Beiträge von Malte

    Stop, Baumarkttime!

    @Nathanael und ich haben heute auch die Fahrradständer beim Hornbach in Eidelstedt gefunden. Das sind die üblichen Felgenbrecher, außerdem so zugebaut, dass man… naja, sobald da ein anderes Fahrrad steht, kommt man schon nicht mehr raus. Also wieder am Baum geparkt:

    Erstmal zu den Bottichen. In Hamburg kennt man die offenbar als „Bütt“ oder unter noch weiteren fünf verschiedenen Begriffen, nur nicht unter Mörtelkübel. Ich habe drei von den Teilen mit einem Volumen von jeweils 90 Litern aufgeladen. Der Kran wiegt zum Glück nichts und findet problemlos auf dem Monoporter Platz:

    Dann ging’s zu den Pflanzen. Ich hatte natürlich keine Ahnung von nichts und hätte ohne zu zögern Pflanzen fürs Wohnzimmer auch auf dem Balkon angepflanzt. Es gab bei Hornbach ein paar „Bio-Pflanzen“ im Angebot, der Rest dürfte allerdings in irgendeiner Weise mit giftigen Stoffen behandelt worden sein. Das Internet sagt, der Kram verflöge nach spätestens zwei Wochen — ich bin etwas skeptisch, nehme den Kram aber trotzdem erst einmal mit. Um einen Ausflug nach Duvenstedt, wie von @Peter Viehrig vorgeschlagen, werde ich aber in den nächsten Wochen kaum herumkommen.

    Der Fingerhut wird mit mehreren mega-dicken Hummeln angeboten. Der ist zwar hochgiftig, wird aber trotzdem mitgenommen, Hummeln inklusive:

    Sowas auf dem Balkon fände ich auch total super. Ich esse total gerne scharf, vertrag’s aber leider nicht.

    Im Endeffekt haben wir… Pflanzen eingekauft. @Nathanael hat da bestimmt einen besseren Überblick. Ich begnüge mich mit ein zwei Fotos, dass man mit einem Anhänger wirklich so ziemlich alles transportieren kann:

    Gesehen am Eidersperrwerk:

    Das Ding ist wohl auch reine Reklame und steht auf einem kleinen Wall, so dass Fahrräder links wie rechts einfach herunterrollten.

    St.-Peter-Dorf am Marktplatz. Da lacht das christdemokratische Herz: Viele Fahrradständer, aber keine Fahrräder:

    Liegt wohl daran, dass man im Dorf sein Fahrrad dort parkt, wo man es braucht — für zentrale Fahrradständer in hunderten Metern Entfernung hat man wohl schlicht keinen Bedarf.

    Ich habe ja einen relativ großen Balkon, auf dem ich viele Fahrräder abstellen kann, ansonsten als Informatiker aber nicht viel anzufangen weiß.

    Momentan mache ich mir recht viele Sorgen um die Insektenvielfalt in unserer Gegend. Irgendwie ist es schon richtig: Wenn ich früher bei meinen Eltern auf die Terasse gegangen bin, dröhnte ein monotones Summen von Aberhunderten Insekten aus dem Gebüsch nebenan. Bienenstiche gehörten für Klein-Malte zwar nicht zum Alltag, waren aber aus meiner Kindheit kaum wegzudenken. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich eine gewisse Zeit lang vor nichts mehr Angst hatte als vor Bienen.

    Und dieses Jahr? Ich habe bislang fünf Schmetterlinge gesehen. Fünf! Ich kann sie zählen! Immerhin waren’s ein paar mehr Bienen, bei meinen Eltern brummt’s noch immer, wenn auch sehr viel leiser. Ist ja auch kein Wunder, die Gärten der Nachbarn sehen alle gleich aus: Akkurat gestutzter Rasen, ein paar uninteressante Zierpflanzen links und rechts, eine versiegelte Fläche als Terrasse und eine versiegelte Fläche als Parkplatz vor dem Haus. Da fühlt sich natürlich kein Insekt wohl.

    Spätestens nachdem dieser Beitrag auf facebook die Runde machte, bin ich von der Idee besessen, meinen Balkon nicht als fünfzehn Quadratmeter große Brachfläche zu nutzen, sondern ein bisschen dort zu gärtnern, um wenigstens im nächsten Jahr ein paar Insekten dort eine Heimat anbieten zu können.

