Beiträge von Malte

    Ich bin heute wider besseren Wissens noch mal mit dem Fotoapparat dort entlanggefahren und bin wirklich fassungslos. Diesen Zustand vier Jahre beizubehalten ist schon mal ganz tüchtig. Dann aber nicht mal Schlaglöcher auszubessern, sondern stattdessen die gelben Markierungen drumherumzulegen, das muss man sich erstmal trauen.

    Aber sich noch nicht einmal die Mühe zu machen, dass wenigstens über eine Strecke von einem Kilometer die Pfeile auf den gelben Streifen mit den [Zusatzzeichen 1000-31] unter den Zeichen 240 abzugleichen, sondern den Radverkehr irgendwie so lustig dadurchzunudeln, das geht doch schon nicht mehr als Null-Bock-Haltung durch. Hier entstehen mal wieder brandgefährliche Situationen mit Ansage und am Ende ist wieder niemand verantwortlich.

    Würde mich nicht betreffen, wir haben keinen Komfort-Kamin, sondern viel Schlimmer, das ist die "Winterheizung".

    Ich finde das im Gesamtzusammenhang gar nicht „viel schlimmer“. Ich habe ja in einen Freundeskreis eingeheiratet, aus dem viele Menschen „vom Dorf“ kommen, wo halt bis heute in manchen Häusern der Kaminofen die einzige Heizung darstellt. Ist halt so.

    Viel problematischer empfinde ich die ganzen Komfortöfen, die ja, ich formuliere es mal vorsichtig, vorrangig zum Spaß neben einer bestehenden Heizung betrieben werden.

    Bei uns gibts das ja so gut wie nirgends: [Zeichen 237]

    Wo sollen da eigentlich "offiziell" die Fußgänger langgehen? Auf der Fahrbahn?

    Das Schild sagt ja nur, dass der vorhandene Radweg für den Radverkehr zu nutzen ist. Es trifft keine Aussage, wo sich dieser Radweg befindet oder über welche Fläche er sich erstreckt, da liegt die Deutungshoheit mal wieder beim einzelnen Verkehrsteilnehmer. Nach meinem Dafürhalten befindet sich links auf dem Hochbord der Radweg und rechts ein Gehweg.

    Das geht natürlich alles auch noch mal eine Nummer lustiger:

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    Es geht nun wieder los. An der Mönckebergstraße wurden Zettel an den Fahrradständern aufgehängt, die man aber erst einmal finden und dann auch noch lesen muss. Die vielen leeren Kabelbindern an den übrigen Fahrradständern lassen mich vermuten, dass hier schon einige Zettel abgängig sind. Ich find's allerdings auch ein bisschen sportlich, dass diese Zettel nach meiner Kenntnis mit nicht einmal zwei Tagen Vorlauf aufgehängt wurden — bei einem temporär eingerichteten Haltverbot beträgt die Vorlauffrist immerhin ganze 72 Stunden und wenn der Wagen bei der Aufstellung der Schilder bereits dort stand, wird nur das Bußgeld fällig, aber nicht die Kosten für den Abschleppvorgang. Bei diesen Rädern wird dann offenbar kein Bußgeld fällig, dafür bezahlt man quasi den Abschleppvorgang und darf sich dann mit Kratzern und Schäden am Fahrrad herumärgern.

    Nun wieder zu meiner Lieblingsstelle direkt gegenüber vom Bureau. Ich lauere da schon täglich drauf und schoss Freitag noch dieses Foto — wie man sieht, keinerlei Hinweise auf etwaige Sperrungen, kostenpflichtige Entfernungen der Räder oder eine Umwidmung der Fahrradständer in Tische.

    Aber wozu auch Schilder aufhängen, wenn’s auch so geht? Die 2G-Umfriedung fasst jetzt teilweise den Fahrradständer mit ein, wo meines Wissens wieder Tische aufgebaut wurden, und das Fahrrad dort ist mit einem Schloss meines Arbeitgebers angeschlossen, gehört also mutmaßlich einer Kolleg*in.

