Beiträge von Malte

    Nochmal ein Symbolfoto von heute aus Hamburg:

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    Wo versteckt sich eigentlich auf dem 4. Foto (das mit dem prominenten Bauzaun) der Gehweg?

    Da:

    Der Trost, dass "andere" Städte es auch nicht besser machen, ist dabei nicht ausreichend.

    Naja, doch.

    Ich war in der letzten Woche in Göttingen und Kiel unterwegs, dort gab es zum größten Teil eine einwandfrei geräumte Radverkehrsinfrastruktur. In Kiel bekommt man es offenbar sogar geregelt, den überflüssigen Splitt regelmäßig wieder von den Rad- und Gehwegen zu fegen, dort wird sogar der brandgefährliche Doorzone-Bummelradweg an der Holtenauer Straße geräumt, dort bin ich gestern ganz problemlos mit dem Rad zum Bahnhof gekommen.

    Und dann komme ich hier an der Elbgaustraße in Hamburg mit der S-Bahn an.

    Okay. Die Fahrbahn war einwandfrei geräumt und trocken, der Radweg unter einer Schnee- und Eiskruste begraben, der Gehweg hin und wieder ein bisschen frei. Zur Fahrbahnradelei mangelte es mir leider an Motivation, das hatte ich vor drei Wochen einmal praktiziert, das brauche ich in der Elbgaustraße erstmal nicht wieder. Also schob ich brav mein Rad auf dem Gehweg und maulte mich beinahe, weil es arschglatt war.

    Nun wird in Hamburg natürlich trotzdem mit dem Rad gefahren, aber natürlich nicht auf dem vereisten Radweg, sondern auf dem bemitleidenswerten Gehweg nebenan, und wenn da jemand sein Fahrrad schiebt, dann wird — Klingelingeling! — draufgehalten und gepöbelt. Ernsthaft: Ich möchte ja gerne Platz machen, um die wenigen tapferen Radfahrer durchzulassen, aber so ein vollgepacktes Fahrrad auf vereister Fläche hievt man eben nicht in zwei Sekunden plötzlich beiseite. Der Kraftverkehr hatte teilweise auch seine liebe Not und rechnete angesichts der Witterungsbedingungen wohl auch nicht mehr mit nichtmotorisiertem Verkehr.

    Tja. Und das alles auf nicht einmal einem Kilometer.

    Wenn ich mir andere Städte anschaue, dann sieht es für mich eher danach aus, dass ein gewisser Winterdienst auf Rad- und Gehwegen durchaus möglich wäre. Dass nicht jeder bummelige Radweg entlang einer kleinen Nebenstraße geräumt wird, klar, aber wenigstens entlang der Hauptverkehrsstraßen könnte man sich darum bemühen. Ich kann es mir eigentlich nur so erklären, dass Hamburg tatsächlich keinen Winterdienst für den Radverkehr anbieten möchte. Man hat zwar das bereits mehrfach verlinkte Netz von angeblich geräumten Radwegen geplant, aber offenbar klappt die ganze Sache ja von vorne bis hinten nicht.

    Lars Christiansen hat heute bei facebook dieses Foto von der Burgstraße veröffentlicht:

    Zitat

    Bei dem Sonnenschein heute freut man sich draußen zu sein, auch wenn die Radwege ziemlich glatt sind. Richtig gefährlich geht es derzeit auf der Veloroute 8 auf Höhe U-Bahn Burgstraße zu. Am Geesthang wurden auf der Veloroute Schikanen verbaut, die den Radverkehr an den Kreuzungen abbremsen sollen. Diese sind jetzt natürlich unter einer Schneedecke verborgen. Kann hier jeder die querlaufenden kantsteinhohen Verschwenkungen erkennen, die gerades Fahren auf der Veloroute an dieser Stelle verhindern sollen? Nein? Pech gehabt!

    Über das Ding hat sich DMHH auch schon regelmäßig geärgert, oder?

    Endlich unternimmt mal jemand was gegen den ausufernden Radverkehr in der Hansestadt: Aufstand gegen Fahrrad-Straßen

    Okay, Bernd Kroll kennen wir ja noch vom Mühlenkamp, auf dem er mit meines Erachtens leicht zweifelhaften Kommunikationsmethoden Änderungen im Ausbau der Busbeschleunigung erreichte — Prinzipiell war das alles ein wunderbarer Wahlkampf für die CDU.

    Es mag nun beinahe typisch für das Team BILD-Kroll sein, dass das eigentliche Ziel seiner Initiative nicht angeführt wird. Was genau soll denn verhindert werden? Lediglich das berühmte Schilder-Chaos, das offenbar darin besteht, dass Kraftfahrer drei Schilder an einem Mast nicht verstehen können?

    Toll ist natürlich auch, dass BILD nicht einmal erklärt, was eine Fahrradstraße ist, beziehungsweise was Bestandteil der Planung ist. Von einer generellen „Vorfahrt für Radfahrer“ kann nur an einigen Stellen die Rede sein, wo eben eine Vorfahrt für die Fahrradstraße eingerichtet wird, die dann aber auch für den Kraftverkehr auf der Fahrradstraße gilt. Und was wieder das „Verlegen von Radwegen auf die Straße“ im Zusammenhang mit „gefährlichen Situationen beim Abbiegen“ sein soll, tja, das weiß mal wieder kein Mensch.

    Schade, dass so genannte Fakten niemanden interessieren.

    Ich habe eigentlich keinen Zweifel daran, dass Kroll mit seiner Initiative Erfolg haben wird. Wenn er will, führt er Rot-Grün am Nasenring um die Alster und lässt nebenbei die neu errichtete Radverkehrsinfrastruktur der letzten Jahre wieder zurückbauen.

    Im Vorbeifahren mit dem ICE 1094 habe ich in Hamburg nicht besonders viel erkannt, allerdings konnte man genau erkennen, dass ein Winterdienst auf Radverkehrsinfrastruktur auch innerhalb des eigentlich dafür vorgesehen Netzes offenbar nicht geleistet wurde.

    Der ganz normale Wahnsinn, nur in diesem Fall hat es eben mal eine Polizistin getroffen. Da bricht für die Ordnungsmacht eine Welt zusammen.


    Dabei ist es ja fast eine alltägliche Situation die wir erleben.

    Ich muss zugeben, am Anfang auch gedacht zu haben: Da probiert man mal die eigene Medizin und die schmeckt dann tatsächlich ziemlich bitter.

    Aber im Ernst: Was soll denn schon passieren? Ich und ein paar andere Teilnehmer dieses Forums kennen das ja vermutlich im wahrsten Sinne des Wortes vom eigenen Leib, wenn jemand mit einem Kraftfahrzeug erzieherisch tätig wird, die Polizei sich dafür nicht nennenswert interessiert und die Staatsanwaltschaft so schnell wie möglich den Einstellungsbescheid schickt.

    Da fühlt man sich doch geradezu bestätigt, dass solche Erziehungsmaßnahmen voll in Ordnung gehen.

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    Die Leute von Trenga sind echt geil. Gestern Abend baute ich Gepäck für zwei Wochen Urlaub ans Schneeweißchen und zack, knackte mir der Tubus Lowrider auseinander. So stabil die Dinger auch sein mögen, ich bleibe meinem Ruf gerecht: Ich kriege alles kaputt.

    also raste ich mit der Bahn runter nach Harburg, wo mir die Leute einfach eine Schraube in den Träger bohrten und drüben mit einer Mutter festhielten. Sieht nicht so ganz geil aus, weil’s auf der anderen Seite keine Mutter gibt, aber hey, das rettet mir gerade echt den Urlaub. Wahnsinn!

    In einem twitter-Thread über das Parken auf und das Abschleppen von Radwegen schreibt @PolizeiHamburg, dass im Jahr 2017 so viel Fahrzeuge wie noch nie in Hamburg abgeschleppt worden wären: https://twitter.com/PolizeiHamburg/status/964432797107703809

    Nach meiner Erinnerung von irgendeiner Ausschusssitzung im Herbst letztes Jahr kam dieser Rekord allerdings mitnichten aufgrund des Freiräumens von Radverkehrs- oder Fußgängerinfrastruktur zustande, sondern hatte mit dem G20-Gipfel zu tun, bei dem relativ großzügig Fahrzeuge aus den Transferkorridoren entfernt wurden und zusätzlich noch großflächig das Umfeld um wichtige Gebäude von parkenden Kraftfahrzeugen bereinigt wurde, um Sicherheitsabstände und Platz für Sicherheitseinrichtungen zu schaffen.

    Hat jemand genauere Informationen darüber?

    Gestern schrieb Uta Ogilvie einen Beitrag über die Ergeignisse vom Montagabend, als in Hamburg zwei Demonstrationen in der Innenstadt stattfanden. Ogilvie hatte eine „Merkel muss weg“-Demonstration am Jungfernstieg angemeldet, aus der linken Szene wurde zu einer Gegendemonstration aufgerufen.

    (An dieser Stelle mangelte es ohnehin in den einschlägigen Medien an einer Einordnung der Gründe, aus denen dort demonstriert wird. Die Gegendemonstration war mitnichten eine „Pro-Merkel-Demonstration“, die Leute wollten einfach nicht, dass jetzt andauernd Menschen von der anderen Seite des Spektrums und womöglich irgendwann noch Bachmann oder Höcke durch Hamburg laufen. Ernst, als ob die Hamburger Antifa irgendwelche Sympathien für Merkel hegte — aber momentan ist offenbar gar kein Argument mehr zu blöd.)

    Jedenfalls berief sich Ogilvie auf diesen Artikel von der taz um darzulegen, dass die Antifa von der Bundesregierung mehr oder weniger direkt finanziert würde und die Bedrohung gegen ihre Person und ihre Familie demnach von ganz oben kämen: Demogeld für Antifas

    Dieser Artikel ist relativ eindeutig Satire.

    Das stört aber niemandem, das fällt auch beinahe niemandem auf. Bis gestern Abend irgendwann, dann hat Ogilvie den Link relativ klammheimlich in bester „Lügenpresse“-Manier entfernt. Die Aussagen, die auf dem Satireartikel basieren, bleiben aber als Tatsache stehen.

    Und so hat sich dann quasi über Nacht der Narrativ etabliert, die Antifa werde von der Bundesregierung bezahlt und Frau Merkel hätte das alles angeordnet. So einfach, so schnell, so easy. Es hat nicht mal eine halbe Stunde gedauert, bis ich zum ersten Mal mit meinen Mitmenschen darüber diskutieren musste, dass ich doch auch aus diesem „linksgrünen Spektrum“ stamme und regelmäßig meine Instruktionen von ganz oben empfinge. Unfassbar.

    Die Kommunen würden eine Menge Geld sparen, wenn ein kostenloser ÖPNV tatsächlich zu einer deutlichen Abnahme des MIV führen würde. Straßen müssten nicht immer weiter ausgebaut und nicht so häufig in Stand gesetzt werden.

    Nun ist das Geld ja nicht plötzlich auf dem Konto, sondern erst einmal nur woanders. Salopp formuliert: Statt der Straßen müsste dann plötzlich das Schienennetz viel häufiger instandgesetzt werden, zumal auch nur zusätzliche Fahrzeuge angeschafft und eine tragfähige Infrastruktur überhaupt erst gebaut und ausgebaut werden müsste.

    Zwischen „die Bundesregierung denke zusammen mit den Ländern und Kommunen über einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr nach.“ und „einführen möchte“ besteht ein signifikanter Unterschied. Laut Politico steht in der „Selbstverpflichtung aller drei alten und womöglich neuen Koalitionsparteien“:

    Ich halte es für einen gewissen Widerspruch, dass man den kostenlosen ÖPNV als Maßnahme gegen schlechte Luft verkaufen will. Nach meiner vorsichtigen Einschätzung ist ein wirklich kostenloser, durch Steuergelder oder anderweitig finanzierter ÖPNV eher eine Sache, mit der eventuell meine Enkelkinder zur Schule fahren sollen. Ich blicke bei diesem ganzen Zuständigkeitswirrwarr beim ÖPNV gar nicht mehr so richtig durch, kann mir aber nicht vorstellen, dass man den einzelnen Verkehrsunternehmen in absehbarer Zeit ein komplett anderes Finanzierungsmodell unterjubelt.

    Mal ganz davon abgesehen, dass eben andere Punkte wie Kapazitätserweiterungen und Taktverdichtungen da drin noch gar nicht berücksichtigt wurden.

    Und schon wieder ist ein grüner Zug kaputt, dieses Mal in meiner alten Heimatstadt Rendsburg: Regionalzug in Rendsburg entgleist

    Interessantes Detail: Da waren etwa einhundert Fahrgäste im Zug. Ein Twindexx-Wagen dürfte in der Konfiguration der Regionalbahn Schleswig-Holstein mit Gepäckablage und so weiter etwa einhundert Sitzplätze haben, das heißt, der Zug war um 6.30 Uhr (!) in Rendsburg (!) schon halb voll, weil man die beiden erste Klassen und die beiden bummeligen Mehrzweckabteile eigentlich kaum wirklich mitzählen kann. Wenn dann wieder ein Zug ausfällt, gibt’s in Neumünster keine Flügelung und schon ist bis Hamburg eine Stehparty am frühen Morgen angesagt — abgesehen davon, dass die Fahrgäste aus Elmshorn erst gar nicht mehr zusteigen können.

    Gestern mal wieder das übliche Spielchen: Fahrbahnen geräumt, Radverkehrsinfrastruktur auf den Zentimeter genau von der Räumung ausgelassen, weil nicht im zu räumenden Straßennetz enthalten. Bedarf ist anhand der Streifchen im Schnee allerdings durchaus gegeben:

    Zweirichtungslieblingsradweg an der Kieler Straße:

    Bei der heutigen Fahrt von Kiel nach Hamburg erwischte ich gerade so eine rote Regionalbahn mit „alten“ Doppelstockwagen und tat gegenüber der Zugbegleiterin meine Erleichterung kund, nicht mit dem grünen Flitzer vom anderen Bahnsteig fahren zu müssen.

    Sie empfahl mir, meine Bedenken bezüglich der Fahrradmitnahme beim Fahrplandialog von Nah.sh einzuwerfen. Dort werden noch knappe zwei Wochen lang Vorschläge für den Fahrplanwechsel im Dezember 2018 gesammelt.

    Ich versuch’s mal in den nächsten Tagen zu formulieren — ein paar Kommentare zur Abschaffung der Fahrradmitnahme sind auch schon da.

    Kannst du diese Aussage einer einzelnen Person zuordnen? Da geht mir ja der Hut hoch, wenn ich das lese. :cursing:

    Leider nicht, nein — die Sitzungsteilnehmer in Hamburg-Eimsbüttel sind mir nicht so recht bekannt, da bin ich froh, wenn ich eine Zuordnung zur jeweiligen Partei herstellen kann.