    Mir ist vollkommen klar, dass ich mit meinem Balkon die Insektenwelt nicht retten werde, die Probleme mit Insektiziden und ähnlichem Kram in der Landwirtschaft, den ganzen Monokulturen und der großflächigen Versiegelung von Grünflächen sind noch ein paar Hausnummern größer, aber, wie sagt man so schön, tu Gutes und sprich darüber: Vielleicht bringe ich ja ein paar Leser dazu, ihren Balkon oder ihren Garten ein bisschen umweltfreundlicher zu gestalten.

    So!

    In diesem Jahr werde ich insektenmäßig sicherlich nichts mehr reißen können, aber ich kann vielleicht Vorbereitungen treffen, um im nächsten Jahr dort ein paar Kräuter ernten zu können und vor allem der Tierwelt in der Großstadt ein paar mehr Ausgleichsflächen anzubieten.

    Der Plan lautet erst einmal, drei große Mörtelkübel neben dem eigentlichen Blumenkübel aufzustellen und vielleicht ein paar Kräuter anzupflanzen. @Nathanael und Lisa werden mir hoffentlich dabei helfen, denn, oh Mann, als Informatiker habe ich vom Blumen ungefähr gar keine Ahnung.

    Dafür habe ich aber einen Fahrradanhänger, mit dem ich heute drei Mal zum Baumarkt nebenan gekurbelt bin. Bei Hornbach ist man auf den Besuch von Radfahrern nicht so richtig vorbereitet, es gibt nur ein paar Felgenbrecher, also parkte ich frech und vorsichtig an einem Baum und wurde sogleich von ein paar Ameisen begrüßt:

    Was ich heute bereits gelernt habe: Es gibt verschiedene Arten von Erde und vor allem gibt es verschiedene Packungsgrößen. Ich fand nach längerer Suche torffreie Erde, schließlich wollte ich mit meinem neuen Insektenlebensraum nicht einen anderen Lebensraum im Moor zerstören, und schaffte zwei Mal fünf Packungen mit zehn Litern für 21 Euro nach Hause:

    Im Hintergrund kann man es sehen: Es gibt auch größere Packungen. Fünfzig Liter torffreie Erde gibt’s für acht Euro:

    Mann, war ich stinksauer. Momentan tröste ich mich, dass die kleinen Packungen spezielle Kräutererde sind, was wohl dem Kram, den @Nathanael und Lisa dort anbauen wollen, ganz entgegenkommt, aber, gnarf, ganz ohne solche Trotteligkeiten geht’s halt nicht.

    Morgen werden drei Kübel angeschafft. Ich habe noch keine Mörtelkübel bei Hornbach auftreiben können, in Baumärkten bin ich so verloren wie bei H&M oder C&A, aber laut des Internetshops kosten die Dinger nur fünf Euro. Das ist ein ganz immenser Preisunterschied zu den speziellen Blumenkübeln für jeweils 39 Euro.

    Während ich gestern im Kieler Reisezentrum eine relativ komplizierte Kombination aus Fahrkarten, Fahrradkarten und Reservierungen für Ende Oktober buchte, hatte ich einen verhängnisvollen Geistesblitz: Ich könnte ja am heutigen Montagmorgen mit dem EC 379 von Kiel nach Hamburg fahren.

    Zunächst einmal gibt es da eine gewisse Neuerung: Wenn ich im Fernverkehr eine Reservierung für ein Fahrrad kaufe, ist die Sitzplatzreservierung für 4,50 Euro automatisch mit dabei. Das weiß aber das Online-Angebot der Bahn nicht, dort kann ich momentan nach meiner Kenntnis gar keine Verbindungen mit Fahrradkarte ohne Sitzplatzreservierung kaufen, ich erhalte dann immer die folgende Meldung: „Bei der Verarbeitung Ihrer Anforderung ist ein unerwarteter Fehler aufgetreten.“

    Früher hätte ich mit meiner BahnCard 25 für 14,90 Euro plus einer Fahrradkarte für 6 Euro immerhin etwas günstiger als mit dem RegionalExpress für insgesamt 21,40 Euro fahren können. Beim EuroCity hätte ich zusätzlich noch den Komfort einer Fahrradhalterung für mein Bike, was mir das Herumstehen im überfüllten Mehrzweckabteil erspart hätte. Nun kostet der Spaß 4,50 Euro mehr, aber ich malte mir eine gewisse Ruhe plus Steckdose plus WiFi im EuroCity aus und buchte den Spaß.

