Beiträge von Malte

    Bei 3 und 4 darf man doch schon immer ohne Beachtung einer Ampel abbiegen. Das hat nichts mit dem 1.1.17 zu tun. Denn beim indirekten Abbiegen muss man nur auf den Querverkehr achten. Nicht mehr auf die Ampeln in der neuen Fahrtrichtung.

    Vollkommen richtig, ja, wobei es diesbezüglich auch unterschiedliche Interpretationen des Verordnungstextes gibt. Insofern bin ich mir auch gar nicht sicher, ob man denn bei 1 und 2 nicht auch einfach links abbiegen dürfte — sicher bin ich mir nur, dass die Polizei aus ihrem Streifenwagen dort einen glasklaren Rotlichtverstoß erkennen wird. Außer uns und den Leuten drüben im Verkehrsportal dürfte das ja wieder niemand verstehen.


    2. Auf der Mittelinsel eine Full-Size-Ampel für Fahrräder (3 Streuscheiben)

    Das gibt’s auch unten am gerade umgebauten westlichen Ende der Reeperbahn:

    Ich bin mir unschlüssig, was ich davon halten soll. Der Signalgeber für den linksabbiegenden Radverkehr erlischt, sobald er meint, dass nun keine linksabbiegenden Radfahrer mehr kommen können, denn die müssen ja irgendwann alle losgefahren sein. Danach gibt’s dann keine Irritationen mehr für abbiegende Kraftfahrer oder geradeausfahrende Radfahrer, welcher der Signalgeber denn nun gültig ist. Und weil der Radverkehr hier links vom Abbiegeverkehr geführt wird, gibt’s auch gar kein Rätselraten, ob man bei roter Fußgängerampel noch Radfahrer durchlassen muss.

    Eigentlich gar nicht mal so blöd.

    Was mir ja mittlerweile an allen Ecken Hamburgs ganz gewaltig stinkt sind diese neumodischen Aufstellflächen zum indirekten Linksabbiegen. Die sind alle in den letzten Jahren entstanden, aber ob man sich als Radfahrer dort regelgerecht verhalten kann ist Glückssache.

    Im Prinzip gibt es die folgenden Möglichkeiten:

    • Es gibt einen separaten Signalgeber für indirekt linksabbiegende Radfahrer.
    • Es gibt keinen separaten Signalgeber für indirekt linksabbiegende Radfahrer, aber in Richtung der künftigen Fahrtrichtung einen kombinierten Signalgeber für Radfahrer und Fußgänger.
    • Es gibt keinen separaten Signalgeber für indirekt linksabbiegende Radfahrer, in Richtung der künftigen Fahrtrichtung ist lediglich ein seit 1. Januar definitiv nicht mehr gültiger Signalgeber für Fußgänger zu sehen.
    • Es sind in der Aufstellfläche wartend keine Signalgeber zu sehen.

    Variante 3 überwiegt nach meiner Beobachtung wenigstens im westlichen Hamburg. Da hat man dann aber wenigstens ein Licht, an dem man sich orientieren kann, obgleich man ja jedes mal einen saftigen Rotlichtverstoß begeht, weil die Fußgängerampel in der Regel einen Moment früher grünes Licht zeigt als die eigentlich gültige Fahrradampel. Klar, das wird die Polizei nicht sanktionieren, aber… blöd ist’s trotzdem.

    Dann taucht nach Sanierungen von Kreuzungen aber immer öfter Variante 4 auf, bei der ich mich jedes Mal frage, ob die Planer eigentlich schon mal auf dem Rad gesessen haben. Das ist manchmal so bescheuert geplant, dass man nicht mal den Signalgeber auf der linken Straßenseite erkennen könnte. Dann fragt man bei der zuständigen Straßenverkehrsbehörde nach und hört sich so goldige Tipps an wie: Man solle einfach so lange warten, bis die Autofahrer hinter einem losfahren wollen. Klar, das wird bestimmt richtig gut funktionieren.

    Klar, natürlich kann man als einigermaßen geübter Radfahrer auch direktes Linksabbiegen praktizieren. Das ist aber auch mir dann zu blöd, wenn auf dem Fahrstreifen zum Linksabbiegen wieder eine ganze Menge Kraftfahrzeuge warten und man eh nicht in einem Schwung über die Kreuzung kommt.

    Mal sehen, wie sich das jetzt weiter entwickelt.

