Beiträge von Malte

    Wenn du erstmal in der Kreuzung drin bist, bist du drin. Dann kannst du dein Abbiegemanöver beenden, sobald es passt; du brauchst keine weiteren Signalgeber beachten. So hatte es zumindest mal die Polizei erklärt.

    So einfach ist es ja aber nunmal nicht. Beim Johannes-Brahms-Platz, beim Theodor-Heuss-Platz, beim berühmten Doppelknoten Alsterglacis, Neuer Jungfernstieg, Kennedybrücke und so weiter oder oben am Siemersplatz hat der Fahrbahn- und Rad- und Fußverkehr nicht nur zum Linksabbiegen mehrere Signalgeber, die nun sicherlich nicht „in einem Rutsch“ überfahren werden dürfen.

    Wenn ich auf so einer Aufstellfläche stehe und direkt neben oder vor mir ein solcher Signalgeber aufgestellt ist, gehe ich jedenfalls nicht davon aus, dass es sich um ein reines Service-Angebot handelt, das ich bei Bedarf ignorieren kann, wenn ich mich der Kreuzung und ihren Besonderheiten gewachsen fühle.

    Ein bisschen unbekannt ist ja § 9 Abs. 2 StVO:

    Zitat

    Wer mit dem Fahrrad nach links abbiegen will, braucht sich nicht einzuordnen, wenn die Fahrbahn hinter der Kreuzung oder Einmündung vom rechten Fahrbahnrand aus überquert werden soll. Beim Überqueren ist der Fahrzeugverkehr aus beiden Richtungen zu beachten. Wer über eine Radverkehrsführung abbiegt, muss dieser im Kreuzungs- oder Einmündungsbereich folgen.

    Der ADFC hat sich auch schon mal daran abgearbeitet, aber mir stellen sich da doch noch ein paar Fragen:

    1. Wie verfahre ich, wenn es zwar eine Aufstellfläche zum indirekten Linksabbiegen innerhalb einer ampelgeregelten Kreuzung gibt, aber keinen für den Radverkehr gültigen Signalgeber, weil ich aus der Aufstellfläche heraus nur den Signalgeber für Fußgänger sehen kann oder sich der Signalgeber für den Fahrverkehr hinter mir befindet?
    2. Wie verfahre ich analog zu Punkt 1, wenn es zwar einen möglicherweise gültigen Signalgeber für den Radverkehr in meinem Sichtbereich gibt, der aber mit einer Sichtblende abgeschattet ist? Der Grund für diese Abschattung ist ja regelmäßig, dass abbiegende Kraftfahrer ihre Entscheidung zur Rücksicht auf parallel querende Radfahrer und Fußgänger nicht von der Farbe des Signalgebers abhängig machen.
    3. Wie verfahre ich analog zu Punkt 1, wenn ich die Aufstellfläche aufgrund von Bauarbeiten oder ähnlichen Sperren nicht erreichen kann? Lasse ich den Signalgeber für den Radverkehr dann rechts liegen und biege „einfach so“ nach § 9 Abs. 2 S. 2 StVO ab?
    4. Muss ich zum indirekten Linksabbiegen im Sinne von „man sieht doch was gemeint ist“ auf das Hochbord einer querenden Straße auffahren, um abhängig von den dort sichtbaren Signalgebern für den Radverkehr die eigentliche Fahrbahn zu überqueren?
    5. Wie verfahre ich, wenn ich das indirekte Linksabbiegen in einer ampelregelten Kreuzung praktiziere, keinen für mich gültigen Signalgeber in der Aufstellfläche vorfinde und weiß, dass die einzelnen Fahrbeziehungen innerhalb der Kreuzungen getrennt, also teilweise konfliktfrei signalisiert werden?
    6. Und die Frage aller Fragen: Wird mir das AG Hamburg unter Umständen mit Verweis auf § 1 StVO ein Bußgeld für einen Rotlichtverstoß mit Gefährdung aufdrücken können?

    Brompti ist am Wochenende übrigens ein Jahr alt geworden. Knapp viertausend ziemlich geile Kilometer waren's, viel erlebt, viel gesehen, insbesondere bei der Critical Mass World Tour. Auf die nächsten viertausend!

    Witzig übrigens, dass die Kratzer im Lack entweder von den scheuernden Brems- und Schaltzügen stammen oder von Leuten, die Brompti ungefragt hochheben und anfassen und sich dann mit Schlüssel oder Ring verewigen. Aber das lässt sich wohl nicht verhindern. Vor ein paar Tagen zog im Zug jemand das Toolkit aus dem Rahmen, einfach so, das seinen Inhalt aufgrund der unsachgemäßen Handhabung anschließend auf dem Fußboden des bremsenden Zuges verteilte. Das war schon ein bisschen nervig.

    Man kommt ja heutzutage kaum noch hinterher mit den ganzen Bemühungen der Europäischen Union und nationalen Regierungen zur Regulierung des Internets.