    Der „Spaß“ ging dann heute morgen hier los:

    Der nackte Hintern der tschechischen Bahn bereitete mir gewisses Unbehagen — bei meinen vorherigen Fahrten im tschechischen EuroCity wurde immer ein Wagen mit der Nummer 255 aus dem InterCity-Rollmaterial der Deutschen Bahn angehängt, der die übliche Fahrradhalterungen im bekannter Qualität bereithielt. Dieser Wagen fehlte hier.

    Radlinge sollen stattdessen hier in der Mitte des Zuges einsteigen. Die breite Tür ist tatsächlich besser gelöst als bei einigen InterCity-Fahrradabteilen, außerdem gibt’s auch WiFi:

    Vor mir waren vier andere Räder an Bord und ich half beim Einsteigen, wobei sich meine Hilfe aufs Bewachen der draußen liegenden Taschen und das nicht im Weg herumstehen beschränkte.

    Dann war ich an der Reihe.

    Trommelwirbel! Fanfaren! Dramatische Musik!

    Meine Fahrradhalterung war kaputt. Da fehlte oben ein Bügel, der war wohl abgebrochen.

    Okay, halb so wild, pff, ganz links war ja noch eine freie Halterung:

    Das Problem war nur: Wenn ich dort mein Fahrrad hinhänge, passt keiner mehr durch. Nicht jeder ist so ein schmales Hemd wie Malte Hübner, wer da mit Rucksack oder Koffer durch den Wagen stiefeln wollte, hing zwangsläufig an meinem Lenker fest. Ich hörte mir die zurecht misslaunigen Bemerkungen der übrigen Fahrgäste eine Weile an und nahm mein Fahrrad anschließend aus der Halterung heraus, bis sich der Publikumsverkehr gelegt hatte:

    Man sollte sich bei dieser Gelegenheit ins Gedächtnis rufen, dass ich mit meinem Zweitrad unterwegs war, das noch ein Stück niedriger war als mein neues Bike. Hätte ich meinen Neuerwerb dort hingehängt, es wäre sicherlich überhaupt keiner mehr durchgekommen.

    Leider nahmen die Wanderungen durch den Zug kein Ende. Er hier muss beispielsweise auch vorbei:

    Und so stand ich dann mit meinem Rad in der Tür eingekeilt eine knappe Stunde zwischen Kiel und Hamburg herum:

    Absolut geil. Die Fahrradmitnahme im Fernverkehr ist immer wieder ein Genuss.

    So.

    Hamburg-Hauptbahnhof. Vor mir steigt jemand mit etwas viel Gepäck aus, dann bin ich mit meinem Rad an der Reihe, hinter mir noch etwa ein Dutzend Fahrgäste, Zugbegleiterin inklusive. Der Herr vor mir entlädt sein Gepäck, zwischendurch springen bereits wieder die gleichen zwei Fahrgäste von außen in den Zug, stellen unter Protest fest, dass es nicht weitergeht, keifen, steigen wieder aus. Ach Mann. Wenn die Leute doch einfach mal kurz warten könnten. Oder wenigstens mitdenken. Blablabla.

    Egal.

    Ich brachte in Erfahrung, dass dieser EuroCity insgesamt sechs Fahrräder an den Halterungen und zwei an dieser Lehne hier fasst:

    Auf dieser Lehne hockten aber während der Fahrt schon wieder ein paar Fahrgäste, die offenbar kein Deutsch sprachen. Ich weiß nicht, was man dann in dieser Situation machen soll. Ist mir inzwischen auch alles egal. Ich kann die Leute ja schlecht anbrüllen oder von den Sitzen schubsen, allein das Berühren des Arms oder der Schulter wäre mir eigentlich schon zu viel.

    Also, egal jetzt, es passen dann insgesamt acht Räder rein. Minus der kaputten Halterung sieben, minus den zwei eigentlich unbenutzbaren Halterungen fünf.