    Sooo. Ich habe jetzt endlich nach Ewigkeiten eine Lösung gefunden:

    Einfach den Link zum Tweet in den Beitrag schmeißen, das sollte dann funktionieren:

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    Es ist absolut bekloppt. Heute bei Starkregen ins Bureau geradelt: Erwartungsgemäß war bei dem Wetter nicht ganz so viel los, von „bei Regen fährt eh keiner mit dem Rad“ war Hamburg heute allerdings weit entfernt. Langsam habe ich das Gefühl, dass sich die Erkenntnis verbreitet hat, dass man auch bei Regen mit dem Rad fahren kann und für solche Tage kein eigenes Auto vorhalten oder in den Bus steigen muss.

    Städtebund lehnt Fahrverbote ab:

    Nun ist es zwar richtig, dass Feinstaub nicht nur aus dem Dieselmotor gepustet wird, aber bei Stickoxiden kann ich mir schwer vorstellen, wie die beim Bremsvorgang entstehen können. Wie auch immer: Mit dem Whataboutism über Krankenhauskeime wird man bei diesem Thema nichts.

    In Niedersachsen ist Stefan Wenzel von den Grünen auch nicht so für Fahrverbote:

    Stattdessen lieber eine halbe Milliarde in die Hand nehmen, um den öffentlichen Nahverkehr umweltfreundlicher zu gestalten. Wohlgemerkt: Umweltfreundlicher gestalten, nicht ausbauen. Da fehlt also noch immer der Anreiz für die ganzen Pendler mit Verbrennungsmaschine, den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu wagen. Ohne das jetzt recherchiert oder nachgerechnet zu haben möchte ich behaupten, dass halbwegs moderne Busse schon heute allein aufgrund der Auflastung insgesamt umweltfreundlicher daherkommen als die ganze Flotte von Pendler-Kraftfahrzeugen.

    Weiß jemand genaueres über die geplante Infrastruktur am Bahnhof Dammtor und nebenan in der Edmund-Siemers-Allee? Heute morgen sollten da fünf Bäume gefällt werden, die Arbeiter wussten nur von einem Baum und auch nichts von einem Streifen. Okay, das mit dem Streifen ist auch nicht mehr deren Job, aber im Netz finde ich dazu nur grobe Informationen. Geht es da tatsächlich um eine Art Umleitung für die wegen des CCHs gesperrte Tiergartenstraße? Oder ist das nur so ein Irgendwie-mal-was-Ding?

    So, schon wieder viel zu weit vom Thema abgewichen. Zeit für Feierabend jetzt.

    Passend zu dieser Thematik habe ich jetzt noch eine halbe Stunde Lebenszeit mit einem Hamburger Mitbürger verschwendet.

    Denn wie das mit diesen Fake-News nunmal funktioniert, lesen die Leute nur noch die Überschriften der Texte und drum schäumte er über vor Empörung, dass die GRÜNEN jetzt diese Brücke über die Strandperle bauen werden. Das war für ihn jetzt gesetzt, ein Fakt, das wird so passieren, vollkommen unausweichlich. Dabei ist die Sache mit der Brücke bislang auch nur eine Idee, die meines Wissens sogar ungefragt von einem interessierten Architekten eingebracht wurde. Nur besagter Hamburger Mitbürger mit Schaum vor dem Mund fühlt sich jetzt von den GRÜNEN verraten, weil gestern noch die Rede von Bürgerbeteiligung bezüglich des Radweges war, heute dann aber heimlich und ohne Anhörung des Wählers und Steuerzahlers eine Brücke geplant wird. Und dann ging’s los: Das wäre nur ein Denkmal für Kathi Fegebank und Claudia Roth (was auch immer die damit zu tun haben), wie hässlich die Brücke ist und dass es total laut an der Strandperle würde und das wäre viel zu gefährlich und teuer und überhaupt.

    Dann hat er aber gerade noch die Kurve bekommen und sich über Radfahrer aufgeregt. Denn in Hamburg würde ohnehin nur noch Politik für Radfahrer gemacht, der Wähler würde vorne und hinten verarscht, Radfahrer hielten sich eh nie an die Regeln uuuuuuund Radfahrer fahren immer auf der Elbchaussee, obwohl dort kein Radweg ist! Gefährlich und total verboten!!! Jajajaj! Drum wähle er bei der nächsten Wahl AfD.

    Tja.

    Kannst den Leuten nicht erklären, dass diese Brücke nur eine Idee ist. Ich schreibe morgen mal bei twitter, ich würde den Telemichel abreißen wollen, mal schauen, wie viele Minuten die Wutbürger in Altona zur Bildung einer Bürgerinitiative brauchen, die dann kurz darauf mit Heugabeln in Berlin vor dem Kanzleramt gegen den Abriss demonstriert. Das sind Leute, die einfachste Zusammenhänge nicht begreifen und nicht begreifen wollen, denen kann man auch nichts erklären, deren einzige Lösung ist die AfD. Wow.

    (Und dann stelle man sich bitte einmal vor, einem solch wutentbrannten Kraftfahrer auf der Elbchaussee zu erklären, dass man dort auch ohne Radweg radeln dürfe…)

    Geht jemand am Sonntag zur Radreisemesse?

    Weil das CCH ja momentan umgebaut wird, findet die Messe am anderen Ende der Stadt in der Alsterdorfer Sporthalle statt. Die Fahrradgaderobe ist auch wieder dabei, man kann also auch mit dem Rad anreisen und muss nicht an der Laterne parken :thumbup:

    Geöffnet ist von 10 bis 17 Uhr.


    Nun entsteht so viel Empörung über diesen Vorschlag, dass ein Umbau der Elbchaussee als das kleinere Übel mit mal akzeptabel erscheint und sich sogar Opposition und besorgte Bürger hierfür als kompromissbereit erklären.

    Die Idee schwirrte uns gestern auch schon im Kopf herum, aber die lustigen Schutzstreifchen an der Elbchaussee sind ja quasi schon beschlossen. Es hängt prinzipiell nur noch von den im dortigen Bereich angesetzten Bauarbeiten ab, wann es damit losgeht: Irgendwann zwischen 2019 und 2021.

    Vielen Dank für deine Mühe zu protokollieren! Ich hatte mich wirklich gefragt, ob du bzgl. des Gelächters in der Niederschrift ein wenig übertrieben hast. Aber tatsächlich ist eine derartig dumme, arrogante und bornierte Reaktion ja nicht selten -- und zugleich ein Armutszeugnis.


    Naja, man mag darüber streiten, ob das „laute, ablehnende Lachen“ stellenweise vielleicht nur ein „ablehnendes Lachen“ war, aber prinzipiell habe ich versucht, das möglichst originalgetreu wiederzugeben.

    Denn die Situation im Publikum bei solchen Veranstaltungen ist beinahe immer gleich: Es gibt ein paar Befürworter, die aber zahlenmäßig den Gegnern vollkommen unterlegen sind. Das ist mir soweit auch klar, wer zufrieden ist, beschwert sich nicht, wer aber um seinen Strand fürchtet und Radfahrer eh nicht leiden kann, organisiert sich und tritt dort geschlossen mit großer Mannschaft auf.

    Und aus dieser Präsenz der Gruppe, die dort herrscht, entsteht dann eben die Möglichkeit, Gegenmeinungen allein mit verbalen Äußerungen abzufertigen. Das ist auch eine Form der alternativen Fakten: Da kann einer stehen und erklären, dass der Radweg bei normalem Hochwasser nicht überflutet würde, weil, wie sich jeder Besucher des Strandes täglich zwei Mal überzeugen kann, das normale Hochwasser nunmal nicht so weit reicht, aber er wird trotzdem aufs übelste vom Publikum verhöhnt, so dass ein simples „Das stimmt nicht!“ und „Lügner!“ reicht, damit sich alle anschließend einig sind, dass der Radweg zwei Mal pro Tag überflutet wird.

    Drum habe ich ja auch schon mehrfach bemängelt, dass bei solchen Veranstaltungen ein schlagfertiger Gegenpol fehlt. Da sitzt dann Malte Hübner klappernd mit seinem Notebook hinten in der Ecke, ein paar andere Teilnehmer des Forums sind auch da, zwei oder drei Zuschauer aus dem Publikum bekunden ihre Sympathie zu dem Radweg, aber prinzipiell sitzen die Befürworter oder Neutralen bei diesen Veranstaltungen immer brav mit gefalteten Händen auf ihrem Hintern, während die Gegner Randale machen.

    Das will ich nun auch gar nicht so verstanden wissen, dass die Befürworter auch Randale machen sollten, mir stinkt allein dieser Diskussionsstil. Ich habe echt keine Lust drauf, mich von fünfzig erwachsenen Menschen niedermachen zu lassen, nur weil ich eine abweichende Meinung habe oder denen womöglich mit irgendwelchen Fakten komme.

    So, schon wieder viel zu weit vom Thema abgewichen. Zeit für Feierabend jetzt.

    Hat eigentlich jemand einen Überblick, wie es nach dem Umzug des US-Konsulats weitergeht? Momentan ist ja nach meiner Recherche der Planungsstand, dass das Durchfahrtsverbot vom Neuen Jungfernstieg hoch zum Harvestehuder Weg aufgehoben wird. Da kann man sich ja ausrechnen, dass das dann wieder eine Autobahn zum Flughafen wird, auf der dann kein Radfahrer mehr radeln will.

    Man merkt an meinem Schreibstil, dass ich eher zu den Befürwortern dieses Weges gehöre. Ich habe einige Jahre in Wedel gewohnt und bin mehrmals pro Woche mit der Bahn zur Arbeit in die Hamburger Innenstadt gefahren. Mit dem Rad hatte ich tatsächlich das Problem, dass es im Endeffekt auf drei Routen von Wedel in die Innenstadt hinausläuft: Man kann oben an der B431 einen fürchterlichen Rumpel-Radweg entlangfahren, sich an der Elbchaussee anhupen lassen oder eben unten an der Elbe entlangfahren. Auf alle drei Routen hatte ich nicht so richtig Lust, wobei das Problem an der Elbe eben tatsächlich diese Schiebestrecke war. Aus Wedel kommend bin ich dann immer durch den Jenischpark nach oben gearbeitet und bin dann meistens durch die Bernadottestraße gefahren — oder habe eben die S-Bahn genommen.

    Bei einer Stunde Fahrzeit macht es eben schon etwas aus, ob man eine Viertelstunde schneller oder langsamer ist. Und ich wäre sicherlich öfter unten an der Elbe entlanggefahren, hätte ich dort keine Viertelstunde verloren, beziehungsweise statt einer Viertelstunde schieben nur drei Minuten vorsichtigen und langsamen Fahrens. Und weil auch der wirtschaftliche Aspekt immer wieder in den Vordergrund gerückt wird: Ja, ich hätte sicherlich auch hin und wieder mal ein paar Euro an der Strandperle gelassen, müsste ich mich dann nicht wieder irgendwie hoch zur Elbchaussee quälen.

    Und ich bin durchaus der Meinung, dass es auch Argumente gegen diesen Radweg geht. Angefangen mit der Art der Befestigung und dem Überflutungs- und Unterspülungsrisiko bis hin zu Konflikten zwischen Radfahrern und Strandbesuchern, die so ganz abwegig nunmal nicht sind. Ich halte nur die Art der Ablehnung, die wieder in ein pauschalisierendes „Ihr Radfahrer haltet euch eh nie an die Regeln“ ausufert, für übertrieben. Man kann so etwas auch sachlich diskutieren, ohne jeden Befürworter gleich mit herablassenden Gelächter zu bedenken.

    Naja. Falls der Radweg tatsächlich gebaut wird, dürfte die U5 wohl früher fertig sein.

    Mit dem Internet war es an der Jessenstraße nicht weit her, weder übers Smartphone noch über irgendein WLan war da etwas zu machen.

    18.00 Uhr:

    Noch ist Platz für ein paar Räder, es geht erst um 18.30 Uhr los.

    Die Uhrzeit sorgt für gewisse Verwirrung, einige Teilnehmer und Zuschauer gingen davon aus, die Sitzung wäre für 18 Uhr anberaumt. Das sorgt für Missmut, der angesichts des heutigen Themas durchaus komisch ist: So spät abends fände man nach der Sitzung zu Hause keinen Parkplatz mehr. In der anderen Ecke wird derweil gekalauert: Noch gibt’s Sitzplätze wie Sand am Elbstrand.

    18.15 Uhr:

    Zahlenmäßig gewinnt momentan die Anti-Radweg-Fraktion. Die Sorge um den Strand scheint allerdings eher die älteren Anwohner umzutreiben. Das Publikum macht momentan nicht den Eindruck, als wären hier nennenswert viele Teilnehmer aus der facebook-Gruppe anwesend; ein Gruppenmitglied vermisst die ganzen Teilnehmer, die sich eigentlich angekündigt hatten. Die Jüngeren müssten entweder arbeiten oder wären noch auf Parkplatzsuche, bemängelt ein anderer Teilnehmer.

    Derweil erzählt man sich Anekdoten aus dem Strandleben. Heute morgen habe er nachgezählt, berichtet ein anderer Zuschauer, es hätten in einer Stunde nur sieben Radfahrer die Schiebestrecke am Elbstrand Övelgönne benutzt, nur drei davon hätten geschoben, da wäre also gar kein Bedarf an einem Radweg.

