Es hilft ja nichts: Ich hatte ja die leise Hoffnung, dass die Arbeitsstelle und der ganze Kram jetzt endlich vorbei wäre, aber nein, es geht jetzt quasi noch mal von vorne los.
Insofern möchte ich an dieser Stelle gerne einmal dem Schicksal danken, dass ich hier nicht mehr langfahren muss! Ich glaube, das zerrte auf Dauer zu sehr an meinen Nerven, als dass ich die Sache mit meinem Wohlbefinden in Einklang bringen könnte.
Bei den folgenden Beiträgen bewege ich mich von der Kreuzung zwischen Kieler Straße, Koppelstraße und Sportplatzring einmal gegen den Uhrzeigersinn hoch zum Kronsaalweg, dann wieder zurück zur Kreuzung, dann die gleiche Strecke im Uhrzeigersinn zurück.
Ungemach ist schon aus der Ferne zu erkennen, wenn man sich vom Sportplatzring nähert. Da drüben lockt ein Zeichen 240 auf der falschen Straßenseite, aber von hier aus, also dem Radfahrstreifen auf der rechten Straßenseite, kommt man gar nicht vernünftig rüber, um dort weiterfahren zu können. Das ist aber an dieser ganzen Arbeitsstelle definitiv das kleinste Problem.

Ich lasse mal das ganze Drumherum bleiben, sonst sind wir hier nach fünftausend Fotos noch nicht fertig. Entlang der Kieler Straße gibt es wieder diesen unsäglichen Zweirichtungsradweg, der jeglicher Mindestmaße spottet und auf dem ein Teil des Richtungsradweges mal wieder im Taststreifen für Sehbehinderte verläuft und bei Regen oder Frost, was im Frühjahr nicht so ganz abwegig scheint, quasi nicht benutzbar ist. Und selbst wenn es trocken ist: Wer will sich auf dem Ding gerne das Material zerrütteln lassen? Und wo bleiben nun eigentlich die sehbehinderten Verkehrsteilnehmer ab, die auf diesen Streifen angewiesen sind?

Blick zurück: Ja, das Schild steht so schief. Offenbar hat selbst an dieser Stelle irgendjemand das Kunststück vollbracht, sein Auto dort auf dem Gehweg rückwärts gegen diesen Pfeiler zu setzen. Ich tippe mal auf einen geliehenen Transporter während eines Umzuges in diesen Neubau nebenan:

Wenn wir schon zurück blicken: Dieses Zickzackschild hat auch wieder seinen Verwendungszweck an dieser Kreuzung gefunden. Und es steht, genau wie vor zwei Jahren, falsch und ist aus dieser Perspektive erst recht nicht zu erkennen. Wer hier geradeaus fährt, was die Pfeile auf dem Radweg und die Aussparung in Richtung Fahrradfurt immerhin andeuten, gerät schnell in verkehrsrechtliche Kalamitäten, weil es an dieser Stelle gar keine für den Radverkehr gültigen Signalgeber gibt:

Den gültigen Signalgeber findet man erst hier nach einer Kehre vor:

Und genau wie letztes Mal stelle ich mir die Frage, wer sich denn wirklich diese Art der Verkehrsführung zu Eigen macht? Also ich meine, hier artig zu wenden, dann drei Mal artig gegen den Uhrzeigersinn um die Kreuzung herumbummeln, um dann in Blickrichtung des obigen Fotos geradeaus auf der richtigen Straßenseite weiterzufahren?

Im Endeffekt läuft es auf zwei Möglichkeiten hinaus: Die lieben Radlinge kurbeln ordnungswidrig auf der linken Straßenseite weiter und nutzen eventuell eine der folgenden Kreuzungen zum Wechsel der Straßenseite oder sie fahren wie zwei Fotos weiter oben beschrieben einfach geradeaus entgegen der eigentlichen Fahrtrichtung über die Kreuzung.
Aber diesen Zickzack-Kurs, ernsthaft, macht das irgendjemand?
Naja. Zurück zu unserer eigentlichen Strecke, wir haben ja schließlich noch was vor, wir wollen noch was erleben und dazu haben wir reichlich Gelegenheit. Heute ist für alle was dabei.
Bei Hindernissen kann man den Radweg auch schon mal auf fünfzig Zentimeter einengen. Das ist natürlich auch eine Radverkehrsführung, die komplett an der physikalischen Realität vorbeiführt, denn wenn hier jemand mit dem Rad entgegenkommt, wird man in der Regel ordnungswidrig auf dem Gehweg rechts um den Laternenpfahl herumfahren, sonst bekommt man anschließend nicht die Kurve und bei Gegenverkehr sowieso schon mal nicht:


Naja: Wenn der Bus hält, muss man sowieso Rücksicht auf Fahrgäste nehmen und solche, die es noch werden wollen. Man beachte die präzise Linienführung entlang der vielen Hindernisse auf diesem Weg:

Gleiches Spiel wie letztes Mal. Ich frage mich ja, mit welcher Apparatur diese gelben Linien aufgebracht wurden. Allzu hoch kann das Ding ja nicht sein, sonst wäre es mit dem Mülleimer kollidiert. Fahren kann man auf dem Streifchen jedenfalls nicht:

Schon ohne Zweirichtungsverkehr lässt sich diese Buckelpiste kaum befahren, außer man möchte sich die Gabel und ein paar Knochen brechen. Dass der Gegenverkehr jetzt über diese lustige Kante links neben dem Radweg geführt wird, erhöht die Unfallwahrscheinlichkeit ganz wesentlich:

Die zweite Bushaltestelle ist nicht wesentlich besser: Wenn hier ein Bus steht oder gar in die Haltestelle einfährt, überstreicht er mit seinen Spiegeln und einem Teil des Fahrzeugkastens den entgegenkommenden Fahrstreifen. Unfassbar.

Den neckischen Scherz mit der Umleitung um die Bushaltestelle herum im schlecht einsehbaren Bereich der Ausfahrt konnte man sich ebenfalls nicht abringen:

Es lässt sich kaum leugnen, dass man sich wirklich Mühe gemacht hat, die einzelnen Quadrate Stück für Stück zu applizieren. Der undankbare Untergrund verhindert zwar eine ordentliche Haltbarkeit, so dass einige Quadrate wie bei Tetris aus der Reihe tanzen, aber man hat sich Mühe gegeben. Ehrlich gesagt hätte wohl auch niemand gejammert, hätte man die gestrichelte Linie mit etwas längerer Breite angefertigt oder gar bleiben lassen. In ein paar Wochen wurden die eh von den Reifen aus- und einparkender Kraftfahrzeuge weggerubbelt. Und es gibt tatsächlich auch für jede Einfahrt ein eigenes Schild, das vor dem Zweirichtungsradverkehr warnt:



Immerhin: Dieses Mal stehen keine Schilder auf dem Weg herum, was teilweise in den letzten Jahren immer wieder der Fall war.