    Fünf waren drin, einer steigt aus, fünf steigen ein. Ich war doch ein bisschen dankbar, dass ich mir den Stress dort drin nicht antun musste:

    Es gibt im tschechischen EuroCity übrigens auch keine Nummern an den Fahrradhalterungen, man nimmt, was da ist:

    Weil ich stinkig war, 4,50 Euro für die Sitzplatzreservierung zu zahlen, die ich aber gar nicht nutzen konnte, marschierte ich zum Reisezentrum, um mich zu beschweren und die 4,50 Euro zurückzufordern. Ich hatte schließlich extra die teure Verbindung anstelle des RegionalExpress’ gebucht, um entspannt im Bureau ankommen zu können und nicht um mir diesen Stress anzutun.

    Allerdings: Geld zurück gibt es nicht. Das läge einerseits daran, dass diese Verbindung von der tschechischen Bahn betrieben wird, andererseits wäre Sitzplatzreservierung und Fahrradreservierung nunmal miteinander gekoppelt, also könnte ich nicht das eine zurückgeben, wenn ich ja meine Fahrradreservierung wahrgenommen hätte. Bla. Ich bekam noch einen Verzehrgutschein für zwei Euro als Trost.

    Und am Ende ist auch noch mein Rücklicht irgendwo auf der Fahrt verschwunden.

    Das war ein recht teures Vergnügen — vielleicht sollte ich mir lieber ein Faltrad anschaffen.

    Nun, die Polizei behauptet in der Tat auch andere Zugängen seien versperrt gewesen, zudem wollte die Polizeiführung ja vorgehen, die ausführenden Einheiten haben aber den Gehorsam verweigert. Kann man jetzt natürlich sagen, die Polizei lüge. Kann ich weder beweisen noch widerlegen.


    Das mit der Befehlsverweigerung habe ich allerdings erst gestern gelesen, das war mir neu und, tja, wenn da jemand offenbar Gehwegplatten auf dem Dach lagert, dann kann ich das den Beamten wohl schlecht verdenken.

    Ich kann hingegen kein Bildmaterial auftreiben, was Straßensperren oder regelrechte Barrikaden an anderen Orten des Schulterblattes zeigt — angesichts der flächendeckenden Dokumentation mit Smartphones möchte ich glatt behaupten, dass es diese Barrikaden nicht gab.


    Hätte das geholfen? Die entsprechenden linken Gruppierungen tragen ihr Bekentniss zur "Militanz" schließlich regelmäßig stolz vor.


    Ob das geholfen hätte oder nicht kann ich im Nachhinein natürlich nicht mehr beurteilen. Allerdings scheint mal in Berlin solche Probleme deutlich besser in den Griff zu bekommen. Wenn ich die Berichte richtig verstehe, lässt man dort eine Demonstration auch losziehen, wenn sich ein paar Teilnehmer vermummen. In Hamburg stellt man sich direkt mit Wasserwerfern davor, beziehungsweise erlässt offenbar überhaupt keine weiteren Auflagen zur Demonstration, was ja schon den berechtigten Verdacht nährt, man wolle die Teilnehmer ohnehin nicht losziehen lassen.


    Kann man das verdenken? Wie gesagt, die gewaltbefürwortenden Aussagen dieser Klientel sind ja bekannt.


    Ich behaupte mal, dass das Meinungsspektrum besagter Klientel durchaus vielschichtiger ist und über das Anzünden fremder Autos weit hinausgeht.

    16.45 Uhr

    Heute geht es um die Umgestaltung des Eppendorfer Marktplatzes. Der Eppendorfer Marktplatz ist ein bemerkenswertes Konstrukt der Verkehrsführung mit viel Stau, viel Lärm, vielen Abgasen und komplett ohne Aufenthaltsqualität. Hier ist fast nichts schön — und alles soll besser werden.

    16.50 Uhr

    Ef gibt Knufperftangen! Total fuper! If komme gerne naf Hamburg-Nord!

    17.03 Uhr

    Es wird gebimmelt, es geht los.

    Roland Hansen ist Projektleiter beim LSBG und ist für den Eppendorfer Marktplatz zuständig. Es wird auch um die Busbeschleunigung gehen, am Eppendorfer Marktplatz fahren die Metrobuslinien 20 und 25 entlang. Ein weiterer Aspekt, vor allem für uns interessant, ist die Förderung des Radverkehrs. Hinsichtlich der Busbeschleunigung möchte man einen festen Takt sicherstellen, um weitere Busse einsetzen und die Taktzeit von zehn auf fünf Minuten zu verkürzen. Das wäre bislang nicht möglich, weil aufgrund der Stausituation teilweise drei Busse hintereinander führen und dann eine halbe Stunde Pause wäre.

    Weitere Aspekte: Barrierefreiheit, Fahrgastkomfort und Sicherheit, außerdem ganzheitliche Planung für Mehrwerte für alle Verkehrsteilnehmer schaffen.

    Man befinde sich momentan im vorgelagerten Verfahren zur Planung, man böte das Angebot zur Mitwirkung und möchte Empfehlungen erarbeiten. Die Ergebnisse des Abends würden dann in die eigentliche Planung einfließen und anschließend mit den Trägern der öffentlichen Belange abgestimmt.

    17.16 Uhr

    Frau Blöcker vom Büro Tollerort übernimmt die Moderation.

    Es hätte sich herausgestellt, dass die meisten der Anwesenden nicht an der Passantenbefragung teilgenommen hätten, man könne also heute noch sehr viel Neues von den Verkehrsteilnehmern lernen und hoffe auf differenzierte Hinweise. Die meisten Anwesenden hätten angegeben, mit der Situation am Eppendorfer Marktplatz absolut unzufrieden zu sein.

    Etwa die Hälfte der Anwesenden wohnt im direkten Umfeld des Eppendorfer Marktplatzes, vier der Anwesenden sind Gewerbetreibende, knapp die Hälfte ist regelmäßiger Kunde bei Geschäften am Eppendorfer Markplatz. Ein Drittel nutzt regelmäßig die Bushaltestelle Eppendorfer Marktplatz.

    17.20 Uhr

    Kurze Runde von zehn Minuten für Statements der Anwesenden zur jetzigen Situation am Eppendorfer Marktplatz und neue Potenziale.

    • Die Bushaltestelle gehören an den Straßenrand.
    • Soll die Bushaltestelle mit bearbeitet werden oder nur der Eppendorfer Marktplatz? Die Bushaltestelle befände sich ja in der Eppendorfer Landstraße.
    • Der 20er und 25er fahren immer hintereinander weg und nicht in einem gewissen Abstand, so dass sich ein wechselnder Fünf-Minuten-Takt ergäbe. Applaus!
    • Gibt es größere Gebäude, die in der Umgebung gebaut werden sollen?
    • Die Länge der Haltestelle reicht für mehrere Busse hintereinander nicht aus.
    • In der Ludolfstraße stadtauswärts an der rechten Seite ist der Radweg eine Katastrophe. „Nicht nur dort?“
    • Fühlt sich als Fahrradfahrer rings um den Eppendorfer Markt sehr unwohl. Außerdem bekäme man an den Ampeln wartend die ganze schlechte Luft ab, die Ecke habe keinen Verweilcharakter.
    • Man müsse die Aufenthaltsqualität steigern. Applaus!
    • Es kommt häufig zu Kollisionen zwischen Radfahrern und Fußgängern, man werde häufig von Radfahrern angepöbelt, wenn man beim Rechtsabbiegen mit dem Auto die Furt blockiere. Außerdem würden Radfahrer immer wieder von der Politik hofiert, obwohl Radfahrer sich gar nicht an die Verkehrsregeln hielten. Rücksicht dürfe für Radfahrer kein Fremdwort sein. Tosender Applaus!, B-B-B-B-INGO!
    • Neue Gebäude würden ohne Tiefgarage gebaut, man müsse endlich wieder Parkplätze finden können.
    • Man müsse den Autoverkehr zurückdrängen, so dass der Eppendorfer Marktplatz wieder zu einem Marktplatz werde!
    • Der Autoverkehr staue sich häufig in Richtung Winterhude, so dass der Eppendorfer Marktplatz zugestaut werde. Man müsse dort den Zufluss begrenzen.
    • Man müsse auch die Luftqualität berücksichtigen, dort tut sich Hamburg immer sehr schwer mit.
    • Es gäbe immer noch sehr laute Busse, man solle auch dort die neuen, leiseren Busse einsetzen.
    • Warum ist denn niemand von der Polizei hier? Die Polizei halte immer das Stoppschild hoch und verhindere Verbesserungen. Nach dem schweren Unfall an der Eppendorfer Landstraße habe es viele Verbesserungsvorschläge gegeben, aber die Polizei habe beschlossen, nichts zu unternehmen.