    Ich fragte also nach, bis wann das Rad entfernt werden muss: Am liebsten sofort, aber allerspätestens morgen. Sonst kommt die Flex und das Rad wird der Entsorgung zugeführt. Nachdem die Leute dort schon ein bisschen schroffer waren, weil sie ihren Weihnachtsmarkt aufbauen wollten und ich mit meiner Anwesenheit die Arbeiten mit dem Gabelstapler behinderte, fragte ich lieber nicht nach der Rechtsgrundlage für diesen Vorgang.

    Aber hier im Forum traue ich mir die Frage dann doch zu: Nach welcher Rechtsgrundlage kann denn ein solcher Fahrradständer „entwidmet“ werden, um dort angeschlossene Räder einfach mal so binnen zwei Tagen abflexen und entsorgen zu wollen? Ich selbst käme ja bekanntlich nie auf die Idee, mein Fahrrad draußen stehen zu lassen, geschweigedenn über Nacht, aber für den einen oder anderen mag es ja eine Option sein, hier übers Wochenende zu parken, weil man beispielweise von Freitag bis Montag mit der Bahn in die Heimat fährt. Da guckt man dann aber schon blöd, wenn ohne Vorwarnung das Rad am Montag einem Weihnachtsmarkt gewichen ist.

    Nur mal so wie das übrigens bei Heimspielen aussieht:

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    Tjoa. Angesichts der aktuellen Dynamik, was meint ihr, wie lange es bis zum nächsten Lockdown für alle dauern wird? Es wird zwar immer wieder betont, dass es weder für Geimpfte noch für Ungeimpfte irgendwelche Einschränkungen geben wird, aber mittlerweile mehren sich ja selbst in der Bundespolitik die Stimmen, dass sich dieses Prinzip wohl nicht auf Dauer durchhalten lässt.

    Zur allgemeinen Belustigung bin ich gestern noch mal dort entlanggefahren. Geplant waren eigentlich zwei Runden, nämlich eine mit der Helmkamera als Video und eine zweite Runde mit der Kamera in der Hand für Fotos. Die zweite Runde habe ich aufgrund zu hohen Drucks auf dem Kessel nicht durchgeführt.

    Was alles ungefähr passiert ist:

    1. Gleich am Anfang von einem Rechtsabbieger „übersehen“, der nur den Radling vor mir gesehen hat, mich aber nicht. War ja quasi mit Ansage.
    2. Linksabbiegen ohne Aufstellfläche. Top.
    3. Enger Zweirichtungsradweg durch die Bushaltestelle. Wenn da mal ein Bus steht oder anfährt, führt der Radweg quasi direkt durch den Bus.
    4. Nach vier Jahren konnte man sich nicht einmal dazu durchringen, die schlimmsten Schlaglöcher zu beseitigen. Pardon, aber dafür fehlt mir mittlerweile jegliches Verständnis. Andauernd müht man sich ab, diese gelben Streifen durch die Schlaglöcher hindurchzukleben und über die Wurzelaufbrüche rüber und niemand macht mal diesen Radweg neu. Pardon, aber das kann ich mir mittlerweile nicht anders erklären, als dass da wirklich jemand eine ganz besondere Freude daraus empfindet, wenn sich der Radfahrer so richtig ärgert.
    5. Noch nicht mal die teilweise ordnungswidrigen Parkplätze konnten entfernt werden, um wenigstens ein bisschen Platz für Fußgänger und Radfahrer neben dieser sechsstreifen Straße zu schaffen.
    6. Toll: Die eine Fahrtrichtung des Radweges wird mit einer angeschrägten Rampe auf die Fahrbahn geführt, die Gegenrichtung aber nicht. Habe mich beinahe aufs Maul gehauen und danach war der Tag dann auch so richtig gelaufen.
    7. Die Pfeile für die Fahrtrichtungen passen vorne und hinten nicht. Grundsätzlich war mal die Idee, dass der Radverkehr im Linksverkehr stattfinden sollte, damit bei einem Unfall wenigstens keine direkte Kollision mit dem Fahrbahnverkehr stattfindet. Das Argument kann ich sogar noch einigermaßen nachvollziehen, aber sowohl die Pfeile auf den Radwegen als auch die Pfeile unter den Zeichen 240 und 241 sind bunt durcheinander gewürfelt. Geil.
    8. Überqueren der Kieler Straße ist mal wieder toll, denn während die Fahrradampel schon grünes Licht zeigt, brausen noch mehrere Kraftfahrzeuge über die Kreuzung rüber. Naja, passt bestimmt alles, nä?
    9. Auf der östlichen Seite kann man sich echt nur wundern, ob man links oder rechts fahren soll. Absolut keine vernünftige Verkehrsführung.
    10. „Warum hört der Radweg hier einfach auf?“ Tja, da waren wohl einfach mal die gelben Streifen alle.
    11. Keine gültigen Signalgeber für den Radverkehr an den Ampelanlagen über der Autobahn 7.
    12. Auf der Brücke über der A 7 fahre ich zuerst fälschlicherweise auf dem Radfahrstreifen auf der falschen Seite, soll dann aber durch einen Ampelmasten hindurch auf dem linken Gelbstreifenradweg weiterfahren. Dabei gerate ich mit dem Gegenverkehr aneinander, dem wiederum das Fahren auf dem rechten Streifen angezeigt wird. Einfach nur geil.
    13. Wieder mal Radfahren auf dem Radfahrstreifen in der falschen Richtung ohne jegliche Signalgeber für den Radverkehr.
    14. Dann soll man beim Baumarkt intuitiv erkennen, dass jetzt mit dem angeordneten Geisterradeln Schluss ist und nach einer Strafminute an der Bettelampel auf der falschen Straßenseite weiterfahren.
    15. Von der Autobahn Richtung Norden gibt’s immer noch diesen unbefestigten halben Meter, den sich Radfahrer und Fußgänger teilen sollen. Die Protected Bike Lane von früher ist wieder fort, denn der Kraftverkehr muss ja fließen, nicht wahr?
    16. Zurück Richtung Süden wartete am Ende noch irgendwo ein Zeichen 240, weswegen ich dann auf dem Gehweg weiter durch die Bushaltestelle fahre.

    Ich erzähl’s ja andauernd noch mal, aber ich bin echt froh, dass ich 2018 aus Hamburg weggezogen bin. Hätte ich mir diese Späße jeden morgen noch zwei Mal geben müssen, hätte ich das Radfahren ernsthaft irgendwann aufgegeben.

    Ich mag bei der Baumaßnahme ja anerkennen, dass man sich für die Führung des Radverkehrs schon mal was überlegt hat und es sicherlich auch nicht so ganz einfach ist, einfach mal einen ganzen Fahrstreifen zugunsten des Radverkehrs zu sperren. Aber ich habe absolut kein Verständnis mehr dafür, dass man sich bei der Markierung dieser Wege insbesondere unter Berücksichtigung der Fahrtrichtungen überhaupt gar keine Mühe mehr gibt. Das ist ja an Absurdität nach nunmehr vier Jahren kaum noch zu überbieten. Wie wenig Bock kann man denn haben?

    Und ja, ich bin sicherlich angepisst, dass ich mich da fast aufs Maul gehauen habe. Klar, ich hätte auch irgendwie aufpassen können, klar, ich hätte ja wissen können, dass diese Gelbstreifenradwege im Zweifelsfall auch einfach knallhart den Kantstein heruntermarkiert werden. Aber ehrlich: Das kann’s doch echt nicht sein.

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    Nun berichtet sogar die Hamburger Morgenpost über diesen grandiosen Radweg. Die Wortwahl suggeriert allerdings, dass dieser tolle Radweg jetzt superneu wäre — die letzten drei Jahre lang hat man sich wohl nicht so richtig für diese Radverkehrsführung interessiert.

    Hamburg Stellingen: Was soll der Zwei-Richtungs-Radweg?
    Die Kieler Straße ist für Radfahrende ein Überraschungspaket: Mal ist der Fahrradweg auf dem Bürgersteig, dann führt er kurz auf die Straße und manchmal ist er…
    www.mopo.de

    Die witzige Radverkehrsführung südlich der Anschlussstelle soll noch bis zum 21. November bleiben, anschließend folgt ein ähnlicher Spaß auf der nördlichen Seite. Und dann? Mal gucken. Wenn’s schlecht läuft, geht das noch länger so weiter, wenn’s gut läuft, gibt’s danach wieder dem gammeligen Superradweg aus den Fünfzigern.

    Der ADFC hat an den oben verlinkten Tweet vor zwei Stunden noch einen Thread mit aktuellen Fotos angehängt:

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    Es ist mir ja völlig unbegreiflich, dass man in den letzten vier Jahren nichts, aber auch wirklich gar nichts hier gelernt hat. Das ist ja an Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten.

    Und vor allem: Wollten die Hamburger Grünen so etwas nicht abstellen, seitdem sie den Verkehrssenator stellen?

    Ich muss diesen Thread noch einmal ausgraben und hoffe, niemandem auf die Füße zu treten oder einen Streit loszubrechen.

    Meine Eltern nehmen das eher locker, so habe es bis 1985 quasi überall gerochen und in ihrer Jugend sowieso, denn um 1950 herum stand noch in jedem Zimmer ihrer Elternhäuser ein Ofen herum. Ich weiß allerdings auch nach unserer Diskussion über die letzten Seiten nicht, ob es hinsichtlich unserer Gesundheit ein erstrebenswertes Ziel darstellt, die damaligen Luftverhältnisse wiederherzustellen.

    Mittlerweile nehmen meine Eltern die Sache offenbar doch nicht mehr so locker.

    Irgendwann um 2015 herum schwappte plötzlich der Trend mit dem Komfortofen in unser Wohngebiet und es tauchten immer mehr Edelstahlschornsteine an den Wohnzimmerwänden auf. Trotzdem war die Luftqualität noch annehmbar, denn immer wenn ich aus Hamburg zu Besuch war, freute ich mich über die knackig klare und frische Luft hier in der Provinz.

    Letztes Jahr hat sich einer der Nachbarn offenbar eine Pelletheizung zugelegt, die nicht ordentlich eingestellt war. Plötzlich stank es jedenfalls andauernd nach Holzbrand und zwar je nach Windrichtung so intensiv, dass sich das Lüften verbot. Ganz schön unpraktisch, wenn doch angesichts der Pandemie eigentlich regelmäßig gelüftet werden soll.

    Und dieses Jahr hat ein anderer Nachbar eine Scheitholzheizung bekommen. Und wenn die eingeschaltet wird, um den Warmwasserpuffer wieder anzuheizen, dann habe ich den Eindruck, ich bekäme hier tatsächlich binnen Sekunden Lungenkrebs. Das ist wirklich ein Gestank sondergleichen, der einem die Luft raubt. Und auch wenn es mich natürlich nichts angeht, was der Nachbar dort verheizt, so wundere ich mich wohl schon, dass sein Gartenzaun plötzlich in armlangen Stücken im Garten gestapelt liegt. Da weiß ich dann auch, woher der Gestank kommt, denn um naturbelassenes, trockenes Holz handelt es sich dabei ganz sicher nicht.

    Und ja, nach dem Spaziergang vorhin riecht meine Kleidung schon wieder so, als hätte ich den Nachmittag am Lagerfeuer verbracht. Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass das Verbrennen von Holz tatsächlich die Zukunft sein soll. Beim heutigen Home-Office in meinem ehemaligen Kinderzimmer roch es schnell nach einem angestrengt nachdenkenden Software-Entwickler, aber lüften ging ja nicht, weil’s anschließend noch übler gerochen hätte.

