Beiträge von Malte

    Zum Verkauf des deutschen Mittelständers Viessmann an den US-Konzern Carrier gibt’s momentan beinahe nur Berichterstattung im Sinne von Deutschland schaffe sich komplett ab und verkaufe seine Kronjuwelen in die USA oder nach China. Die ZEIT legt hier dar, wie wir wieder mal als Wirtschaftsstandort in diese Situation gekommen sind: Die Heizungslobby hat offenbar wider besseres Wissens so lange wie möglich an Gas- und Ölheizungen festhalten wollen und offenbar nicht so ganz unerheblichen politischen Einfluss ausgeübt. Das klappte in der GroKo mit dem Altmaier wohl ganz besonders gut.

    Tja. Und dann kam der russische Überfall und die so genannte Brückentechnologie namens Erdgas löste sich in Luft auf. Und nun sitzen wir wieder mal auf dem Topf.

    Viessmann-Verkauf: Lobbyieren bis zum Geht-nicht-mehr
    Der Verkauf von Viessmann zeigt, wie sehr die deutsche Industrie an alten Technologien festhält, bis sie überrumpelt ist. Die Politik war ihr dabei lange…
    www.zeit.de

    Am besten nochmal demontieren und alle Kontaktstellen zwischen Sattelschienen und Sattelstütze mit einen Klecks Montagepaste (z.B. Shimano Anti Seize) versehen. Gleiches auch für die Kontaktstellen der Einzelteile der Sattelstütze untereinander.

    Danke. Das war offenbar das Problem. Ich habe die Sattelstütze noch mal gereinigt, Patrick hat sie dann mit Kontaktpaste eingeschmiert, nun knackt nichts mehr.

    Ist ja absurd, dass sich die Sattelstütze am Dienstagmorgen um 2:20 Uhr überlegt, gerade jetzt so dreckig zu sein, diese knackenden Geräusche von sich zu geben, während am Vorabend noch alles in Ordnung war.

    Danke für eure Hinweise.

    Wir hatten ja schon lang nicht mehr das lustige Spiel „Was knackt denn da?“

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    Was es nicht ist: Das Tretlager. Das habe ich auf dem Heimweg bei Trenga direkt tauschen lassen — ich kam mit stolz geschwellter Brust dort rein und verkündete, das Tretlager beim Brompton auch selbst getauscht zu haben und ein Pressfit-Lager als die nächste Herausforderung sähe, bis mi dann ganz anders wurde, als ich hörte, mit welcher Gewalt man dem Ding zu Leibe rücken muss. Aber nachdem es beim Öffnen ohnehin kaputt gegangen ist, wurde einfach schnell ein neues eingesetzt. Kann man nach knapp 10.000 Kilometern auch mal machen.

    Leider knackt es immer noch. Die Pedale sind es auch nicht, die habe ich mittlerweile auch getauscht. Die Kette habe ich noch mal gereinigt. Die Schrauben am Sattel und an der Sattelstütze gelöst und wieder festgedreht.

    Hat noch jemand einen Tipp? Das Knacken verschwindet sofort, sobald ich mich ein bisschen aus dem Sattel erhebe, was mich ja vermuten lässt, dass es irgendwas im Sattel oder in der Gegend sein müsste.

    Heutige Erkenntnis aus dem „Haken dran“-Podcast: Twitter hat eine so genannte „For You“-Timeline auch für nicht angemeldete Nutzer. Das ist erstmal nichts besonders, das hat YouTube in ähnlicher Form ja auch.

    Die Auswahl der dort angezeigten Konten ist allerdings… nun ja. El Hotzo und der Söder sind drin, ansonsten fast ausschließlich rechte und sehr rechte Konten, Verbreiter von Verschwörungsmythen und so genannte Russlandversteher: https://twitter.com

    Nun stellt sich die Frage: Warum? Kaufen sich Libertäre und Rechte einfach gerne den blauen Haken für 8 Euro und werden deshalb dort platziert im Gegensatz zur linken Blase? Oder ist das wieder das übliche Phänomen, dass eskalierende Tweets und Lügen einfach besser funktionieren und eine höhere Reichweite gewinnen als besonnene Kommentare?

    Tja. Unsere geradezu erotische Einstellung zum Automobil ist ja auch eine Inkarnation der Forderung, dass sich nichts ändern dürfe. Wir können uns überhaupt nicht vorstellen, mit einem Elektroauto zu fahren, wir können uns keine Ladelösungen ausdenken und halten uns ständig mit den immergleichen Debatten auf von wegen das Stromnetz breche zusammen, weil jeden Abend 30 Millionen Elektroautos gleichzeitig auf volle Reichweite aufgeladen werden müssen und das bitte mit 350 kW, damit der Ladevorgang nur fünf Minuten dauert, obwohl die Nacht acht Stunden hat. Was. Für. Eine. Dämliche. Debatte. Jeden. Tag.


    Und ich habe den Eindruck: In anderen Ländern hat man diese großen Bedenken nicht. Elektromobilität ist woanders schon bei Elektromotorrädern und Elektromotorrollern angekommen, die mit austauschbaren Akkus ausgestattet sind. Und das schon seit zehn Jahren — während hierzulande gestandene Biker mit Tränen in den Augen berichten, ohne den Sound ihrer Verbrennungsmaschinen wären sie keine ganzen Männer mehr. Alter Falter.


    Grundsätzlich halte ich nichts von diesem ständigen Geraune, Deutschland ginge den Bach runter und bekomme bald Entwicklungshilfe aus Bangladesch, aber andererseits: Unsere Einstellung zur Elektromobilität ist derart rückständig und innovationsablehnend, da haben wir es womöglich gar nicht besser verdient als so richtig auf die Nase zu fallen.

    Dazu heute auch Sascha Lobo im SPIEGEL:

    (S+) Sascha Lobo über Auto-GPT und E-Fuels: Technik, über die wir jetzt wirklich streiten sollten
    Die nächste Stufe der künstlichen Intelligenz wurde noch vor Kurzem für frühestens 2050 prognostiziert, jetzt sind plötzlich schon Umrisse erkennbar. Aber wir…
    www.spiegel.de

    Ich bin nicht grundsätzlich dagegen, aber es muss klar sein, was die Alternativen sind, zwischen denen man sich entscheiden muss. Wer seinen Oldtimer weiter betreiben will und bereit ist, für einen Liter E-Fuels 15,- EUR zu bezahlen, soll das meinetwegen machen. Solange es bei einer Nischenanwendung mit überschaubarer Nachfrage bleibt, wäre das möglich. Aber es ist aus meiner Sicht bösartige Irreführung, wenn man so tut, als wäre das eine Option für den gesamten Kfz-Bestand und sogar noch für nach 2035 neu gebaute Fahrzeuge.

    Im Podcast mit der Süddeutschen Zeitung meinte der FDP-Bundestagsabgeordnete Valentin Abel, man wolle E-Fuels in sonnenreichen Regionen der Erde herstellen und dann in Deutschland importieren, weil sich Energie im flüssigen Zustand besser transportieren lasse als über tausende Kilometer lange Stromleitungen. Das ist zwar grundsätzlich nicht falsch, aber ich frage mich schon, ob wir da nicht trotzdem aufs falsche Pferd setzen — E-Fuels werden schließlich in absehbarer Zeit noch immer nicht in der notwendigen Menge mit vertretbaren Kosten hergestellt.

    Dazu wird in anderen Teilen der Welt noch weit nach 2035 Verbrenner verkauft werden, und die werden wohl zum Teil dann auch noch in Europa hergestellt.

    Ich bin mir gar nicht sicher, ob das nicht auch zu den Gewissheiten gehört, die plötzlich nicht mehr gelten. Vor ein paar Monaten hörte ich mir zu diesem Thema bei irgendeiner Verkehrswende-Debatte an, in Südamerika oder Afrika oder Indien werde man künftig auch noch Verbrennungsmaschinen verkaufen können. Nun kauft sich BYD plötzlich die brasilianischen Fabriken, die Ford vor kurzer Zeit fluchtartig verlassen hatte, und möchte den brasilianischen Automarkt mit Elektroautos erobern — wo wir doch eigentlich dort unsere Verbrenner verkaufen wollten.

    Indien wird wohl eher keine E-Autos seines benachbarten Rivalen ins Land lassen wollen, aber ob wir da noch einen Fuß auf den Boden bekommen? Oder in Afrika? Wer soll in Afrika unsere gebrauchten Verbrenner kaufen, wenn China dort Elektroautos zum Spottpreis anbietet und gleichzeitig die benötigte Infrastruktur binnen weniger Wochen aus dem Boden stampft? Elektroautos in Afrika sind auch so eine Sache, die sich hierzulande keiner vorstellen kann und wozu es lange Listen mit Bedenken gibt, warum das gar nicht funktionieren kann, und dann kommt der Chinese und macht es einfach trotzdem, einfach nur für Macht und Einfluss?

    Bei der Automesse Shanghai können wir nun beobachten, was unser berühmter Wohlstandsmotor („jeder siebte Arbeitsplatz hängt am Automobil“) nun so treibt, beziehungsweise wir können es nicht beobachten, denn deutsche Hersteller sind auf ihrem größten Absatzmarkt in China mittlerweile geradezu abgemeldet:

    Verschärfter Wettbewerb auf dem größten Automarkt der Welt
    Abgehängt haben die chinesischen Anbieter ihre deutsche Konkurrenz. Sie nutzten die Covid-Pause, um ihre Modellpalette zu modernisieren. Bewegliche Start-ups…
    www.faz.net
    (S+) Deutschland tüftelt an E-Fuels, China baut die Zukunft - Kommentar Automesse Shanghai
    Auf der Automesse Shanghai sehen deutsche Topmanager nur noch die Rücklichter: Chinesische Hersteller feiern Erfolge mit Elektroautos für die Massen. Der…
    www.spiegel.de

    In China sind nunmehr Elektroautos gefragt und da stehen wir mit unserer irrlichternden Elektrostrategie ziemlich dumm da. Und das war ja auch der Grund, warum es eigentlich sinnvoll ist, mit dem Verbot der Zulassung von Verbrennungsmaschinen ab 2035 eine Planungssicherheit zu schaffen: Dann kann sich die Automobilindustrie darauf verlassen, dass in China, den USA und der Europäischen Union ähnliche Spielregeln gelten und sich tatsächlich gänzlich auf die Elektromobilität konzentrieren, ohne befürchten zu müssen, dass ein kleiner Mitbewerber mit Verbrennungsmaschinen doch noch mal den Markt aufmischt. Der Sache mag der Touch der Planwirtschaft anhaften, aber im Gesamtkontext, dass die europäische Automobilindustrie weltweit wettbewerbsfähig bleiben soll, muss man sich wohl mal anpassen.

    Stattdessen trauern wir hier in Deutschland über Gebühr unseren Verbrennungsmaschinen hinterher und haben je nach Umfrage vor nichts mehr Angst als mit einem Elektroauto fahren zu müssen:

    (S+) Elektroautos: Mehrheit in SPIEGEL-Umfrage sieht keinen Ersatz für Verbrennungsmotor
    Die Mehrheit der Bevölkerung glaubt nicht, dass der Batterieantrieb Benzin- und Dieselmotoren ab 2035 ersetzen kann. Eine wichtige Gruppe sieht die Sache…
    www.spiegel.de

    Tja. Unsere geradezu erotische Einstellung zum Automobil ist ja auch eine Inkarnation der Forderung, dass sich nichts ändern dürfe. Wir können uns überhaupt nicht vorstellen, mit einem Elektroauto zu fahren, wir können uns keine Ladelösungen ausdenken und halten uns ständig mit den immergleichen Debatten auf von wegen das Stromnetz breche zusammen, weil jeden Abend 30 Millionen Elektroautos gleichzeitig auf volle Reichweite aufgeladen werden müssen und das bitte mit 350 kW, damit der Ladevorgang nur fünf Minuten dauert, obwohl die Nacht acht Stunden hat. Was. Für. Eine. Dämliche. Debatte. Jeden. Tag.

    Und ich habe den Eindruck: In anderen Ländern hat man diese großen Bedenken nicht. Elektromobilität ist woanders schon bei Elektromotorrädern und Elektromotorrollern angekommen, die mit austauschbaren Akkus ausgestattet sind. Und das schon seit zehn Jahren — während hierzulande gestandene Biker mit Tränen in den Augen berichten, ohne den Sound ihrer Verbrennungsmaschinen wären sie keine ganzen Männer mehr. Alter Falter.

    Grundsätzlich halte ich nichts von diesem ständigen Geraune, Deutschland ginge den Bach runter und bekomme bald Entwicklungshilfe aus Bangladesch, aber andererseits: Unsere Einstellung zur Elektromobilität ist derart rückständig und innovationsablehnend, da haben wir es womöglich gar nicht besser verdient als so richtig auf die Nase zu fallen.

    Noch mal zu den randalierenden Fußballfans: Bei Start Niedersachsen, die das so genannte Heidekreuz zwischen Buchholz, Bremen, Hannover und Uelzen befahren, fallen momentan in Ermangelung von fahrbereiten Zügen eine Menge Fahrten aus. Grund sind fehlende Ersatzteile — und der regelmäßig auftretende Vandalismus von Fußballfans, die einzelne Züge für längere Zeit außer Betrieb setzen.

    Fehlende Ersatzteile: Verkehrsunternehmen setzt Ersatzbusse ein
    Rund ein Viertel der Züge des Nahverkehrsunternehmens Start Niedersachsen Mitte fehlt derzeit. Das liegt vor allen Dingen an fehlenden Bauteilen, aber auch an…
    www.ndr.de

    Häh, das kommt bei einer Reservierung vor? Finde ich etwas schräg.

    Das habe ich tatsächlich schon mehrfach erlebt. es steht ja auch nicht immer jemand vom Bahnpersonal an der Tür zum Fahrradabteil bereit, um die Reservierungen der Leute zu kontrollieren. Dann werden teilweise statt acht Fahrrädern auch mal zwölf in den ICE 4 gequetscht.

    Die Anzeige ist momentan mein bester Freund beim Bahnfahren: Ich gucke vor Fahrtantritt nach, wie viele Plätze noch frei sind, indem ich fünf (oder vier oder drei oder zwei oder einen) Fahrgast mit Fahrrad auswähle und mir die Ergebnisse anzeigen lasse. Das ist immer ein recht guter Indikator dafür, wie stressig die Fahrt wird.

    Das hilft natürlich nichts, wenn schon Fahrgäste mit Rad im Zug sind, deren vorheriger ICE ausgefallen ist, so dass mein Stellplatz belegt ist und ich wiederum an der Tür stehend auf den Nahverkehr verwiesen werde. Davon weiß der Navigator halt nichts.

    Polizei Hamburg: Lkw überfährt Radfahrer in Osdorf – wieder beim Abbiegen
    Am Elbe-Einkaufszentrum ist es zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Polizei und Feuerwehr vor Ort.
    www.abendblatt.de

    Das war wohl hier]. Eine bemerkenswert dämliche Kreuzung, die schon zu Beginn meines Zivildienstes vor 15 Jahren blöd aussah: Weil man mit dem Rad nicht geradeaus fahren sollte, wurde einem der Weg über drei Querungsfurten im Uhrzeigersinn empfohlen. Mittlerweile gibt es dort offenbar einen Radfahrstreifen mit Querungsfurt geradeaus.

    Und nun bekommt die CDU den Verkehrsbereich:

    Neue Ressortsverteilung in Berlin: CDU übernimmt Verkehr und Klima – Modernisierung der Verwaltung wird Chefsache
    Die künftige schwarz-rote Koalition einigt sich auf eine Ressortverteilung. Die CDU bekommt den Bereich Finanzen, die SPD behält die…
    www.tagesspiegel.de

    Angesichts der lustigen Wahlplakate von wegen Vorfahrt fürs Auto nehme ich mal an, dass in den nächsten fünf Jahren wohl eher nicht so viel in Richtung Verkehrswende zu erwarten sein wird.

    So sieht das aus, wenn man aus der Sackkasse herausfährt.

    Joa. Das sieht mir aber schon danach aus, als stecke man mit dem Auto an dieser Stelle fest. Beim Verlassen meines Grundstücks bin ich ja kein Anlieger, der in diese Fahrradstraße einfahren dürfte. Aber wenigstens diese Stelle ließe sich ja recht einfach entschärfen, indem das Zeichen 244 an dieser Stelle entfernt wird, wie es die Verwaltungsvorschriften vorschlagen.

    Mal sehen, wie es nun weitergeht:

    Konflikt mit der EU | Verkehrsminister Wissing zu Kompromissvorschlag: "Aus für das Verbrenner-Aus"
    Nach einem Streit um das Verbrenner-Aus soll sich eine Lösung abzeichnen. Berichten zufolge schlug die Bundesregierung der EU einen Kompromiss vor.
    www.t-online.de

    Ich wüsste ja zu gerne, was der Wissing nun eigentlich mit seinen E-Fuels will. Ich glaube immer noch nicht daran, dass wir selbst bei intensiver Forschung E-Fuels bis allerspätestens 2035 zur Serienreife treiben können. Da ist noch viel zu viel ungeklärt, etwa wie CO2 aus der Atmosphäre abgeschieden soll und wo der Strom für diesen ingesamt enorm energieintensiven Prozess stammen soll. Von neuen Atomkraftwerken? Oder gar von so genannten Windspargeln, die just bei der Kraftfahrerklientel nicht wohl gelitten sind? Und dann muss der Kram ja nicht bis 2035 fertig sein, sondern schon vorher, um nicht Gefahr zu laufen, den gesamten Kontinent lahmzulegen.

    Und wenn das dann funktioniert, können wir uns zufrieden auf die Schultern klopfen: Dann ist die Europäische Union die einzige große Volkswirtschaft der Welt, die noch mit Verbrennungsmaschinen fährt. Momentan sieht es für mich so aus, als ob weder China, die USA, Kanada, Japan, Indien oder Australien noch in naher Zukunft auf die Verbrennungsmaschine setzten werden. Allenfalls in Afrika oder im tiefen Südosteuropa oder in Südamerika könnten wir dann unsere E-Fuels zu verkaufen versuchen.

    Nur sind E-Fuels womöglich auch dann selbst für europäische Verhältnisse zu teuer, insofern wird sich Afrika den Kram eh nicht andrehen lassen wollen.

    Hätten wir hingegen die Umstellung auf Elektromobilität forciert und unsere Wind- und Solarindustrie nicht nach China verscherbelt, könnten wir als Marktführer sowohl Indien als auch Afrika ein Netz an Ladesäulen aufbauen. Nun macht’s der Chinese, während wir uns in Deutschland mit Stammtisch-Weisheiten gegenseitig bauchpinseln von wegen im Winter reiche die Kapazität von Elektroautos nicht mal bis zum nächsten Briefkasten.

    Momentan habe ich eher den Eindruck, im Sinne unserer Wirtschaft und unseres Wohlstands ist es sinnvoller, eine rasche Umstellung auf Elektromobilität anzustreben, statt jetzt Wirtschaft und Verbraucher im Unklaren zu lassen, ob sich eine Wallbox lohnt oder ob das nächste Auto doch lieber wieder ein Verbrenner wird. Und das klingt mir eher nach dem Fahrplan für Wohlstandsverluste und Deindustrialisierung.

    Meine Eltern haben sich übrigens vor einigen Wochen noch schnell einen Neuwagen gekauft, bevor die Grünen die Verbrennungsmaschine verbieten können. Vertrauen in Elektromobilität haben sie nicht und ich kann es auch ungefähr nachvollziehen: In meinem Heimatort gibt es öffentliche Ladesäulen nur an einem Supermarkt. Ich hatte zwar hier im Forum schon mal nachgerechnet, dass das Nachladen im Supermarkt für ihr Nutzungsprofil womöglich reichen könnte, aber trotzdem kann ich verstehen, dass man sich kein Elektroauto kauft, wenn es vor Ort keine Lademöglichkeiten gibt. Und ich kann verstehen, dass man weder als Privatperson noch als Kommune in Lademöglichkeiten investiert, wenn die Bundesregierung signalisiert, dass E-Fuels vielleicht das nächste große Ding wären.