Beiträge von Malte

    Auf ins Getümmel, Malte!

    Nein, wirklich nicht. Das ist mir wirklich eine Nummer zu groß. Ich dachte ja beim ersten Blick auf die Straßen, dass ich hier im VC-Paradies gelandet wäre, aber rein vom Gefühl her war das dort in Köln eine ganz andere Nummer als jegliche Fahrbahnradelei in Hamburg. Die Kraftfahrer scheinen mir in Köln ganz anders unterwegs zu sein als hier und ich halte Hamburg schon für sehr problematisch. Außerdem war ich mit meinen Eltern dort und konnte die bestimmt nicht überreden, sich mit den Bahn-Fahrrädern da in den Verkehr zu stürzen ;)

    Ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich, vulgo Tempo-20-Zone, der derart gefährlich ist, dass Radfahrer auf einem nicht erkennbaren Kopfsteinpflaster-Radweg zwischen Sitzbänken und Pollern fahren müssen? Im Ernst?

    Ich gehöre seit letzter Woche auch zu den Leuten, die ständig mit einem eingeschalteten Smartphone durch die Gegend fahren. Ist von euch noch jemand auf Strava oder ähnlichen Diensten zugange? Ich suche noch ein paar Leute zum gegenseitigen Folgen, vielleicht fallen ja ein paar Ideen für neue Strecken für mich ab ^^

    Die Bedeutung von Signalgebern mit Pfeil-Optiken regelt § 37 Abs. 2 Nr. 1 S. 4 StVO:

    [stvo]An Kreuzungen bedeuten:

    (…)

    Grüner Pfeil: „Nur in Richtung des Pfeils ist der Verkehr freigegeben“.[/stvo]

    Soll heißen: Wenn ein Fahrzeugführer auf seinem Signalgeber Pfeile sieht, sind jegliche feindlichen Verkehrsströme angehalten, beim Linksabbiegen beispielsweise sowohl der Gegenverkehr als auch eventuell auf der linken Seite kreuzende Radfahrer und Fußgänger.

    Für den Radverkehr scheinen allerdings wieder einmal Sonderregeln zu gelten. Weil auf dämlich geplanten Radwegen der Verkehr aus allem möglichen Richtungen rollen kann und darf und soll, werden an einigen Kreuzungen die Baby-Ampeln mit einem kleinen Pfeil ausgestattet, der anzeigen soll, für welche Richtung just dieser Signalgeber gilt:

    Ich habe gestern noch ein paar mehr solcher Konstruktionen gesehen, allerdings aus Zeitgründen nicht alle fotografieren können. Ich war tatsächlich versucht, bei so einer Konstruktion erst einmal den bereits oben zitierten Satz anzunehmen, als mir von einem abbiegenden Linksabbieger aus dem Gegenverkehr die Vorfahrt genommen wurde. Nach dem Wortlaut des § 37 Abs. 2 Nr. 1 S. 4 StVO hätte ich aber gar nicht mit Gegenverkehr zu rechnen gehabt.

    Ein bisschen wundere ich mich schon: Ist meine Idee, hier § 37 Abs. 2 Nr. 1 S. 4 StVO anwenden wollen, zu ambitioniert oder dürfte es solche Konstruktionen überhaupt nicht geben?

    Ich versuche jetzt mal was neues: Ich suche ein paar Leute, die Lust und Zeit und hinreichend Hintergrundwissen haben, um hin und wieder mal einen Beitrag auf dem Radverkehrspolitik-Weblog zu veröffentlichen. Umfassende juristische Kenntnisse sind nicht notwendig, die Straßenverkehrs-Ordnung muss auch niemand auswendig kennen, die groß- und KLEIN-Schreibung sollte ungefähr sitzen, aber das bekomme ich auch nicht so richtig geregelt :(

