Beiträge von Malte

    Und schon wieder etwas Neues:

    Feuerwehr räumt ein: Spezialfahrzeug wohl gar nicht zur Rettung der verunglückten Radfahrerin benötigt
    Die Klimaproteste der „Letzten Generation“ hatten Medienberichten zufolge offenbar doch keine Auswirkungen auf den Unfalltod einer Radfahrerin in Berlin. Das…
    www.rnd.de

    Offenbar hatte man sich schon dazu entschieden, den Betonmischer aus eigener Kraft zu bewegen, bevor das Spezialfahrzeug überhaupt in den Stau geraten ist.

    Momentan spart Musk den Laden ja eher dramatisch kaputt. Mal gucken, wie viele Leute heute entlassen werden und wie viele der Übrigen wohl in den nächsten Wochen mit Begeisterung ihre 84 Stunden pro Woche malochen werden. Auch wenn es den amerikanischen Tech-Giganten in diesem Jahr nicht so richtig gut gegangen sein mag, gibt es in der Branche immer noch eine Arbeitsplatzgarantie. Wer kein Bock auf Musk hat, wird nicht lange suchen müssen.

    Hier wird die Thematik auch noch mal aufgegriffen: https://www.rnd.de/panorama/wie-v…6XWN7OKCPI.html

    Hier auch: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/d…os-8821381.html

    Und hier: https://www.spiegel.de/panorama/berli…83-e5c8c696ff79

    Offenbar betrug die Verzögerung des angeforderten Spezialfahrzeuges nicht einmal drei Minuten. Zweifelsohne entscheiden auch drei Minuten im Zweifelsfall über Leben und Tod, allerdings scheint es mir nach dem Protokoll doch etwas zweifelhaft, die Ursache für den Hirntod des Unfallopfers monokausal bei den lieben Klimaschützern zu suchen. Klimakleber hin oder her, dass das Spezialfahrzeug offenbar dem Navigationsgerät folgend auf die Autobahn fährt, auf der bereits seit einiger Zeit ein Stau gemeldet wird, erscheint mir auch recht mutig.

    Andererseits mag ich grundsätzlich in die Empörung nicht einstimmen. Als es Heiligabend 2020 in Kiel in einer Wohnung zwei Häuser weiter brannte, hatte die Feuerwehr Schwierigkeiten, die enge Straße in Kiel zu befahren, weil die Fahrzeuge der Weihnachtsgäste die enge Straße blockierten. Gab nicht mal ein Bußgeld oder ein neues Haltverbot. Die beinahe jeden Abend zugeparkte Feuerwehrzufahrt vor meiner früheren Wohnung in Wedel? Ja, Mensch, wo sollen die Leute denn parken? Ging halt auch solange gut, bis es im Herbst 2009 brannte, laut Tratsch der Nachbarn parkte sogar der Mieter der Wohnung an dem Abend in der Feuerwehrzufahrt.

    Will sagen: Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob diese Straßenblockaden tatsächlich ein sinnvoller Beitrag zum Klimaschutz sind, weil ich nicht den Eindruck habe, dass sich außerhalb der üblichen Bubble die Problematik in irgendeiner Art und Weise „verkaufen“ lässt. Aber die Empörung über den Tod der Radfahrerin den so sehr verhassten Klimaschützern anzuhängen halte ich auch für ein recht durchsichtiges Manöver, um die ganze Klimaschutzbewegung inklusive der Grünen in Misskredit zu bringen.

    Fast nirgendwo kommt zur Sprache, dass die Radfahrerin von einem Betonmischer überfahren wurde, stattdessen klingt die Berichterstattung in den so genannten gesellschaftlichen Medien eher so, als hätten die Klimaschützer selbst sie getötet. Immerhin werden dadurch die obligatorischen Einlassungen vermieden, die Dame wäre ja selbst schuld, sie hätte ja auf ihre Vorfahrt gepocht. Und wenn man darauf hinweist, dass die Klimakleber mitnichten direkt vor dem Rettungswagen die Fahrbahn blockiert haben, sondern stattdessen auf einer Schilderbrücke über der A 100 zugange waren, wird es erst recht unappetitlich.

    Kaum einer von den dortigen Drunterkommentatoren weiß überhaupt, was sich eigentlich zugetragen hat, aber alle stimmen in die Empörung mit ein. Und das wird umso unglaubwürdiger, als dass sich ausgerechnet die dortige Klientel gerne damit brüstet, gleich den nächstbesten Radfahrer totzufahren, der „trotz Radweg mitten auf der Straße“ fährt.