    Die österreichische Bundesregierung will Ausweiszwang im Internet einführen und ich muss wohl nicht lange erklären, welche Auswirkungen das hat. Es geht der Bundesregierung offenbar vor allem um die Einschränkung der Kommentarspalten beim Standard, wobei die Anhänger der FPÖ eigentlich auch nicht gerade die allerfeinste Prosa ins Internet tippen und von einem Klarnamenzwang ebenso abgeschreckt werden könnten. Und selbst wenn das zu weniger Hass im Netz führt, sind wieder einmal die Anforderungen an die Betreiber zur Verizifierung der Benutzer und die Einhaltung eines entsprechend hohen Datenschutzniveaus für die meisten kleinen Webseiten nicht zu leisten.

    Man kann wohl nicht leugnen, dass das der österreichischen Bundesregierung ganz gut in den Kram passen könnte.

    Unser lieber Horst Seehofer muss mithalten und hat sich einen Gesetzesvorschlag ausgedacht, der mit Worten kaum zu beschreiben ist: Bis der Widerstand gebrochen ist

    Da sind immerhin alle Juristen einer Meinung, was ja gemeinhin eher selten passiert: Absoluter brandgefährlicher Murks. Man mag sich kaum vorstellen, was die AfD im Falle einer Regierungskoalition mit der Union mit diesen Werkzeugen alles anstellen könnte.

    Ich bin mir leider noch nicht so ganz sicher, woran es liegt. Nachts werden grundsätzlich einige Backups angelegt, die natürlich nicht so ganz geräuschlos ablaufen, in den letzten Wochen hatte der Provider ein paar Probleme, aber irgendwas liegt da noch im Argen. Ich forsche da noch mal weiter.

    Wir spulen das ganze Programm nun rückwärts ab, hier waren wir vorhin ja schon. Was mir auffällt: Im letzten Jahr musste der falsch fahrende Radverkehr jeweils die von der Fahrbahn abgewandte Seite des Zweirichtungsradweges befahren, damit sollten wohl im Falle eines Unfalls wenigstens Frontalkollisionen mit dem Fahrbahnverkehr vermieden werden. Dieses Mal hat man sich offenkundig gegen diese Falschfahrerei entschieden:

    Über diese lustigen Schlenker bin ich noch immer nicht hinweg. Wenn hier ein Bus ankommt, kann man echt nur noch auf den anderen Streifen ausweichen oder am besten absteigen und schieben, um nicht gleichzeitig mit ausstiegenden Fahrgästen und Kraftfahrern aus der Parkplatzeinfahrt aneinander zu geraten:

    Hier kann man schön erkennen, was schon eine Handvoll Fußgänger auf der Nebenfläche an Beeinträchtigungen mit sich bringen. Eine rücksichtsvolle Fahrweise ist auf dieser Infrastruktur unmöglich, hier hilft im Sinne von § 1 StVO nur noch absteigen und schieben:

    Zur Belustigung der wartenden Fahrgäste kann man sich an dieser Buckelpiste ertüchtigen:

    Und, naja:

    Sagen wir mal so: Man hat sich Gedanken gemacht und versucht, eine Lösung für den Radverkehr zu finden. Wie im letzten Jahr muss ich aber feststellen, dass gut gemeint nunmal nicht gut gemacht ist: Das geht los bei der minimalen Breite der Fahrstreifen für den Zweirichtungsverkehr und endet bei den fehlenden Anrampungen bei der Auf- und Abfahrt auf und vom Hochbord. Das geht einfach nicht. Das beste an der Sache ist nach wie vor diese Protected Bike Lane, ansonsten ist das aber wohl das Maximum, was ich an der Hauptverkehrsroute des Radverkehrs entlang einer Hauptverkehrsstraße des Kraftverkehrs rausholen lässt.

    Bloß gut, dass ich da nicht mehr täglich langfahren muss.

    Der ADFC hat heute die Ergebnisse des Fahrradklimatests veröffentlicht. Zumindest gehe ich angesichts der Berichterstattung in den Medien davon aus, beim ADFC und auf https://www.fahrradklima-test.de/ ist davon noch nichts zu sehen.

    Die Zusammenfassungen lassen sich bislang nur in den üblichen Onlinemedien lesen — flankiert von breiter Automobilwerbung.

    Und ich finde, das fasst die Ergebnisse schon ganz gut zusammen.

    Zurück durch den Tunnel, der aus dieser Perspektive keinen besseren Eindruck macht. Bei diesem ganzen Geschlängel gerät man leicht durcheinander:

    Wieder schnell den Marsmenschen grüßen:

    Und wieder hoch. Ich halte diese Art der Verkehrsführung nach wie vor für eine prinzipiell gute, aber in der praktischen Umsetzung für eine problematische Sache. Immerhin dürften Geisterradler wirkungsvoll davon abgehalten werden, auf der falschen Seite um die schlecht einsehbaren Kurven zu heizen:

    Naja:

    Nun kommt der lustige Bunny-Hop runter auf den Abbiegestreifen. Das ist abgesehen von der fehlenden Anrampung ohnehin eine total tolle Stelle, wenn sich der entgegenkommende Kraftverkehr zum Abbiegen einordnen möchte. Was soll denn hier gelten? § 10 StVO, weil ich von einem Radweg auf die Fahrbahn einfahre? Oder § 9 Abs. 3 StVO, weil der Kraftverkehr abbiegt? § 9 Abs. 3 StVO gilt aber nur für Radfahrer und Fußgänger neben dem abbiegenden Verkehr und ist für solche Situationen nicht vorgesehen. Da kann die Polizei aber auch nicht wieder mit dem Fallback-Paragraphen § 1 StVO ankommen, denn wenn Radfahrer auf den Gehweg ausweichen, was letztes Jahr mit Zeichen 240 noch vorgeschrieben war, mag das noch als elegante Deeskalation durchgehen, aber wenn der Radverkehr vor Schreck angesichts eines abbiegenden Kraftfahrzeuges auf den Fahrstreifen rechts im Bild wechselt, wird das eher uncool.

    Die Stelle kennen wir ja schon, da fehlen mir so langsam die Worte:

    Über diese tolle Rampe...

    ... geht es weiter Richtung Süden:

    Äääh, Moment. Fahren wir gerade auf der linken Straßenseite? Hier fehlt definitiv eine blaue Beschilderung, die das Radfahren auf dieser Straßenseite gestattet oder vorschreibt:

    In dieser Richtung wird die oben bereits bemängelte Kante rechts neben dem Radweg noch deutlicher, gerade an der Stelle, an der man dann vor dem Pfahl der Lichtzeichenanlage nach links wechseln soll. Bei dem spitzen Winkel wird man dort leicht ins Straucheln geraten. Dass hier keine Unfälle zu vermelden sind, liegt mutmaßlich eher daran, dass Radfahrer ordnungswidrig auf dem linken Streifen oder sogar auf dem Gehweg kampfradeln:

    Die Bettelampel an der Autobahnauf- und abfahrt gilt natürlich auch in der Gegenrichtung, nur dass hier der Knopf nach wie vor besser versteckt ist. Immerhin wird im Vergleich zum letzten Jahr auf die Leitbake verzichtet, die gehässig den Weg zum Bettelknopf verbarrikadierte. VD 52 konnte sich leider nicht dafür begeistern, den Bettelknopf beispielsweise an dem Laternenpfahl links im Vordergrund zu montieren, obwohl der Aufwand mittlerweile wirklich gerechtfertigt wäre. Viele Radlinge fahren hier einfach über rotes Licht, entweder nach längere Wartezeit, in der sie den Knopf nicht finden, sondern auch einen milden Wink des Schicksals oder der verkehrswendlichen Vernunft hoffen, doch noch grünes Licht zu sehen, oder weil ihnen das Gelatsche zum Bettelknopf zu blöd ist.

    Kleines Detail am Rande: Der vordere Signalgeber gilt auch für den Radverkehr, der mittlere und der hintere allerdings nicht. Beim mittleren Signalgeber ist mir die Ursache klar, denn zwecks Optimierung der Kapazität dieses Straßenknotens war die mittlere Fahrbahn zum Abbiegen von der Autobahn aus dem Norden kommend links nach Eidelstedt nicht möglich, stattdessen musste der Kraftverkehr eine frühere Ausfahrt ansteuern. Warum aber jemand mit Leiter und Streuscheiben ausgerückt ist, um den hinteren, aber nicht den vorderen Signalgeber wieder umzurüsten, beziehungsweise die Umrüstung zu vergessen, naja, das wird wohl wieder ein Geheimnis bleiben.

    Weiter Richtung Norden. Wenn hier noch ein paar Fußgänger zugange sind, von denen aufgrund der Wohnbebauung links dieser Straße durchaus zu rechnen ist, wird es wirklich eng:

    Wieder an der Bushaltestelle.

    Die altbekannte Überseh-Stelle am Bauhaus. Weil trotz der üppigen Beschilderung der Kraftverkehr weder beim Einfahren noch beim Ausfahren damit rechnet, dass Radfahrer aus der falschen Richtung kommen könnten, ist das hier eine brandgefährliche Stelle. Ich würde mir nach wie vor wünschen, dass man diese Zufahrt im Interesse der Gesundheit radfahrender Verkehrsteilnehmer sperrt. Soll der Kraftverkehr halt die zweite Zufahrt am Kronsaalweg wählen, die ist immerhin ampelgeregelt.

    Schön über die Kanten schlingern, da kommt der Kreislauf so richtig in Stimmung:

    Hier gelten die Signalgeber immerhin nach wie vor für den Radverkehr, was es noch rätselhafter macht, warum denn eine Kreuzung zuvor eine Umrüstung stattgefunden hat. Leider rechnen linksabbiegende Kraftfahrer von der Kieler Straße immer noch nicht damit, dass aus diesem schlecht einsehbaren, vom Straßenbegleitgrün im Sommer verdeckten Weg jemand abbiegen könnte, denn die haben vor allem den Gegenverkehr im Blick, der dort auf zwei Geradeaus-Fahrstreifen und einem Fahrstreifen zum Rechtsabbiegen und für den Linienverkehr geradeaus angesaust kommt. Wie soll man dann noch auf Radfahrer achten?

