Beiträge von Malte

    Weshalb also sollen Radfahrende nur für die Überquerung des Siemersplatzes hoch auf den Radweg?

    Für wen ist eigentlich diese Auffahrtmöglichkeit aus Richtung Süden gedacht?

    Es gibt ja für Radfahrer, sofern man sich an die Benutzungspflicht halten möchte, eigentlich keinen Grund, ausgerechnet hier auf der Fahrbahn zu landen, aus den einmündenden Straßen kommt man ja schließlich auch problemlos auf den Radweg rauf. Und wer hier vorsätzlich die Radwegbenutzungspflicht missachtet ( :whistling: ), wird ja ganz sicher nicht direkt vor der Kreuzung mit der ganz großartigen Radverkehrsführung wieder auf den Radweg herauffahren wollen.

    Das hat zwar nicht direkt etwas mit Fahrrädern zu tun, aber ich mute euch das aufgrund des übergeordneten Verkehrs-Themas und der Nähe zu meinem ursprünglichen Wohnort doch mal zu: Rader Hochbrücke hält nur noch zwölf Jahre

    Ich hatte ja schon letzte Woche in einem Anfall von Langeweile beschrieben, wie sich die Teilsperrung der Rader Hochbrücke im letzten Sommer ausgewirkt hatte, das war ja ein Desaster sondergleichen für den Transit- und Urlaubsverkehr. Sofern Start und Ziel einer Fahrt auf unterschiedlichen Seiten des Kanals lagen, hatte man selbst bei Entfernungen von vierzig oder fünfzig Kilometern recht gute Chancen, früher als ein Kraftfahrzeug am Ziel zu sein. Nach der aufwändigen Sanierung wurde der Brücke dann eine verbleibende Lebenszeit von vierzig Jahren attestiert, was aber noch immer deutlich weniger als die ursprünglich veranschlagten hundert Jahre ist. Immerhin konnte man sich aber entspannt zurücklehnen und musste sich nicht mit dem ganzen Ärger eines Neubaus herumschlagen, schließlich macht der die parallel verlaufende Bundesstraße 77 aufnehmende Rendsburger Kanaltunnel auch nicht gerade den besten Eindruck und die Rendsburger Eisenbahnhochbrücke ist zwar optisch schön, aber technisch nicht mehr lange lebenstüchtig.

    Ach, und nun plötzlich wieder zwölf Jahre? Ich möchte mal wissen, wie man in Deutschland ein Projekt dieser Größe binnen zwölf Jahren über den Kanal basteln soll. Schließlich müsste man jetzt schon mal den richtigen Weg einschlagen, ob man eine Brücke, einen Tunnel oder ein kombiniertes Bauwerk mit der Eisenbahn möchte. Ich wage mal einen Tipp: Fahrräder werden in den nächsten zwanzig Jahren im Rendsburger Umland recht beliebt werden. Im Sommer waren die Leute ja noch gewillt, für Strecken von nicht einmal fünf Kilometern Luftlinie lieber eine Dreiviertelstunde im Stau zu stehen und jeden Tag (!) auf facebook über die Verkehrssituation zu jammern, anstatt einfach mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkaufen zu sausen. Das wird sich aber vermutlich auch mit der Zeit geben.

    Auch wenn es so klingt: Toll finde ich die Situation nicht. Aber es zeigt eben, dass nicht nur bei der Radverkehrsinfrastruktur nicht sauber gearbeitet wird.

    Hmmm. Falls jemand auf die Idee kommen würde, Gegenstände auf die Fahrbahn zu werfen, dann wäre das doch ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr. Und wenn die Behörde (= Polizei) sich weigert, reingewehte Dinge zu entfernen, ist das dann was anderes?

    Puh, jedenfalls wird sich aufgrund der Untätigkeit kein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr konstruieren lassen. Was da ansonsten rechtlich für Angriffsmöglichkeiten bestehen übersteigt allerdings mein Wissen.

    Interessant: nur 2 von 14 Radfahrer verringerten in den Arkaden sichtbar ihr Tempo. Nicht, dass sie es prinzipiell machen müssten oder gar sollten - aber an der Stelle ist es in meinen Augen ratsam :|

    Meiner Meinung nach ist das mal wieder so eine Situation, an der vor allem die Fahrbahnradelei ratsam ist. Alles andere endet früher oder später nicht zwangsläufig an einem abbiegenden Kraftfahrzeug, aber sicherlich mit irgendwelchen Kalamitäten im Verlauf dieser „Radverkehrsführung“.

