Quengeln hilft doch - manchmal!

  • Hallo zusammen,

    dies soll eine kleine Motivation für alle sein, die erfolglos mit irgendwelchen Ämtern kommunizieren, um Verbesserungen für den Radverkehr zu erreichen.

    Der Radweg auf meinem Arbeitsweg wurde über die Jahre immer schlechter. Hauptsächlich die folgenden Punkte waren ärgerlich:
    1.) Vor Jahren wurden irgendwelche Kabelarbeiten durchgeführt. Dazu wurde der Radweg an mehreren Stellen geöffnet. Die neue Asphaltdecke war leider von Anfang an absolut jämmerlich: 5-10cm hohe Hügel. Als Nachbesserung wurde an Anfang und Ende jedes Hügels noch eine Asphaltwurst auf die Nahtstelle gelegt, so dass es beim Drüberfahren dreimal pro Rad hoppelt.
    2.) Auf einem einem anderen Abschnitt mit Betonverbundsteinen stapeln sich inzwischen die Asphaltausbesserungen auf den "Wurzelhügeln". Von der vollen Breite ist vielleicht noch 1/3 halbwegs befahrbar. Der Rest geht nur im Stehen.
    3.) Verschiedene kleine Ausbesserungen wurden ausgeführt, indem einfach mit drei Schritt Anlauf ein Asphaltklumpen auf das Loch geworfen wurde.
    4.) Zwei neue Laternen (vom Denkmalschützer gefordert) stehen nun auf dem Radweg.

    Über die diversen jämmerlichen Baustellenbeschilderungen in der Zwischenzeit will ich mal gar nicht reden. Zu jedem Punkt hatte ich eine Mail ans Tiefbauamt geschrieben. Auf 1 und 3 wurde gar nicht reagiert, auf Punkt 2 kam "wird irgendwann asphaltiert, wann genau steht in den Sternen". Und zu 4 kam: "Die Belange des Radverkehrs werden leider immer noch nicht ausreichend berücksichtigt". Zu den miesen Baustellen gab es auch kaum eine Reaktion.

    Irgendwann wurde es mir zu blöd. Ich habe dann eine freundliche aber sehr deutliche Mail an die Bezirksbürgermeisterin von den Grünen geschrieben und versucht, sie bei ihrer Grünen Ehre zu packen. Schließlich geht es mit dem Radverkehr ja eigentlich um eine ihrer Herzensangelegenheiten.
    Sie reagierte sofort: "Ist auch mein Arbeitsweg, auch ich ärgere mich, ich rede mal mit den zuständigen Leuten".

    Und siehe da: letzte Woche (6 Wochen später) wurde Punkt 1 schonmal behoben. Ich hatte mich schon eine Runde gefreut. Und heute auf dem Weg zur Arbeit stehen schon die Bauzäune, um den Abschnitt aus Punkt 2 zu asphaltieren. Gleich noch ein Grund zur Freude!

    Luft nach oben gibt es natürlich immer, aber wenigstens passiert mal was!

    Hartnäckigkeit hilft manchmal dann doch.

  • Ich halte das auch so, dass ich regelmäßig über Missstände auf den von mir genutzten benutzungspflichtigen Radwegen informiere und um Abhilfe bitte. Viele Kleinigkeiten werden dann auch recht schnell behoben. Die groben und teuren Sachen stauen sich dann irgendwann und ich beantrage die Neubescheidung, kann dabei in der Argumentation zur Ernsthaftigkeit der "wir beschützen die Radfahrer" Argumente dann auch auf einen guten Stapel Schriftwechsel nicht erledigter Mängel zurückgreifen. Nach ein bis zwei Jahren wird so mancher Richter dann hoffentlich auch von der Hinhaltetaktik zu überzeugen sein - so hoffe ich.

    Wichtig finde ich immer den Schriftwechsel auf Papier, das lässt sich gut abheften und als Nachweis verwenden. Telefonate und mündliches einlullen bringt nix.

  • Wichtig finde ich immer den Schriftwechsel auf Papier, das lässt sich gut abheften und als Nachweis verwenden. Telefonate und mündliches einlullen bringt nix.

    Diesen Teil sollte sich jeder in riesengroßen Lettern ausdrucken und über's Bett hängen! :!:
    Nur schriftlich ist das Ganze ein Vorgang. Bei einer Behörde, die ordentlich arbeitet, landet so ein Schreiben dann auch in der Akte und taucht später bei Einsichtnahme wieder auf. :D

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Über die diversen jämmerlichen Baustellenbeschilderungen in der Zwischenzeit will ich mal gar nicht reden. Zu jedem Punkt hatte ich eine Mail ans Tiefbauamt geschrieben. Auf 1 und 3 wurde gar nicht reagiert, auf Punkt 2 kam "wird irgendwann asphaltiert, wann genau steht in den Sternen". Und zu 4 kam: "Die Belange des Radverkehrs werden leider immer noch nicht ausreichend berücksichtigt". Zu den miesen Baustellen gab es auch kaum eine Reaktion.

    Irgendwann wurde es mir zu blöd. Ich habe dann eine freundliche aber sehr deutliche Mail an die Bezirksbürgermeisterin von den Grünen geschrieben und versucht, sie bei ihrer Grünen Ehre zu packen. Schließlich geht es mit dem Radverkehr ja eigentlich um eine ihrer Herzensangelegenheiten.
    Sie reagierte sofort: "Ist auch mein Arbeitsweg, auch ich ärgere mich, ich rede mal mit den zuständigen Leuten".

    Ich denke der Punkt hier ist, dass es einen Unterschied macht ob sich Politiker (gar Vorgesetzte) oder nur "Normalbürger" an Behörden wenden.