    Anschließend eine Diskussion zu den Neubauten und einem Parkhaus in der Gegend. Darüber kenne man sich nicht gut aus, es ginge ja heute um den Straßenbau und nicht um andere Bauprojekte. Allerdings wäre der besagte Neubau mit einer Tiefgarage ausgestattet, die aber prinzipiell nicht öffentlich sein wird.

    Die Polizei hätte die Einladung abschlägig beschieden, da man aufgrund der vielen Überstunden beim G20-Gipfel keine Kapazitäten frei hätte. Es ist allerdings der Leiter Verkehr und Prävention vom Polizeikommissariat als Zuhörer anwesend.

    17.32 Uhr

    Zu den Ergebnissen der Befragungen.

    Es habe 21 Einzel- und Kleingruppengespräche in vier Monaten gegeben, die allerdings nicht repräsentativ wären. Man habe schon einen großen Strauß an Informationen, den man heute weiter ausführen möchte. Im Juni habe man eine Passantenbefragung durchgeführt. Man werde die Ergebnisse online zur Verfügung stellen.

    Bezüglich des Radverkehrs: Die Radverkehrsführung wäre eine Katastrophe, die Sichtbeziehungen äußerst schlecht, die Radwege wären zu schmal, man werde an vielen Stellen in den Gegenverkehr geleitet. Außerdem habe man sich zusätzliche Abstellmöglichkeiten für Fahrräder gewünscht und möchte lieber auf der Fahrbahn fahren.

    Ähnlich zeigen sich die Ergebnisse der Fußgängerbefragung: Alles zu schmal, schlechte Sichtbeziehungen, keine Querverbindungen. Häufig wären auch die so genannten Bettelampeln bemängelt worden. Man habe sich gewünscht, die Situation für Fußgänger komplett zu überdenken, man fühle sich dort als Fußgänger im Quartier verloren.

    Die Nutzer des Busverkehrs bemängeln die schlechte Erreichbarkeit der Bushaltestelle und deren mangelhafte Dimensionen. Es staue sich dort zu häufig, außerdem wäre die Haltestelle nicht barrierefrei. Es habe Anregungen gegeben, den Eppendorfer Marktplatz zum Zentralen Omnibusbahnhof auszubauen.

    Kraftfahrer bemängeln die permanente Staubildung rund um den Eppendorfer Marktplatz. Es führen häufig Kraftfahrzeuge auf den Bussonderstreifen herum, außerdem gäbe es dort keine Parkplätze. Kraftfahrer äußerten den Wunsch, den Durchgangsverkehr aus dem Eppendorfer Platz herauszuhalten.

    Zwischenfrage: Könnte man den Eppendorfer Marktplatz nicht untertunneln?

    Außerdem wäre häufig bemängelt worden, dass der Eppendorfer Marktplatz eine reine Verkehrsfläche ohne jegliche Aufenthaltsqualität wäre.

    17.43 Uhr

    Ergebnisse der Passantenbefragung.

    Man habe insgesamt mit 204 Passanten und 12 Gewerbetreibenden gesprochen. Ein Gespräch dauerte durchschnittlich zwölf Minuten. Die Gespräche wären entlang eines Fragebogens mit Leitfragen geführt worden.

    Die meisten Befragten wäre zu Fuß und mit dem Rad unterwegs, die wenigsten mit dem Kraftfahrzeug. Wundert jetzt ja nicht so mega, wenn man im Auto nicht anhalten und teilnehmen kann.

    Man habe überwiegend mit Menschen gesprochen, die den Eppendorfer Marktplatz täglich nutzten, also ihren Alltag dort verbringen.

