Beiträge von Malte

    Jetzt auch auf der Startseite des SPIEGELs, leider hinter der Bezahlschranke, aber nach meinem Dafürhalten lesenswert:

    (S+) Ein Jahr Attacke auf das US-Kapitol: Es kann noch schlimmer kommen
    In den USA wächst die Angst vor mehr politischer Gewalt. Die Verantwortung dafür tragen Donald Trump und die Republikaner. Sie sind dabei, den demokratischen…
    www.spiegel.de

    Leider spart auch der Artikel das Szenario aus, dass Trump 2024 gewinnt, ganz unabhängig von der Art und Weise des Wahlsieges. Da er ja nichts mehr zu verlieren hat, beziehungsweise seine Republikanische Partei mächtig genug sein wird, um das Wahlrecht dahingehend zu ändern, dass er tatsächlich Präsident 4eva bleibt, darf es uns in Westeuropa gern etwas gruseln.

    Wie ich schon etwas früher schrieb, haben wir ja längst nicht nur Kultur und Technik aus den USA importiert, insofern würden wir wohl etwas dumm gucken, wenn es Netflix nicht mehr gäbe, weil dort vielleicht unamerikansiche Serien gezeigt werden, oder Trump sich mit dem reichsten Mann der Welt anlegt, oder was auch immer. Unsere digitale Welt basiert darauf, dass viel Datenverkehr durch viele amerikanische Unternehmen rauscht und wenn das aufgrund einer autokratischen Entwicklung in den USA nicht mehr gewährleistet wäre, tja, dann gucken wir dumm.

    Noch dümmer gucken wir allerdings, wenn Trump wieder das Weltklimaabkommen torpediert (okay, ist dann eh fast egal) oder aus der NATO austritt und die amerikanischen Streitkräfte aus Europa abzieht. Falls Putin sich anschickt, die russischen Grenzen ein bisschen zu verschieben, was wollten wir dagegen tun? Auf politischer Ebene demonstrieren? Na, viel Erfolg.

    Wir mögen vielleicht gelangweilt die Entwicklungen in Kasachstan beobachten, weil Kasachstan weit entfernt ist und uns nicht direkt betrifft, aber ich gehe davon aus, dass die Abschaffung der Demokratie in den USA direkte Auswirkungen auf unseren Alltag haben wird. Und zwar keine guten.

    Bei Drehscheibe-Online gibt's ein paar Fotos vom so genannten ICE 3neo, der Weiterentwicklung des ICE 3, der im nächsten Jahr zwischen dem Ruhrgebiet und München verkehren soll: https://inside.bahn.de/der-neue-ice/

    Mit an Bord sind wieder acht Fahrradstellplätze, die sich wohl in Wagen 1 befinden und sind wohl mit den Fahrradabteil aus dem ICE 4 identisch. Der ICE 3neo wird aber wohl nur als siebenteiliger Zug gebaut, während es den ICE 4 mit sieben, zwölf und 13 Wagen gibt, so dass dort prozentual weniger Stellplätze unterwegs sind.

    Neben dem Gehweg mit dem verlustigten Radweg wurde auch ein Teil der Nebenflächen auf der anderen Straßenseite verschlimmbessert. Früher schlängelte sich der Radweg durch eine Bushaltestelle durch, kam dabei diversen Laternenpfosten und parkenden Kraftfahrzeugen bedrohlich nah.

    Im September hingen auch schon ein paar Wahlplakate, die vom vorbeifahrenden Radverkehr zwangsläufig um 90° gedreht werden. Die Anbringung von Plakaten ist hier natürlich grundsätzlich unzulässig, aber im Wahlkampf, naja, im Wahlkampf, so habe ich mir von Mitgliedern einer dem Kraftfahrzeug zugeneigten Partei erklären lassen, treten die Belange des Rad- und Fußverkehrs hinter dem demokratischen Auftrag der Wählerinformation zurück (und deshalb dürfe man nicht nur auf Kopfhöhe von Radfahrern und Fußgängern plakatieren, sondern auch während des Plakatierens auf dem Radweg parken. Zum Plakatieren nebenan auf der Fahrbahn parken ginge leider nicht, denn das wäre ja verboten und man behindere den Verkehr).

