhausreif gefahren: Auf beliebter Radstrecke in Hamburg: Auto fährt Radler um – Krankenhaus

    Auch dieser Bericht kommt komplett ohne den Aspekt aus, dass im Auto mutmaßlich ein Mensch zugange war. Das Auto wollte rückwärts ausparken, das Auto erwischte den Radfahrer, das Auto hat den Radfahrer verletzt.

    Ich vertrete ja nach wie vor die These, dass es ehrlicher wäre, ganz genau aufzuschreiben: Ein Autofahrer hat den Radfahrer aufgrund eines unachtsamen Fahrstils ins Krankenhaus befördert.