    Die meisten der Befragten bewerteten die Situation am Eppendorfer Marktplatz äußerst schlecht:

    Es gab allerdings auch einige positive Aspekte — allerdings beinahe alle in Bezug auf die Anbindung des Eppendofer Marktplatzes an den öffentlichen Personennahverkehr:

    Die Aufenthaltsqualität wurde von der Hälfte der Teilnehmer mit einer Note schlechter als 3 bewertet worden:

    Es gab aber auch ein paar positive Aussagen wie „Es ist schön hier“:

    Am meisten wurde nachgefragt,

    • die Übersichtlichkeit zu verbessern
    • Fuß- und Radwege zu verbessern
    • und den Kraftverkehr zu reduzieren


    Nicht verändert werden dürfe:

    • der Baumbestand
    • die Altbauten
    • und das Einzelhandelsangebot


    Die Gewerbetreibenden bewerten die verkehrliche Situation zum Großteil als katastrophal. Positiv erlebt man den Busverkehr. Die Aufenthaltsqualität wird positiver empfunden, obwohl der Eppendorfer Marktplatz als „dreckiger öffentlicher Raum“ empfunden wird.

    17.52 Uhr

    Jetzt wird noch weiteres Feedback gesammelt:

    • Man hätte die Passantenbefragung besser ankündigen sollen. Könne man für den Imbiss eine Alternative finden? Der Friedensbaum müsse bleiben. Ein Tunnel wäre super. Könne man das Erdgeschoss der Hamburger Sparkasse als Wartehaus nutzen? Könne man den Grünzug vom Park nicht in den Marktplatz hineinziehen? Außerdem müsse man berücksichtigen, dass viele Altbauten bald entkernt werden müssen. Außerdem Sierichstraße, dort führen auch viele Radfahrer, das müsse man berücksichtigen. „Luft holen!“
    • Es fällt auf, dass nur der Eppendorfer Marktplatz als einzelner Punkt berücksichtigt wird. Der Stau entstehe aber, weil die Verkehrsführung in die Nebenstraßen negativ wäre. Man könne mit einer Aufhebung der Einbahnstraßen den Anwohnerverkehr deutlich verbessern.
    • An der Erikastraße werde eine neue Schule gebaut, dort würden viele Kinder mit dem Auto gebracht, das müsse man berücksichtigen. Außerdem wäre die Erikastraße vollkommen zugeparkt, dort fände man keinen Parkplatz mehr.
    • Zur Barrierefreiheit: Für Sehbehinderte müsste man einen Absatz als taktiles Element einsetzen, damit behindere man aber Rollatoren und Radfahrern. Wie ist das hier geplant?
    • Die Betrachtung des Eppendorfer Marktplatzes wäre ungenügend, denn wenn im fünfhundert Meter entfernten Winterhuder Marktplatz etwas los wäre, gäbe es auch am Eppendorfer Marktplatz Stau.
    • Es gäbe ja am Eppendorfer Marktplatz die Bundesstraßen 5 und 433, gibt es diesbezüglich Einschränkungen wegen des Bundesrechtes?


    18 Uhr

    Vorstellung der Rahmenbedingungen zur Planung. Man beginne zwar mit einem weißen Blatt Papier, müsse aber gewisse Aspekte betrachten.

    Von 1817 bis 1890 wurde der Eppendofer Marktplatz als Kram- und Viehmarkt genutzt. Von 1913 bis 1973 wurde der Marktplatz durch eine Straßenbahn erschlossen, danach vom Busverkehr.

    Bezüglich der Unfälle der letzten fünf Jahre: Es habe pro Jahr etwa 80 Unfälle gegeben, davon 17 mit Verletzten und sieben mit Radfahrern oder Fußgängern. Die meisten Unfälle wären Abbiege-, Auffahr- und Wendeunfälle gewesen. Die Unfallzahlen bewegten sich im üblichen Bereich, die meisten Unfälle spielten sich allerdings zwischen Kraftfahrzeugen ab, Fußgänger und Radfahrer wären meistens unbeteiligt. Die häufigen Wendeunfälle wären der komplizierten Verkehrsführung geschuldet, wenn Kraftfahrer im letzten Moment noch wenden möchten, um ihr Ziel zu erreichen.

    Vorstellung der einzelnen Fahrbeziehungen. Das ist ja noch lustiger als beim Radverkehr:

    Verkehrsstärken: 50.000 Kraftfahrzeuge überquerten pro Tag die Winterhuder Brücke, die meisten Kraftfahrzeuge führen weiter Richtung Lokstedt, dort wären 25.000 Kraftfahrzeuge unterwegs. 15.000 Kraftfahrzeuge bögen Richtung Süden ab. Der Schwerlastverkehr bewege sich üblicherweise im Bereich von vier Prozent.