    - Schuld ist die ausführende Baufirma

    Nee, bestimmt nicht. Irgendjemand wird sich doch Gedanken gemacht haben, wie diese Radverkehrsführung aussehen soll. Ich kann mir nach meiner Erfahrung überhaupt nicht vorstellen, dass die Baufirma dermaßen von den Vorgaben abweicht, dass aus einer einwandfreien Radverkehrsführung so ein Murks fabriziert wurde. Das stand bestimmt recht ähnlich in der Anordnung und wurde dann womöglich bei der Einrichtung der Arbeitsstelle erheblich verschlimmbessert, aber ich vermute, dass die Idee zu diesem Zweirichtungsradweg an dieser dämlichen Stelle nicht unbedingt auf dem Mist der Baufirma gewachsen ist.

    wenn ich meine Anordnungen nicht auf Richtigkeit prüfen kann, sollte ich nix anordnen.
    Beim KFZ-Verkehr kommt so ein Blödsinn meist nicht vor oder wird schneller behoben.

    Zu der Prüfung der Anordnungen gleich noch mehr, aber beim Kraftfahrzeugverkehr gibt’s durchaus ähnliche verrückte Situationen — damit habe ich jahrelang ein inzwischen aus Zeit- und rechtlichen Gründen geschlossenes Wiki betrieben. Was beim Radverkehr dann solche gefährlichen Situationen wie bei den in dem einen Foto die Toten Winkel innerhalb der Arkaden sind, äußert sich beim Kraftverkehr dann in Kreuzungen, in denen alle vier Arme Vorfahrt haben, in denen temporär aufgestellte Lichtzeichenanlagen feindliches Grün zeigen oder, ganz beliebt in meiner Heimatstadt, eine Strecke mit zwei temporären Ampeln gesichert wird, während die einmündenden Straßen nur ein einsames Zusatzzeichen „Grünphase anschließen“ spendiert bekommen — das soll natürlich bedeuten, dass Kraftfahrzeugführer aus dieser Straße abbiegen dürfen, wenn die Fahrzeuge im Querverkehr in die gewünschte Richtung fahren.

    Ebenfalls toll: Eine Strecke von zweihundert Metern wird mit einer Lichtzeichenanlage gesichert. Dann verschiebt sich die Arbeitsstelle entlang der Straße oder wird aus anderen Gründen länger, aber die Phasen werden nicht an die neue Streckenlänge angepasst. Das sorgt dann häufig dazu, dass man sich dann mitten in der gesperrten Straßen gegenüber steht, obwohl beide Parteien bei grünem Licht eingefahren sind. Oder eine Straße wird von beiden Seiten als Einbahnstraße ausgewiesen oder die Einfahrt wird von beiden Seiten verboten, weil auf beiden Seiten der Straße unterschiedliche Baufirmen zugange sind und die eine womöglich im Zeitplan hinterher hinkt und man sich natürlich auch nicht absprechen möchte.

    Oder man bastelt sich eine Kreuzung, die gleichzeitig einen Fußgängerüberweg enthält, weil man sich über die Bedeutung der Streifen nicht im Klaren ist und eigentlich nur eine Fußgängerfurt aufpinseln wollte. Genau wie beim Radverkehr entstehen dann unmittelbar gefährliche Situationen, mit denen tatsächlich genauso wenig zu spaßen ist. Sofern man sich der Gefahr angesichts der Toten Winkel unter diesen Arkaden bewusst ist, kann man im Notfall noch immer vom Sattel steigen und die Fahrbahn an einer sichereren Stelle queren. Ein solches Verhalten liegt den meisten Kraftfahrern allerdings fern, wenn da in einer einspurig befahrbaren Arbeitsstelle plötzlich Gegenverkehr naht, weil die Lichtzeichenanlage falsch programmiert wurde, gibt’s noch eher Krawall; zurückfahren geht nicht so direkt, da stehen ja auf beiden Seiten noch ein paar mehr Fahrzeuge an, ausweichen geht auch nicht, tja, dumm gelaufen. Mein Fahrrad könnte ich in einer solchen Situation einfach schultern, abgesehen davon kommt der Radverkehr ohne solchen immensen Flächenverbrauch aus, da braucht es gar nicht so eine Lichtzeichenanlage.

    Ja, bitte nicht schlagen, der Sachverhalt war nun deutlich verkürzt wiedergegeben, aber um diese Uhrzeit bringe ich nichts sinnvolleres mehr zustande.