    Eigentlich wurde auch hier der falsche Pfeil aufgestellt, schließlich wird nicht hinter, sondern rechts neben dem gelben Schild abgebogen. Und da geht es nicht nur zum Sportplatzring zurück, sondern auch nach Eidelstedt. Das könnte man bei der Gelegenheit gerne dort vermerken, damit niemand auf die Idee kommt, diese tolle Kombination im Hintergrund misszuverstehen und weiter im Gegenverkehr herumzubummeln. Und in der morgendlichen und nachmittäglichen Rush-Hour dürfte weiter das Problem bestehen, dass die auf grünes Licht nach rechts wartenden Radfahrer dem Radverkehr entlang der Kieler Straße im Weg stehen. Hier ist vielleicht Platz für zwei oder drei Radfahrer, was zu Stoßzeiten nicht ansatzweise der benötigten Kapazität gerecht wird. Immerhin wurde davon abgesehen, gleichzeitig eine Aufgrabung auf dem Gehweg einzurichten.

    Naja. Auch da drüben fehlt der Hinweis, dass es links nach Eidelstedt geht, aber das ist langsam wirklich meckern auf hohem Niveau:

    Naja. Diese Art der Verkehrsführung hat sich in der Vergangenheit als eher ungünstig erwiesen, weil man keinen Blick auf entgegenkommende Radfahrer hatte, die fälschlicherweise den falschen Streifen zum Radfahren nutzen und anstelle des Fahrradstreifens lieber auf dem Hochbord bleiben wollten:

    Diese lustige Art der Beschilderung, mit Zeichen 241 eine Teilung des Sonderweges anzuzeigen, obwohl der eigentlich aus drei Teilen besteht, ist ziemlich ungünstig, aber was weiß ich denn schon. Hier sind im Gegensatz zur anderen Straßenseite auch die Pfeile falsch herum, geradelt wird ja schließlich wieder im Linksverkehr:

    Wieder mal der absolute Hit mit Rillen und Kanten auf allen Seiten.


    Hier endet der Zweirichtungsradweg dann plötzlich. Ich nehme an, dass hier irgendwann in naher Zukunft eine Sperrung stattfindet. Hier ist der Radverkehr allerdings zum Mitdenken angehalten, denn so ganz schlüssig ist es bei dieser ganzen Konstruktion ja nun nicht, dass hier kein Radverkehr mehr stattfinden soll. Woran soll ich das festmachen? An der fehlenden Beschilderung auf der anderen Seite der Einfahrt? Die wäre hier auch gar nicht notwendig. Oder an den fehlenden gelben Markierungen? Auf die kann ich hier eh nichts geben. Da kann genausogut unbeabsichtigt einfach die Rolle leer gewesen sein.

    Rückweg zur Autobahnauffahrt. Auch hier wurde sorgfältig die Streuscheibe getauscht, aus dieser Richtung ist offenbar tatsächlich kein Radverkehr mehr vorgesehen:

    Ach, wie oft musste ich an dieser Stelle warten, weil abbiegende Kraftfahrzeuge vor dem Querverkehr auf der Fahrbahn hier in die Autobahnauffahrt gedrängt wurden und die komplette Grünphase des Rad- und Fußverkehrs blockierten. Immerhin diese Zeiten sind nun vorbei:

    Da drüben geht es jetzt runter zur Autobahn:

    Noch mal ein kurzer Blick zurück: Eine Verkehrsführung für den Radverkehr ist in diesem Sandkasten nur schwer auszumachen:

    Weiter geht es auf den verschlissenen Markierungen des letzten Sommers:

    Da die Lichtzeichenanlage außer Betrieb gesetzt und die Einfahrt gesperrt wurde, hätte man auch die beiden Verkehrszeichen aus dem Weg nehmen können, schließlich hat man es ja sogar geschafft, die beiden Signalgeber abzudecken, um nicht unnötige Verwirrungen zu stiften:

    Außerdem ganz okay: Man muss nicht mehr auf ordnungswidrig abbiegende Kraftfahrzeuge achten oder abwarten, bis abbiegende Kraftfahrzeuge nicht mehr die Fahrrad- und Fußgängerfurt blockieren:

    Schön, dass sich manche Dinge nie ändern. Die Bettelampel mit ihren abstrus langen Wartezeiten ist immer noch da. Ich verstehe nicht, warum man die Dinger nicht umprogrammiert und bei der Betätigung des Tasters umgehend grünes Licht gezeigt wird und danach der Kraftverkehr meinetwegen mindestens 60 Sekunden lang ungestört abbiegen darf. Aber stattdessen komme ich hier an, fordere artig meine Grünphase an und warte E-wig-kei-ten, bis ich endlich mal passieren darf. Und dann wundert man sich, was die vielen Rotlicht-Radler motiviert?

