Die RB 31 fährt ja sonst kurz nach dem RE3 nach Hamburg. Natürlich wäre man damit 20 Minuten später in Hamburg. Aber besser 20 Minuten später und als "Entschädigung" in einem nicht ganz so vollen Zug als 60 Minuten später auch nicht wissen, ob man mitgenommen werden kann.
Naja, das stimmt nicht so ganz. Wenn der RE 3 überfüllt in Lüneburg ankommt, hat er in der Regel schon einiges an Verspätung eingesammelt, so dass mitunter die RB 31 bereits abgefahren ist und in Winsen überholt werden soll. Soll heißen, sobald man bemerkt, dass es mit dem Zustieg in den RE 3 nicht klappt, ist die RB 31 höchstwahrscheinlich schon fort, zumal man ja auch im besten Fall nur vier Minuten Zeit hätte, um von Gleis 2 vom Bundesbahnhof rüber über den Bahnhofsvorplatz nach Lüneburg-West zu laufen. Das schafft ein trainierter Mensch sicherlich auch in 90 Sekunden, aber sobald Verspätung im Spiel ist, wird’s knapp.
Es frustriert einfach wenn die ganzen Baumaßnahmen das System "Bahn" oft in einem schlechten Licht da stehen lassen. Auf das 9€-Ticket kann man es auf jeden Fall nicht schieben. Es sind einzelne Züge dadurch überfüllt, ja aber meist war dann auch irgendwo eine Störung beteiligt - und das gab es auch 2019 schon.
Ich bin ja nun aber auch schon seit 2015 regelmäßig mit der Bahn unterwegs, seit 2018 nahezu täglich. Zwischendurch war’s mit der Pandemie natürlich in öffentlichen Verkehrsmitteln alles etwas entspannter, aber so ein Chaos wie in diesen Tagen habe ich echt noch nicht erlebt. Ich habe gerade keine Zahlen zur Hand, wie sich das Fahrgastaufkommen in den letzten Monaten entwickelt hat, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass die gesellschaftlichen Netzwerke schon mal so voll mit Fotos von komplett überfüllten Zügen gewesen wären.
Übrigens passend zum Thema: https://www.landeszeitung.de/lueneburg/6091…-ueberfuellung/
Letzte Woche sind wir mit dem Zug von Lüneburg nach London und wieder zurück gegurkt, das war eine Zumutung sondergleichen, die mich von der Idee, noch einmal mit der Bahn solche Distanzen zurücklegen zu wollen, tatsächlich geheilt hat. Und in der Woche davor habe ich binnen fünf Tagen zwischen Lüneburg und Hamburg insgesamt elf Stunden Verspätung am Hamburger Hauptbahnhof abgesessen — ich kann mir nicht helfen, aber in dieser Dimension hat es so etwas nach meinem Dafürhalten früher nicht regelmäßig gegeben.