Brauchen wir eine Fahrrad-Gerwerkschaft?

  • Welche Radfahr-Subkulturen sollen denn angesprochen werden und welche müssen draußen bleiben? (oder kurz: Wessen Interessen will die Organisation vertreten)?

    Ich denke deine Frage zeigt schön einen großen Teil der jeztigen Problematik rund um das Thema "Interessenvertretung" auf. Danke dafür.

    Ich kann jetzt nur für mich sprechen, also meine Meinung und Sicht wiedergeben.

    Idealerweise sollte man sowohl keine, wie auch alle Subkulturen ansprechen und darüber hinaus genauso auch die Fußgänger. Weil? Weil wir ALLE von Problemen im Verkehr betroffen sind, seien sie nun systematischer oder - ich nenn es mal so - zufälliger Natur. Und doch möchte ich nicht anderer Leute Interessen vertreten (wissen), da dies meiner Meinung nach rasch wieder genau dorthin führt, von wo man sich jetzt eigentlich wegbewegen möchte.

    Vielleicht vorweg ein einleitendes Statement von mir:
    Wir brauchen deutlich mehr Bewußtsein für unsere Eigenverantwortlichkeit.

    Zu oft werden wir dazu verleitet oder fordern es sogar ein, daß sich andere um unsere Probleme kümmern sollen. Was jetzt aber nicht heißen soll, jeder solle sich nur noch selber um seine Belange kümmern, nein! Aber Jeder sollte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten, also Fähigkeiten und Kräfte (dazu gehört auch Zeit, äußeres Umfeld u.a.m.) und wo möglich auch im Verbund mit anderen Menschen, die vergleichbare Probleme haben, um die Bewältigung von Konflikten und Problemen kümmern.

    Gewerkschaftsarbeit wird oft zu einseitig verstanden; sie geht deutlich über das "mal etwas mehr Lohn fordern" hinaus. Gewerkschaften bieten zuerst einmal Hilfe zur Selbsthilfe und sie bieten Weiterbildung an und dann gibt es Hilfsleistungen für speziellere Dinge.
    Ich finde wenn wir etwas aufbauen, was sich in diesem Rahmen bewegt, dann kann einiges gewonnen und konstruktiv vorangebracht werden! Aber wie vor ein paar Tagen schon erwähnt, ich würde es nicht unbedingt Gewerkschaft nennen wollen, da dieser Begriff eben anderes suggeriert und hieraus unnötige und kräftezehrende Konflikte entstehen können.

    Kurz zu dem Vereinsvorschalg:
    Verein als Ganzes: Nein.
    Verein im ganz kleinen Maßstab, um die notwendige Plattform auf eine möglichst wenig Risiken erzeugende und dauerhaft funktionierende Füße zu stellen: Ja.

    Konkret: Eine Plattform über die
    1) Kontakte hergestellt und gehalten werden können
    2) Informationen vielfältiger und möglichst abgesicherter und aktuell gehaltender Art bereitgestellt werden für
    2a) Bewältigung konkreter Konflikte und Probleme wie eben besonder schlechter bzw. gefährlichwr Radwege
    2b) Verkehrserziehung - weitergehendere Projekte komplexerer Art
    3) konkretere Hilfsmöglichkeiten in hier nicht näher benannten Spezialfällen

    Also Angebote die die Hilfe zur Selbsthilfe fördern oder erst ermöglichen.
    Alle arbeiten konstruktiv und möglichst ideologiefrei zusammen, um durch ehrlichen und offenen Umgang Überzeugungsarbeit zu leisten.

    Was ich nicht möchte sind Strukturen der bislang altbekannten Art, siehe die einschlägig bekannten Vereine. Sowenig Vereinsmeierei wie nur irgendmöglich.


  • Welche Radfahr-Subkulturen sollen denn angesprochen werden und welche müssen draußen bleiben? (oder kurz: Wessen Interessen will die Organisation vertreten)?

    Die Frage hat mich einige Tage irritiert. Dabei sollte es gar nicht um eine Gruppierung mit eigenen Interessen und Sichtweisen gehen. Mein Wunsch wäre eine Organisation, die das ganze möglichst objektiv angeht. Es sollte zum Beispiel nicht darum gehen, ob man Radwege möchte, sondern, ob sie dem Radverkehr nutzen.