    Gibt's eine Begründung der DB, warum man da jetzt den Fernverkehr so ausdünnt? Zwischen München und Stuttgart wird aufgrund der Inbetriebnahme des 1. Teilstücks der Schnellfahrstrecke Stuttgart-Ulm das Angebot deutlich ausgeweitet.

    Eventuell hat es irgendwas mit dieser seit längerer Zeit angedrohten Brückensanierung zu tun. Mehr Informationen liegen mir bislang nicht vor:

    Sorge um Fernhaltepunkte - landeszeitung.de
    Hannover/Lüneburg. Die Fernverkehrshaltepunkte der Deutschen Bahn in Hamburg-Harburg, Lüneburg, Bad Bevensen, Uelzen und Celle sollen gesichert werden. Dafür…
    www.landeszeitung.de

    Eventuell ist auch der Fahrplan noch unvollständig — was ich aber vier Wochen nach der Veröffentlichung und vier Wochen vor Inkrafttreten nicht mehr so richtig glauben mag. Der ICE 1687, der bislang mein Favorit für den Feierabend kurz vor 17:28 Uhr war, beginnt nun um 19:09 Uhr in Hannover und fährt mit einem Halt in Göttingen bis Kassel-Wilhelmshöhe an 20:09 Uhr. Das erscheint mir auch nicht so richtig sinnvoll, wird der Zug dort doch von allerhand anderen Fernverkehrszügen flankiert, und sieht für mich nach unvollständigen Daten aus.

    Stattdessen gibt es nun plötzlich einen RE 2 von Harburg nach Uelzen in der Fahrplanlage des ICEs, was mich sehr verwundert, weil der RE 2 eigentlich zwischen Uelzen und Göttingen verkehrt.

    Nach meiner Kenntnis hatte irgendjemand (die jeweiligen Städte? Die Landesregierung? Die Landkreise?) mit der DB Fernverkehr einen Zweistundentakt für Celle, Uelzen und Lüneburg abgesprochen, der dann von der Bahn aufgrund der guten Fahrgastzahlen sogar teilweise deutlich verdichtet wurde. Eine Lücke von vier bis sechs Stunden am Nachmittag, wenn die Leute alle wieder nach Hause wollen, passt für mich nicht dazu.

    Und in meinem Fall verlängert sich ja nicht einmal die Fahrzeit, es ändert sich nur der Fahrkomfort. Aber wenn ich beispielsweise von Hamburg nach Celle pendeln möchte, bin ich künftig statt etwa einer knappen Stunde mindestens 1:45 h unterwegs. Das ist dann doch schon ein gewisser Unterschied.

    Nun folgt also das 49-Euro-Ticket: https://www.spiegel.de/auto/49-euro-t…a5-3e8f5e87c333

    Der Preis für den Nahverkehr wird also bundesweit gesenkt — das Angebot bleibt aber erst einmal das Gleiche.

    Aber nicht immer: Manchmal wird es auch schlechter. Zum Fahrplanwechsel entfällt beispielsweise der nachmittägliche Fernverkehr von Hamburg nach Lüneburg, der mich bislang in 28 Minuten nach Hause gebracht hat — nun klafft am Nachmittag eine Fernverkehrslücke von teilweise sechs Stunden, zwischen 14 und 20 Uhr hält kein Fernverkehrszug in Hamburg und Lüneburg, manchmal fährt der letzte Zug immerhin um 16:28 Uhr.

    Der Nahverkehr wird hier vom Metronom bestritten, der erst einmal nicht so taktfreudig unterwegs ist wie es der Name vermuten lässt und zweitens chronisch überfüllt. Wenn dank des 49-Euro-Tickets jetzt vielleicht noch zehn Prozent mehr Fahrgäste täglich unterwegs sind, dann ist das zwar prima für Umwelt, Klima und Verkehrswende, aber dann bleiben in Hamburg eben auch jedes Mal Fahrgäste am Bahnsteig zurück, die dann mitunter eine ganze Stunde auf den nächsten Zug warten müssen (von solchen Luxuriositäten wie „Sitzplatz“ mal ganz zu schweigen). Ich persönlich habe darauf keine Lust, aber das Glück, entweder von zu Hause arbeiten zu können oder mit dem Auto zu fahren. Letzteres ist ein ganz besonderer Spaß, denn brauche ich von Haustür zum Schreibtisch in Hamburg etwa 45 Minuten inklusive Fahrradfahrt zum Bahnhof und zum Bureau, so bin ich mit dem Auto in 45 Minuten noch nicht einmal in der Nähe des Elbtunnels anbekommen. Gebe ich also noch mehr Geld aus, um in der 1. Klasse zu sitzen, was mir bei überfüllten Zügen eher nichts bringen wird, weil die klassenlose Gesellschaft dort längst Realität geworden ist?