    Es folgt eine Bushaltestellenbucht, anschließend fädelt man sich auf dem Rad an weiteren Wahlplakaten entlang von parkenden Kraftfahrzeugen durch:

    Auch ohne Wahlplakate ist das nervig:

    Gut. Nach dem Umbau wurde nun die Bushaltestellenbucht entfernt, der Bus hält künftig auf der Fahrbahn, der Radweg wurde begradigt, die radwegnahen Parkplätze entfernt. Eigentlich soweit alles prima — aber wohin mit dem Lieferverkehr? Die Bushaltestellenbucht wurde bislang nicht nur von Fahrzeugen der ehemaligen Bundespost genutzt, sondern wohl auf zum Anliefern der benachbarten Bäckerei. Nun ist die Bucht weg, also… steht man halt nebenan auf dem Rad- und Gehweg, während die parkenden Kraftfahrzeuge auf die andere Seite des Baumes die Wurzeln plattstehen:

    Laut den Beschwerden in den einschlägigen gesellschaftlichen Netzwerken hat sich die Nebentätigkeit der Sonderfläche schnell herumgesprochen, so dass dort nicht nur Paket- und Bretzellieferdienste stehen, sondern auch die übrigen üblichen Verdächtigen aus dem Transportsektor und die örtlichen Pizzadienste. Aber wie sagt man so schön: „Da kommt man ja noch vorbei und außerdem hat er ja auch dein Paket / deine Pizza / deine Bretzel dabei.“

    MTB und so schlucken diese 2cm Absätze ja noch, das Rennrad hat da dann zu 90% nach dem Hochfahren so einen Kante einen schönen Platten.

    Auch mit dem Trekkingrad machen solche Kanten keinen Spaß. Ich habe dann entweder die Wahl, mit nicht mal 12 km/h über die Kanten zu schleichen oder mich nebenan auf der Fahrbahn anhupen zu lassen. Das macht beides keinen Spaß.

    das Unfallrisiko erhöhen.

    Was ich bei diesen Granulatoberflächen noch gar nicht bedacht habe: Als Ortsunkundiger bemerkt man den Wechsel zwischen Asphalt- und Granulat unter Umständen erst dann, wenn es schon zu spät ist, weil sich die eine graue Oberfläche nicht besonders stark von der anderen grauen Oberfläche unterscheidet. Unbenommen des Sichtfahrgebots, das nunmal grundsätzlich gilt, hat manch einer seine Augen womöglich auch nicht ständig auf dem Radweg, sondern beobachtet das Verkehrsgeschehen drumherum oder widmet sich, was bei einer Radtour ja durchaus legitim sein kann, für einen Moment der schönen Landschaft.

    Im September ist jemand mit dem Rad auf einer solchen Granulatoberfläche gestürzt: https://www.kn-online.de/Region/Segeber…zlich-aufhoerte

    Was der Artikel auch verrät: Diese Flächen sollen überall dort zum Einsatz kommen, wo Schäden durch Wurzelaufbrüche ausgebessert werden müssen. Das ist also auch nicht nur ein Verkehrsversuch oder als Provisorium gedacht, das Zeug ist gekommen um zu bleiben:

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    Und ich habe wieder mal den Eindruck, dass bei den verantwortlichen Stellen niemand zu finden sein wird, der mal längere außerörtliche Strecken mit dem Rad zurückgelegt hat:

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    By the way, das passt natürlich auch hervorragend zu der angekündigten Radverkehrsstrategie des Landes, bei der abgesehen von ein paar schönen Pressemitteilungen auch noch nicht so richtig viel passiert ist: https://sh.adfc.de/pressemitteilu…chwung-vom-land

    Zum Artikel: Er wirft für mich mehr Fragen auf als Antworten. Was ins Auge springt: "10 Minuten" (unwahrscheinich), "provozierend" (ja, kennt man).

