Beiträge von Malte

    Matthias Schmoock schreibt heute im Hamburger Autoblatt: Warum immer auf der Straße?

    Schmoock lässt sich darüber aus, warum Radfahrer denn diesen tollen Radweg entlang der Straße nicht mehr benutzen. Klar, sie dürfen trotz Radweg mitten auf der Straße fahren, aber sie müssen es ja nicht. Und Schmoock ist übrigens „passionierter Rad- und Autofahrer, also ziemlich objektiv“, insofern muss man das wohl ernst nehmen.

    Er zählt als Beispiel „die Achse Hemmingstedter Weg, Baron-Voght-Straße, Kalckreuthweg“ auf, die einigermaßen passable Radstreifen hätte, klar, nicht überall durchgängig und perfekt, aber man könne ja trotzdem drauf fahren, wenigstens dort wo’s geht.

    Ich muss da wohl heute Abend mal vorbeifahren — meine letzte Fahrt entlang dieser Achse ist schon ein bisschen her, ich bin dort als Fahrbahnradler mit lauten Fanfaren begrüßt worden, die Radverkehrsanlagen, sofern man sie denn als solche bezeichnen möchte, waren in einem bemitleidenswerten Zustand. Es macht mich allerdings stutzig, dass Schmoock von „Radfahrstreifen“ spricht — entweder hat sich in den letzten Monaten dort etwas getan und die Infrastruktur wurde ertüchtigt oder er hat trotz seines Status’ als „passionierter Rad- und Autofahrer“ erhebliche Probleme mit der Nomenklatur der deutschen Straßenteile.

    Man braucht ja nur die Straße auf Streetview entlangfahren um einen ungefähren Eindruck von der dortigen Infrastruktur zu bekommen — selbst wenn es dort jetzt Radfahrstreifen geben sollte, Gott bewahre, von welcher Qualität mögen die wohl sein?

    Ich glaube eher, dass Herr Schmoock irgendwo dort in der Ecke wohnt und sich auf dem Weg zur Arbeit geärgert hat, hinter einem Radfahrer herzuzuckeln. Ansonsten hätte er sich über andere Straßen viel treffender auslassen können, an denen man das Unverständnis über die Fahrbahnradelei wenigstens ansatzweise nachvollziehen kann.

    Die GRÜNEN Hamburg-Mitte haben mal nachgefragt:


    Zitat

    Die aktuelle Radwegsmarkierung in der Esplanade ist ein Provisorium und soll keine dauerhafte Lösung darstellen. Die Markierung ist dort in Verbindung mit dem Hochbauprojekt an der Ecke Esplanade/ Neuer Jungfernstieg entstanden.
    Wir haben beim Bezirksamt nachgefragt und eine bessere Lösung gefordert: Langfristig ist ein Umbau der Esplanade im Zuge eines gesamten Umbaus des Ring 1 geplant, wobei auch durchgehende Radverkehrsanlagen entstehen werden. Um kurzfristig das Radfahren an dieser Stelle zu verbessern, soll eine Asphaltschicht auf das Kopfsteinpflaster sowie ein Sicherheitstrennstreifen zu den vorhandenen Parkplätzen aufgebracht werden. "Wir werden als GRÜNE in Mitte ein Auge darauf haben, dass diese Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden", so Michael W. Osterburg.

    Am 19. September steht unter anderem 20-4753 auf dem Programm, die restliche Tagesordnung folgt noch.

    Die Sitzung findet dieses Mal nicht in der Robert-Koch-Straße, sondern im Lehrerzimmer der Fritz-Schumacher-Schule, Timmerloh 27, statt:

    Ein paar Notizen:

