Gestern beim Gran Fondo fand ich es mal wieder total beeindruckend, dass man echt sofort merkt, die Grenze zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein überschritten zu haben. Die Radwege in Hamburg mögen gammelig, eine Zumutung und nicht ganz ungefähr sein, aber abseits der Hauptverkehrsstraße finden sich in der Regel kaum noch blaue Schilder. In Schleswig-Holstein hingegen ist auch noch der buckeligste Radweg auf der linken Straßenseite in einer Nebenstraße blau beschildert.
Zum Beispiel hier in der Pinneberger Chaussee: Die eine Seite der Kreuzung ist Hamburg mit buckeligen Radwegen, aber ohne Benutzungspflicht. Die andere Seite der Kreuzung liegt in Schleswig-Holstein und man muss mit dem Rad auf beiden Straßenseiten auf einem buckeligen Gehweg fahren und darf an jeder Grundstücksausfahrt erstmal vorsichtig vorfahren, ob da jemand rückwärts ausparken möchte. Der Hit.
Zu den Überlandradwegen hatte ich mich schon zu genüge ausgelassen: Wenn man entlang einer Bundesstraße fährt, kann man echt locker mit 35 Sachen über den Radweg gleiten und kommt gut voran. Das liegt wohl daran, dass der Radweg an einer Bundesstraße ebenfalls vom Bund unterhalten wird. Alle anderen Radwege machen in der Regel schon mal gleich einen viel schlechteren Eindruck, da sinkt die Durchschnittsgeschwindigkeit im Extremfall auf fünfzehn oder zehn Kilometer pro Stunde, weil man sich sonst irgendwann die Gabel bricht.
Das mit der Finanzierung kann man total gut entlang der Bundesstraße 4 erkennen: Ursprünglich führte die Strecke durch Hamburg, Bad Bramstedt und Neumünster bis nach Kiel, dann wurde während der Olympischen Sommerspiele 1972 die Bundesautobahn 7 und 215 gebaut und der nördliche Teil der Strecke ab Bad Bramstedt dem Land Schleswig-Holstein überlassen. Was auch immer der Bund noch mit dem südlichen Teil der Strecke will, sei mal dahingestellt, aber er sorgt dafür, dass es zwischen den Ortschaften einen tatsächlich einwandfreien Überlandradweg gibt. Innerhalb der Ortschaften ist das mit der Finanzierung ja gleich wieder so eine Sache, naja, aber man kommt eigentlich echt ganz gut von Hamburg-Eidelstedt bis Bad Bramstedt.
Direkt in Bad Bramstedt geht’s dann aber auch schon los: Der benutzungspflichtige Radweg verschwindet. Beginnt nach hundert Metern auf der anderen Straßenseite. Dazwischen: „Hup, hup, ein Radweg!“ Dann juckelt und buckelt man dort einen Hügel hoch und bis nach Kiel hat man dann dauernd sowas:

Beim Gran Fondo im letzten Juni habe ich echt direkt gemerkt, dass die Strecke dort viel schlechter wird und man sich deutlich mehr anstrengen muss, um das Material zu schonen.
Whatever — der Hit war dann so etwas hier:
