Beiträge von Malte

    Und erst vor einigen Monaten wurden die Streuscheiben in den Signalgebern ausgetauscht, die zuvor gar nicht für den Radverkehr gültig waren.

    Ich hatte ganz vergessen, die entsprechenden Beweisfotos anzuhängen. Ich habe leider nur welche von der östlichen Querung gefunden, es muss an der Stelle, an der ich erwischt wurde, vor nicht allzu langer Zeit ähnlich ausgesehen haben:

    Malte Hast du schon Post bekommen und dich entschieden, ob du Widerspruch einlegen willst? Der Fall interessiert mich sehr...

    Nein, Post habe ich noch nicht bekommen. Den Spaß mit dem Einspruch werde ich mir aber gönnen. Das ist mir alles zu seltsam, als dass ich einfach zahlen möchte.

    Nötigung! Bevormundung! Parkplatzguerilla!

    CDU-Superstar Dennis Thering hat mal wieder eine kleine Anfrage gestellt: Drucksache 21/14301

    Beim Durchlesen merkt man auch, dass er mit seinen Fragen eigentlich nur Material für einen empörten Artikel im Hamburger Autoblatt sammelt, um rechtzeitig Stimmung gegen Radfahrer und den rot-grünen Senat machen zu können. Irgendwelche sinnvollen Schlüsse anderer Art lassen sich meines Erachtens nicht aus den Fragen extrahieren.

    Nun kann man über den Parking Day ja durchaus geteilter Meinung sein, aber die Blockade von hamburgweit acht oder neun Parkplätzen für eine Demonstration steht ja nun in gar keinem Zusammenhang zu dem Aufriss, den er dort betreibt.

    Witzigerweise macht das jetzt so richtig die Runde im Netz und „M Ha“ war wohl für eine freie Mitarbeiterin des Abendblattes (???) Grund genug, bei mir anzurufen, weil das Video doch bestimmt von mir wäre.

    Auf die Mailbox quatschte sie mir dann allerdings nicht, warum denn die Anzeige nicht verfolgt worden wäre oder sowas, sondern nur das übliche: WARUM DENN NICHT DEN RADWEG VERWENDET?

    Bin ich froh, aus dieser Stadt zu verschwinden. Ich seh schon die Schlagzeile beim Abendblatt: „RENITENTER RADFAHRER PROVOZIERT AUTOFAHRER MITTEN AUF DER STRA?E“, dann darf sich CDU-Superstar Dennis Thering noch mal über die lieben Rüpel-, Kampf- und Rücksichtslosradler echauffieren und am Ende krieg ich wieder handfeste Morddrohungen wie beim letzten Mal. Echt kein Bock mehr.

    Noch mal ein kurzer Blick in die Zeitungen. Die meisten Nachrichten zum Thema EU-Urheberrechtsreform lesen sich wie die Pressemitteilungen der Pro-Urheberrecht-Lobbygruppen und schwallern auf langen Seiten mit ganz schön vielen Absätzen um das eigentliche Thema herum, während gleichzeitig dramatische Szenarien bis zum Untergang unserer Kultur ausgemalt werden, während man sich mit den Gegenargumenten überhaupt nicht beschäftigen mag:

    Abgesehen von SPIEGEL ONLINE muss man wohl bis ins Ausland surfen, um auch mal eine Gegenstimme zu finden:

    Zu den Grundlagen, worum es am 12. September eigentlich gehen wird, schreibt Julia Reda:

    Und aktiv werden kann man auch noch schnell bei Wikimedia:

    Tja. Gestern Abend wunderte ich mich noch, warum eigentlich wieder so viele grüne Züge im Kieler Bahnhofsvorfeld abgestellt herumstanden und vorne nur „Ich habe Pause“ leuchtete, während gleichzeitig wieder mindestens zwei lokbespannte Züge mit roten Doppelstockwagen zwischen Kiel und Hamburg fuhren.

    Heute morgen im RE 7 ab Kiel um 9.02 Uhr kam dann die freundliche Durchsage, dass der RE 7 ab Kiel auf unbestimmte Zeit nur bis Neumünster fährt, dort muss in den RE 7 aus Flensburg umgestiegen werden. Grund dafür: Akuter Fahrzeugmangel bei der Regionalbahn Schleswig-Holstein. Die abgestellten Züge wären allesamt defekt.