    • Bienen bestäuben eine ganze Reihe von Nutzpflanzen, unter anderem auch Baumwolle, Mohrrüben und Kaffee. Raps hingegen wird nur zur Hälfte von der Biene bestäubt.
    • Es gibt etwa 560 Bienenarten, darunter etwa die Honigbiene oder die Hummel. Einige bestimmte Pflanzenarten leben in einer Art Symbiose mit exakt einer Art von Bienen und gingen ohne diese jeweiligen Bestäuber direkt ein.
    • 1990 gab es noch 1,6 Millionen Bienenvölker in Deutschland, 2010 nur noch 600.000, 2017 nur noch 200.000.
    • In den Städten geht es den Bienen teilweise besser als auf dem Land, weil hier eine größere pflanzliche Artenvielfalt angeboten wird.
    • Gründe: Industrialisierung der Landwirtschaft, extreme Ausbreitung von Monokulturen, großzügige Ausbringung von Insektiziden, die auch viele Arten von Insekten massiv angreifen.
    • Gegensteuern mit mehr Öko-Landwirtschaft.
    • Auf der letzten Landwirtschaftskonferenz habe Hamburg den Antrag gestellt, Neonectoide zu verbieten. Damals habe man das allerdings im Interesse der Landwirtschaft nicht durchsetzen können.
    • Außerorts müssen Bienenvölker außerhalb der Rapssaison häufig gefüttert werden, weil die vielen Monokulturen keine Nahrung mehr anbieten. Insbesondere Mais für Biogasanlagen und als Nahrungsmittel für die fleischerzeugende Industrie wären problematisch.
    • Sowohl innerorts als auch außerorts werden überall Grünflächen mit dem Rasenmäher bearbeitet.
    • Bienen sind immer stärker anfällig für diverse Krankheiten.
    • Innerorts wären grüne Dächer eine tolle Idee, in Hamburg würden die Begrünung von Dächern öffentlicher Gebäude angestrebt.

    Bislang eine überraschend langweilige Veranstaltung. Zwar ganz gut besucht, man hat wohl mit zwei Dutzend Gästen gerechnet, das kommt wohl hin, aber der grüne Umweltsenator wird sich ein bisschen verspäten, er steht noch im Stau.

    Ein paar andere Gäste taten es ihm gleich, kamen zu spät hereingehetzt und parkten ihre Karren irgendwo hier in der Gegend, es wird darüber gewitzelt, dass man ja jetzt nach Ende der Sommerferien keinen Parkplatz mehr fände, hahaha, während offenbar nur fünf Teilnehmer mit dem Rad angekommen sind. Drei von denen haben mich vorhin, als ich mit der Kamera um den Hof geschlichen bin, renitent vom Gehweg geklingelt.

    Ich begehe den Fehler, meinen Rucksack inklusive Fahrradhandschuhe und -helm auf eine Sitzbank zu stellen, denn irgendjemand will die Bank verschieben und stellt ein Fuß der Bank in den umgedrehten Helm hinein. Geil. Immerhin hat er sich nicht draufgesetzt oder gleich die Tasche mit Notebook als Unterlage genommen. Vielleicht bin ich auch einfach ein bisschen blöd, meine Sachen in der Gegend herumliegen zu lassen, sei es nur für einen Moment.

    Warum kann man so was eigentlich nicht bundeseinheitlich lösen?

    Eine bundeseinheitliche Lösung halte ich schon fast für übertrieben — der S-Bahn-Betrieb in einer Großstadt benötigt sicherlich andere Bestimmungen für die Fahrradmitnahme als ein Regionalexpress, der wiederum andere Bestimmungen als eine Regionalbummelbahn und mit Bussen ist das dann wieder eine ganz andere Hausnummer. Die einzelnen Verkehrsträger unterscheiden sich nicht nur bezüglich der Kapazitäten im Berufsverkehr, sondern auch beim eingesetzten Wagenmaterial und den Betriebszeiten. Da kann ich schon verstehen, dass es da keine einheitlichen Lösungen gibt.

    Was aber wirklich ärgerlich ist, sind dann solche Sachen wie in Hamburg die Fahrradmitnahme im Bus: Generell können außerhalb der Sperrzeiten Fahrräder bei ausreichender Kapazität mitgenommen werden, aber nicht in von der HOCHBAHN betriebenen Linien. Da geht’s dann gar nicht um das Wagenmaterial oder irgendwelche linienabhängigen Eigenheiten, sondern einfach nur um den Betreiber der Linie.

    Gestern war ja Tag der offenen Tür bei der Hamburger S-Bahn:

    https://fahrradstadt.hamburg/abstellmoglichkeiten-ii-1179

    Ausgestellt wurde natürlich auch die Baureihe 490, die Ende nächsten Jahres zum Einsatz kommen soll. Dieser Wagen ist wohl ganz frisch aus Berlin eingetroffen:

    @Malte 1 und ich haben das Ding in Augenschein genommen und sind tatsächlich nicht so ganz begeistert. Von außen macht der Zug einen guten Eindruck und sieht endlich etwas windschnittiger aus als die Baureihen 474 und 472, bei denen man das Gefühl hat, da käme der Kölner Dom an den Bahnsteig gerollt. Von innen ist das aber leider alles etwas enger — man steigt ein und hat direkt das Gefühl, es wäre alles relativ… ja, beengt:

    Wir hatten leider kein Maßband zur Hand, drum konnte ich es nur mit meinen Füßen der Schuhgröße 46 ausmessen, aber der Türbereich ist immerhin einen halben Fuß schmaler, also etwa 16 Zentimeter, der Durchgang zwischen den Sitzen ganze 30 Zentimeter. Das ist nicht viel, fällt aber sofort auf, wenn man die relativ großzügig bemessene Baureihe 474 kennt. Wenn ich mir vorstelle, dass in diesen Türraum zwei Fahrräder passen sollen, wird das ja ein lustiger Tanz um die Stange herum, sobald Fahrgäste ein- und aussteigen wollen.

    Ebenfalls entfallen sind die größeren Mehrzweckräume der Baureihe 474, beziehungsweise der Mehrzweckbereich im Mittelwagen mit den parallel zur Fahrtrichtung angebrachten Klappsitzen wurde nicht übernommen. Das wundert mich ein bisschen, denn mit Gepäck könnte es dann ja etwas eng werden — mit ein paar Koffern im Türraum könnten sich die fehlenden 16 oder 30 Zentimeter doch recht schnell bemerkbar machen.

    Die Mehrzweckräume wichen immerhin für einen rollstuhlgerechten Bereich, der Platz für zwei Rollstühle bietet und auch unmissverständlich klarmacht, wer hier Vorrang hat:

    Für Gepäck bleibt dann allerdings nicht mehr so ganz viel Platz. Im Bedarfsfall kann mit einem Taster an der Außenseite Hilfe beim Einsteigen angefordert werden:

    Ich bin mal gespannt, wie sich die neuen Wagen im tatsächlichen Betrieb machen. Für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sicherlich ein Gewinn, für Reisende mit Gepäck, Kinderwagen oder Fahrrädern… weiß ich noch nicht. Mal sehen.


    Näher kommt man leider nicht ran, ohne sich des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr strafbar zu machen.

    Nochmal aus der Nähe aus dem RE 70 fotografiert. Der Zug auf der anderen Seite war sehr viel schöner und sehr viel näher dran, aber da war leider wegen des Gegenlichts kein Foto möglich.

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    Als gestern auf Twitter diese Meldungen des Fußballländerspiels zwischen Frankreich und den Niederlanden die Runde machen, bei dem offenbar seltsame Werbung von Volkswagen eingeblendet wurde, hielt ich das ja für einen Fake. Es gab keine „richtigen Fotos“ aus dem Stadion, sondern nur mit dem Smartphone abfotografierte Fernsehschirme. Davon abgesehen: Wäre Volkswagen tatsächlich so blöd, Werbung mit dem Satz „Wir lassen uns von einer Nation von Radfahrern nicht den Weg versperren“ zu buchen?

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    Offenbar schon. Naja: Gemeint waren natürlich die Niederländer, von denen sich die französischen Fußballer nicht beeindrucken lassen sollten, aber dennoch passt ja mal wieder alles ganz superprächtig zusammen, betrachtet man es im Lichte der aktuellen Situation des Konzerns.

    Diese Werbung beweist, dass VW aus seinen Fehlern noch immer nichts gelernt hat

    Anstatt uns jetzt aufzuregen, können wir ja mal was produktives mit diesen Botschaften anstellen? Fallen uns ein paar lustige Sprüche zur umgekehrten Situation in Deutschland ein? Vielleicht nicht unbedingt „Wir lassen uns von einer Nation von Autofahrern nicht den Weg versperren“, das wäre wohl etwas seicht, aber… vielleicht hat ja jemand eine coole Idee?