    Jedenfalls war ich auch schon häufiger bemüht, solche gefährlichen Situationen beheben zu lassen. Dabei hört man sich dann bei der Verwaltung oder bei der Polizei den gleichen Unfug an wie bei radverkehrsspezifischen Problemen: Zuerst wird in Abrede gestellt, dass man sich überhaupt mit dem Thema auskenne, dann wird behauptet, es hätte sich ja jemand etwas dabei gedacht. Wenn ich bemängle, dass ein Fußgängerweg in einer Kreuzung nichts zu suchen hat oder man durch ungeschicktes Austauschen der Optiken in den Signalgebern einer Lichtzeichenanlage gleich an allen vier Armen feindliches Grün zeigt, heißt es plötzlich, man habe sich ja was dabei gedacht, das hätte schon so seine Richtigkeit. Dann muss man wieder den Weg über die nächsthöhere Behörde gehen, die umgehend Druck macht und empfiehlt, den Empfehlungen dieses renitenten Bürgers zu folgen. Aber selbst unter der Maßgabe, dass der Radverkehr noch unwichtiger ist als der Kraftverkehr, tut sich bei letzterem auch nicht gerade viel, wenn erst mal was im Argen liegt.

    Ich finde es abenteuerlich, dass es offenbar gängige Praxis ist, die Ausführung verkehrsrechtlicher Anordnungen nicht zu kontrollieren. Der für Nürnberg zuständige Mitarbeiter beim Servicebetrieb Ordentlicher Raum erwähnte mal im Telefonat, es gebe im Stadtgebiet 12000 Anordnungen jährlich - die könne man unmöglich alle kontrollieren.
    Dazu fällt mir auch nur ein, dass man dann eben nicht mehr anordnen sollte, als man auch prüfen kann. In meiner Branche würde eine solche Konstellation als Übernahmeverschulden eingeordnet. Mit erheblichen haftungsrechtlichen Konsequenzen!

    Tja, das ist eben das übliche Kostenproblem. Eine Baumaßnahme darf nichts kosten, die Absicherung einer Baumaßnahme schon gar nicht und in der Verwaltung wird auch immer mehr und mehr gespart. Tatsächlich kann die Verwaltung unmöglich alle Anordnungen kontrollieren, weil dazu selbst bei optimistischer Besetzung das Personal fehlt. Arbeitsstellen haben schließlich die unangenehme Eigenschaft, sich teilweise stündlich oder wenigstens täglich zu verändern, da reisen Schilder umher oder werden neue Absperrungen hochgezogen.

    Nun ist eigentlich weder die Polizei noch die Verwaltung dafür zuständig, ständig die Einhaltung der Anordnungen zu kontrollieren. Ich habe gerade nicht so ganz den Überblick, aber eigentlich ist zunächst einmal ein Verantwortlicher der ausführenden Baufirma dafür zuständig, die Arbeitsstelle und die Einhaltung der Anordnung zu kontrollieren, auch am Wochenende und arbeitsfreien Tagen. Das passiert aber natürlich nie, wie man ja an den meisten Arbeitsstellen sieht, wenn sich da nach etwas stärkerem Wind die Absicherung aus dem Staub macht und frühestens am nächsten Arbeitstag wiederhergestellt wird.

    Dann wäre wiederum in letzter Instanz die Polizei dafür zuständig, den Kram zu kontrollieren, aber die wird nach meiner Erfahrung allenfalls nach Anruf tätig. Den Extremfall hatte ich vor zwei Jahren, als es an einem Freitag dermaßen stürmisch war, dass an einer Arbeitsstelle nicht gearbeitet wurde und der Wind beinahe die komplette Absicherung und Ausschilderung abgeräumt, unter anderem auch durchaus massivere Vorwegweiser auf die Fahrbahn geschmissen hatte. Den Vorwegweiser hat dann jemand beiseite geräumt, für den Rest sah sich die Polizei lediglich befähigt, die Verwaltung anzuschreiben, auf dass die dann bei Gelegenheit mal auf die Baufirma zugeht. Im Endeffekt blieb dann der Kram bis Montagmittag so liegen.

    Hat eigentlich schon mal jemand das Gehäuse einer GoPro-Kamera angebohrt? Also nicht das eigentliche Gehäuse, sondern diese wasserdichte Hülle drumherum? Dann könnte man dort ja ein USB-Kabel durchlegen und an meinem tollen Scheinwerfer anschließen. Zusammen mit einer ausreichend großen SD-Karte böte meine alte Hero2 dann quasi unbegrenzte Aufnahmemöglichkeiten.

    Bei der Hero3 lässt sich ja an den komischen BacPack hinten ein USB-Kabel anschließen, wenn man die offene, also nicht wasserdichte Hülle verwendet. Bei der Hero2 liegen die Anschlüsse da leider ungünstiger. Ich bin mir nicht sicher, ob man sich ein hinreichend flaches USB-Kabel basteln könnte, um dort die Kamera anzuschließen, denn die Hülle ist ja schon recht passgenau gebaut, da passt ja kaum so ein flaches Pad zwischen, das Feuchtigkeit aufnehmen soll, damit die Linse frei bleibt.

