Beiträge von Malte

    • viele Radwege sind absolut befahrbar aber extrem UNGESUND! Ausserdem
    • viele Radwege stehen in einem Zustand weit unter der Anforderungen der gültigen VWV StVO und für
    • viele Radwege gibt es gar keine bewilligungsfähige Planung, um sie VWV StVO-gerecht zu modernisieren
    • viele Radwege leiden unter der gleichen Misere wie die Strassen: ständiges schlampiges Belagflicken
    • viele Radwege beinhalten noch gefährliche Fahrradfurten, wo der Radler aus der Sicht entzogen wird
    • viele Radwege tragen unnötige Welligkeiten (Nullborde, die keine sind, Hohenbordabsenkungen, die unnötig sind, oder mit dem Sinn des Radwegs nicht in Einklang zu bringen sind: Es gibt keine Anlieger! Man sie manchmal geplant, um das Hochfahren auf dem hohen Bord aus einer Wohnsiedlung gegenüber zu ermöglichen, aber das ist doch keine saubere Lösung!)
    • viele Radwege sind Opfer von extrem falscher Baumpflege bzw. Betrug bei dem Pflanzen (ungerechtfertigte Abstände, zu kurz, zu oberflächlich, ungenügende Vorbereitung der Bepflanzungorts, usw.)

    Ich habe tatsächlich erst vor ein paar Wochen gemerkt, wie krass der Unterschied zwischen einer asphaltierten Fahrbahn und einem andersartigen Radweg wirklich ist. Selbst wenn ein gepflasterter Radweg vollkommen neu saniert und entsprechend eben ist, muss man deutlich stärker strampeln, um so schnell wie auf der Fahrbahn zu rollen. Das ist im direkten Vergleich tatsächlich ein Unterschied wie Tag und Nacht.

    Das heißt ja quasi: Wenn Radfahrer den Verkehrsfluss behindern, darf man sie auf den Radweg zwingen.

    Naja, so schnell geht’s ja zum Glück nicht, ansonsten wäre ja jeder Radweg mit einem blauen Schild verziert. Die Anforderungen sind noch etwas größer, da geben die Regelwerke teilweise recht genaue Zahlen vor.

    Was gilt?

    Schwierige Sache. Da gibt’s je nach Einzelfall eine ganze Reihe unterschiedlicher Möglichkeiten, die sich nicht pauschalisiert darstellen lassen.

    Und gilt es auch, wenn man den dringenden Verdacht hat, es sei mutwillig von Gegnern der Anordnung (wir hatten mal hier den ganz klaren Verdacht an einem Radweg: der alte Halteverbot wurde vollständig weiss angestrichen, man merkt nur noch an den Erhebungen der Farbe an den Kanten der unterschiedlichen Farben, welches Zeichen es gewesen war, ausgerissen, und ins Busch in der Nähe geschmissen! Auch an einem anderen Fuss-/Radweg wurde ein Reitverbotszeichen analog aber anders maltraitiert) geschehen?

    Puh, schwierige Sache. Das halte ich vom Einzelfall abhängig. In der Regel kommt man aber um eine Ordnungswidrigkeit nicht einfach nur drumherum, weil man vorher klugerweise das Schild entfernt oder übermalt hat.

    Und wenn sie alte, nicht StVO-eingestuften Radroutenzeichen tragen, sind es dann wirklich Radwege?

    Nein, irgendwelche Radrouten-, Velorouten- oder Wasauchimmer-Zeichen hängen auch gerne an reinen Gehwegen herum, das hat leider gar nichts zu bedeuten. Solche Schilder werden in der Regel auch von privaten Initiativen angeschraubt, die sich nicht ganz so hundertprozentig um die Einhaltung der Verkehrsregeln kümmern.

    Wenn sie gar keine Zeichen tragen, ist natürlich die Frage: wie stellt man fest, dass es sich um einen Anderen Radweg alter Art handelt (Hinweis2: andere Farbe).