    Das sehe ich hingegen nicht ganz so eindeutig. Mit einem Lückenschluss am Elbradweg dürfte es wie mit den breiten Straßen und den Parkplätzen sein: Kommt Infrastruktur, folgt Verkehr. Andererseits ist es kein Wunder, wenn man bei diesem Regenwetter in einer Stunde nur sieben Radfahrer entlang einer Strecke zählt, die fürs Radfahren eher ungeeignet ist.

    18.25 Uhr:

    Der Sitzungssaal ist mittlerweile überfüllt, Sitzplätze gibt’s schon lange nicht mehr.

    18.30 Uhr:

    Es geht los.

    Zur Fragestunde sind 17 Fragekomplexe zum Radweg am Elbstrand Övelgönne angemeldet worden.

    Es werden nicht alle Fragen vorgelesen, es wird direkt in die Diskussion eingestiegen.

    Die SPD beginnt.

    Es habe viele Mails zu der Thematik gegeben, Befürworter und Gegner hielten sich in etwa die Waage. Gesprochen wird allerdings nur über eine Idee vom Amt, ob sich ein solcher Radweg bauen ließe. Es gebe weder eine Planung noch ausformulierte Ideen, wie gebaut werden soll.

    Warum wird das überhaupt gemacht? Es gibt in Hamburg ein hohes Verkehrsaufkommen, viele Schadstoffe, dafür müssen Lösungen gefunden werden und eine Idee ist der Lückenschluss am Elbstrand Övelgönne.

    Es werde auch über die Elbchaussee nachgedacht. Allerdings gäbe es dort eher eine ablehnende Haltung, die Straße gelte als gefährlich.

    Im Mittelpunkt der Radweg-Idee stünde der Berufspendler, dem eine Schiebestrecke von einem Kilometer hin und einem Kilometer zurück nicht zumutbar sei.

    Lautes, ablehnendes Gelächter im Publikum.

    Es werde nicht für die Gegenwart, sondern für die Zukunft geplant, wo man mehr Radfahrer haben wolle.

    Lautes, ablehnendes Gelächter im Publikum.

    Es gäbe Überlegungen bezüglich Hochwasserschutz und dem Miteinander am Strand, das müsse man eben alles evaluieren.

    Lautes, ablehnendes Gelächter im Publikum.

    Nun sind die Grünen dran.

    Es gäbe eine gewisse Konfliktlage an der Schiebestrecke, darum müsse man auch trotz aller Ablehnungen über Lösungen nachdenken dürfen. Der MOPO-Artikel habe hingegen eher viele Gegner mobilisiert und Zahlen und Grafiken geliefert, die nicht der Planung entsprächen, weil es noch gar keine Planung gebe, sondern nur Ideen.

    Es sei keine Alternative, Veränderungen am Strand grundsätzlich abzulehnen. Es gäbe immer wieder Beschwerden über das Verhalten von Radfahrern entlang der Schiebestrecke, dort müsse man darum eine Lösung finden und diesbezüglich erst einmal Ideen sammeln. Vielleicht stellt sich auch heraus, dass alles aufgrund der Hochwassergefahr ohnehin nichts möglich wäre.

    Geplant wäre ein drei Meter breiter Radweg und ein drei Meter breiter Gehweg, nicht wie in der MOPO beschrieben ein sechs Meter breiter Radschnellweg.

    Lautes, ablehnendes Gelächter im Publikum.

    Selbst bei Hochwasser blieben noch 80 Prozent des Strandes erhalten.

    Große Aufregung, „bei dir piept’s wohl!“, „da ist nichts mehr übrig“

    Reaktion auf das Gelächter: Es muss möglich sein, über Ideen nachdenken zu dürfen. Es ginge nicht darum, wer am lautesten schreie, wer am besten mobilisiere oder die beste facebook-Gruppe initiiere; man müsse überlegen, ob man für alle eine Lösung finden könne. Man solle sachlich diskutieren und nicht zu sehr in Emotionen.

    In Mails würde von Toten gesprochen, die von der Flut am Radweg weggespült oder von rücksichtslosen Radfahrern totgefahren werden.

    Es ginge hier nur um eine Vorüberlegung für eine Planung.