    Dumme Sache nur: Aufgrund von Fahrzeugmangel fährt der RE 7 aus Flensburg auch nur mit vier Wagen und ist schon halb voll. Hinter mir drängt gerade noch die komplette Belegung der vier Wagen aus Kiel die Treppe hinauf, es wurde dann doch etwas kuscheliger. Einen Sitzplatz fand ein wesentlicher Teil der Fahrgäste nicht mehr.

    Das soll erstmal auf unbestimmte Zeit so bleiben. Was ja nicht heißen muss, dass es nicht noch schlimmer werden kann und in Ermangelung weiter Fahrzeuge dann auch der bislang nicht betroffene RE 70 ausfällt.

    Läuft gerade bei der Bahn, ja? Die Bilanz stimmt nicht, im Netz Ost fehlen Lokführer, so dass mehrere Züge ebenfalls auf unbestimmte Zeit ausfallen, nun geht auch noch der grüne Kram kaputt.

    Leider liefert Brompton ja keine Lackstifte mehr; so die Information meines "persönlichen Beraters". Warum auch immer.

    Nach meiner Kenntnis rentiert es sich einfach nicht. Es handelte sich ja offenbar ohnehin nur um umgelabelte Stifte eines anderen Herstellers.

    Ich habe mal eine Tabelle gefunden, auf der die dazugehörigen RAL-Farbbezeichnungen stehen, damit kann man bei jedem besseren Händler einen Lackstift kaufen.

    Wenn der Radweg nun gesperrt ist, darf nicht auf der Fahrbahn gefahren werden, da das Verbot der Nutzung noch immer gilt.

    Wobei es ganz interessant wäre, wie das mit dem abgedeckten [Zeichen 240] zu vereinbaren ist.

    Auf die viel einfachere Lösung kommt die Polizei allerdings nicht: Das Radfahren ist im gesamten Straßenquerschnitt ohnehin kraft [Zeichen 254] verboten.

    Mal wieder „übersehen“: Verkehrsunfall mit schwer verletzter Fahrradfahrerin in Hamburg-Osdorf

    Es geht wohl um diese Stelle — nach meiner Erinnerung war das echt eine furchtbare Strecke, an der man andauernd „übersehen“ wurde, weil es alle irgendwie eilig hatten. Die Tankstelle, die sich im weiteren Verlauf anschließt, ist für den nachmittäglichen Andrang zu klein dimensioniert, so dass wartende Kraftfahrer den Radweg blockieren und so weiter und so fort.

    Beim Brompton habe ich das wie bei allen anderen Rädern auch versucht - um dann irgendwann aufzugeben. Man kommt bei einem Rad mit derartig zahlreichen Berührungspunkten nicht hinterher. Zudem sind neuere Lacke ohnehin häufig weniger robust, habe ich den Eindruck.

    Neuester Schreck: Zusammengefaltet liegt das Hinterrad ja auch Tretlager an. Das hilft den Lack auch nicht wirklich - insbesondere bei dreckigen Hinterrad.

    Gestern ist mir Brompti dann tatsächlich mal im zusammengeklappten Zustand umgekippt, natürlich auf die Seite mit dem Lenker, natürlich auf unebenen Gehwegplatten. Glück im Unglück: Es gibt nur eine ordentliche Macke an der Lenkerstange, den Rest haben die breiten Lenkergriffe abgefangen.

    Die werde ich nun aber doch mal mit einem Lackstift ausbessern. Muss nicht geil aussehen oder haltbar sein, danach kommt da ebenfalls Lackschutzfolie rüber, aber das ärgert mich so richtig, da glotze ich andauernd drauf.

    Der Nordkurier macht ebenfalls noch mal ordentlich Stimmung gegen die lieben Radfahrer und streut die üblichen halbgaren Informationen: Auf der Straße trotz Radweg - Dürfen Radfahrer das?

    Ein Foto von den besprochenen Radwegen inklusive der Beschilderung war leider nicht aufzutreiben, genausowenig wie eine einigermaßen brauchbare Beschreibung, wie das mit der Radwegbenutzungspflicht denn nun tatsächlich funktioniert.

    Die Leserschaft kümmert das freilich wenig, es wird munter drauflos geschimpft.

    In der Stresemannstraße läuft alles wie gewohnt: Der Kraftverkehr fließt auf insgesamt fünf Fahrstreifen, Radfahrer quetschen sich zwischen dem rechten Fahrstreifen und der Absperrung zurück auf den Radweg: https://twitter.com/RadSchulze/status/1036536912926990336

    Die Umleitung? Die findet fast niemand. Die gelben Schilder stehen zwar einigermaßen sichtbar dort herum, aber so weit vor der Kreuzung, dass man sie als normaler Verkehrsteilnehmer noch gar nicht mit der bevorstehenden Sperrung in Zusammenhang bringt — warum sollte man auf eine Umleitung achten, wenn man noch gar nicht weiß, dass gleich der Weg gesperrt wird?

    Ich rege mich ja schon wieder auf, wenn ich das da hören muss. Klar, als Beschuldigter eines lustigen Rotlichtverstoßes unter einer Sekunde weine ich jetzt besonders laut, aber diese Aussage, dass man aufgrund von zwei getöteten Radfahrern in diesem Jahr jetzt diese Fahrradkontrolle durchführt, die regt mich auf.

    Laut @Th(oma)s’ Tabelle gab es insgesamt drei Todesfälle in Zusammenhang mit einem Fahrrad:

    • 7. Mai: Ein abbiegender Lastkraftwagen überfährt eine 33-Jährige
    • 23. April: Eine „Fußgängerin mit Fahrrad“ betritt plötzlich die Fahrbahn und wird von einem Lastkraftwagen getötet
    • 21. Februar: Ein Radfahrer stürzt aus ungeklärter Ursache und verstirbt eine Woche später

    Bei keinem dieser tödlichen Unfälle war ein Rotlichtverstoß, Geisterradeln oder Handynutzung ursächlich. Trotzdem wird das wieder gegenüber den Medien so verkauft, als könne man mit einer solchen Großkontrolle wie heute solche Unfälle vermeiden.

    Um das noch mal in aller Deutlichkeit zu sagen: Ich habe für Leute, die über rote Ampeln oder auf der falschen Straßenseite fahren, nur sehr wenig Sympathien übrig. Aber: Ich kann nachvollziehen, dass nicht jeder Verkehrsteilnehmer mit der Straßenverkehrs-Ordnung unter dem Kopfkissen schläft und direkt entscheiden kann, wann welche Verkehrsregeln in welcher Situation einschlägig sind. Und ja, ich sehe immer noch eine gewisse Mitschuld an diesem Chaos bei den Straßenverkehrsbehörden, die mit einer inkonsistenten Beschilderung dafür sorgen, dass es an einigen Stellen schwer bis unmöglich ist, sich irgendwie an die Verkehrsregeln zu halten — gerade wenn dann wie so häufig in der Vergangenheit die „Radfahrer werden sich ihren Weg suchen“-Karte gespielt wird und dem Radverkehr einfach ein [Zeichen 254] anstelle einer akzeptablen Verkehrsführung präsentiert wird.

    Indem man aber den Fokus nur auf Rotlicht und Geisterradeln legt, das dann medienwirksam kommunizieren lässt, werden aber nur die üblichen Vorurteile angefeuert. Die so genannten Drunterkommentare sind mal wieder nicht zum Aushalten, die Leute dürfen sich wieder einmal in Fantasien ergehen, über rot fahrende Radfahrer auf die Motorhaube nehmen und noch mal so richtig draufhalten zu können. So etwas zählt heutzutage offenbar als legitime Meinungsäußerung.

    Und mit dem Abstrafen von Rotlichtverstößen unter einer Sekunde, die nunmal physikalisch nur sehr schwer zu bändigen sind, macht man den Leuten echt nur noch das Radfahren in Hamburg madig. Ich ziehe jetzt an den nächsten Wochenenden Stück für Stück nach Kiel um, aber ich glaube, meine letzte Tour morgen mit dem Faltrad zur Arbeit werde ich eher mit der Bahn bestreiten.

    Ich habe für heute jedenfalls die Nase voll von diesem Tag.