    Das Thema hatten wir ja schon öfter mal: Ein Radweg ist, was der gemeine Verkehrsteilnehmer als Radweg erkennt. Dadurch geht zwar ein ganz großes Fass voller Probleme einher, aber in der Regel klappt das ja einigermaßen. Selbst wenn jemand seine Karre auf dem Radweg abstellt, ist der sich ja bewusst, was das für ein Straßenteil ist, ihm ist die ganze Sache bloß egal.

    Diese Maßnahme passt ja bestens zu den übrigen Arbeitsstellen an der ehemaligen Ost-West-Straße. Da gibt’s ja in der Nähe der Hauptkirche noch diese lustige Einhausung seit knapp zwei Jahren, bei denen es ja Ewigkeiten gedauert hat, bis die provisorische Radverkehrsführung jedenfalls nicht mehr brandgefährlich, sondern nur noch ziemlich gefährlich war. Dann kam zwischendurch an der Nicolaikirche wegen der Gefahr abstürzender Dachziegel diese komische Umleitung, die mit seltsamer Beschilderung als Schiebestrecke um die Kirche herumführte, wobei ein Teil der Strecke auf linksseitigen Gehwegen benutzungspflichtig war, während man den anderen Teil nicht benutzen durfte. Wer auch immer für dieses Gebiet zuständig ist, muss Radfahrer wohl ziemlich hassen.

    Genau die Stelle auf Bild 2 finde ich auch die Krönung. Man kommt als Radfahrer ja quasi aus dem Nichts. Nur eine Frage der Zeit, bis es da kracht.

    Das passiert da ja heutzutage auch schon regelmäßig, wenn die Leute lieber auf dem Gehweg unter den Arkaden pedalieren, anstatt auf dem unebenen Radweg herumzubuckeln. Wundert mich jedes Mal, dass die rechtsabbiegenden Kraftfahrzeuge das noch irgendwie mitbekommen.

    Gilt [Zeichen 254] nicht für die gesamte und komplette Fahrbahnbreite?

    Also, wenn es rechts aufgestellt ist, auch für den linken [Zeichen 237][Zusatzzeichen 1000-31] ? ;)

    § 39 Abs. 2 StVO sagt ja recht eindeutig:

    Zitat

    Regelungen durch Verkehrszeichen gehen den allgemeinen Verkehrsregeln vor. Verkehrszeichen sind Gefahrzeichen, Vorschriftzeichen und Richtzeichen. Als Schilder stehen sie regelmäßig rechts. Gelten sie nur für einzelne markierte Fahrstreifen, sind sie in der Regel über diesen angebracht.

    Das Problem ist ja nur, dass diese Regelung von den Straßenverkehrsbehörden beziehungsweise von den Leuten, die für die Aufstellung der Schilder zuständig sind, nicht befolgt wird. So wie das Schild da steht, gilt es für den gesamten Straßenquerschnitt. Das mag mitunter auch so gemeint sein, wenn man möchte, dass sich der Radverkehr eigene Wege sucht und eigentlich alles scheißegal ist, weil der Radverkehr in solchen Fällen ja meistens dann auf der linken Straßenseite stattfinden wird.

    Auf dem südl. Bürgersteig der Elbchaussee am Donnerspark steht [Zeichen 254]
    Auf welchen Straßenteil bezieht sich das Verbot für Radfahrer? Das ist jetzt ernst gemeint. ?(

    Das ist so sinnvoll wie die meisten anderen innerhalb von Arbeitsstellen aufgestellten [Zeichen 254] und damit Müll.

    Tja, manchmal laufen die Sachen auch etwas blöde. Eigentlich wollte ich in drei Stunden mit meinem schneeweißen Bike Richtung Niebüll aufbrechen, um dort mit meinen in der Bahn anreisenden Kommilitonen die letzten 70 Kilometer Richtung Rømø mit dem Rad zu absolvieren. Schon die gestrige Teilstrecke von hundert Kilometern musste ich aber ungeplant aus terminlichen Gründen mit dem Rad hinten auf dem Auto zurücklegen und jetzt gibt’s plötzlich eine Sturmwarnung mit starken Regenfällen und Orkanböen. Alltagsradelei hin oder her, das ist nicht das richtige Wetter, um insgesamt über 160 Kilometer abzureißen. Mal sehen, wie das Wetter morgen Vormittag wird, so richtig Hoffnung habe ich aber nicht.