    Aus dem Publikum: „Wir haben schon weiter gedacht, das ist alles nicht möglich.“

    CDU:

    Täglich grüße das Murmeltier, 1999 sollte es bereits einen solchen Radweg geben, Gottseidank ist daraus nichts geworden. Die Elbe fließe wie immer, der Elbstrand wäre ein Naherholungsgebiet, da ist ein Radweg technisch nicht realisierbar, das war auch vor 18 Jahren schon so. Man könne nicht sagen, die Schiebestrecke wäre zu voll, darum würde nun der Strand zubetoniert.

    Was aber ginge wäre eine Umgestaltung des Straßenraums, beispielsweise entlang der Elbchaussee. Den Strand zubetonieren wäre aber keine Lösung.

    Es wäre seltsam, dass die CDU keine befürwortenden Zuschriften zum Radweg bekommen habe.

    Ein Weg am Strand wäre für Fußgänger vorgesehen, es gebe weltweit keine Stadt, an der man an (oder auf) einem Strand Radfahren kann.

    Applaus!

    Antrag: Planungen des Elbradweges endgültig aufgeben. Es werde keine Lösung für diese Schiebestrecke geben, man solle sich über diese nicht realisierbare Strecke keine Gedanken machen.

    Applaus!

    DIE LINKE:

    Den Radweg werde man auf gar keinen Fall mittragen, es handle sich um einen vollkommen untragbaren Vorschlag. Man müsse weiter Druck ausüben, schließlich gebe es noch immer zwei Fraktionen, die diesen Ideen weiterhin hinterherrennen.

    Man müsse eben an der Schiebestrecke Rücksicht nehmen, man könne dort nicht zwei Millionen Euro versenken. Stattdessen solle man lieber an Verbesserungen an der Elbchaussee oder anderen Teilen der Stadt nachdenken. Die wenigen Planungsressourcen im Amt dürften nicht für einen derart abwegigen Vorschlag verschwendet werden. Man schließe sich dem Antrag der CDU an.

    Applaus!

    FDP:

    1969 hieß es „Unter dem Pflaster ist der Strand“. Das müsse man heute nicht wiederholen. Eigener Antrag: Auf Basis der vorliegenden Unterlage solle eine öffentliche Diskussion durchgeführt werden. Man wolle damit verhindern, dass weitere Planungsressourcen verschwendet werden, ohne dass die Bevölkerung befragt würde. Es habe Zuschriften auf Amerika und Skandinavien von empörten Touristen gegeben, die sich eine Verschandelung des Elbstrandes nicht vorstellen könnten.

    Zitat vom ADFC: „Der Nordsee-Küstenradweg ist 5.900 Kilometer lang und in Övelgönne verlieren die Radfahrer eine Viertelstunde.“ Das wäre ja nicht die Tour de France, außerdem verliefe der Elbe-Radweg in Cuxhaven, deshalb müsse man in Övelgönne die Fähre nach Cuxhaven nehmen. Die Strecke Richtung Wedel wäre eine Nebenstrecke, über die man keine Überlegungen verschwenden sollte. Die Fraktionen, die den Vorschlag des ADFC unterstützten, würden Fake-News verbreiten. Es wäre der Bevölkerung nicht zu erklären, wenn man diesen Radweg vorantreiben wolle. Stattdessen sollten an der Elbchaussee Verbesserungen eingeführt werden.

    AfD:

    Man habe noch nie so viele E-Mails bekommen, die ein Projekt ablehnen, aber nicht eine befürwortende Mail. Wie egoistisch und ideologisch müsse man sein, um fünftausend Quadratmeter Natur zu vernichten.

    Applaus!

    Dass da die Grünen dahinterstehen! Die sollten sich „Rad-Partei“ nennen.

    Wie ließen sich die Maßnahmen mit dem Landschaftsschutzgesetz vereinbaren? Wären die Planungen überhaupt rechtens? Man solle die anwesenden Bürger zu Wort kommen lassen.

    Applaus!

    Jemand berichtet:

    Övelgönne Höhe Himmelsleiter gab es eine Zählung an einem Septembertag wurden 1.200 Fahrräder gezählt.

    „Wie viele haben geschoben?“

    Im Bereich Övelgönne gebe es ebenjene Beschwerdelage. Man habe keinen sechs Meter breiten Radweg vorgesehen, sondern drei Meter Radweg, 2,8 Meter Gehweg und einem Trennstreifen.

    „Das ist doch egal!“

    Man erlaube mit dem Gehweg auch Rollstuhlfahrern und Rollator-Benutzern den Strand zu nutzen.

    „Da gibt’s doch die Schiebestrecke!“

    Man müsse den Weg so anlegen, dass er möglichst selten, nur drei Mal im Jahr überflutet werde.