    Die Beschilderung für diesen Sandkasten-ähnlichen Streckenabschnitt befindet sich mutmaßlich auf dem Haufen dort rechts im Bild:

    Die Ausgestaltung dieser Fläche lässt mich weiterhin vermuten, dass hier überhaupt kein Rad- oder Fußverkehr vorgesehen ist:

    Nach der Einfahrt zu einem ehemaligen Elektronikfachmarkt tauchen wie auf dem Nichts wieder Radwegmarkierungen auf, die mit der korrespondierenben Beschilderung zu Verwirrungen führen könnten: Ist hier nun Rechts- oder Linksverkehr vorgesehen? Und ich werde nie begeifen, warum man diese Art der Verkehrsführung für eine gute Idee hält, wenn hier diese Kante zwischen dem eigentlichen Radweg und dem eigentlichen Gehweg mitten auf diesem neu markierten Fahrweg verläuft:

    Ah, jetzt doch: Linksverkehr.

    Ein bisschen spendabler hätte man mit den Pfeilen gerne sein dürfen. Mir ist zwar klar, dass hier Linksverkehr herrscht und ich in Fahrtrichtung runter auf den Radfahrstreifen rollen soll, aber es gab im letzten Jahr auch genügend Helden, die den in der Straßenverkehrs-Ordnung vorgesehenen Rechtsverkehr praktiziert haben und drum weiter auf dem Hochbord um die Liftfaßsäule herumkurbelten:

    Naja, gut, weiter runter bis zum Sportplatzring:

    Kehrtwende. Diese Stelle ist ohnehin schon reichlich blöd, aber wenn der schmale Gehweg jetzt zu knapp 80 Prozent ein Radweg ist, wo werden wohl Fußgänger laufen? Da hätte man sich das Zeichen 241 links im Bild auch sparen können:

    Okay, ab nach Süden auf der „richtigen“ Straßenseite. Die ganzen Beschilderungen darf man halt wie immer nicht so ganz genau nehmen, es geht zwar links tatsächlich zum Sportplatzring, rechts aber genausogut. Man muss auch nicht rechts abbiegen, was das Zeichen 209 unter dem rechteckigen Spiegelei von so ziemlich allen Verkehrsteilnehmern verlangt; man sieht ja, was gemeint ist. Immerhin wurde davon abgesehen, auf Höhe der Lichtzeichenanlage wieder eine Aufgrabung einzurichten, die den Geh- und Radweg auf ungefähr 75 Zentimeter einengt:

    An Beschilderungen haben wir heute alles da. Fußgänger links, Fahrräder rechts, beides in beiden Richtungen oder doch lieber andersherum? Oder vielleicht doch nur Räder in einer Richtung? Klar, das linke Schild ist offenbar verdreht worden, aber das muss man auch erstmal verstehen:

    Der eigentliche Weg ist gewohnt mangelhaft, die gelb markierte Wegführung führt lustig über die Kante zwischen Rad- und Gehweg und zurück. Da passiert halt auch nur nie etwas, weil kein Mensch dieser Verkehrsführung folgt sondern entweder kreuz und quer oder ohnehin auf dem Gehweg gefahren wird:

    Weiter zur Ausfahrt des Baumarktparkplatzes. Die Sichtverhältnisse haben sich hier trotz des laublosen Frühjahrs noch nicht wesentlich verbessert, hier muss man wohl besser auf seine Vorfahrt verzichten. Das war vor dem Zweirichtungssystem allerdings kaum anders:

    Weiter geht es wie gewohnt mit mangelhaften Breiten von Rad- und Gehwegen durch eine durchaus frequentierte Bushaltestelle. Das ist bestimmt besonders toll, wenn der Bus zum Aussteigen hält und irgendeine der zwei bis vier Türen von Baken blockiert wird:

    Nun zu dieser tollen Stelle: Ihr kennt sie, ihr liebt sie! Radfahrer müssen hier ihre Grünphase erbetteln und damit der abbiegende Kraftverkehr nicht allzu lange behindert wird, bekommt man auch nur ein paar Sekunden lang grünes Licht und obendrein erst einen Moment nach Umschalten der Fahrbahn-Signalgeber, so dass Radfahrer aufgrund der anfahrenden Rechtsabbieger zum Verzicht auf ihre Grünphase motiviert werden und zur Verflüssigung des abbiegenden Kraftverkehrs freiwillig noch einen weiteren Umlauf warten. Warum man diese Ampel nicht vernünftig programmiert, verstehe ich auch nach vier Jahre noch nicht.

    Das ist aber alles eh egal, denn im weiteren Verlauf der Kieler Straße ist ab hier gar kein Radverkehr mehr vorgesehen. Hier wird wohl irgendwann eine Sperrung eingerichtet, so dass hier auch keine Markierungen oder Beschilderungen angeschleppt worden sind:

    Blick auf die Autobahnbaustelle:

    Schreck lass nach: ralph ist auf Pläne für eine Umgestaltung dieses Doppelknotens gestoßen. Viel ändert sich nicht, das Ding ist und bleibt eine Hommage an die autogerechte Stadt. Es gibt auf dem Plan zwar eine vorsichtige Andeutung von Radverkehrsinfrastruktur und in der westlichen Unterführung wird ein zweiter Radweg eingezogen, aber ansonsten ist das immer noch ein unverständlicher Zick-Zack-Kurs vom Neuen Jungfernstieg rüber in die Fahrradstraße oder wieder zurück.