    Whatever, so bleibt ja Zeit für eine kleine Geschichte.

    Die ersten 20 Jahre meines Lebens habe ich ja sozusagen in der Provinz verbracht, ungefähr dort, wo sich der Nord-Ostsee-Kanal mit der Bundesautobahn 7 kreuzt. Ja, genau mit ebenjener Rader Hochbrücke, die letzten Sommer aufgrund von baulichen Mängeln zu baustellenbedingten Staus im Wochenendverkehr führten, teilweise verzögerte sich die Fahrt in den Urlaub um bis zu sechs Stunden. Das war total fies, weil nämlich keine Lastkraftwagen und ähnlich schwere Fahrzeuge über die Brücke fahren sollten, die Lastkraftwagenfahrer aber natürlich auf die Beschilderung pfiffen und deshalb die Polizei mit rund um die Uhr besetzten und nur langsam auf einem Fahrstreifen zu durchfahrenden Kontrollpunkten die Einhaltung der Straßenverkehrs-Ordnung kontrollieren musste. Dummerweise ist seit über zwei Jahren die einzige alternative Querung in dieser Gegend, nämlich der Kanaltunnel auf der parallel verlaufenden Bundesstraße 77, ebenfalls aufgrund von Bauarbeiten nur bedingt befahrbar, so dass man je nachdem, auf welcher Seite des Kanals man wohnte, für Strecken bis zu fünfzig Kilometer mit dem Rad deutlich schneller war als mit dem Auto.

    Ich fand’s ganz witzig.

    Man kann über das entlegene Büdelsdorf, das zwischen Rendsburg und der Autobahn liegt, geteilter Meinung sein. Die einen wollen hier wohnen, weil der Kanal mit seinen Traumschiffen direkt vor der Tür steht, die anderen bevorzugen den Ritt auf der Bundesstraße 203, um den Ort möglichst schnell und unbeschadet zu durchqueren. Nun ist witzigerweise, man hielt das wohl früher mal für eine gute Idee, die Strecke zwischen Büdelsdorf und dem Autobahnanschluss mit insgesamt vier Kreisverkehren gespickt — bei einer außerorts gelegenen Strecke von 2,5 Kilometern halte ich das schon für relativ viel. Erst wurde am Ortsausgang ein Kreisverkehr errichtet, um eine Kreuzung zu entschärfen, dann wurde der Autobahnanschluss umgebaut, so dass für jede Zufahrt ein Kreisverkehr angelegt wurde, dann dachte man sich, naja, ein vierter passt ja auch noch hin und setzte einen weiteren Kreisverkehr ungefähr in die Mitte, um ein Gewerbegebiet anzuschließen. Man kriegt echt einen Drehwurm, wenn man bis zur Autobahn will.

    Das Problem ist nun, dass jene Strecke mit vier Kreisverkehren zu den ausgewählten Teststrecken für Gigaliner, also die überlangen Lastkraftwagen gehört. Zwischen dem Gelände der Firma ACO in Büdelsdorf und Neumünster fahren hin und wieder mal ein paar Lastkraftwagen hin und her und das ist dann immer ganz possierlich: Die Teile sind natürlich viel zu lang für so einen Kreisverkehr. Außerdem mussten die Lastkraftwagen früher in Büdelsdorf auf einer recht engen Kreuzung abbiegen, was inzwischen offenbar entschärft wurde, indem das Gelände von der anderen Seite angefahren wird; da bin ich mir allerdings nicht ganz sicher.