    • viele Radwege sind absolut befahrbar aber extrem UNGESUND! Ausserdem
    • viele Radwege stehen in einem Zustand weit unter der Anforderungen der gültigen VWV StVO und für
    • viele Radwege gibt es gar keine bewilligungsfähige Planung, um sie VWV StVO-gerecht zu modernisieren
    • viele Radwege leiden unter der gleichen Misere wie die Strassen: ständiges schlampiges Belagflicken
    • viele Radwege beinhalten noch gefährliche Fahrradfurten, wo der Radler aus der Sicht entzogen wird
    • viele Radwege tragen unnötige Welligkeiten (Nullborde, die keine sind, Hohenbordabsenkungen, die unnötig sind, oder mit dem Sinn des Radwegs nicht in Einklang zu bringen sind: Es gibt keine Anlieger! Man sie manchmal geplant, um das Hochfahren auf dem hohen Bord aus einer Wohnsiedlung gegenüber zu ermöglichen, aber das ist doch keine saubere Lösung!)
    • viele Radwege sind Opfer von extrem falscher Baumpflege bzw. Betrug bei dem Pflanzen (ungerechtfertigte Abstände, zu kurz, zu oberflächlich, ungenügende Vorbereitung der Bepflanzungorts, usw.)

    Ich habe tatsächlich erst vor ein paar Wochen gemerkt, wie krass der Unterschied zwischen einer asphaltierten Fahrbahn und einem andersartigen Radweg wirklich ist. Selbst wenn ein gepflasterter Radweg vollkommen neu saniert und entsprechend eben ist, muss man deutlich stärker strampeln, um so schnell wie auf der Fahrbahn zu rollen. Das ist im direkten Vergleich tatsächlich ein Unterschied wie Tag und Nacht.

    Das heißt ja quasi: Wenn Radfahrer den Verkehrsfluss behindern, darf man sie auf den Radweg zwingen.

    Naja, so schnell geht’s ja zum Glück nicht, ansonsten wäre ja jeder Radweg mit einem blauen Schild verziert. Die Anforderungen sind noch etwas größer, da geben die Regelwerke teilweise recht genaue Zahlen vor.

    Was gilt?

    Schwierige Sache. Da gibt’s je nach Einzelfall eine ganze Reihe unterschiedlicher Möglichkeiten, die sich nicht pauschalisiert darstellen lassen.

    Und gilt es auch, wenn man den dringenden Verdacht hat, es sei mutwillig von Gegnern der Anordnung (wir hatten mal hier den ganz klaren Verdacht an einem Radweg: der alte Halteverbot wurde vollständig weiss angestrichen, man merkt nur noch an den Erhebungen der Farbe an den Kanten der unterschiedlichen Farben, welches Zeichen es gewesen war, ausgerissen, und ins Busch in der Nähe geschmissen! Auch an einem anderen Fuss-/Radweg wurde ein Reitverbotszeichen analog aber anders maltraitiert) geschehen?

    Puh, schwierige Sache. Das halte ich vom Einzelfall abhängig. In der Regel kommt man aber um eine Ordnungswidrigkeit nicht einfach nur drumherum, weil man vorher klugerweise das Schild entfernt oder übermalt hat.

    Und wenn sie alte, nicht StVO-eingestuften Radroutenzeichen tragen, sind es dann wirklich Radwege?

    Nein, irgendwelche Radrouten-, Velorouten- oder Wasauchimmer-Zeichen hängen auch gerne an reinen Gehwegen herum, das hat leider gar nichts zu bedeuten. Solche Schilder werden in der Regel auch von privaten Initiativen angeschraubt, die sich nicht ganz so hundertprozentig um die Einhaltung der Verkehrsregeln kümmern.

    Wenn sie gar keine Zeichen tragen, ist natürlich die Frage: wie stellt man fest, dass es sich um einen Anderen Radweg alter Art handelt (Hinweis2: andere Farbe).

    Das Thema hatten wir ja schon öfter mal: Ein Radweg ist, was der gemeine Verkehrsteilnehmer als Radweg erkennt. Dadurch geht zwar ein ganz großes Fass voller Probleme einher, aber in der Regel klappt das ja einigermaßen. Selbst wenn jemand seine Karre auf dem Radweg abstellt, ist der sich ja bewusst, was das für ein Straßenteil ist, ihm ist die ganze Sache bloß egal.

    Diese Maßnahme passt ja bestens zu den übrigen Arbeitsstellen an der ehemaligen Ost-West-Straße. Da gibt’s ja in der Nähe der Hauptkirche noch diese lustige Einhausung seit knapp zwei Jahren, bei denen es ja Ewigkeiten gedauert hat, bis die provisorische Radverkehrsführung jedenfalls nicht mehr brandgefährlich, sondern nur noch ziemlich gefährlich war. Dann kam zwischendurch an der Nicolaikirche wegen der Gefahr abstürzender Dachziegel diese komische Umleitung, die mit seltsamer Beschilderung als Schiebestrecke um die Kirche herumführte, wobei ein Teil der Strecke auf linksseitigen Gehwegen benutzungspflichtig war, während man den anderen Teil nicht benutzen durfte. Wer auch immer für dieses Gebiet zuständig ist, muss Radfahrer wohl ziemlich hassen.

    Genau die Stelle auf Bild 2 finde ich auch die Krönung. Man kommt als Radfahrer ja quasi aus dem Nichts. Nur eine Frage der Zeit, bis es da kracht.

    Das passiert da ja heutzutage auch schon regelmäßig, wenn die Leute lieber auf dem Gehweg unter den Arkaden pedalieren, anstatt auf dem unebenen Radweg herumzubuckeln. Wundert mich jedes Mal, dass die rechtsabbiegenden Kraftfahrzeuge das noch irgendwie mitbekommen.

    Gilt [Zeichen 254] nicht für die gesamte und komplette Fahrbahnbreite?

    Also, wenn es rechts aufgestellt ist, auch für den linken [Zeichen 237][Zusatzzeichen 1000-31] ? ;)

    § 39 Abs. 2 StVO sagt ja recht eindeutig:

    Zitat

    Regelungen durch Verkehrszeichen gehen den allgemeinen Verkehrsregeln vor. Verkehrszeichen sind Gefahrzeichen, Vorschriftzeichen und Richtzeichen. Als Schilder stehen sie regelmäßig rechts. Gelten sie nur für einzelne markierte Fahrstreifen, sind sie in der Regel über diesen angebracht.

    Das Problem ist ja nur, dass diese Regelung von den Straßenverkehrsbehörden beziehungsweise von den Leuten, die für die Aufstellung der Schilder zuständig sind, nicht befolgt wird. So wie das Schild da steht, gilt es für den gesamten Straßenquerschnitt. Das mag mitunter auch so gemeint sein, wenn man möchte, dass sich der Radverkehr eigene Wege sucht und eigentlich alles scheißegal ist, weil der Radverkehr in solchen Fällen ja meistens dann auf der linken Straßenseite stattfinden wird.

    Auf dem südl. Bürgersteig der Elbchaussee am Donnerspark steht [Zeichen 254]
    Auf welchen Straßenteil bezieht sich das Verbot für Radfahrer? Das ist jetzt ernst gemeint. ?(

    Das ist so sinnvoll wie die meisten anderen innerhalb von Arbeitsstellen aufgestellten [Zeichen 254] und damit Müll.

    Tja, manchmal laufen die Sachen auch etwas blöde. Eigentlich wollte ich in drei Stunden mit meinem schneeweißen Bike Richtung Niebüll aufbrechen, um dort mit meinen in der Bahn anreisenden Kommilitonen die letzten 70 Kilometer Richtung Rømø mit dem Rad zu absolvieren. Schon die gestrige Teilstrecke von hundert Kilometern musste ich aber ungeplant aus terminlichen Gründen mit dem Rad hinten auf dem Auto zurücklegen und jetzt gibt’s plötzlich eine Sturmwarnung mit starken Regenfällen und Orkanböen. Alltagsradelei hin oder her, das ist nicht das richtige Wetter, um insgesamt über 160 Kilometer abzureißen. Mal sehen, wie das Wetter morgen Vormittag wird, so richtig Hoffnung habe ich aber nicht.

    Whatever, so bleibt ja Zeit für eine kleine Geschichte.

    Die ersten 20 Jahre meines Lebens habe ich ja sozusagen in der Provinz verbracht, ungefähr dort, wo sich der Nord-Ostsee-Kanal mit der Bundesautobahn 7 kreuzt. Ja, genau mit ebenjener Rader Hochbrücke, die letzten Sommer aufgrund von baulichen Mängeln zu baustellenbedingten Staus im Wochenendverkehr führten, teilweise verzögerte sich die Fahrt in den Urlaub um bis zu sechs Stunden. Das war total fies, weil nämlich keine Lastkraftwagen und ähnlich schwere Fahrzeuge über die Brücke fahren sollten, die Lastkraftwagenfahrer aber natürlich auf die Beschilderung pfiffen und deshalb die Polizei mit rund um die Uhr besetzten und nur langsam auf einem Fahrstreifen zu durchfahrenden Kontrollpunkten die Einhaltung der Straßenverkehrs-Ordnung kontrollieren musste. Dummerweise ist seit über zwei Jahren die einzige alternative Querung in dieser Gegend, nämlich der Kanaltunnel auf der parallel verlaufenden Bundesstraße 77, ebenfalls aufgrund von Bauarbeiten nur bedingt befahrbar, so dass man je nachdem, auf welcher Seite des Kanals man wohnte, für Strecken bis zu fünfzig Kilometer mit dem Rad deutlich schneller war als mit dem Auto.

    Ich fand’s ganz witzig.

    Man kann über das entlegene Büdelsdorf, das zwischen Rendsburg und der Autobahn liegt, geteilter Meinung sein. Die einen wollen hier wohnen, weil der Kanal mit seinen Traumschiffen direkt vor der Tür steht, die anderen bevorzugen den Ritt auf der Bundesstraße 203, um den Ort möglichst schnell und unbeschadet zu durchqueren. Nun ist witzigerweise, man hielt das wohl früher mal für eine gute Idee, die Strecke zwischen Büdelsdorf und dem Autobahnanschluss mit insgesamt vier Kreisverkehren gespickt — bei einer außerorts gelegenen Strecke von 2,5 Kilometern halte ich das schon für relativ viel. Erst wurde am Ortsausgang ein Kreisverkehr errichtet, um eine Kreuzung zu entschärfen, dann wurde der Autobahnanschluss umgebaut, so dass für jede Zufahrt ein Kreisverkehr angelegt wurde, dann dachte man sich, naja, ein vierter passt ja auch noch hin und setzte einen weiteren Kreisverkehr ungefähr in die Mitte, um ein Gewerbegebiet anzuschließen. Man kriegt echt einen Drehwurm, wenn man bis zur Autobahn will.

    Das Problem ist nun, dass jene Strecke mit vier Kreisverkehren zu den ausgewählten Teststrecken für Gigaliner, also die überlangen Lastkraftwagen gehört. Zwischen dem Gelände der Firma ACO in Büdelsdorf und Neumünster fahren hin und wieder mal ein paar Lastkraftwagen hin und her und das ist dann immer ganz possierlich: Die Teile sind natürlich viel zu lang für so einen Kreisverkehr. Außerdem mussten die Lastkraftwagen früher in Büdelsdorf auf einer recht engen Kreuzung abbiegen, was inzwischen offenbar entschärft wurde, indem das Gelände von der anderen Seite angefahren wird; da bin ich mir allerdings nicht ganz sicher.

    Na gut, die Lastkraftwagen passten kaum durch den Kreisverkehr, die ganzen zusätzlichen umgeleiteten Transporte während der gesperrten Rader Hochbrücke machten dem Fahrbahnbelag ebenfalls zu schaffen, nun gibt es noch das Problem, das relativ häufig Schwertransporte durch den Ort geführt werden. Ich nehme mal an, hier werden Windmühlenteile bewegt, gesehen habe ich das allerdings noch nie, aber offensichtlich ist das jedes Mal so ein Drama, dass man sich fragt, warum man solche engen Kreisverkehre denn gebaut hat. Wusste man nicht vorher, dass dort kein Schwertransport mehr durch passt?

    Weil nämlich die Kreisverkehre auf gar keinen Fall auch nur ansatzweise um die Kurve kommen, musste das Straßenbegleitgrün gestutzt werden, dazu wurde außerdem eine Art mobile Straße neben der eigentlichen Fahrbahn ausgelegt. Und das ist dann der Punkt, an dem die Sache im wahrsten Sinne des Wortes den Radverkehr berührt:

    Der ohnehin schon durch die mangelhafte Qualität eines typischen schleswig-holsteinischen außerörtlichen Fahrradweges gemaßregelte Radverkehr darf sich hier noch seinen Sonderweg mit Schwertransporten teilen. Man beachte das Bombardement mit Leitbaken, die in beliebige Richtungen zeigen, sowie die abgesägten und in Fußplatten wieder aufgestellten Verkehrszeichen:

    So ein Schwerlastverkehr kommt offenbar auch wirklich um gar keine Kurve rum. Da hätte man ja aus praktischen Gründen auf den lustigen Aufbau in der Mittelinsel der Kreisverkehre verzichten und stattdessen eine entfernbare Absperrung wählen können, so dass die Schwertransporte gegebenenfalls geradeaus weiterfahren können. Das wiederum hätte wieder ein Problem aufgeworfen: Wie macht man’s dem normalen Autofahrer begreiflich? Der wäre ja, wenn er den Kreisverkehr zu spät erkennt, einfach mittig durch die Absperrung gebrettert — was dann wiederum weiter zu der nächsten Frage führt: Hätte man sich den ganzen Kram nicht ohnehin einfach schenken können?

    So, jetzt endlich zum Radverkehr:

    Ah, Pardon, gemeint war das hier:

    Das sind Aufnahmen aus dem Herbst 2012, damals wechselte tatsächlich täglich die Position des [Zeichen 205] - [Zeichen 240] -Verkehrsschildes. Eines Abends kam ich sogar mal dort vorbei, da lag es gerade mitten auf der Fahrbahn, vermutlich vom Wind umgestoßen. Sowas passiert eben, wenn man so ein langes Ding auf zu wenig Fußplatten aufstellen möchte. Allerdings hielt ich es damals für sinnvoller, das Schild wieder aufzurichten, anstatt erstmal ein Foto zu schießen.

    Etwas weiter an der Büdelsdorfer Ortsgrenze fand man das damals auch ganz witzig:

    Auf den Schildern, die von hier aus nicht zu erkennen sind, stehen lediglich Weisheiten wie „Radfahrer absteigen“ und ähnliches:

    Und die Sache mit den abgesägten Schildern ist noch dreifach lästig, die erfordert nämlich einiges an Konzentration von demjenigen, der den Kram danach wieder aufstellen muss. Und glaubt ja nicht, dass das ein lustiges Versehen oder ein Streich von frechen Jungs war, nee, das stand dort wochenlang so herum:

    Für den Radverkehr ist das natürlich, naja, etwas lästig. Okay, es sind vier präperierte Kreisverkehre auf 2,5 Kilometern, das heißt, man muss im Durchschnitt alle 800 Meter absteigen und schieben. Fahren kann man auf den blöden mobilen Straßen nur bei gutem Wetter, im Regen wird das gleich so glitschig, dass [Zusatzzeichen 1012-32] eigentlich gar nicht mal die allerschlechteste Idee ist — wenn man sich nicht auch zu Fuß beinahe neben das Rad gelegt hätte. Für einige renitenten Hardcore-Radfahrer, über die man in der Zeitung immer so viel liest, war der Unfug natürlich Grund genug, die Kreisverkehre immer auf der Fahrbahn zu durchqueren. 2012 war das! Das muss man sich mal vorstellen, damals wussten die meisten Kraftfahrer noch nicht einmal, dass es so etwas wie Fahrräder überhaupt gibt, wenn man da als Fußgänger versucht hat, außerorts sein Vorrecht gegenüber aus dem Kreisverkehr ausfahrenden Fahrzeugen wahrzunehmen, fand man sich anschließend im Krankenhaus wieder, entweder aufgrund eines Unfalls mit dem Kraftfahrzeug oder einer mit den Fäusten ausgetragenen Meinungsverschiedenheit mit einem rechtzeitig bremsenden Kraftfahrer. Damals im Kreisverkehr zu fahren gab immer wieder ein Hupkonzert, außerdem befand fast jeder Kraftfahrer, der an der Einfahrt des Kreisverkehrs wartete, dass ein innen fahrender Radfahrer, der sich ja offenbar nicht an die Verkehrsregeln hält, auch keine Vorfahrt haben könne. Donnerwetter! Ich habe mir am dritten oder vierten Tag abgewöhnt, diese Strecke zu fahren, und bin stattdessen auf einen Umweg ausgewichen, der aber auch nicht gerade besser zu fahren war.

    Nun war witzigerweise eine ganze Zeit lang Ruhe, irgendjemand hat die mobile Straße beiseite geräumt, offenbar waren im letzten Jahr keine Schwertransporte geplant. Seit ein paar Wochen geht’s aber wieder los:

    Dieses Mal ist wenigstens ein Teil des Radweges befahrbar, wenngleich auf dem lustigen Kärtchen unter dem Schild natürlich „Radfahrer absteigen“ aufgedruckt wurde:


    Ansonsten hätte ich mir vielleicht doch erst einmal eine Warnweste zugelegt, um gegen fünf Uhr morgens als militanter Fahrbahnradler nicht gleich wieder „übersehen“ zu werden (als ob’s hilft…). Mit zwanzig Kilogramm Gepäck verlängert sich womöglich der Bremsweg etwas, das muss man ja nicht gleich ausprobieren.

    Ich bin allerdings gespannt, wie sich die Radwegoberfläche in den nächsten Wochen entwickeln wird. Die wird ja dieses Mal nicht von der mobilen Straße geschützt, sondern liegt, was ja erst einmal nicht so ganz schlecht ist, dieses Mal frei. Wenn man sich allerdings überlegt, wie sich angesichts eines Radweges, auf dem jahrelang normalschwere Personenkraftwagen parken, ein Radweg entwickeln wird, der direkt von Schwertransporten frequentiert wird, kann sich die Sache ziemlich schnell zum Schlechten entwickeln.

    Und nun merke ich gerade, dass trotz vieler langer Sätze keine so rechte Diskussionsgrundlage entstehen mochte. Was soll’s, ich schick’s jetzt ab und mache mich eventuell mal langsam auf den Weg. Vielleicht habe ich ja sogar etwas Rückenwind.

    Das ist ein wirklich guter Artikel. Traurig sind aber mal wieder die Facebookkommentare: "... militante Auto-Hasser... "

    Hast du zufällig einen Link zu den Kommentaren zur Hand? Ich finde auf der Seite der taz nichts, aber solche Kommentare sind ja immer wieder ein Genuss.

    Ein wahres Schmankerl der Unfallberichterstattung:
    Nr. 376

    Das nimmt ja langsam wirklich mal neue Qualitäten an. Bislang wurde ja noch immer ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Unfall, den Kopfverletzungen und dem fehlenden Helm hergestellt. Bei solchen Formulierungen hingegen entfällt ja der Unfall, die Kopfverletzungen stammen nur daher, dass der Radfahrer keinen Helm trug.

    Hätte man in der Einbahnstraße nicht einfach einen Radstreifen für "falsch herum" fahrende Radfahrer*innen auf der für sie rechten Seite malen können? Alle in Hauptrichtung radlenden bleiben einfach gemütlich auf der regulären Fahrbahn.

    Es handelt sich bei dieser Straße um den Rübenkamp in Pinneberg, der dortige Radverkehr will in der Regel wohl nur von der Fußgängerzone im Osten auf die andere Seite der Eisenbahn im Westen. Vermutlich wollte man vermeiden, dass Radfahrer am Ende der Straße in Höhe der beginnenden Unterführung noch mal die Fahrbahnseite wechseln müssen. Insofern kann ich die Idee hinter dieser Wegführung schon nachvollziehen, auch wenn ich es angenehmer fände, auf der richtigen Fahrbahnseite zu radeln. Dann hätte man aber vermutlich wieder irgendwelchen Ärger mit Anwohnern bekommen, die um ihre Parkplätze fürchten und so weiter und so fort.

    Bei solchen Anlagen kommt einem doch berechtigter Zweifel, ob die anordnenden Menschen aus der Verwaltung das mal nutzen?

    Was man selbst anordnet, wird man ja — hoffentlich — problemlos verstehen. Und ich behaupte auch weiterhin, dass in vielen Verwaltungen diese ganzen speziellen Feinheiten, die in der Straßenverkehrs-Ordnung für den Radverkehr vorgehalten werden, teilweise unbekannt sind.

    1. Länge: Man hat große Strecken einheitlich gebaut und ausgestattet.

    Naja, für den Radverkehr ja eher nicht. Das eine sind Fahrradstraßen, dann gibt’s freigegebene Gehwege, nicht freigegebene Gehwege und diesen gesperrten Deichweg. Ich weiß, ich reite auf dieser Beschilderung Ewigkeiten herum, aber mich nervt das tatsächlich kolossal.

    Ich finde den Preis ein wichtiges Signal: Wenn Hamburg etwas tut, dann kann das auch mal positiv erwähnt werden. Seht her, lieber Senat und liebe Bezirke, es lohnt sich wenn ihr was tut.

    Ich kann deine Argumentation zwar nachvollziehen, aber andererseits denke ich, dass Senat und Bezirke auch ohne ein solches Belohnungsmodell etwas auf die Reihe kriegen sollten und der LOOP erst dann preiswürdig wird, wenn man wenigstens mal diese rechtsunsichere Beschilderung austauscht. Auf solchen im Sommer häufiger frequentierten Wegen ist es ja ungleich wahrscheinlicher als auf einem gammeligen Gehweg, dass da mal Fußgänger und Radfahrer zusammenstoßen. Und spätestens dann stellt sich die Frage, wer denn da wie schnell fahren durfte und womit er rechnen musste.

    Thudichumstraße und Hausener Weg verlaufen von hier nach dort. Der Streetview-Blick Richtung Hausener Weg zeigt dann auch gleich einen Grund, weshalb der Radweg unbenutzbar ist ...

    Sofern sich da baulich nichts geändert hat, bleibt das doch nach wie vor ein Radweg, den vermeintlich unsichere Radfahrer weiterhin benutzen dürfen, oder? Ich übersetze dann mal frech: Ein Bruchteil der Radfahrer nimmt das Recht zur Fahrbahnradelei wahr, meistens sind das ja nicht mal fünf Prozent der Radfahrer, hinter der Windschutzscheibe glühen die Kraftfahrer bis zur Weißglut und versuchen mit erzieherischen Manövern die Radfahrer auf den Radweg zu vertreiben?