    Diese Konstruktion wird eigentlich wieder nur dem Kraftverkehr gerecht — Fußgänger und Radfahrer können sehen, wo sie abbleiben. Ich mag ja auch diese winzigen Aufstellflächen zum indirekten Linksabbiegen, die vielleicht dem Radverkehrsaufkommen von vor zehn Jahren gerecht werden. Momentan ist schon wieder so viel los auf den Radwegen, die Teile werden nicht einmal ansatzweise genügen.

    Hamburg wird Fahrradstadt, ja?

    Hinter dem Häuschen der temporär verschobenen Bushaltestelle „BAB Auff. Stellingen“ ist die Radverkehrsführung erneut mangelhaft, hier fährt der Gegenverkehr wieder entlang der teilweise drei Zentimeter hohen Radwegbegrenzung. Man muss gar nicht so ganz unaufmerksam sein, um sich hier schnell eine blutige Nase zu holen:

    Die eigentliche Protected Bike Lane ist nach wie vor auf dem rechten Fahrstreifen eingerichtet und grundsätzlich eine coole Angelegenheit:

    Kurz vor Schluss folgt noch die Bushaltestelle wie im letzten Jahr. Und von all den Dingen, die man irgendwie hätte besser machen können, ist das hier beinahe noch die optimalste Lösung.

    Am Ende der Zweirichtungsprotectedbikelaneeinrichtung folgt immer noch die Kreuzung mit dem Kronsaalweg und die Straßenverkehrsbehörde hat es leider weiterhin versäumt, hier eine eindeutige Situation bezüglich des gültigen Signalgebers herzustellen. Man befindet sich auf einer Radverkehrsführung, der Signalgeber hinten rechts im Hintergrund ist mit Fahrradpiktogrammen ausgestattet, also gilt kraft § 37 Abs. 2 Nr. 6 StVO relativ eindeutig der kombinierte Signalgeber im Hintergrund. Der findet aber hinter dem prominent angebrachten Signalgeber für den Fahrbahnverkehr keine rechte Beachtung, im Prinzip lädt diese Stelle nach wie vor zu Rotlichtverstößen ein, die ab einer Sekunde immerhin mit 100 Euro und einem Punkt beziffert werden.

    Kurz darauf gibt es sogar mal wieder eine zweistreifige Aufleitung auf das Hochbord, allerdings wurde hier in der Vergangenheit die kleine Rampe nicht wieder abgebaut, sondern dieses Mal einer erneuten Nutzung zugeführt. Warum denn nicht gleich so?

    Was mir noch aufgefallen ist: Fährt man hier ordnungsgemäß in der richtigen Richtung, sieht man den Signalgeber für Fußgänger und Radfahrer erst sehr spät. Immerhin kann dank der Einbahnstraße grundsätzlich niemand von links in die Quere kommen, aber optimal ist das nicht gelöst.

    Immerhin kann man sich dort nicht direkt aufs Maul legen. Das ist ja schon mal viel wert.

    Und so sieht die ganze Sache dann aus dem Blickwinkel vom linken Radweg aus, den man hinter mir aber gar nicht mehr befahren darf. So werden aber immerhin Fußgänger informiert, in der vermeintlich falschen Richtung fahrende Radfahrer nicht zu belehren.

    So, was haben wir nun? Eine Engstelle. Nun müssen sich Radfahrer in beiden Richtungen mit Fußgängern in beiden Richtungen bitteschön diesen Weg teilen. Angesichts des kaum erwähnenswerten Fußverkehrs wird es hier wohl nicht zu besonders vielen Konflikten kommen:

    Hinter dem Zeichen 241 versteckt sich noch ein Zeichen 240, aber das soll heute wohl unbeachtlich sein. Interessanter ist, was hier noch alles aufgestellt wird: Vorsicht, Gefahr, Markierung fehlt und Radfahrer irgendwo auf der rechten Seite. Das rechte Schild hat sogar eine Warnleuchte bekommen, wobei es angesichts der Aufstellposition rechts vom Radweg vermutlich vom Fahrbahnverkehr eher nicht wahrgenommen wird, schon gar nicht in diesem Stadium des Rechtsabbiegemanövers. Dafür stehen beide Schilder irgendwie blöd im Lichtraumprofil herum, so dass auch wirklich jeder was davon hat:

    Während man auf dem Rad noch den beiden Schildern ausweicht und sich auf den rechtsabbiegenden Fahrbahnverkehr konzentriert, kann man sich hier richtig schön aufs Maul hauen. Immerhin geht es hier nur in Fahrtrichtung bergab, so dass es hoffentlich bei einem kleinen Hopser bleiben wird, bei schreckhaften Radfahrern und den damit einhergehenden Ausweichmanövern könnte eine solche Kante allerdings auch ernste Unfälle begünstigen.

    Ganz davon abgesehen ist diese fehlende Abschrägung indiskutabel für eine vernünftige Verkehrsführung. Sorry, aber wer macht denn sowas?