    Na gut, die Lastkraftwagen passten kaum durch den Kreisverkehr, die ganzen zusätzlichen umgeleiteten Transporte während der gesperrten Rader Hochbrücke machten dem Fahrbahnbelag ebenfalls zu schaffen, nun gibt es noch das Problem, das relativ häufig Schwertransporte durch den Ort geführt werden. Ich nehme mal an, hier werden Windmühlenteile bewegt, gesehen habe ich das allerdings noch nie, aber offensichtlich ist das jedes Mal so ein Drama, dass man sich fragt, warum man solche engen Kreisverkehre denn gebaut hat. Wusste man nicht vorher, dass dort kein Schwertransport mehr durch passt?

    Weil nämlich die Kreisverkehre auf gar keinen Fall auch nur ansatzweise um die Kurve kommen, musste das Straßenbegleitgrün gestutzt werden, dazu wurde außerdem eine Art mobile Straße neben der eigentlichen Fahrbahn ausgelegt. Und das ist dann der Punkt, an dem die Sache im wahrsten Sinne des Wortes den Radverkehr berührt:

    Der ohnehin schon durch die mangelhafte Qualität eines typischen schleswig-holsteinischen außerörtlichen Fahrradweges gemaßregelte Radverkehr darf sich hier noch seinen Sonderweg mit Schwertransporten teilen. Man beachte das Bombardement mit Leitbaken, die in beliebige Richtungen zeigen, sowie die abgesägten und in Fußplatten wieder aufgestellten Verkehrszeichen:

    So ein Schwerlastverkehr kommt offenbar auch wirklich um gar keine Kurve rum. Da hätte man ja aus praktischen Gründen auf den lustigen Aufbau in der Mittelinsel der Kreisverkehre verzichten und stattdessen eine entfernbare Absperrung wählen können, so dass die Schwertransporte gegebenenfalls geradeaus weiterfahren können. Das wiederum hätte wieder ein Problem aufgeworfen: Wie macht man’s dem normalen Autofahrer begreiflich? Der wäre ja, wenn er den Kreisverkehr zu spät erkennt, einfach mittig durch die Absperrung gebrettert — was dann wiederum weiter zu der nächsten Frage führt: Hätte man sich den ganzen Kram nicht ohnehin einfach schenken können?

    So, jetzt endlich zum Radverkehr:

    Ah, Pardon, gemeint war das hier:

    Das sind Aufnahmen aus dem Herbst 2012, damals wechselte tatsächlich täglich die Position des [Zeichen 205] - [Zeichen 240] -Verkehrsschildes. Eines Abends kam ich sogar mal dort vorbei, da lag es gerade mitten auf der Fahrbahn, vermutlich vom Wind umgestoßen. Sowas passiert eben, wenn man so ein langes Ding auf zu wenig Fußplatten aufstellen möchte. Allerdings hielt ich es damals für sinnvoller, das Schild wieder aufzurichten, anstatt erstmal ein Foto zu schießen.

    Etwas weiter an der Büdelsdorfer Ortsgrenze fand man das damals auch ganz witzig:

    Auf den Schildern, die von hier aus nicht zu erkennen sind, stehen lediglich Weisheiten wie „Radfahrer absteigen“ und ähnliches:

    Und die Sache mit den abgesägten Schildern ist noch dreifach lästig, die erfordert nämlich einiges an Konzentration von demjenigen, der den Kram danach wieder aufstellen muss. Und glaubt ja nicht, dass das ein lustiges Versehen oder ein Streich von frechen Jungs war, nee, das stand dort wochenlang so herum:

    Für den Radverkehr ist das natürlich, naja, etwas lästig. Okay, es sind vier präperierte Kreisverkehre auf 2,5 Kilometern, das heißt, man muss im Durchschnitt alle 800 Meter absteigen und schieben. Fahren kann man auf den blöden mobilen Straßen nur bei gutem Wetter, im Regen wird das gleich so glitschig, dass [Zusatzzeichen 1012-32] eigentlich gar nicht mal die allerschlechteste Idee ist — wenn man sich nicht auch zu Fuß beinahe neben das Rad gelegt hätte. Für einige renitenten Hardcore-Radfahrer, über die man in der Zeitung immer so viel liest, war der Unfug natürlich Grund genug, die Kreisverkehre immer auf der Fahrbahn zu durchqueren. 2012 war das! Das muss man sich mal vorstellen, damals wussten die meisten Kraftfahrer noch nicht einmal, dass es so etwas wie Fahrräder überhaupt gibt, wenn man da als Fußgänger versucht hat, außerorts sein Vorrecht gegenüber aus dem Kreisverkehr ausfahrenden Fahrzeugen wahrzunehmen, fand man sich anschließend im Krankenhaus wieder, entweder aufgrund eines Unfalls mit dem Kraftfahrzeug oder einer mit den Fäusten ausgetragenen Meinungsverschiedenheit mit einem rechtzeitig bremsenden Kraftfahrer. Damals im Kreisverkehr zu fahren gab immer wieder ein Hupkonzert, außerdem befand fast jeder Kraftfahrer, der an der Einfahrt des Kreisverkehrs wartete, dass ein innen fahrender Radfahrer, der sich ja offenbar nicht an die Verkehrsregeln hält, auch keine Vorfahrt haben könne. Donnerwetter! Ich habe mir am dritten oder vierten Tag abgewöhnt, diese Strecke zu fahren, und bin stattdessen auf einen Umweg ausgewichen, der aber auch nicht gerade besser zu fahren war.

    Nun war witzigerweise eine ganze Zeit lang Ruhe, irgendjemand hat die mobile Straße beiseite geräumt, offenbar waren im letzten Jahr keine Schwertransporte geplant. Seit ein paar Wochen geht’s aber wieder los:

    Dieses Mal ist wenigstens ein Teil des Radweges befahrbar, wenngleich auf dem lustigen Kärtchen unter dem Schild natürlich „Radfahrer absteigen“ aufgedruckt wurde:


    Ansonsten hätte ich mir vielleicht doch erst einmal eine Warnweste zugelegt, um gegen fünf Uhr morgens als militanter Fahrbahnradler nicht gleich wieder „übersehen“ zu werden (als ob’s hilft…). Mit zwanzig Kilogramm Gepäck verlängert sich womöglich der Bremsweg etwas, das muss man ja nicht gleich ausprobieren.

    Ich bin allerdings gespannt, wie sich die Radwegoberfläche in den nächsten Wochen entwickeln wird. Die wird ja dieses Mal nicht von der mobilen Straße geschützt, sondern liegt, was ja erst einmal nicht so ganz schlecht ist, dieses Mal frei. Wenn man sich allerdings überlegt, wie sich angesichts eines Radweges, auf dem jahrelang normalschwere Personenkraftwagen parken, ein Radweg entwickeln wird, der direkt von Schwertransporten frequentiert wird, kann sich die Sache ziemlich schnell zum Schlechten entwickeln.

    Und nun merke ich gerade, dass trotz vieler langer Sätze keine so rechte Diskussionsgrundlage entstehen mochte. Was soll’s, ich schick’s jetzt ab und mache mich eventuell mal langsam auf den Weg. Vielleicht habe ich ja sogar etwas Rückenwind.

    Das ist ein wirklich guter Artikel. Traurig sind aber mal wieder die Facebookkommentare: "... militante Auto-Hasser... "

    Hast du zufällig einen Link zu den Kommentaren zur Hand? Ich finde auf der Seite der taz nichts, aber solche Kommentare sind ja immer wieder ein Genuss.

    Ein wahres Schmankerl der Unfallberichterstattung:
    Nr. 376

    Das nimmt ja langsam wirklich mal neue Qualitäten an. Bislang wurde ja noch immer ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Unfall, den Kopfverletzungen und dem fehlenden Helm hergestellt. Bei solchen Formulierungen hingegen entfällt ja der Unfall, die Kopfverletzungen stammen nur daher, dass der Radfahrer keinen Helm trug.

    Hätte man in der Einbahnstraße nicht einfach einen Radstreifen für "falsch herum" fahrende Radfahrer*innen auf der für sie rechten Seite malen können? Alle in Hauptrichtung radlenden bleiben einfach gemütlich auf der regulären Fahrbahn.

    Es handelt sich bei dieser Straße um den Rübenkamp in Pinneberg, der dortige Radverkehr will in der Regel wohl nur von der Fußgängerzone im Osten auf die andere Seite der Eisenbahn im Westen. Vermutlich wollte man vermeiden, dass Radfahrer am Ende der Straße in Höhe der beginnenden Unterführung noch mal die Fahrbahnseite wechseln müssen. Insofern kann ich die Idee hinter dieser Wegführung schon nachvollziehen, auch wenn ich es angenehmer fände, auf der richtigen Fahrbahnseite zu radeln. Dann hätte man aber vermutlich wieder irgendwelchen Ärger mit Anwohnern bekommen, die um ihre Parkplätze fürchten und so weiter und so fort.

    Bei solchen Anlagen kommt einem doch berechtigter Zweifel, ob die anordnenden Menschen aus der Verwaltung das mal nutzen?

    Was man selbst anordnet, wird man ja — hoffentlich — problemlos verstehen. Und ich behaupte auch weiterhin, dass in vielen Verwaltungen diese ganzen speziellen Feinheiten, die in der Straßenverkehrs-Ordnung für den Radverkehr vorgehalten werden, teilweise unbekannt sind.

    1. Länge: Man hat große Strecken einheitlich gebaut und ausgestattet.

    Naja, für den Radverkehr ja eher nicht. Das eine sind Fahrradstraßen, dann gibt’s freigegebene Gehwege, nicht freigegebene Gehwege und diesen gesperrten Deichweg. Ich weiß, ich reite auf dieser Beschilderung Ewigkeiten herum, aber mich nervt das tatsächlich kolossal.

    Ich finde den Preis ein wichtiges Signal: Wenn Hamburg etwas tut, dann kann das auch mal positiv erwähnt werden. Seht her, lieber Senat und liebe Bezirke, es lohnt sich wenn ihr was tut.

    Ich kann deine Argumentation zwar nachvollziehen, aber andererseits denke ich, dass Senat und Bezirke auch ohne ein solches Belohnungsmodell etwas auf die Reihe kriegen sollten und der LOOP erst dann preiswürdig wird, wenn man wenigstens mal diese rechtsunsichere Beschilderung austauscht. Auf solchen im Sommer häufiger frequentierten Wegen ist es ja ungleich wahrscheinlicher als auf einem gammeligen Gehweg, dass da mal Fußgänger und Radfahrer zusammenstoßen. Und spätestens dann stellt sich die Frage, wer denn da wie schnell fahren durfte und womit er rechnen musste.

    Thudichumstraße und Hausener Weg verlaufen von hier nach dort. Der Streetview-Blick Richtung Hausener Weg zeigt dann auch gleich einen Grund, weshalb der Radweg unbenutzbar ist ...

    Sofern sich da baulich nichts geändert hat, bleibt das doch nach wie vor ein Radweg, den vermeintlich unsichere Radfahrer weiterhin benutzen dürfen, oder? Ich übersetze dann mal frech: Ein Bruchteil der Radfahrer nimmt das Recht zur Fahrbahnradelei wahr, meistens sind das ja nicht mal fünf Prozent der Radfahrer, hinter der Windschutzscheibe glühen die Kraftfahrer bis zur Weißglut und versuchen mit erzieherischen Manövern die Radfahrer auf den Radweg zu vertreiben?

    Meine Meinung zu der ganzen Sache: Unverdiente Auszeichnung für den Hamburger LOOP

    Die Strecke zwischen Wilhelmsburg und Veddel ist relativ brauchbar, mit dem Rest kann ich nicht ganz so viel anfangen. Aber ich sehe das wie @Michael : Die Schilder kann man austauschen, den Winterdienst einführen, die Richtung stimmt schon mal. Aber einen Preis halte ich für das Ding wirklich nicht angemessen.

    Nun bin ich mal auf Eure Meinung gespannt!

    Damit kann der Busverkehr sich die Ampel gefügig schalten, beispielsweise seine Grün-Phase verlängern, bis er die Kreuzung passiert hat.

    Für den Radverkehr, der einen gemeinsamen Signalgeber für Fußgänger und Radfahrer beachten muss, hat das manchmal ganz blöde Folgen. Weil die Lichtzeichenanlage ja nicht weiß, wann denn nun endlich umgeschaltet werden muss, wird bei den Signalgebern für Fußgänger und Radfahrer nach dem üblichen Zeitplan verfahren; die zeigen dann bereits rotes Licht, während sich der Bus seine Grünphase offen hält. Wenn der dann noch an der Haltestelle vor der Kreuzung steht, Fahrgäste zusteigen, bezahlen, ihren Platz suchen — vor meiner Haustür befindet sich zum Beispiel eine Seniorenwohnanlage, so dass das Bezahlen und Platznehmen auch schon mal länger dauert — dann steht man als Radfahrer manchmal tatsächlich locker zwei Minuten vor der roten Fußgänger- und Fahrradampel, obwohl der Kraftverkehr auf der Fahrbahn noch fließen kann. Das ist dann tatsächlich hochgradig ärgerlich.

    Ich würde sagen, dass nach §37 Abs. 2 Punkt 6 StVO die gemeinsame Ampel für Fußgänger und Radfahrer gilt, da es sich bei dem seltsamen Zwei-Richtungs-Radstreifen um eine "Radverkehrsführung" handelt, und bei der gemeinsamen Ampel um "besondere Lichtzeichen für Rad Fahrende" handelt. Viel Glück!

    Das habe ich dort vor der Kreuzung auch erst noch einmal nachlesen müssen. Ich halte es allerdings für ausgesprochen irritierend, dass man rein vom Gefühl her auf der Fahrbahn steht, auch wenn es sich um irgendeine Form von Fahrradstreifen handeln soll, quasi direkt neben sich die dicke Fahrbahnampel stehen hat, aber stattdessen dann doch drüben den Signalgeber auf der anderen Straßenseite beachten soll. Dass man hier einen qualifizierten Rotlichtverstoß an der Backe hat, wenn man nicht ganz genau den Signalgeber auf der anderen Straßenseite studiert, ist ja auch schon ziemlich blöd gelöst. Da hätte man ja ruhig eine zweite Baby-Ampel für die andere Straßenseite spendieren können, um klare Verhältnisse zu schaffen.

    Total gut: Eine Art Fahrradstreifen auf der linken Straßenseite. Da bekomme ich ja sowieso schon gleich zuviel, aber in einer schwach befahrenen Straße wie dieser mag das ja für hundert Meter funktionieren. Da sehe ich auch mal drüber hinweg, dass Radfahrer kraft [Zeichen 267] gar nicht einfahren dürfen.

    Umgekehrt ergibt sich aber ein Problem: Welche Ampel ist denn nun zu beachten?

    Die grüne Fahrbahnampel, während der Signalgeber für Fußgänger und Radfahrer im Hintergrund rotes Licht zeigt?

    Oder ebenjener Signalgeber bei grünem Licht, während die Fahrbahnampel Rot zeigt?

    Das ganze klappt natürlich auch nur, wenn man vorher sein Bike abstellt, zu dem Drucktaster tapert, um anschließend wieder aufzusatteln. Na los, wer hat den Schneid, diese Kreuzung fahrend zu queren? Ich habe sicherheitshalber geschoben, weil ein Streifenwagen in der Querstraße stand X(

    Was gemeint war, das lässt sich von der Gegenseite erkennen: Dort gibt es noch eine zusätzliche Baby-Ampel, die gleichzeitig mit dem Signalgeber für Fußgänger und Radfahrer schaltet. Da ist sogar der Drucktaster in Reichweite, ohne dass man lange herummarschieren muss.