Beiträge von Malte

    Man steht vor verschlossenen Türen: Ein Dutzend Personen stehen vor der Tür und warten, dass jemand aufschließt. Ich rüttle mal an der Klinke — es hat einfach noch keiner den Mut aufgebracht die Tür zu öffnen. So einfach kann Politik sein.

    Man unterhält sich über dies und das, vor dem Verkehrsausschuss natürlich über den gestrigen Luftreinhalteplan, dem man hier eher skeptisch gegenübersteht: Die meisten fahren hier mit dem Auto, häufig mit dem Diesel, man hat dementsprechend wenig Verständnis für Fahrverbote.

    Was in Hamburg-Nord die Vernichtung von Parkplätzen ist, ist in Eimsbüttel die so genannte Marktvernichtung. Einige Mitstreiter haben ein Plakat dabei „Markt bleibt — keine Mietautos“ und demonstrieren gegen die Einrichtung eines switchh-Punktes am U-Bahnhof Schlump. Kurzzeitig herrscht große Aufregung, weil man das Plakat quer zwischen den Pfeilern des Sitzungssaals aufspannen möchte, dann macht man den Mitstreitern deutlich, dass der Verkehrsausschuss ohnehin der falsche Anlaufpunkt für dieses Anliegen wäre.

    18 Uhr: Es geht los.

    Es gibt eine Tonaufnahme zwecks der Auswertung des Protokolls.

    TOP 2: Bürgerfragestunde

    Die Herrschaften mit dem Markt treten eine Weile auf. Es geht um die Verhinderung des switchh-Dingsbums, man habe Alternativen benannt und man glaube, der Verkehrsausschuss sei dafür zuständig.

    Dann gibt es Aufregung, weil in der Bürgerfragestunde anschließend die Abgeordneten antworten. „Ich dachte, das wäre eine Bürgerfragestunde!“

    Ein Abgeordneter äußert sein Bedauern darüber, dass man hier keine Plakate aufhängen darf. Erneute Aufregung. Es geht wieder gegen SPD und Grüne, die keine Bürgerbeteiligung wollte.

    Die CDU macht wieder ihr Bürgerbeteiligungs-Ding — es fühlt sich an die in Hamburg-Nord. Man müsse erst einmal alle anhören, die von dem switchh-Punkt betroffen wären. Das führt mich wieder zu der Überlegung, ob ich als Eidelstedter Bürger nicht auch etwas mitzureden hätte, denn wenn’s dort keinen switchh-Punkt gibt, könnte ich dort das Angebot nicht wahrnehmen.

    Der Vorsitzende äußert Bedenken, dass es sich um eine Bürgerfragestunde handle, bei der primär die Bürger antworten und nicht die Politik lange Monologe hält.

    Ein anderer Abgeordneter erklärt daraufhin, der Vorsitzende habe die Bürger eingeschüchtert, es gibt wieder Aufregung: „Das ist alles sehr ungehörig.“

    Es geht noch eine Weile hin und her.

    Eine andere Bürgerin hat noch was zum Markt zu sagen, dann geht es um die Luftverschmutzung. Plätze für Mietautos wären aber nicht die Lösung für dieses Problem. Es habe schon einmal den Versuch eines switchh-Punktes gegeben, das hätte man damals nach lauten Protesten abgeblasen.

    Die LINKE bemängelt, dass man mit switchh noch mehr Autos in die Stadt hole, man solle stattdessen den HVV konkurrenzfähig machen.

    Wieder geht es hin und her, wer hier ein Protokoll bekommen hat und wer nicht, die CDU fängt wieder mit ihrer Bürgerbeteiligung an.

    Eine Anwohnerin meldet sich und bemängelt, dass es hier keine Bürgersprechstunde gäbe. Wieder sieht sich die CDU in der Bringschuld, um Bürgerbeteiligung zu fordern. Sie möchte wissen, was sie tun müsse, um den switchh-Punkt zu verhindern.

    Ein anderer Anwohner macht seiner Wut Luft und bringt dann endlich mal das lang erwartete Thema mit den Parkplätzen zur Sprache.