    Konsequenterweise geht es auf der anderen Straßenseite auch so weiter, damit auch die Gegenrichtung in den Genuss eines kleinen Hüpfers kommt. Das ist schon beinahe kriminell:

    Kein Hamburger Radweg ohne Falschparker. Weil in dieser Gegend in Ermangelung von „Nur mal ganz kurz“-Point-of-Interest-Adressen niemand falsch parken möchte, wurde ein Unfallfahrzeug auf den Radweg verbracht. Das lasse ich notfalls auch gelten.

    Ich wundere mich aber schon, wie es mit der gebrochenen Achse noch auf das Hochbord geklettert ist. Das ist in diesem Zustand doch nicht einmal mehr für einen halben Meter fahrtüchtig? Gab es bei dem Unfall womöglich zwei Unfallbeteiligte, von denen eines in Ermangelung von Abschleppkapazitäten erst einmal auf den Radweg gehoben, während das andere in die Werkstatt gefahren wurde?

    Whatever. Wir müssen weiter, wir brauchen unsere Gehirnkapazität für die folgende Tunnelstrecke. Hier schlängelt sich der Radweg etwas ungelenk unter die Autobahnauffahrt...

    ... bis jemandem einfiel: Stop, da war doch noch was mit Fußgängern! Ich weiß auch nicht, wie man sich das hier alles denkt, für Fußgänger ist das nach wie vor eine absolut unangenehme Verkehrsführung. Aber immerhin: Dadurch, dass beide Fahrtrichtungen des Radverkehrs getrennt werden, gerät man in dieser schlecht einsehbaren Kurve auch bei großzügigem Kurvenschneiden nicht in den Gegenverkehr -- wohl aber in Fußgänger. Naja.

    Der explodierte Marsmensch ist auch noch dort:

    Ja, die Aufteilung des Verkehrsraumes klappt wahrlich hervorragend. Immerhin müssen Fußgänger dort hinten rechts nicht mehr über den Betonsockel kraxeln:

    Weiter Richtung Eidelstedt:

    Es hilft ja nichts: Ich hatte ja die leise Hoffnung, dass die Arbeitsstelle und der ganze Kram jetzt endlich vorbei wäre, aber nein, es geht jetzt quasi noch mal von vorne los.

    Insofern möchte ich an dieser Stelle gerne einmal dem Schicksal danken, dass ich hier nicht mehr langfahren muss! Ich glaube, das zerrte auf Dauer zu sehr an meinen Nerven, als dass ich die Sache mit meinem Wohlbefinden in Einklang bringen könnte.

    Bei den folgenden Beiträgen bewege ich mich von der Kreuzung zwischen Kieler Straße, Koppelstraße und Sportplatzring einmal gegen den Uhrzeigersinn hoch zum Kronsaalweg, dann wieder zurück zur Kreuzung, dann die gleiche Strecke im Uhrzeigersinn zurück.

    Ungemach ist schon aus der Ferne zu erkennen, wenn man sich vom Sportplatzring nähert. Da drüben lockt ein Zeichen 240 auf der falschen Straßenseite, aber von hier aus, also dem Radfahrstreifen auf der rechten Straßenseite, kommt man gar nicht vernünftig rüber, um dort weiterfahren zu können. Das ist aber an dieser ganzen Arbeitsstelle definitiv das kleinste Problem.

    Ich lasse mal das ganze Drumherum bleiben, sonst sind wir hier nach fünftausend Fotos noch nicht fertig. Entlang der Kieler Straße gibt es wieder diesen unsäglichen Zweirichtungsradweg, der jeglicher Mindestmaße spottet und auf dem ein Teil des Richtungsradweges mal wieder im Taststreifen für Sehbehinderte verläuft und bei Regen oder Frost, was im Frühjahr nicht so ganz abwegig scheint, quasi nicht benutzbar ist. Und selbst wenn es trocken ist: Wer will sich auf dem Ding gerne das Material zerrütteln lassen? Und wo bleiben nun eigentlich die sehbehinderten Verkehrsteilnehmer ab, die auf diesen Streifen angewiesen sind?

    Blick zurück: Ja, das Schild steht so schief. Offenbar hat selbst an dieser Stelle irgendjemand das Kunststück vollbracht, sein Auto dort auf dem Gehweg rückwärts gegen diesen Pfeiler zu setzen. Ich tippe mal auf einen geliehenen Transporter während eines Umzuges in diesen Neubau nebenan:

    Wenn wir schon zurück blicken: Dieses Zickzackschild hat auch wieder seinen Verwendungszweck an dieser Kreuzung gefunden. Und es steht, genau wie vor zwei Jahren, falsch und ist aus dieser Perspektive erst recht nicht zu erkennen. Wer hier geradeaus fährt, was die Pfeile auf dem Radweg und die Aussparung in Richtung Fahrradfurt immerhin andeuten, gerät schnell in verkehrsrechtliche Kalamitäten, weil es an dieser Stelle gar keine für den Radverkehr gültigen Signalgeber gibt:

    Den gültigen Signalgeber findet man erst hier nach einer Kehre vor:

    Und genau wie letztes Mal stelle ich mir die Frage, wer sich denn wirklich diese Art der Verkehrsführung zu Eigen macht? Also ich meine, hier artig zu wenden, dann drei Mal artig gegen den Uhrzeigersinn um die Kreuzung herumbummeln, um dann in Blickrichtung des obigen Fotos geradeaus auf der richtigen Straßenseite weiterzufahren?