    Ruhender Verkehr: Es gäbe rund um den Eppendorfer Marktplatz relativ viele Parkmöglichkeiten, die Parkflächen wären momentan allerdings häufig von Dauerparkern belegt und stünden nicht für Verkehrsteilnehmer zur Verfügung, die eigentlich einkaufen wollen.

    Zwischenruf: Es gäbe einige Parkplätze mit Parkuhr, die man auch am Sonntag füttern müsse, wenn man nicht aufgeschrieben werden wolle, das wäre ein Unding.

    ÖPNV: 20 und 25 fahren in Ost-West-Richtung, 22 auch in etwa Ost-West, aber Richtung Kellinghusenstraße. 34 Richtung Süden und Norden, 114 Richtung irgendwo anders, kaum noch zu erkennen. An der Bushaltestelle werde das alles gebündelt, siebentausend Fahrgäste nutzen diese Haltestelle pro Tag.

    Der Radverkehr werde von schmalen Radwegen geprägt, die nicht einmal im Ansatz den Vorschriften entsprächen.

    Lustige Definition von benutzungspflichtigen Radwegen: Radwege, die breit genug sind, wären benutzungspflichtig, zu schmale Radwege wären nicht benutzungspflichtig. Na ja.

    Grundsätzlich solle der Radverkehr auf der Fahrbahn geführt werden, das komme allerdings aufgrund der Verkehrsbelastung nicht in Frage. Es wäre bei dieser Verkehrsbelastung eine teilweise oder eine komplette Separation angezeigt.

    Es gäbe für den Radverkehr wenige Querungsmöglichkeiten…

    … und dadurch entsprechende Umwege:

    Es gäbe am Eppendorfer Marktplatz relativ viel Radverkehr, genaue Zahlen habe man gerade nicht zur Hand.

    Welche Querungen gibt es für Fußgänger?

    Die Aufenthaltsqualität habe man nicht abbilden können, weil es keine qualizifierten Räume für den Aufenthalt gäbe.

    Eine Steigerung der Aufenthaltsqualität ginge nur mit einer Verlagerung des übergeordneten Durchgangsverkehrs. Den Durchgangsverkehr könne man nicht einfach umleiten, weil man mit der Winterhuder Brücke eine der wenigen Alsterquerungen in der Nähe habe. Einen autofreien Eppendorfer Marktplatz wird man aber nicht herstellen können.

    18.45 Uhr

    Jetzt eine Viertelstunde Pause. Danach geht’s in Workshopgruppen weiter.


    Das "herum" solltest du entfernen, da es hier deutlich mehr suggeriert, als bisher zum Hergang bekannt zu sein scheint. Ein "Herumfahren auf dem Gehweg" ist meines Erachtens ein bewusste Tätigkeit von Leuten, die schleunigst dafür zur Rechenschaft gezogen werden sollten. Ein Fahren "auf den Gehweg" und der daraus resultierende Unfall kann (muss nicht) auch Folge eines Defekts am Fahrzeug, gesundheitlicher Probleme des Fahrers etc. sein. Nicht umsonst ist die Unfallursache laut dem Bericht/der Polizei auch vollkommen unklar.

    Danke für den Hinweis, du hast vollkommen recht. Das „herum“ war eher so schnodderig dort angehängt worden — ich hatte nicht bedacht, dass das den eigentlichen Unfallhergang anders darstellt.

    Wenn ich mir die anderen CDU-ler im Verkehrsausschuss so anschaue, dann dürfte er sich erstmal hinten anstellen, denn mein spezieller Freund Michael Donth kandidiert wieder, und der Obmann, Ulrich Lange aus Nördlingen, auch. Falls die CDU/CSU kein spezielles Trainee-Programm auf ihn zuschneidet, dürfte er zunächst nicht viel zu melden haben.

    Vor allem ist das Thema Straßenverkehr auf Bundesebene ungleich komplexer als in Hamburg-Nord. Ploß wird sich wundern, wenn er dort seine Nummer mit der Parkplatzvernichtung durchziehen möchte.