    Ich muss meine Leidensfähigkeit in dieser Hinsicht noch einmal überprüfen.

    Ja, es ist wohl auch schon wieder soweit. Und ja, meine ganzen Weisheiten über Öl- und Gasheizungen aus dem letzten Jahr haben sich am 24. Februar in Wohlgefallen aufgelöst.

    Zu Hause bei meinen Eltern stinkt es wieder intensiv nach Holzbrand, so sehr, dass meine der Wehleidigkeit unverdächtigen Eltern nicht mehr so gerne lüften möchten, bei uns in Lüneburg hat im Frühjahr ein Nachbar einen neuen Ofen mitsamt Edelstahlschornstein bekommen und schon während der Sommermonate versucht, den Ofen anzustecken. Da kommt’s auch teilweise pechschwarz oben raus, wenigstens während der ersten halben Stunde nach dem Anzünden des Feuers.

    Aber das wird wohl in Zeiten der Krise der neue Normalzustand werden.

    Da fällt mir langsam auch nichts mehr zu ein.

    Und das Schicksal dann so: Ja, lass erstmal ’ne Weiche austauschen in Lüneburg.

    Seit gestern Abend läuft offenbar der gesamte Zugverkehr durch Lüneburg über Gleis 6/7. Okay, nicht der gesamte Zugverkehr, denn der Zug nach Lübeck fährt nicht über diese Weiche, aber das ist nur ein kleiner Trost.

    Gleis 6/7 waren früher mal Gleis 6 und 7 am Bahnhof Lüneburg-West, der für die Bahnstrecke von Wittenberge nach Buchholz in der Nordheide als Alternative zur so genannten Amerikalinie errichtet wurde. Von dieser Bahnstrecke ist nur noch der berühmte Stummel nach Dannenberg übrig, die Brücke über die Elbe nach Dömitz wurde im Krieg gesprengt, die Strecke von Dömitz nach Wittenberge als Reparationsleistung abgebaut, die Strecke von Lüneburg nach Buchholz erst vor wenigen Jahren endgültig stillgelegt, dort ist nur ein kleiner Teil für die Verbindungskurve von Buchholz nach Maschen in Betrieb.

    Das einst prächtige Bahnhofsgebäude von Lüneburg-West beherbergt heute nur noch eine Spielhall (das E ist vor Jahren heruntergefallen), mittlerweile wurde das ehemalige Gleis 6 aufgeteilt in Gleis 6 und 7 und der ehemalige Mittelbahnsteig aufgegeben: Auf der Nordseite steht die Regionalbahn 31 nach Hamburg, auf der Südseite passte gerade eben noch so der LINT 41 nach Dannenberg, beziehungsweise mittwochs der GDT der AVL nach Soltau. Nun hat man nämlich Gleis 7 frei, damit Güterzüge nach Süden dort vorbeifahren können. Kriegt man halt gleich zwei Züge mehr pro Stunde durch dieses Nadelöhr.

    Und heute fuhren tatsächlich ICEs dort durch. Hat natürlich nicht gut geklappt, wenn von vorne und hinten Züge dort rein- und rausfahren sollen, aufgrund einer Stellwerksstörung irgendwo bei Nürnberg war sowieso der ganze Fahrplan hinüber und der Zug, der eigentlich Schneeweißchen schon mal nach Hamburg zu den Cyclassics bringen sollte, der kam schon zwei Stunden zu spät.

    Weil ich aber nicht blöd bin, guckte ich mir die Sache schon mal vorher an: Beim ICE 4, mit dem ich fahren wollte, passen nämlich mindestens zwei Wagen nicht an den Bahnsteig, das war mir ja klar, also guckte ich mal nach, ob man entweder die erste Klasse auf Wanderschaft schicken wird oder die zweite Klasse mit dem Fahrradwagen. Es war dann die zweite Klasse mit den ersten drei Wagen inklusive des Fahrradabteils in Wagen 1. „Pech gehabt“, wurde ich ungefragt belehrt, „Fahrradmitnahme heute nicht möglich.“

    Ich hatte zwar nicht danach gefragt, aber danke für die Auskunft.

    Nun muss man halt flexibel sein, also buchte ich mir schnell einen anderen Zug, den ich als ICE-T identifizierte, bei dem die Fahrradmitnahme in den Wagen 24 oder 34 stattfindet, die sollten sich auf jeden Fall irgendwo im Bereich des Bahnsteigs befinden. Hat dann auch geklappt:

    Naja, und auf der Rückfahrt entschied man sich dann kurzfristig dazu, Lüneburg ohne Halt zu durchfahren. Schade. Also raus in Harburg und zu den hunderten anderen Fahrgästen gesellen, die dort schon stehen und auf bessere Zeiten oder wenigstens einen Zug warteten, denn der SEV, der wegen Bauarbeiten zwischen Harburg und Winsen fahren sollte, wurde heute komplett ausgesetzt aufgrund von Personalmangel, aber die Regionalbahn war eben auch nicht in Sichtweite. Schon wieder gleich eine lockere Stunde Verspätung kassiert, aber was soll’s, das war ja noch beinahe pünktlich, so eine Stunde ist ja nichts, worüber ich mich hier mittlerweile noch aufrege.

    In Uelzen und auf der Bahnstrecke von Uelzen nach Braunschweig ging heute wohl auch kaum noch was. Hurra, alle wollen mit dem Neun-Euro-Ticket fahren, nur die Bahn, die will’s irgendwie nicht.

    Davon abgesehen kann „die Bahn“ auch nur bedingt etwas dafür. Wenn die Weiche saniert oder irgendwelche Betonkrebs-Schwellen getauscht werden müssen, dann haben solche Maßnahmen natürlich unbedingten Vorrang, da gibt es nichts zu diskutieren. Aber in der Gesamtbetrachtung ist das einfach nur noch eine Katastrophe. Lischen-Radieschen und ich haben noch keinen einzigen Ausflug mit dem Neun-Euro-Ticket unternommen, denn der Nahverkehr ist dermaßen im Eimer, dass der Frust, beziehungsweise diese Sorge, abends nicht mehr nach Hause zu kommen, jeglichen Spaß an Ausflügen verleidet.

    Ein Gleis ist aufgrund der beschädigten Brücke gesperrt, über das andere soll ein Langzug mit neun Wagen im 20-Minuten-Takt pendeln. In der Praxis ist es eher ein 50-Minuten-Takt, die Busse des Notverkehrs sind vollkommen überfüllt und stehen im Stau, also drängen in Harburg und am Hauptbahnhof alle Pendler in den Nahverkehr und in den Fernverkehr, der momentan für Inhaber von Zeitkarten freigegeben ist.

    Und das bleibt jetzt auch bis Mitte September so. Mindestens.

    Dass da ein brennender Lkw unter der Brücke stand und erhebliche Schäden verursacht hat, dafür kann die Bahn nichts. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob sowas nicht besser brandschutztechnisch gelöst werden könnte, aber sei’s drum: Die Bahn kann meines Erachtens nichts dafür.

    Aber dieser 20-Minuten-Takt, der sich im Regelfall in einen 50- bis 60-Minuten-Takt erwächst, wird dadurch verursacht, dass man mal wieder Geld sparen wollte und auf einige Weichen verzichtet hat, mit denen man rechtzeitig das Gleis wechseln könnte. NahverkehrHamburg berichtet, dass mit den eigentlich vorgesehenen Weichen mindestens ein zuverlässiger 10-Minuten-Takt möglich wäre:

    S-Bahn fährt noch einen Monat lang nur alle 20 Minuten über die Elbe
    Die hochbelastete S-Bahn-Strecke über die Elbe bleibt nach einem Brückenschaden noch bis Mitte September teilweise gesperrt. Besonders ärgerlich: Eigentlich…
    www.nahverkehrhamburg.de

    Da fällt mir langsam auch nichts mehr zu ein.

    Ich bin privilegiert genug, um mit dem Fernverkehr fahren zu können. Aber jene Fahrgäste, die sich vielleicht in den letzten Jahren auf den Nahverkehr verlassen haben und sich nicht einfach Fernverkehrsfahrkarten aus dem Ärmel schütteln können (oder der Fernverkehr auf deren Route nicht fährt) sind ja echt vor Probleme gestellt. Unglaublich.

    Das Schicksal setzt ja wirklich zuverlässig noch mal einen drauf.

    Seit anderthalb Wochen fährt theoretisch wieder die RB 31 von Lüneburg nach Hamburg mit bis zu zwei Fahrten pro Stunde in den Stoßzeiten. Das ist natürlich aber auch nur Theorie, denn praktisch fällt die eine Fahrt zuverlässig aus und die andere wendet bereits in Hamburg-Harburg.