    Ablehnendes Gelächter im Publikum.

    Im Moment wisse man noch gar nicht, ob der Radweg technisch realisiert werden könne. Man verbrenne momentan kein Geld, verbrauche aber einige Personalressourcen. Es werde immer mehr Rad gefahren, man bringe immer mehr Kurzpendler aufs Rad, es gehörte eben auch eine attraktive Strecke an der Elbe dazu.

    „Quatsch!“

    „Und dann gibt’s Leinen für Kleinkinder?“

    Bezüglich Naturschutz: Der wäre schon dann gegeben, wenn man dafür Autofahrer aufs Rad bringe.

    Ablehnendes Gelächter im Publikum.

    ADFC:

    ADFC soll die Ideen erläutern.

    „Können Sie mal erklären, was ADFC heißt? Das habe ich noch nie gehört!“ Gelächter.

    Der Radweg wäre nicht nur für Elbradweg-Touristen gedacht, sondern auch für Kurzstrecken-Fahrer. Man müsse überlegen, welche Voraussetzungen es geben müsse, damit man selbst aufs Rad stiege. Bei Beurfstätigen komme es durchaus drauf an, ob man zwölf Minuten länger unterwegs wäre.

    Ablehnendes Gelächter im Publikum, „es schiebt doch eh keiner!“, „das ist Schwachsinn!“

    Angesichts der Schadstoffe und des Verkehrs in Hamburg müsse man den Radverkehr fördern, zum Beispiel auch mit Schutzstreifen oder Tempo 30 an der Elbchaussee.

    Ablehnendes Gelächter im Publikum, „sie wollen beides?“

    Es gibt noch Fragen.

    Ein Anwohner meldet sich zu Wort. Er wohne in der Gegend und nutze das Elbufer zur Erholung, aber auch zum Vorwärtskommen. Er habe aber nicht das Bedürfnis, sich in den Stau an der Elbchaussee einzureihen. Das Radfahren entlang der Elbchaussee wäre gefährlich, man wäre vom Autoverkehr mit 60 Sachen sehr eng überholt. Mit Fahrradstreifen stelle sich die Situation eventuell etwas besser dar. Die Elbe wäre eine natürliche Verbindung, man käme dort traumhaft gut voran, der Lückenschluss wäre in seinem Interesse.

    Er habe keine Bedenken, dass ein Radweg der Naherholung schade.

    Empörtes Aufstöhnen und Gelächter!

    Am gesamten Elbstrand gäbe es Mischverkehr zwischen Radfahrern und Fußgängern.

    „Hast du den Strand mal im Sommer gesehen, wie dicht und voll es dort ist?“

    Ein Bürger springt wütend auf und zeigt dem Anwohner ein Foto vom vollen Elbstrand und wird zur Ordnung gerufen.

    Empörung im Publikum, „Zensur!“

    Der Anwohner führt weiter aus: Ein Radweg werde nichts an der Aufenthaltsqualiät am Strand und der Strandperle ändern.

    Ablehnendes Gelächter.

    Der nächste spricht.

    Es werde immer so getan, als werde die Radweg-Frage an der Elbchaussee noch nicht entschieden. Es habe aber schon Planungen für einen Schutzstreifen vom Rathaus Altona bis Teufelsbrück gegeben.

    Die nächste.

    Eine SPD-Grüne-Wählerin bekundet Enttäuschung, dass man diesen Radweg plane. Der Radweg beschädige die Idylle am Elbstrand massiv, man käme ja auch nicht auf die Idee, einen Radweg durch die Louvre zu legen, um elf Minuten schneller am Ziel zu sein. Der Radweg wäre eine unsinnige Fehlinvestition von Millionen.

    Applaus!

    Der nächste.

    Es werde vom Zeitverlust an der Schiebestrecke gesprochen. Den gäbe es nicht, man käme außer am Wochenende in der Schiebestrecke problemlos voran, allenfalls am Wochenend emüsse man schieben.

    Die nächste.

    Sie wäre begeisterte Radfahrerin, aber wenn es den Radweg am Strand gäbe, müsse man auch Hundeleinen für Kleinkinder einführen. Man solle stattdessen an der Elbchaussee Radfahren, da wäre Platz genug. Der Strand wäre für Strandgäste reserviert, so dass man nicht damit rechnen müsse, dass jemand mit 40 Sachen angeschossen komme.

    Die nächste.

    Sie fährt elf Kilometer mit dem Rad und wünsche sich einen Weg, auf dem man nicht vom motorisierten Verkehr angefahren würde. Man müsse eine Infrastruktur anlegen, die auch für Schulkinder geeignet wäre.

    Ablehnendes Gelächter im Publikum, „ihr Radfahrer seid selbst schuld“

    Übrigens könne man an der Ostsee oder in Amsterdam problemlos am Strand entlangfahren. Kein Mensch würde gegen ein Kind prallen würden.

    Ablehnendes Gelächter im Publikum.

    In Blankenese könne man auch am Strand entlangfahren.

    Der nächste.

    Fünf Meter Geh- und Radweg nähmen den Platz für eintausend Strandbesucher wird. Es würden dank der besseren Anbindung noch mehr Radfahrer kommen und direkt am Strand parken, so dass es noch enger würde. Man müsse als Strandbesucher dann durch die ganzen Fahrräder klettern.

    Der nächste.

    Er wohne in Övelgönne und habe die Schiebestrecke überlebt.

    Erste Frage: Ist das nun ein Radweg oder ein kombinierter Rad- und Gehweg?

    „Promenade!“

    Antwort: Man wolle auch Menschen mit Einschränkungen die Erreichbarkeit des Strandes ermöglichen.

    Zweite Frage: Hat sich schon mal jemand mit den geologischen Gegebenheiten des Strandes auseinandergesetzt? Der Radweg müsse schließlich erhöht werden, man hätte also links und rechts des Radweges noch anderthalb Meter Steinschüttungen. Dieser Weg würde irgendwann im Sand versinken. Er verstünde nicht, wie man an dieser Stelle einen Weg bauen könne, diese Überlegung wäre wirklich hirnrissig. Der Weg wäre inklusive Anböschung mindestens acht Meter breit, dann wäre der Strand weg.

    Applaus.

    Der nächste.

    Man könne nicht an der Elbchaussee mit dem Rad fahren, er würde sich freuen, könne er mit dem Rad am Strand entlangfahren, die Övelgönner dürften schließlich auch durch Blankenese bauen. In Övelgönne dürfte man auch gerne mal etwas freundlicher zu den Radfahrern sein.

    Ablehnendes Gelächter im Publikum.

    Der nächste.

    Er wolle auf einen Punkt hinweisen, an der Hoheluftchaussee wäre neben dem Radweg ein Gehweg und es gebe Radfahrer, die glauben, man hätte ein Recht auf schnelles Fahren, er habe dort regelmäßig Unfälle gesehen. Er möge sich nicht vorstellen, was am Elbstrand für Unfälle passieren würden, die von Radfahrern verursacht würden. Rettungskräfte hätten keine Möglichkeit, dort zur Versorung anzufahren.

    Jemand vom Ausschuss spricht.

    Die Rettungsmöglichkeiten würden sich mit dem befestigten Weg erheblich bessern.

    „Lüge!“, „Nein, die Radfahrer machen keinen Platz“, „Das wollen wir nicht“

    Man wisse auch noch gar nicht, wie man auf dem Karnickelsand überhaupt einen befestigten Weg anlegen könne. Die Grundstücke nebenan wären natürlich die bessere Möglichkeit, dort könne man besser einen Weg anlegen. Man müsse alles noch einmal überprüfen. Es würde vermutlich eine Planfeststellung erforderlich sein, die ohnehin Jahre dauere. Man würde die Sache aber weiter prüfen, da nun die Zeit gekommen wäre für eine vernünftige Wegestrecke am Strand.

    Die Streifen an der Elbchaussee verzögerten sich noch aufgrund von Sielarbeiten, das würde noch dauern.

    Nun sind die Anträge an der Reihe.

    Antrag von der CDU. Ergänzung: Es wäre grotesk, dass die Stadt Hamburg eine Elbvertiefung nicht hinbekomme, aber diesen Radweg bauen wolle.

    Applaus!

    Man wolle eine Alternativstrecke entlang der vorhandenen Straßen haben. Sollte es wider Erwarten keine Mehrheit für diesen Antrag geben, werde es in der Bezirksversammlung am Donnerstag einen weiteren Antrag geben.

    Abstimmung: CDU, Linke, FDP und AfD dafür. SPD und GRÜNE dagegen. Antrag abgelehnt.

    Antrag der FDP. Der Antrag wird zurückgezogen und in der Bezirksversammlung eingebracht.

    Jemand bemängelt, dass es keine Grafik mit eingezeichnetem Radweg bei Hochwasser gäbe.

    Ende um 19.42 Uhr.

    Der Rest interessiert niemanden.