    Da greife ich gerne auf meine Erfahrungen aus Gerichtsverhandlungen als Geschädigter und/oder Zeuge zurück. Da will ein Kraftfahrer auch mehrere Minuten hinter einem provokanten Radfahrer hinterhergefahren sein, obwohl sich das Zusammentreffen auf einer Strecke von nicht einmal hundert Metern zugetragen hat — und die Provokation wohl darin bestand, dass der liebe Radfahrer auf der Fahrbahn anstatt ordnungswidrig auf dem Gehweg gefahren ist. Insofern mag ich auf hinter der Windschutzscheibe ermittelte Zeitangaben nicht so richtig viel geben.

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    Der Deutsche Städtetag hat auch eine Meinung zu den Rollern, die seiner Ansicht nach überall herumliegen:

    Bundesverkehrsminister soll bei E-Scootern handeln: Städtetag fordert Ende des „Rollermikados“
    Viele Unfälle, viele Rollerfahrer, die sich nicht an die Regeln halten – und dazu noch das Chaos beim Abstellen der E-Scooter: Bundesverkehrsminister Volker…
    rp-online.de

    Ich habe allerdings meine Zweifel, ob die Sache mit einem Alkoholverbot und einer Helmpflicht besser werden wird. Ich denke, es mangelt vor allem an der Ernsthaftigkeit beim Fahren mit einem Roller, zumal man ja auch einfach nicht kapiert, wo solche Fahrzeuge bewegt werden dürfen und wo nicht.

    Nachdem es hier in Lüneburg bis kurz vor Mitternacht beinahe totenstill war, geht es jetzt doch ganz gut los. Es ist aber noch mal weniger Knallerei als letztes Jahr in Kiel.

    Zum heutigen Jahreswechsel gibt’s bei Luft.jetzt wieder eine Übersicht über die Feinstaubbelastung in eurer Umgebung im Vergleich zu den Jahren 2020 und 2019: https://luft.jetzt/analysis/corona-silvester

    Letztes Jahr war das natürlich noch ein bisschen spannender, weil man den Vergleich zu zwei geballerten Jahreswechseln sehen konnte, heute ist es halt genauso langweilig wie im Vorjahr. Vielleicht müsste ich den Vergleichsraum noch um ein paar Jahre zurück ausdehnen, nur, tja, woher die notwendige Hardware nehmen, um den Kram noch zu verwalten?

    Zur Belastung der Rettungsstellen am Jahreswechsel gibt’s auf Twitter einige lesenswerte Threads, unter anderem diesen hier:

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    Das ist interessant, weil das meine eigene Wahrnehmung auf eine harte Probe stellt — ich ging bislang davon aus, dass die Belastung deutlich höher wäre. Früher, als ich noch als freier Mitarbeiter bei der örtlichen Lokalzeitung zugange war, kriegten wir im Laufe des Neujahrstages die Zahlen rein, wie viele Extremitäten verlustig gegangen waren und in meiner Erinnerung hatten dann pro Jahreswechsel mindestens zehn Leute einen Finger verloren und mindestens einer die ganze Hand. Es mag aber auch sein, dass in meiner Erinnerung die Zahlen für ganz Schleswig-Holstein mit den örtlichen Zahlen verschwimmen.

    Und auf den wenigen „wilden Silvesterpartys“, so man sie denn so nennen möchte, die ich irgendwo im Alter zwischen 16 und 20 Jahren besucht habe, war’s halt schon so, dass ein paar ganz besoffene Gäste versucht haben, die Rakete aus der Arschfalte zu starten. Und mindestens ein ganz großer Experte hat sich beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern immerhin das Trommelfell weggesprengt und ist seitdem auf einem Ohr taub. Ich hätte schon gedacht, dass sich solche Vorfälle auch in der Belastung des Rettungsdienstes niederschlagen.

    Unabhängig davon halte ich das so genannte Böllerverbot grundsätzlich für eine gute Sache, was natürlich auch mit meiner Einstellung zusammenhängt, dass ich Feuerwerk nie besonders viel abgewinnen konnte. Früher, als ich noch jung genug war, um mit Eltern und Verwandtschaft den Jahreswechsel zu verbringen, habe ich mit der Kamera vergeblich versucht, ein paar Fotos vom explodierenden Raketen zu schießen. Und später schätzte ich dann eher das warme Wohnzimmer am Raclette-Grill als die Knallerei dort draußen.

    Und irgendwie ist es natürlich auch toll, wenn nicht schon drei Tage vorher herumgeknallt wird und der Briefkasten bei meinen Eltern nicht gesprengt wird. Ich erinnere mich da an den Jahreswechsel 2019/2020, als ich in Kiel noch ein paar Besorgungen beim örtlichen Supermarkt erledigen wollte und mehrere Halbstarke traf, die mit legal erworbenen Feuerwerkskörpern die Gegend unsicher machten. Klar, das sind nur drei Tage im Jahr, aber auch das muss ja nicht sein.

    Und auf dem Rad freut es mich umso mehr, dass nicht noch wochenlang zerschlagene Sektflaschen und der ganze andere Abraum der Silvesterfeiereien auf den Radwegen herumliegt.

    Mike Haberland von „Mobil in Deutschland e.V.“ sollte man im Radverkehrsforum eigentlich eher keine Bühne bieten — aber andererseits: Wenn er sich so richtig ärgert, kann 2021 so schlecht ja gar nicht gewesen sein:

    Haberlands Rückspiegel: So krass war 2021 für Autofahrer - Video
    2021 gab es den Benzinpreis-Schock und einen neuen Bußgeldkatalog - aber immerhin wurde der ´Fahrverbots-Hammer´ entschärft. Michael Haberland vom…
    www.focus.de

    Vor allem sitzt er die ganze Zeit irgendwo auf einem Münchener Parkplatz in seinem Auto. Okay, klar, wenn mich jemand um einem Fahrradrückblick 2021 bittet, dann fände das auch irgendwie auf oder mit dem Rad statt, aber ich bilde mir ein, das käme nicht ganz so schlimm rüber wie in einem Auto irgendwo auf einem Parkplatz zu sitzen.

    Mal was gegen allzu viel guter Laune zum Jahreswechsel: Der Thwaites-Gletscher ist wohl im Begriff zu brechen und wir haben als Weltbevölkerung damit einen der größeren Schalter unseres Planeten nicht nur umgelegt, sondern direkt abgebrochen:

    'The Fuse Has Been Blown,' and the Doomsday Glacier Is Coming for Us All
    New data suggests a massive collapse of the ice shelf in as little as five years. “We are dealing with an event that no human has ever witnessed,” says one…
    www.rollingstone.com

    Der Gletscher, wenn er schmilzt, reicht allein schon für einen gewissen Anstieg des Meeresspiegels. Da der Gletscher aber quasi als Stöpsel für weitere Gletscher fungiert, rutschen jene mit der Zeit ebenfalls ins Meer und heben den Meeresspiegel weiter an. Je nachdem, welches Szenario eintritt und ob es nur katastrophal wird, sind das dann schon fünf Zentimeter pro Jahr in ein paar Jahrzehnten.

    Und wir tun dann immer noch so, als müssten wir einfach eine magische Maschine erfinden, die CO2 aus der Atmosphäre saugt und dann rutscht der Gletscher wieder rückwärts den Berg hoch und ausgestorbene Tierarten materialisieren sich aus pinkfarbenen Wölkchen.

    Noch neu? Manchmal kommen Fahrbahnmaler und Schilderschrauber nicht am selben Tag, andere Abteilung ...

    Schon klar, das ist ja quasi das gleiche Problem wie drüben in der Soltauer Straße: Es wird ein Stück Infrastruktur für den Radverkehr gebaut oder geändert, das aber an den Anschlussstellen ohnehin nicht passt und die notwendige Beschilderung kommt dann ein paar Wochen oder ein paar Monate später. Währenddessen kann sich der Radverkehr prinzipiell nur falsch verhalten und raten, was die Behörde wohl eigentlich gemeint hat — beziehungsweise darauf hoffen, dass die Polizei das potenzielle Fehlverhalten ebenso locker sieht und keine Ahndung stattfindet, wenn hier beispielsweise auf dem Schutzstreifen statt auf dem ausgeschilderten Gehweg geradelt wird.

    Südlich von Lüneburg, im Bereich der so genannten Roten Schleuse, gibt’s eine Straße mit dem für außerörtliche Straßen obligatorischen einseitigen Zweirichtungsradweg. Und neuerdings gibt’s noch einen Schutzstreifen. Das Ergebnis: Nichts genaues weiß man nicht:

    Radweg sorgt für Unsicherheit - LZonline
    Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht: Der aufgemalte Schutzstreifen für Radfahrer an der Roten Schleuse sorgt für Verwirrung.
    www.landeszeitung.de

    Ich finde, auch hier macht die Behörde eine außerordentlich schlechte Figur. Da gibt’s also einen benutzungspflichtigen Fuß- und Radweg in beide Richtungen und man malt einen Schutzstreifen dazu, den man offenkundig nicht benutzen darf, und die Behörde beraumt nun erst einmal einen Ortstermin an, um sich die Sache mal anzugucken.

    Ich war mal schneller. Zeichen 240 sagt eindeutig aus, dass hier ein Fuß- und Radweg zu befahren ist, dagegen kann der lustige Schutzstreifen nicht anstinken. Die Sache mit der Kurve finde ich ehrlich gesagt nicht so dramatisch, hier ist eigentlich Tempo 50 angesagt, was dann natürlich in gefahrenen 70 km/h resultiert, mutmaßlich haben die Radfahrer, die sich jetzt beklagen, schon die entsprechenden Erfahrungen gemacht im Gegensatz zu mir, der ich da nun zum ersten Mal war.

    Ich denke, auch ohne Ortstermin sollte sich erkennen lassen, dass das hier nicht hinhaut. Was mich dann zur nächsten Frage führt: Gibt es überhaupt Unterlagen über das, was dort mal angeordnet wurde? Oder läuft das so, wie es halt manchmal so läuft, dass sich die blauen Schilder verselbstständigen und niemand mehr nachvollziehen kann, was hier eigentlich mal angeordnet wurde, beziehungsweise daraus resultierend auch keiner mehr weiß, dass die Schilder überhaupt dort stehen?

    Lustig wird es halt dort, wo der Schutzstreifen endet und an die bestehende Infrastruktur anschließen muss. Richtung Westen scheint mir die Sache noch einigermaßen klar zu sein, hier führt der Schutzstreifen zurück auf das untermaßige Hochbord, das im Winter dank des Laubes noch schmaler geworden ist. Hier kann eigentlich auch mit viel Rücksicht kein Rad- und Fußverkehr gleichzeitig stattfinden.

    Gegenrichtung. Das lädt hier schon zu Faxen ein, denn irgendwo hier soll man erkennen, dass die linksseitige Benutzungspflicht aufgehoben ist und nunmehr auf dem rechten Hochbord geradelt werden soll. Der Wechsel der Straßenseite muss aber hier vorne passieren, denn ansonsten kommt man vom Hochbord nicht mehr runter. Vielleicht will das Zeichen 240 auf der rechten Seite von diesem Manöver künden, vielleicht auch nicht, vielleicht ist das Schild auch für den Waldweg nebenan zuständig. Nichts genaues weß man nicht.

    Jedenfalls soll man am Ende hier landen:

    In der Gegenrichtung wird’s dann ja auch lustig, weil man zunächst von dort hinten weiter auf der hier im Bild rechten Seite fährt, hoffentlich nicht mit dem Lenker am Brückengeländer hängen bleibt, und dann hier vorne im

    Früher sah es hier übrigens so aus:

    Ich bin ja mal gespannt, was man sich dazu überlegen wird. In den Sommermonaten ist diese Gegend ein beliebtes Ausflugsziel, so dass man entweder auf dem Hochbord mit Fußgängern oder anderen Radfahrern aneinandergerät oder sich aber auf der Fahrbahn anhupen lassen darf.

    Die Bushaltestelle Angerstraße in der Brabeckstraße in Hannover zeigt wie es auch gehen kann.

    Mit genügend Platz geht vieles. Ich halte es eigentlich auch nicht für eine schlechte Idee, den Bus auf der eigentlichen Fahrbahn halten zu lassen, aber wenn sich der Fahrbahnverkehr dann schnell bis in den benachbarten Kreisverkehr hineinstaut, ist das wohl doch etwas zu viel des Guten.