    Nach einer Dreiviertelstunde bemängelt der Vorsitzende, dass man sich bezüglich Fragen und Antworten immer im Kreise drehe.

    18.52 Uhr: Der Vorsitzende will erstmal Bürger zu Wort kommen lassen, die nicht Redebedarf zum Markt haben.

    Stattdessen kommt wieder jemand zu Wort und zählt die Vorteile eines Marktes auf.

    Aufregung. Nun wird besprochen, ob Markt und switchh-Punkt in einer Abhängigkeit stünden oder nicht oder ob man nicht doch einmal andere Menschen zu Wort kommen lassen möchte. Eigentlich geht es nun aber wieder nur um den switchh-Punkt, nur dass er halt jetzt trickreich als „Markt“ bezeichnet wird. Man dreht sich wieder im Kreis, mir wird schon ganz schwindelig.

    Nun erklärt jemand aus der SPD-Fraktion, dass weder SPD noch Grüne dort den Markt vertreiben oder verlagern wolle.

    Der Vorsitzende beendet das Thema mit einer Abstimmung, worauf es wieder Diskussionen gibt.

    Nun kommt jemand vom ADFC zu Wort. Er bemängelt, dass die Tiergartenstraße wegen der Arbeiten am CCH gesperrt wurde und die Umleitung über An der Verbindungsbahn laufe. Nun wäre An der Verbindungsbahn auch noch gesperrt, die Umleitungen wären ungenügend. Er bemängelt außerdem den engen benutzungspflichtigen Geh- und Radweg auf der gegenüberliegenden Straße. Er möchte wissen, inwieweit der Radverkehr vom Verkehrsausschuss gefördert würde. Zaghafter Applaus.

    Klabunde: Habe sich dazu schlau gemacht, das habe man auf Landesebene gemeinsam mit der Fahrradbeauftragten so entschieden. Er hielte das für falsch, könne das aber als Bezirk nicht beeinflussen. Er hielte es für sinnvoll, dort auf der Fahrbahn zu fahren. Es müssten dort aber grundsätzlich andere Prioritäten gesetzt werden.

    Gutzeit: Ist auch Radfahrer, hält es für ein Unding, dass diese Straße jahrelang gesperrt wäre. Wenn man Fahrradstadt werden wolle, müsse man eben auch für ein paar Tausend Euro ein Fahrradweg eingerichtet werden müssen, rechts vom Bahndamm also auf dem CCH-Gelände. Er schlägt den Bogen zum Weidenstieg, das wäre auch ein Unding. In Hamburg wähle man ohne Verstand und ohne Sinn immer die „Radfahrer absteigen“-Lösung. In Behörden und bei den Bauträgern sei der Radverkehr kein Thema, man müsse eben Geld in die Hand nehmen und etwas investieren. Was die Grünen machten, wäre ja alles schön und gut, aber in der Praxis… undeutlich

    Müller-Sönksen: undeutlich, irgendwas mit Harvestehuder Weg Droht Klabunde mit „zwanzigeinundzwanzig“ StGB und redet noch mal über Verwaltungsgerichte und Fahrbahnradelei.

    Brunckhorst: Man könne sich nicht darauf zurückziehen, dass eine Straße nicht in Eimsbüttel liege, wenn sie Eimsbütteler Bürger betreffe. Man müsse sich gottverdammtnochmal damit auseinandersetzen.

    19.10 Uhr: Der Vorsitzende schließt die Bürgerfragestunde.

    TOP 4: Vorstellung des Verkehrssicherheitsforums

    Relativ schnell vorgetragene Präsentation. Es geht um Unfallvermeidung und Verkehrsprävention, allerdings zum Großteil dargestellt in Tortendiagrammen.

    Danach Debatte. Es gibt wie immer keine Gemeinsamkeiten. Gutzeit findet Rechtsabbiegeverbote für Lastkraftwagen sinnvoll. SPD und LINKE geraten aneinander, weil wohl jemand von den LINKEN regelmäßig mit dem Rad gegen eine Einbahnstraße führe. Wieder gehen fünf Minuten für private Grabenkämpfe ins Land.

    Im Endeffekt will man was für mehr Verkehrssicherheit unternehmen und irgendwie läuft das darauf hinaus, dass man hinten ein Bild auf einen Bus klebt.

    Die nächsten Tagesordnungspunkte werden schnell durchgerattert. Der Hörgensweg kommt gar nicht zur Sprache, ist ja auch schließlich nur zur Kenntnisnahme vorgelegt worden. In Hamburg-Nord hätte man damit mehrere Stunden über die benachteiligten Kraftfahrer zugebracht.

    TOP 10

    Müller-Sönksen verurteilt aufs Allerschärfste, von der Hochbahn nicht informiert worden zu sein.

    Brunckhorst meint, man könne die Bürgerfragestunde durchaus verlängern. Es wären Bürger dort gewesen, weil Bürger anwesend waren und Politik machen wollten. Gerade bei einer solch kurzen Tagesordnung Zeit genug wäre.

    19.40 Uhr: Ende der Sitzung.

    Im Endeffekt läuft es wohl darauf hinaus, dass man die Arbeitsstelle tatsächlich genau so geplant hat: Der Radverkehr wird sich seinen Weg schon irgendwie suchen. Dass es jetzt eine Umleitung für die Umleitung gibt, wow, ist wohl mehr als man in Hamburg verlangen kann.

    Fahrradstadt galore.

    Vielleicht sollte man aus Protest mal ein paar Fahrräder mit in das zwölfte Stockwerk schleppen. Damit hat man hier ja bereits Erfahrungen gesammelt:

    Falls jetzt jemand daran zweifelt, ob man die Grünen bei der nächsten Wahl noch ankreuzen könnte, macht der umweltpolitische Sprecher der CDU deutlich, dass man von Umwelt- und Gesundheitsschutz der Wähler überhaupt gar nichts hält: Hamburg spricht erste Diesel-Fahrverbote aus

    Zitat

    In der Opposition sieht man das partielle Fahrverbot mit gemischten Gefühlen: „Senator Kerstan und die Grünen konnten sich mit ihren ursprünglichen Vorstellungen hinsichtlich Fahrverboten, City-Maut und Umweltzonen größtenteils nicht durchsetzen. Das ist eine gute Nachricht für Hamburg“, erklärte Stephan Gamm, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Gleichwohl sei die vorgelegte Lösung eine Belastung für tausende Berufstätige, Handwerker und andere Verkehrsteilnehmer.


    Ich wüsste ja gerne, welche Lösung die CDU denn gewählt hätte — noch mehr „weiter so“ und Freiwilligkeit wie bisher? So von wegen der technische Fortschritt der Diesel-Technologie wird schon dafür sorgen, dass in ein paar Jahrzehnten die Grenzwerte dann tatsächlich und nicht nur auf dem Prüfstand eingehalten werden?

    Alter Falter, mir pocht schon wieder die Ader auf der Stirn.

    jaein, man kann an der Farbe der Plakette nicht die genaue Schadstoffeinstufung lt. EURO Norm erkennen, aber man kann recht schnell erkennen, dass Fahrzeuge mit gelber oder roter Plakette garantiert unbefugt reinfahren. (Wird ja aber eh nicht kontrolliert, was sollen wir daran gedanken verschwenden)

    Okay, das stimmt, gelbe und rote Plaketten dürfen eh nicht rein, da handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um schmutzige Diesel.

    Das ändert aber nichts daran, dass man eh jeden anhalten muss: Die roten und grünen Plaketten zwecks Abkassierung, die grünen Plaketten für einen Blick in den Fahrzeugschein.

    Nur um mal darauf zurück zu kommen: Am praktischen grünen Aufkleber auf der Frontscheibe (diesem hier: ). In dem steht eine Zahl. Oben zitiert sollte nur noch 6 (und größer - die gibt es bisher nicht) berechtigt hinein fahren können.
    So werden auch die Umweltzonen, die "gelb" und "rot" nicht einfahren lassen kontrolliert.

