Was für eine Katastrophe sondergleichen:
Okay, dann halt kein Klimaschutzpaket. Sei’s drum, da ist eh nicht mehr viel zu retten und Manchin war ja eigentlich ohnehin eher ein Republikaner in der falschen Partei. Aber damit dürfte klar sein, dass Joe Bidens Präsidentschaft schon im ersten Jahr scheitern wird. Das Infrastrukturpaket und das Klima- und Sozialpaket waren nunmal sein zentrales Wahlversprechen, das war das große Ding, das er direkt im ersten Jahr seiner Präsidentschaft umsetzen wollte. Das Infrastrukturpaket hat er noch durchbekommen, vom zweiten Paket ist gerade mal noch ein Scherbenhaufen übrig.
Ich habe keine Ideen, wie die ebenfalls vollkommen ratlos agierenden Demokraten das wieder in den Griff bekommen wollen. Fatalismus ist ja momentan hoch im Kurs, aber ich denke mal, damit sind die Midterm-Wahlen für die Demokraten gelaufen. Die zweite Hälfte seiner Amtszeit bekommt Biden dann so gut wie gar nichts auf irgendeine Weise geregelt.
Und dann wird ja im Jahr 2024 wieder mal gewählt. Das ist aus heutiger Sicht noch lange hin, aber Biden wird wohl kaum noch mal antreten, Harris, die mal als seine Nachfolgerin gehandelt wurde, ist quasi aus dem Rennen, während auf der Seite der Republikaner sowohl Trump als auch eine Reihe weiterer Kandidaten hochmotiviert in den Wahlkampf starten wollen. Die Demokraten haben dann das gleiche Problem wie die Union hierzulande im letzten Wahlkampf: Sie müssen mit einem neuen Kandidaten antreten, der irgendwie alles besser machen möchte, können aber nicht erklären, wie es denn besser werden soll, weil sie ja momentan bereits regieren. Abgesehen davon entwickelt sich dort ein parteiinterner Konflikt zwischen dem linken und den moderaten Flügel, bei dem auch noch nicht klar ist, wie sehr die beiden Flügel im Wahlkampf miteinander auskommen werden.
Abseits davon ist natürlich die Frage, wie sehr die Wahlgesetze zugunsten der Republikaner geändert werden.