    Mein Problem ist nämlich, dass gleich morgen wieder die Vorlesungen des nächsten Semesters beginnen und es dann mit der Zeit wieder etwas knapper wird, schließlich wollen 30 ECTS-Punkte im Sommer bewältigt werden. Dann entstehen zwangsläufig wieder diese dämlichen Lücken im Blog, wenn tage- oder wochenlang nichts geschrieben wird und sogar recht wichtige Themen unter den Tisch fallen. Zu gewinnen gibt es tatsächlich nichts: Ihr könnt euren Flattr-Button mitbringen, wenn ihr wollt, aber mehr als Ruhm und Ehre und die Genugtuung, für etwas mehr Aufklärung auf der Straße zu sorgen, ist nicht drin :|

    Das Abendblatt passend zur NDR
    Themenwoche: “Isch habe gar kein Fahrrad“ Seite 7
    Vielen Dank an Florian Heil für die wunderbare Satire...

    Interessanter finde ich da die mir als Empfehlung angezeigte Planung einer U5 als Verbindung zwischen Steilshoop und Lurup über den Hauptbahnhof. Sogar der Linienweg des Metrobus 5 soll abgefahren werden, wobei ja fraglich ist, ob die ganzen Pendler und Studenten aus den vollgestopften Doppelgelenkbussen tatsächlich Lust auf eine unterirdische Bahn haben. Und die Kosten von 3,5 Milliarden Euro werden sich wohl auch noch vervielfachen…

    Man sagt ja dem gemeinen Radfahrer hinterher, er führe ständig bei Rot über die Ampel und hielte sich auch ansonsten nie an die Verkehrsregeln.

    Nun bewege ich mich ja durchaus häufig im Straßenverkehr, sehe aber verhältnismäßig selten diese so genannten Kampfradler. Hin und wieder biegt tatsächlich mal ein Radfahrer bei roter Ampel rechts ab und fährt dort auf dem Radweg weiter. Manchmal sehe ich tatsächlich jemanden das rote Licht ignorieren, vorzugsweise bei solchen kombinierten Signalgebern für Fußgänger und Radfahrer, wenn der Fahrbahnverkehr noch eine Zeit lang fahren darf. Regelmäßig sausen noch schnell welche weiter, wenn die Ampel gerade umgeschaltet hat, aber da vermag ich nicht zu differenzieren, ob das noch innerhalb der bei der Fahrradsignalisierung fehlenden Gelbphase passiert ist oder nicht. Aber ich kann mich nicht erinnern, in näherer Vergangenheit noch so einen lebensmüden Radfahrer beobachtet zu haben, der mitten in den fließenden Querverkehr fährt und die dortigen Kraftfahrzeuge zu Gefahrenbremsungen zwingt.

    Das verwundert mich, denn insbesondere das letztgenannte Szenario ist in den üblichen Internetdiskussionen weit verbreitet. Natürlich wird dort gerne übertrieben, aber da auch abseits des Internets jeder erzählt, er sähe dauernd Radfahrer lebensmüde umherfahren, verwundert mich diese Abweichung zu meinen Beobachtungen doch etwas. Nach meiner Statistik überwiegen da eher die üblichen anderen Verstöße, also Geister- oder Gehwegradelei oder auch noch das in letzter Zeit sehr viel seltener gewordene Fahren ohne Beleuchtung.

    Drum frage ich mal ganz blöd: Wie sieht das denn bei euch aus? Bemerkt ihr besonders viele Radfahrer, die noch bei roter Ampel rüberfahren?

    Hier weiß man auch nicht genau, was nun Sache ist. Steht die Bake nun einfach versehentlich mal neben der Schranke? Oder soll die Durchfahrt wegen der Krötenwanderung gesperrt sein? Ist ja überhaupt eine lustige Idee, auf einer Fahrradstraße eine Schranke zu installieren, bei der links anderthalb Meter für die eigentlichen Nutzer der Fahrradstraße verbleiben. Aber dummerweise muss man den Kraftverkehr ja von der Benutzung der Straße abhalten, da ist es mit der Beschilderung schließlich nicht ganz getan.

    Na gut, ich befand, dass die Bake wohl versehentlich dort stand. Auf der anderen Seite mit der anderen Schranke stand keine Bake, also soll wohl keine Sperrung erfolgen.

    Die Stadt Münster hat schnell geantwortet:

    Wenn man meint, so etwas unbedingt beschildern zu wollen, und ich möchte bezweifeln, dass sich so etwas vernünftig beschildern lässt, dann besteht immer noch die Möglichkeit, sich ein eigenes Zusatzzeichen auszudenken. Und wenn da notfalls sowas wie „Radfahrer: Rechtsabbiegen auch bei Rot erlaubt“ steht oder was auch immer, dann ist das in Anbetracht der Verkehrsregeln immer noch nicht besser, aber wenigstens sinnvoller als dieses [Zusatzzeichen 1022-10] unter dem Spiegelei.

    Hm... Bedeutet im Klartext, Ordnungsamt hat Anweisung dadurch gegeben, teilweise auf dem Radweg zu parken. Der Radweg ist Pflichtradweg in beiden Richtungen für beide Richtungen VZ 241 und hat ungefähr, je nach Stelle, 1,8 Breite (wenn ich mich gut erinnere). Wenn ein LKW mit drauf ist, dann sind für den Radfahrer, der sich traut, mit seinem Mantel die LKW-Planen und Zierteilchen, die etwas hinausragen, abzuwischen, nur noch 1 m breit! Hält er Abstand entsprechend weniger! Der Radweg ist geteert.

    Ich wäre mir nicht so sicher, dass das Ordnungsamt tatsächlich diese Anweisung gegeben hat. Wenn ich mir überlege, wie schnell Informationen ihre Form verändern, wenn sie Stille-Post-mäßig übertragen werden, hat das Amt vielleicht auch nur darum gebeten, nicht die Fahrbahn zuzuparken, woraus man im Umkehrschluss folgerte, auf dem Radweg stehen zu dürfen.

    Falls das Amt tatsächlich diese Parksituation genehmigt hat, sollten sie wenigstens die blauen Schilder abmontieren.

    wir würdet Ihr darauf reagieren?

    Ich glaube nicht, dass eine kleine „Splittergruppe“ in der Lage ist, vernünftige Vorschriften zu erlassen. Bei uns liefe dass dann auf etwas heraus, was komplett ohne benutzungspflichtige Radwege auskäme, wahrscheinlich noch sowas wie ein generelles Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde innerorts. Der nächste will dann aber schon gleich das Autofahren verbieten oder kommt mit lustigen Forderungen wie Kraftfahrerhelmen oder eingebauter Vorfahrt für Radfahrer. Hat ja schon seinen Grund, warum der Gesetzgeber sowas im großen Kreis ausbrütet (und trotzdem teilweise handwerklicher Unsinn drinsteht, aber das ist eine andere Nummer).

    Das ist ja auch wieder so ein Highlight. Vorhin auf dem Heimweg in Pinneberg gesehen:

    Die Schilder „Radfahrer Fußgängerampel beachten“ sind ja hinreichend bekannt (und vermutlich nicht so wirksam, wie man zunächst glauben möchte). Aber das hier ergibt ja vorne und hinten keinen Sinn.

    Die lustigste Interpretation ist leider auch die unwahrscheinlichste, denn Kraftfahrer sollen hier ganz bestimmt nicht unabhängig von der Fahrbahnampel nur dann abbiegen, wenn die Fußgängerampel grünes Licht zeigt. Man mag ja zunächst glauben, dass abbiegende Kraftfahrer einfach auf die Ampel achten sollen, um keine querenden Fußgänger umzufahren. Das ist sehr ehrenhaft, aber andere Verkehrsteilnehmer fährt man nicht um. Man biegt auch nicht ohne Schulterblick ab, nur weil die Fußgängerampel bereits rotes Licht zeigt, dazu habe ich gerade noch einen Blog-Eintrag in der Vorbereitung. Insofern: Schon seltsam, dass man an dieser Kreuzung plötzlich zur Umsicht aufrufen muss — allerdings müsste die Aufschrift korrekterweise auch „Rechtsabbieger Fußgänger beachten“ lauten, denn die sind’s ja, auf die es hier ankommt.