    Früher, vor knapp 30 Jahren, habe ich im Winter draußen im Garten gespielt. Das war zu der seligen Zeit von Gas- und Ölheizungen. Wenn man seine Kinder jetzt im Garten spielen lässt, haben die jedenfalls gute Chancen, später mal an Asthma und anderen Lungenkrankheiten zu leiden.

    Bringt die dabei eigentlich eine Push-Mitteilung? Oder muss man sie aktiv öffnen?

    Ich nehme an, es wäre eine Push-Mitteilung aufgeploppt, hätte ich so etwas nicht überall abgestellt. In meinem Fall leuchtete nur eine rot umrandete 1 neben dem App-Symbol.

    Habe ich eigentlich mal erzählt, dass vor ein paar Wochen meine Corona-Warn-App rot leuchtete, dass ich einen Risikokontakt gehabt hätte?

    Was macht man natürlich in einem solchen Fall? Wie empfohlen erstmal jemanden anrufen, der was weiß, also bei der 116 117. Das mit dem Wissen stellte sich als grob übertrieben raus, denn mein Ansprechpartner hatte keine Ahnung, was ich von ihm will: „Und was soll ich da jetzt machen?“ Tja. Dann kriegte er auch noch raus, dass ich in Niedersachsen wohne, aber mich gerade in Hamburg aufhielt, und so war er dann glücklicherweise ohnehin nicht mehr für mich zuständig. Ich möge bitte bei meinem Hausarzt anrufen.

    Mein Hausarzt, den ich ja bekanntlich mit sehr viel Mühe überhaupt in Zeiten wie diesen finden konnte, war zu dem Zeit im Urlaub. Also rief ich bei dessen Vertretung an. Offenbar war ich der erste Mensch überhaupt, der wegen einer roten Meldung in der Corona-Warn-App anruft: „Und was soll ich da jetzt machen?“, fragte mich die Arzthelferin am Telefon.

    Tja. Den Arzt fragen. Nach zwanzig Minuten in der Warteschleife bekam ich eine Antwort: Da ich zweifach geimpft war und keine Symptome hatte, wären keine weiteren Maßnahmen notwendig. Und ich war wohl auch der erste Patient, der überhaupt mal wegen einer solchen Meldung angerufen hat.

    Ja, geil.

    Der einzige, den das interessierte, war mein Arbeitgeber: Niemand betritt das Bureau, solange eine rote Meldung leuchtet. Was natürlich fast egal ist, denn es besteht nunmal keine Verpflichtung zur Nutzung der App und auch keine Verpflichtung zur Meldung eines Risikokontaktes.

    Ich habe dann erstmal jeden Tag einen Test durchgeführt — allesamt negativ. Drei Mal täglich Fiebermessen blieb ebenfalls ohne Auffälligkeiten. Vier Tage später fing ich mir allerdings den nächsten Risikokontakt ein, mutmaßlich beim Einkaufen.

    Seitdem ist meine App allerdings täglich grün — obwohl ich momentan jeden Tag mit der Bahn nach Hamburg ins Bureau fahre und eigentlich deutlich mehr Kontakte habe als eigentlich hinsichtlich der Pandemielage zu empfehlen wären.

    Aber offenbar interessiert sich mittlerweile leider kaum jemand mehr für diese App — sonst müsste sie ja andauernd rot leuchten.

    Verstehe ich das richtig, dass dieser Zweirichtungsblödsinn nach einer Unterbrechung von ein paar Wochen jetzt wieder frisch appliziert wurde?

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    Als ich am 21. Oktober mit dem Bus zum Zahnarzt gefahren bin, waren da hinten an der Bushaltestelle keine Markierungen mehr zu sehen:

    Diese tolle Zweirichtungsradwege gibt es dort mit kurzen Unterbrechungen seit nunmehr vier Jahren. Das kann doch nicht deren Ernst sein.