    Und nach Hamburg-Harburg muss man ja erst einmal kommen: Wegen eines brennenden Lkws unter der Brücke vor dem S-Bahnhof Elbbrücken ist der S-Bahn-Verkehr zwischen Hamburg-Hauptbahnhof und Hamburg-Harburg momentan stark eingeschränkt. Ein Gleis ist aufgrund der beschädigten Brücke gesperrt, über das andere soll ein Langzug mit neun Wagen im 20-Minuten-Takt pendeln. In der Praxis ist es eher ein 50-Minuten-Takt, die Busse des Notverkehrs sind vollkommen überfüllt und stehen im Stau, also drängen in Harburg und am Hauptbahnhof alle Pendler in den Nahverkehr und in den Fernverkehr, der momentan für Inhaber von Zeitkarten freigegeben ist.

    Wie das läuft konnte ich mir dann auch schon mal ansehen, beziehungsweise anfühlen, als letzten Dienstag plötzlich in Hamburg-Harburg hunderte Fahrgäste in den ICE einstiegen und mir ein Fahrgast unbeabsichtigt beim Versuch, über mein Faltrad zu steigen, erst mit dem Ellenbogen eine Edelstahl

    fFlasche in meiner Tasche eindellte (!) und dann ebenso beherzt, wenngleich unbeabsichtigt den Ellenbogen treffsicher in meinem Gesicht versenkte. Das klang so ein bisschen wie eingedrücktes Styropor, aber es ist nicht einmal ein blauer Fleck entstanden. Nun denn.

    Und heute stieg ich zum Zwecke eines kurzen Werkstattbesuchs in Harburg aus und kam anschließend nicht mehr von der Stelle. Die S-Bahn? Kann man vergessen. Den Busverkehr auch. Der Nahverkehr wechselt jedes Mal kurz vor der Einfahrt das Gleis, so dass man es gar nicht mehr rechtzeitig zum richtigen Gleis schafft und wenn man zufälligerweise schon am richtigen Gleis stehen sollte, ist der Zug schon überfüllt. Der Fernverkehr taucht in der Bahn-App gar nicht erst auf, weil er ja nur „zum Ausstieg“ hält.

    Und so sieht die ganze Sache dann am Hauptbahnhof aus:

    Ja, die wollen alle in den RE 4 nach Bremen auf Gleis 13 steigen. Und das sind noch längst nicht alle, oben stehen noch ein paar mehr und schaffen es nicht einmal mehr zum Bahnsteig herunter:

    Aus dem ICE, mit dem ich dort auf Gleis 14 eingefahren kam, konnte man lediglich aus den vorderen Wagen aussteigen, weiter hinten kam man ernsthaft nicht mit dem Fuß auf den Bahnsteig.

    Will sagen: Der Nahverkehr ist hier momentan komplett hinüber. Ich neige ja zu Fatalismus, aber man kann hier wirklich niemandem, den man mag, eine Fahrt mit der Bahn empfehlen.

    Und das geht in alle Richtungen so: Der RE 6 nach Westerland ist mutmaßlich hinreichend aus der Berichterstattung in den Medien bekannt. Der RE 7 nach Flensburg und Kiel: überfüllt. RE 8 Richtung Lübeck: Überfüllt. RE 1 Richtung Rostock: Überfüllt. Und so weiter und so fort.

    Am Wochenende bin ich naiverweise mit dem Fernverkehr nach Fehmarn gefahren. Ich hatte mir keine Gedanken über die Rückfahrt gemacht, beziehungsweise wusste wohl, dass es voller würde, aber ich hatte trotz meiner jahrelangen Erfahrung als Bahnfahrer keine Vorstellung: Ich kam über einen Zeitraum von fünf Stunden nicht von der Ostseeküste weg, weil die kleinen Nahverkehrszüge einfach überfüllt waren. Glücklicherweise hatte ich ja mein Rad dabei und fuhr einfach rüber zur Bahnstrecke Kiel–Lübeck, wo ich dann gerade noch eben so in einen Zug reinpasste. Die Bahn hat wohl noch bis zum Betriebsschluss um Mitternacht Leute am Bahnsteig stehen gelassen.

    Insofern kann man wirklich nur hoffen, dass die Leute ab dem 1. September wieder artig ins Auto steigen.

    Gletscher in Bayern: Das Ende des Eises
    Die letzten Gletscher Deutschlands schmelzen in diesem Sommer noch viel schneller dahin als in den vergangenen Jahren.
    www.sueddeutsche.de
    Dürre, Waldbrände, schmelzende Gletscher: Willkommen in Ihrer neuen Realität
    Viele Menschen wähnen sich in einer Welt, die längst nicht mehr existiert. Einer stabilen Welt, mit Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Berechenbar, planbar.…
    www.spiegel.de