    Meine Vermutung ist, dass dieses Schild ein Relikt früherer Zeiten ist, als der separate Signalgeber für Rechtsabbieger noch nicht installiert war. Denn mit dieser Pfeiloptik darf es per Definition keine Konflikte zwischen Rechtsabbiegern und Fußgängern geben, wenn man mal davon absieht, dass vielleicht doch noch jemand mal bei Rot über die Kreuzung stapft. Wenn beide gleichzeitig grünes Licht bekommen, ist da in der Steuerung der Lichtzeichenanlage was ganz grundsätzliches schiefgegangen.

    Was will mir die Stadt Münster hier mitteilen?
    Edit: Ok, aufm Rückweg nochmal angeguckt und dann macht es u.U. sogar Sinn, da da von rechts Radfahrer kommen könnten. Wobei die auch keine Vorfahrt haben...mh so wirklich schlau werd ich nicht draus.

    Ich kann nicht finden, dass da irgendwas Sinn ergibt. Da hat man sich wieder irgendeinen Kram zurecht gebastelt und der gemeine Verkehrsteilnehmer soll mit einem beiläufigen Blick erkennen, was da gemeint sein könnte. Ist das so eine Situation wie ein paar Beiträge weiter oben in Flensburg? Radfahrer, die nach rechts abbiegen wollen, brauchen sich nicht an die Lichtzeichenanlage und deren geschützten Bereich halten, sondern dürfen einfach dran vorbei radeln? Dann gehören die Schilder aber nicht unter das Spiegelei, wenn man überhaupt so etwas beschildern möchte.

    Oder schaltet sich die Lichtzeichenanlage nachts an und die Radlinge auf dem rechten Radweg nehmen nicht mehr an der Vorfahrtsregelung der Straße teil, sondern haben irgendwo ein eigenes [Zeichen 205] stehen? Oder ist das eine Anregung für rechtsabbiegende Kraftfahrer, dass Radfahrer keine Vorfahrt haben? Hast du Lust, mal bei der Behörde nachzufragen, was man sich dabei gedacht hat?

    Der Hype is vorbei, der Medienzug rauscht weiter und in anderen Städten gibts so "Projekte" nun auch. Tja.

    Oh, ob die anderen Projekte jedenfalls vom Kollektiv genehmigt wurden? Ich hatte ja mal ein paar Critical-Mass-Teilnehmer irgendwo in verschiedenen Ecken Hamburgs fotografiert, bevor es mit WE ARE TRAFFIC losging. Als ich ein halbes Jahr später noch mal ein paar Fotos schießen wollte, kamen ernsthaft irgendwelche Nervensägen an und meinten, ich wolle als Trittbrettfahrer auf dem Erfolg mitsegeln ?( Als gäbe es ein Monopol auf bunte Fotos von Radfahrern.

    Wobei die Idee mit dem Veloporn vom Grundsatz her schon nett ist! ;)

    Oha, da war ja was 8o Das hatte mal jemand auf seiner facebook-Profilseite gepostet und dafür ziemlich viele Schläge bezogen wegen Sexismus und es dauerte wieder nur ein paar Beiträge, bis jemand einen Nazi-Vergleich eingestreut hatte.

    Ach, das waren noch Zeiten, damals auf facebook, da ging’s noch richtig rund, da floss manchmal ziemlich viel Blut.

    Das wäre ja schon fast wieder einen eigenen Thread wert, aber nun stellt sich wie in jedem Frühjahr die Frage, wann man denn mal die Überreste des Winterdienstes von den Radwegen und Schutzstreifen zu entfernen gedenkt. Momentan hat man ja stellenweise immer noch Angst, sich am Split die Reifen zu öffnen.