    Im Endeffekt läuft es auf zwei Möglichkeiten hinaus: Die lieben Radlinge kurbeln ordnungswidrig auf der linken Straßenseite weiter und nutzen eventuell eine der folgenden Kreuzungen zum Wechsel der Straßenseite oder sie fahren wie zwei Fotos weiter oben beschrieben einfach geradeaus entgegen der eigentlichen Fahrtrichtung über die Kreuzung.

    Aber diesen Zickzack-Kurs, ernsthaft, macht das irgendjemand?

    Naja. Zurück zu unserer eigentlichen Strecke, wir haben ja schließlich noch was vor, wir wollen noch was erleben und dazu haben wir reichlich Gelegenheit. Heute ist für alle was dabei.

    Bei Hindernissen kann man den Radweg auch schon mal auf fünfzig Zentimeter einengen. Das ist natürlich auch eine Radverkehrsführung, die komplett an der physikalischen Realität vorbeiführt, denn wenn hier jemand mit dem Rad entgegenkommt, wird man in der Regel ordnungswidrig auf dem Gehweg rechts um den Laternenpfahl herumfahren, sonst bekommt man anschließend nicht die Kurve und bei Gegenverkehr sowieso schon mal nicht:

    Naja: Wenn der Bus hält, muss man sowieso Rücksicht auf Fahrgäste nehmen und solche, die es noch werden wollen. Man beachte die präzise Linienführung entlang der vielen Hindernisse auf diesem Weg:

    Gleiches Spiel wie letztes Mal. Ich frage mich ja, mit welcher Apparatur diese gelben Linien aufgebracht wurden. Allzu hoch kann das Ding ja nicht sein, sonst wäre es mit dem Mülleimer kollidiert. Fahren kann man auf dem Streifchen jedenfalls nicht:

    Schon ohne Zweirichtungsverkehr lässt sich diese Buckelpiste kaum befahren, außer man möchte sich die Gabel und ein paar Knochen brechen. Dass der Gegenverkehr jetzt über diese lustige Kante links neben dem Radweg geführt wird, erhöht die Unfallwahrscheinlichkeit ganz wesentlich:

    Die zweite Bushaltestelle ist nicht wesentlich besser: Wenn hier ein Bus steht oder gar in die Haltestelle einfährt, überstreicht er mit seinen Spiegeln und einem Teil des Fahrzeugkastens den entgegenkommenden Fahrstreifen. Unfassbar.

    Den neckischen Scherz mit der Umleitung um die Bushaltestelle herum im schlecht einsehbaren Bereich der Ausfahrt konnte man sich ebenfalls nicht abringen:

    Es lässt sich kaum leugnen, dass man sich wirklich Mühe gemacht hat, die einzelnen Quadrate Stück für Stück zu applizieren. Der undankbare Untergrund verhindert zwar eine ordentliche Haltbarkeit, so dass einige Quadrate wie bei Tetris aus der Reihe tanzen, aber man hat sich Mühe gegeben. Ehrlich gesagt hätte wohl auch niemand gejammert, hätte man die gestrichelte Linie mit etwas längerer Breite angefertigt oder gar bleiben lassen. In ein paar Wochen wurden die eh von den Reifen aus- und einparkender Kraftfahrzeuge weggerubbelt. Und es gibt tatsächlich auch für jede Einfahrt ein eigenes Schild, das vor dem Zweirichtungsradverkehr warnt:

    Immerhin: Dieses Mal stehen keine Schilder auf dem Weg herum, was teilweise in den letzten Jahren immer wieder der Fall war.

    wem soll es auffallen?

    Ich verstehe schon, worauf du hinauswillst :) Ich denke mir nur: Da muss doch irgendwo jemand sein, der seinen Job ernst genug nimmt, so etwas zu merken. Man bekommt solche Baumaßnahmen ja schließlich auch geregelt, ohne dass am Ende — Gott bewahre! — Parkplätze fehlen oder ein Fahrstreifen abhanden kommt oder ein Hauseingang plötzlich vom Straßenbegleitgrün verborgen wird. Irgendwie geht es ja — wir können doch nicht ständig die Opferrolle bemühen, dass solche Unzulänglichkeiten nur beim Radverkehr möglich wären?

    Übrigens bin ich da eben noch mal vorbeigefahren, ein Teil der Arbeitsstelle ist jetzt weg und der Wagen parkt jetzt nur noch halb auf dem Radweg, aber wenigstens kommt man noch irgendwie vorbei, wie man schön sagt.

    Und an der Baumscheibe hat der Radweg wurzeln geschlagen und ist auf beträchtliche fünfzig Zentimeter angewachsen:

    Auch wenn dort noch viele rote Steine herumliegen: Viel mehr ist nicht drin, sofern man die Baumwurzeln nicht kappen möchte.

    Natürlich kommt man da noch irgendwie vorbei, aber für mein Faltrad ist der Radweg prinzipiell schon zu eng:

    Also läuft es halt… wie immer: