Beiträge von Malte

    Nun ist auch der Teil des Radfahrstreifens vor dem Bahnhof Dammtor in einem einigermaßen betriebsbereiten Zustand. An der Kreuzung zur Grindelallee hatte ich mich schon über diese breite Weiche gefreut und mich gewundert, dass man sich offenbar plötzlich zu überbreiten Radfahrstreifen durchringen konnte, die der zu erwartenden Verkehrsstärke tatsächlich gerecht würden:

    Aber Hamburg dann so: Nö. Immerhin gibt’s einen Rüttelstreifen, damit Tagträumer am Lenkrad geweckt werden. Ich bekam heute gleich mal zu spüren, wie Überholmanöver zwischen Radfahrern ablaufen: „Klingelingeling!“, „Haaaaallo!“ und schon zieht ein Typ mit seinem Klapperrad ohne jeglichen Abstand vorbei. Leider ebenfalls ohne Bild muss der junge Mann auskommen, der mir kurz nach diesen beiden Bildern auf dem Rad entgegen kam. Man kann es sich nicht ausdenken, aber wo eine Radverkehrsinfrastruktur zu sehen ist, da wird halt auch in der falschen Richtung geradelt.

    Rechts einordnen um links zur Universität abzubiegen. Oh Gott, was war das damals für ein Drama, als diese Regelung oben am Siemersplatz für den Kraftverkehr eingerichtet wurde. Für Radfahrer ist so etwas vollkommen normal.

    So normal wie Verkehrsschilder, die auf dem Radfahrstreifen stehen, weil ja in Ermangelung eines Hochbordradweges kein Platz mehr bleibt, um den Kram auf ebenjenem Radweg abzustellen.

    Genauso normal: Der Radfahrstreifen wird natürlich schon fleißig zugeparkt. Ich habe dort nachts aus dem Bus oder der S-Bahn schon mehrfach Kraftfahrzeuge gesehen, die offenbar länger als „nur mal kurz“ dort parken, aber ein Klassiker sind ja auch diese obligatorischen „Nur ganz kurz“-Parker direkt vor dem Haupteingang, die aufgrund der Bauarbeiten den Parkplatz auf der Rückseite des Bahnhofs nicht mehr finden. Die Tragödie wird erst richtig schlimm dadurch, dass die Leute dann aufgrund des Bauzaunes nicht einmal von der Fahrbahn runterkommen. Trotzdem wird dort regelmäßig geparkt.

    zur CM nach Karlsruhe? wirklich? ochman, echt jetzt?

    da versäumste nix. fahr mim Regio weiter in den Schwarzwald und hab da Spaß. Murgtalradweg nach Freudenstadt oder so. aber doch keine organisierte, als demo angemeldete CM mit 89% Helmtragequote und Silberrücken-Teilnehmerfeld. :-/

    Man muss ja alles mal mitgemacht haben ;) Notfalls kann ich ja auch noch in Frankfurt oder Kassel aussteigen und dort mitfahren, wobei Frankfurt halt auch nicht so ganz der Hit ist, wenn ich mich richtig erinnere.

    Was lernen wir daraus? Bei Fernreisen mit Fahrradbegleitung einfach nicht mit dem ICE 4 fahren. Wenn der kaputtgeht, fährt stattdessen ein ICE ohne Fahrradmitnahme und man kann sehen, wo man mit dem Bike abbleibt. Wenn ein InterCity durch einen anderen InterCity ersetzt wird, besteht ja immerhin noch eine gewisse Chance, dass der ein hinreichend großes Fahrradabteil mitführt.

    Dem Radelmädchen ist heute offenbar genau das passiert: https://twitter.com/Radelmaedchen/status/1012307999602434049

    Ich bin ja gespannt, ob morgen der ICE 72 von Kiel nach Basel vernünftig fährt, ich will schließlich zur Critical Mass nach Karlsruhe — allerdings habe ich ja Brompti dabei und kann notfalls auch in Nicht-Fahrrad-Züge steigen.

    Welche Gewissheit habe ich als User der Webseite, dass Google ordentlich mit meinen Daten umgeht?

    Ich behaupte, dass es hierfür keine Rechtsgrundlage gibt:

    Für so etwas gibt es eigentlich das Prinzip der Auftragsverarbeitung. Ich kann auch niemandem versprechen, dass mein Provider manitu vernünftig mit den Daten umgeht, aber ich habe mit manitu einen Vertrag darüber geschlossen und gehe davon aus, dass manitu seinen Teil des Vertrages erfüllt. (Abgesehen davon habe ich bei manitu tatsächlich nicht den geringsten Grund zu zweifeln, dass eure und meine Daten dort gut aufgehoben sind.)

    Das sehe ich nicht so. Im Zuge der DSGVO sind eine ganze Menge kleinerer oder mittlerer Webseiten aus dem Netz verschwunden, ausländische Onlineangebote haben teilweise den Zugriff für Nutzer aus der Europäischen Union eingeschränkt — allein: es fällt uns nicht auf, weil wir in unserer schnelllebigen Welt gewohnt sind, dass Internetseiten aus dem Netz verschwinden.

    Mit dieser Thematik hat sich Netzpolitik jetzt noch einmal befasst: Die DSGVO und das Blogsterben: Es ist kompliziert

    Ich bin ja immer wieder erstaunt, auf was für Ideen die Leute kommen.

    Im ICE 4 helfe ich ja gern und oft mit, wenn Fahrgäste ihr Bike in die Bimmel wuchten, und relativ oft stelle ich fest, dass die meisten Fahrrad-Fahrgäste zum allerersten Mal ihr Fahrrad mit ihn die Bahn nehmen und mit den Fahrradhalterungen grundsätzlich überfordert sind. Das verzögert dann, wie man so schön sagt, den Betriebsablauf, denn schon ein einziger Fahrgast, der erstmal über die Funktionsweise der Halterungen philosophiert, blockiert den kompletten Zusteigeprozess und schon staut es sich und so weiter und so fort.

    Aber: Man kommt ja dann grundsätzlich immer irgendwie noch zurecht.

    Entweder nehmen die meisten Leute nach ihren Erfahrungen mit der Fahrradmitnahme in der Bahn diesen Service kein zweites Mal in Anspruch oder die Sache mit der Fahrradmitnahme boomt, wie man so schön sagt.

    Manchmal wird’s aber auch ganz komisch. In Kiel sind zwei Radfahrer mutmaßlich am Bahnsteig zurückgeblieben, die sah ich gerade noch während der Abfahrt in die Bahnhofshalle rennen. Mit der Zugbegleiterin bedauerte ich die beiden dann etwas, aber wenn der ICE fährt, dann fährt der, da wird naheliegenderweise nicht wieder in den Bahnhof eingerückt. Dafür hätten dann jetzt zwei andere Fahrgäste mit Fahrrad eventuell Glück, meinte sie — aha? Offenbar dürfte man bei ihrer Fahrt auch ohne Fahrradreservierung teilnehmen, wenn es genügend freie Stellplätze gäbe. Das ist ja ein ganz interessantes Prinzip, da fahre ich dann also mit meinem teuren Flexpreisticket und meinem Fahrrad mit Fahrradticket, aber ohne -reservierung zum Bahnsteig, steige da mal auf gut Glück in den ICE ein und schaue nach, ob auf meinem Fahrtabschnitt noch was frei ist? Und wenn nicht, dann versuche ich’s beim nächsten Zug noch mal und wenn’s bei der letzten Verbindung des Tages auch nicht klappt, schmeiße ich das Fahrrad ins Gleisbett und fahre ohne?

    Das hat mich nicht ganz überzeugt, aber dankenswerterweise stieg gleich in Neumünster jemand „unplanmäßig“ ein, denn laut Reservierungsanzeige wollten wir in Neumünster gar keine Fahrräder aufnehmen.

    Offenkundig hatte er keine Reservierung, das hat ihn aber nicht so richtig gestört, und die fehlende Reservierung war nicht das einzige, was ihn nicht störte — er stellte sein Fahrrad längs zur Fahrtrichtung auf, schloss es an und ging:

    Eigentlich muss ich schon in Hamburg-Dammtor aussteigen, sonst schaffe ich’s nicht rechtzeitig ins Bureau, aber vielleicht sollte ich auch bis zum Hauptbahnhof mitfahren, einfach mal um zu staunen, wie dort die auf der Anzeige angeschlagenen vier Fahrräder einsteigen werden? Wobei ja theoretisch die Möglichkeit bestünde, dass der Typ ebenfalls in Hamburg wieder aussteigt und auf der Anzeige gesehen hat, dass er keinen nervt. Man kann ja nie wissen — das wäre dann wohl dieses Auf-gut-Glück-Prinzip, das die Zugbegleiterin erwähnt hatte.

    RP-Online schreibt: Das Ende lustiger Internet-Bildchen

    … und zeigt damit bereits in der Überschrift auf, woran diese Debatte krankt: Es geht längst nicht nur um lustige Internet-Bildchen. Das scheint aber der Begriff zu sein, mit dem man den Leuten begreiflich machen kann, worum es so ungefähr gehen wird. Ginge es aber nur darum keine Memes mehr basteln zu dürfen, hielte sich meine Empörung doch sehr in Grenzen: Hier geht es technisch um viel mehr mit der Implementierung der dazugehörigen Filterinfrastruktur, die so ziemlich jeder nichtkommerziellen Webseite das Genick brechen wird.

    Meine E-Mail an PK 21 hat offenbar eine lange Reise hinter sich und wurde offenbar über fünf verschiedene Behörden bis zu VD 52 weitergereicht. Ich habe dann gleich mal wieder geantwortet:

    Im Verkehrskonzept der AfD kommen sogar Fahrräder drin vor. Allerdings eher in Seitenstraßen und mit Fahrradkennzeichen.

    Und in der S-Bahn mit vergünstigten Tarifen für die Fahrradmitnahme. Und bevor sich jemand wundert, wie das nun wieder zusammenpasst: Für die AfD ist das Fahrrad (genau wie für FDP und CDU übrigens auch) kein Verkehrsmittel, sondern ein Vergnügungsmittel, mit dem man am Wochenende einen Ausflug machen kann, mit dem man also den Wannsee entlangradeln kann. Den Weg zum Wannsee und kann man aber nicht mit dem Rad zurücklegen, denn das Fahrrad ist ja kein Verkehrsmittel und muss darum in die Bahn.