    Leider nicht — die Ziffer auf der Umweltplakette gibt die Schadstoffgruppe an, nicht die zugrundeliegende Euro-Norm. Das steht auch in dem von dir verlinkten Artikel ;)

    Woran erkennt man eigentlich diese Autos? Ich meine: kann man sich da an die Kreuzung stellen und nachschauen, wer da unbefugt reinfährt?

    Bei einigen Kraftfahrzeugen kann man wohl annehmen, dass sie von Ottomotoren bewegt werden, beispielsweise Motorroller und -räder, bei einigen könnte man sich auf die Beschriftung am Heck verlassen, sofern vorhanden, aber bei einem Großteil der Kraftfahrzeuge bleibt wohl nur der Blick in den Fahrzeugschein.

    Ich überlasse es nun deiner Fantasie, die die Wirksamkeit dieser Kontrollen auszumalen :(

    In Rellingen wurde eine Radfahrerin von einem Lastkraftwagen-Fahrer überfahren:

    Das scheint mir, wenn ich der Schilderung richtig folgen kann, auch so ein Klassiker zu sein: Ein Verkehrsteilnehmer, ganz gleich ob Kraftfahrer, Fußgänger oder Radfahrer hält an und winkt einen nicht-vorfahrtsberechtigten Verkehrsteilnehmer vorbei. Der bedankt sich artig, passt in diesem Moment aber überhaupt gar nicht auf seine Umgebung auf.

    Der grüne Umweltsenator Jens Kerstan hat heute also den neuen Luftreinhalteplan für Hamburg präsentiert. Der komplette Plan wird offenbar erst in der nächsten Woche am 8. Mai veröffentlicht, aber die wichtigsten Eckpunkte sind schon mal ziemlich wackelig:

    Es wird keine Fahrverbote geben außer auf zwei kurzen Strecken in der Stresemannstraße und in der Max-Brauer-Allee. Dort dürfen dann keine Dieselmotoren kleiner Euro 6 oder Euro VI mehr fahren. Offenbar ist aber noch nicht einmal klar wie das kontrolliert werden soll: Wird dort von jedem Fahrzeug der Fahrzeugschein kontrolliert? Das ist personell für die Hamburger Polizei überhaupt nicht machbar, da kann man angesichts des zu erwartenden Rückstaus vor den Kontrollstellen auch gleich die Straßen komplett dichtmachen. Oder macht man hin und wieder stichprobenartige Kontrollen? Dann kann man ja locker weiter mit der Dieselmaschine dort durchfahren und zahlt dann alle paar Monate mal bummelige zehn oder zwanzig Euro.

    Bei SPIEGEL ONLINE ist man dennoch der Meinung, dass diese Maßnahme Schockwellen aussende. Ich bin da eher der gegenteiligen Meinung: Rot-Grün macht wieder einmal deutlich, dass weder die Automobilindustrie oder die Fahrer von Dieselmotoren etwas befürchten müssen. In ein paar Jahren wird man die Ergebnisse evaluieren und feststellen, dass die Maßnahmen nichts gebracht haben und anschließend feststellen, puh, naja, dann wird mal wieder einen netten Appell an Autofahrer und -hersteller veröffentlichen und dann ist wieder eine Weile Ruhe.

    Ansonsten hat man offenbar ganz überrascht festgestellt, dass sich in Hamburgs Mitte ein Überseehafen befindet und die Schwerölmaschinen echt dreckig sein können. Geplant ist eine (!) neue Landstromanlage und Tanks mit Flüssiggas. Aber ich wette auch dort, dass die Maßnahmen recht industriefreundlich sein werden, ansonsten fahren die Reeder ihre Kähne nicht nach Hamburg, sondern zu anderen Häfen mit weniger Restriktionen.

    Und noch mal zur zeitlichen Einordnung: Im Jahr 2014 hatte das Verwaltungsgericht diesen Luftreinhalteplan angemahnt. Drei Jahre später liegt der vor, in acht Jahren sollen, wenn es sehr gut läuft und die Kraftfahrer wirklich die Dieselmaschinen stehen lassen, die Grenzwerte nicht mehr überschritten werden.

    Ansonsten baut man auf Freiwilligkeit und Freiwilligkeit und Freiwilligkeit: Die Pendler sollen aufs Rad oder auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, außerdem soll technischer Fortschritt zu insgesamt saubereren Motoren führen. Wie man auf die Idee kommt, dass binnen der nächsten Jahre die Dieselmaschinen wirklich nennenswert saubererer werden, wenn sowohl von der Politik als auch von den Konsumenten überhaupt gar kein Druck auf die Automobilhersteller ausgeübt wird, verstehe ich nicht. Ich hätte als fiktiver Automobilhersteller die Äußerungen Kerstans als recht beruhigend empfunden: Um eventuelle politische Maßnahmen mit strengeren Grenzwerten brauche ich mir in den nächsten Jahrzehnten keine Sorgen machen, hier ist vierfingerrautiges „Weiter so!“ angesagt.

    Boah, und dann diese rotzfreche Hoffnung, die Leute möchten doch bitte dennoch aufs Rad oder auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen! Momentan bietet man Hamburger Pendlern überhaupt gar keinen Anreiz das eigene Auto zu verlassen. Radverkehrspolitische Maßnahmen werden absolut schleppend umgesetzt, auf der U5 fahren frühestens 2030 die ersten Züge, die Preise für den HVV machen den öffentlichen Nahverkehr in den meisten Gebieten nur wenig konkurrenzfähig.

    Und unter dieser stinkenden Freiwilligkeitsathmosphäre sollen Radfahrer ihre Lungen hergeben und mit gutem Beispiel voranfahren?


    Ich bin echt stinksauer — aber okay, warten wir mal der Fairness halber nächsten Montag ab und schauen nach, was wirklich in diesem sagenhaften Plan steht.

    Die Tagesordnung gibt’s hier:

    In der Bürgerfragestunde wird es dieses Mal wohl mehrere Fragen zu der Radfahrer-in-Luft-Auflösen-Arbeitsstelle an der Verbindungsbahn geben. Dann gibt’s noch ein Verkehrsforum, über das gesprochen wird, außerdem steht — mal wieder — die Lichtzeichenanlage Holsteiner Chaussee / Hörgensweg auf der Tagesordnung; die kriegt man wohl einfach nicht ordentlich in den Griff.

    Hat jemand Lust? Los geht’s um 18 Uhr im Ferdinand-Streb-Saal (Raum 1275), im zwölften Stockwerk im Grindelberg 62-66.

    Ich weiß, der Spruch ist blöd und alt, aber ich dachte ernsthaft, heute wäre der 1. April und nicht der 1. Mai. Wie auch immer: In Österreich tut man sich noch ein bisschen schwer mit dem Radverkehr. Man bezeichnet Radfahrer zwar als Helden, will sie aber mit am Radweg herumstehenden Astronauten dazu animieren, einen Helm aufzusetzen: Neue Verkehrssicherheitsaktion „Helm auf ihr Helden!“

    In der Pressemitteilung steht zwar viel von Gefahr und Vernunft und schweren Verletzungen, aber eigentlich wenig bezüglich der Vermeidung von Unfällen. Dafür gibt’s noch eine Menge lustiger Fotos. Dort sind zwar auch Geisterradler und Kopfhörer-Typen zu sehen, offenbar hat man aber halt nur den fehlenden Helm im Blick.

    Interessant, dass man so etwas organisiert bekommt — für eine Kampagne, die den Leuten einfach mal richtig Lust aufs Radfahren machen könnte, stehen wohl weniger finanzielle Mittel bereit.

    Das OLG Hamm meinte 2012 sinngemäß (Az. 9 U 200/11), dass das kleine Zeichen 205 natürlich viel stärker wirke als das große Zeichen 205: Der Fahrbahnverkehr hätte also keine Vorfahrt, der Radfahrer mit dem Zeichen 205 hätte aber noch weniger Vorfahrt und müsse den Fahrbahnverkehr durchlassen. Das OLG Hamm hat allerdings auch bei jedem Überfahren einer quer verlaufenden Fahrbahn an einer Kreuzung § 10 StVO erkannt, insofern ist es wirklich schade, dass sich der Bundesgerichtshof nicht damit befassen wollte.

    Ich habe den Artikel noch mal aus dem Archiv gezogen: