Camburger Straße, Spittelplatz bis Rautal

  • Weil CKO einen anstehenden "Workshop" zu Radverkehrssituation in der Kahlaischen Straße und der Camburger Straße erwähnte, hab ich mir das mal angeschaut.

    worum geht's?

    Strecke bei BRouter

    Strecke bei GoogleMaps

    was fällt auf:

    - Bundesstraße

    - eine der wenigen Nord-Süd-Verbindungen. Tallage in Jena ist eben ... ein begrenzender Faktor ;)

    aber schauen wir uns das mal im Detail von Süd nach Nord an:

    Mapillary

    und in der Kartenserie kommen wir hier direkt vom linken Seitenrand angefahren

    Was man aus der Mapillary-Perspektive nicht sieht bei der Ampelkreuzung:

    Die vorherrschenden Wegebeziehungen für den Radverkehr in Mapillary: von links nach rechts, von rechts nach links.

    also QUER zur Camburger Straße.

    Diese Kreuzung (Spittelplatz) ist ein Ärgernis Sondergleichen.

    Ich behaupte, dass an dieser Kreuzung nur auf der Fahrbahn entsprechend der StVO gefahren werden darf. Wer die Fahrbahn als Radfahrer queren will: das klappt eigentlich nicht. Obwohl auf die Furten Fahrrad-Piktos gemalt wurden. Aber die Furten beginnen / enden an Gehwegen. reinen Gehwegen. richtigen Gehwegen.

    Die Realität vor Ort sieht natürlich so aus, dass doch irgendwie geradelt wird.

    in der Karte oben:

    grün = die Fahrbeziehungen für Radverkehr müssen sauber erstellt werden

    rot = diese Fahrbeziehung ist zu vermeiden, wird aber heute genutzt

    mit (rot) landet man auf der linken Straßenseite...


    Aus der anderen Richtung (Damenviertel zum Saalbahnhof)

    grün: sollte fahrbar gemacht werden

    rot: zu vermeiden

    Der Umbau dieser Kreuzung - so er überhaupt kommt - hat großes Potenzial für den Radverkehr. stetige Führung, eindeutige Regeln.

    Aber auch hier befüchte ich, dass "der Verkehr" auf der Hauptstraße, der Camburger Straße wieder auf maximalen Durchsatz getrimmt werden wird.

    Wie soll eigentlich der Radverkehr auf der Camburger Straße ablaufen?

    In der Karte ist ein Flaschhals in der Mitte erkennbar, ich hab mal Bemaßung erstellt

    6,8m zwischen Straßenbahn-Körper und Hauswand.

    Hauswand? Naja, Arkadengang.

    Mapillaryvon "unten" in Blickrichtung "oben"

    was will man da machen? :whistling:

    Mischverkehr. was anderes geht einfach nicht. De

    aber ok, gucken wir uns mal das Anschlussblatt an

    Kreuzung Nollendorfer Platz

    grün: bisherige Fahrbeziehung für Fahrtichtung Süden/Innenstadt

    was ich befürchte: dass man probieren wird, den Radverkehr hier "oberhalb" des Gleiskörpers führen zu wollen

    Allerdings dürfte das die LSA-Phasen an diesem Doppelknoten derart über den Haufen werfen, dass das nicht realisierbar ist.

    Und: man muss dann auch klar sagen, alle Straßen sollten so hergestellt oder zumindest geregelt sein, dass ein Befahren mit dem Rad möglich ist.

    Nur mit dem Angebot, den Radverkehr dann eben hier "abzuleiten" und woanders entlang zu schicken (vielleicht garniert mit dem Vorschlag Fahrradstraße?) wird die direkte Verbindung (Camsdorfer Straße) hier nicht besser.

    Nördlich des Knotens (in der Karte also rechts) beginnt ein Schutzstreifen.

    Mapillary, Fahrtichtung Norden

    zwischen den Gebäuden rechts und links: 15,2m

    rechnerisch:

    + 2,5m Gehweg

    + 1,9m Radfahrstreifen

    + 3,2m Kernfahrbahn

    + 3,2m Kernfahrbahn

    + 1,9m Radfahrstreifen

    + 2,5m Gehweg

    = 15,2m

    und vor/hinter der Engstelle haben wir noch ein bisschen mehr Breite zur Verfügung.

    --> Machbar

    Blatt 3

    am linken Bildrand: Straßenbahndepot

    erkennbar: die beidseitigen Schutzstreifen. Wie gut das mit der Regeleinhaltung klappt, kann sich jeder denken. :rolleyes:

    Ja, es ist besser als vor 3 Jahren. Aber eben auch nicht gut.

    wir haben hier verfügbare Straßenbreite von 16-17m

    da ließe sich echt gut was machen: breite Radfahrstreifen.

    Problem: die Bäume auf der Westseite (Karte: oberhalb der Straße)

    Die müssten weg. Will man die stehen lassen, bleibts bei den Schutzstreifen.

    Ich würd die zwar lieber abkratzen als stehen lassen, aber das lässt unser Regelwerk eben nicht zu.

    Wenn Platz ist, sind Radfahrstreifen aufzumalen. Wenn Platz nicht reicht: Schutzstreifen. :rolleyes:

    Blatt 4

    mitten drin eine meiner Lieblingskreuzungen :love:

    X/

    Mapillary

    na, wer erkennt, wie man fahren darf / nicht darf?

    genau, hinter der Kreuzung beginnt

    - rechtsseitig ein reiner Gehweg

    - linksseitig ein gewünschter sonstiger Radweg per "Radverkehr frei"

    Das Straßenflurstück hat hier sagenhafte 19m Breite. Da ließe sich einiges machen.

    Wieder das Problem: die Bäume. die müssten Weg.

    Oder man beschäftigt sich mit den Abbiegebeziehungen des KFZ-Verkehrs. Wenn man die einschränkt, könnte man vllt. auch mit weniger Platz gute Bedingungen (Radfahrstreifen) schaffen.

    die linksseitige Freigabe ist garantiert nur so ein Konfliktvermeidungs-Rudiment, weil man den Radverkehr auf keinen Fall auf die Fahrbahn "zwingen" wollte. Hurz!

    Die MArkierung der Fahrradfurt auf der Kreuzung selbst muss eigentlich eher heute als morgen weg. Wurde auch mehrmals im Mängelmelder thematisiert. Passiert ist nüscht.

    Blatt 5

    Aral-Tankstelle am rechten KArtenrand zu sehen.

    Wir haben hier noch immer:

    östliche Seite = Gehweg

    westliche Seite = Radverkehr frei in nördl Richtung , VZ240(!) in südl.Richtung

    Das ist ja grundsätzlich so eine Beklopptheit Sondergleichen:

    dieser Wechsel zwischen

    - "du musst auf der Fahrbahn fahren!" (ist ok)

    - "du darfst nicht auf der Fahrbahn fahren!" (blöd) bei identischer Verkehrsbelastung

    Blatt 6

    auch hier: ca 17m Breite verfügbar...

    ostseite: Gehweg

    westseite: VZ.240 in südl Ri, Radverkehr frei in nördl. Ri

    Blatt 7

    Tja...

    am linken Kartenrand: 12m Breite

    in Höhe des Neubaus: 14m Breite

    die 12m sind knirsch, damit gibt's keine "gute" Führung für den Radverkehr.

    Aber Grunderwerb sollte an Ostseite möglich sein.


    Blatt 8

    nächste Tanke (JET) auf Ostseite

    Ab hier darf in nördl. Richtung dann auf dem Gehweg in Schrittgeschw geradelt werden: Mapillary

    14m vor dem Kreuzungsbereich, 17m im Kreuzungsbereich, 14m dahinter

    erschwerend:

    - Kreuzung wurde erst hergestellt

    - Neubauten auf Westseite, die werden keinen Meter abgeben

    - Gewerbeflächen auf Ostseite könnten...

    Aber sind wir ehrlich: das bleibt so.

    Hier wird's nur eine Diskussion um B-Pflicht geben. Natürlich darum, ob man sie BEIDseitig anordnet und nicht wie jetzt nur in FaRi Süd...

    Blatt 9

    Ich hab mal die Radfahrmöglichkeiten eingezeichnet

    von Süden (links) darf man auf

    - der Fahrbahn fahren

    - dem Gehweg fahren in Schrittgeschwindigkeit.

    Bis zu der Springinsel dort.

    Ab da:

    - entweder auf den westlichen Gehweg rüber und dort weiter

    - oder auf Fahrbahn weiter

    clever, oder?

    in Fahrtrichtung Süden besteht implizites Fahrbahnverbot durch B-Pflicht. Hurra. X/

    Mit knapp 14m und ohne wirkliche Möglichkeit des Grunderwerbs sieht es aber auch hier düster aus, was "gute" Radverkehrsanlagen angeht.

    geht nur schlechte: Schutzstreifen. brrrrr. :|

    Blatt 10

    Blau: die B-Pflicht, die man angeordnet hat nach dem Neubau der StraB-Haltestelle und der parallen Herstellung der Straße (hier jetzt: Naumburger Straße)

    rot: so muss man fahren, wenn man an der Sprunginsel auf Blatt 9 auf die linke Seite gewechselt hat. Wird auch nicht geändert. Und die Querung ist lang, an der Stelle

    Mapillary

    Zusammenfassung:

    - die Herstellung durchgehender und guter Radverkehrsinfrastruktur ist in der Camburger Straße lediglich in Abschnitten möglich

    - zwischen Spittelplatz und Nollendorfer Platz kann es nur Mischverkehr geben, die Alternativen, den Radverkehr östlich (Spitzweidenweg) oder westlich, parallel zur StraB-Trasse zu führen, sind umwegbehaftet und erfordern zusätzliche Querungen (Wartezeiten!)

    - wird zwingend am Baumbestand nördlich Nollendorfer Platz festgehalten, sind auch hier keine Verbesserungen für den Radverkehr zu erreichen, die NICHT zu Lasten des Fußverkehrs führen

    - ein Umbau Spittelplatz ist angeraten, wird aber wie immer in Jena mit maximaler Bevorzugung des KFZ-Verkehrs einhergehen. Dies auch unter der Prämisse, dass die B88 irgendwann mal auf die Wiesenstraße verlegt werden soll und der KFZ-Verkehr reduziert wird. Was dann wieder durch die Baugebiete im Jenaer Norden kompensiert werden wird :rolleyes:

  • Ich wage es mal, hier meinen laienhaften Text wiederzugeben, den ich im September 2021 niederschrieb, bevor ich Bekanntschaft mit diesem Forum machte:

    Radverbindung Innenstadt -> Zwätzen

    Die kürzeste Verbindung zwischen Stadtzentrum und Zwätzen geht entlang der Camburger und Naumburger Straße. Entlang dieser ist die Radverkehrsführung sehr uneinheitlich. Stadtauswärts hat man folgende Erfordernisse bgzl. der Fahrbahnwahl:

    1. Angebotsstreifen von Nollendorfer Hof bis Scharnhorststr.
    2. Straße oder linksseitig für Radverkehr freigegebenen Gehweg von Scharnhorststr. bis JET-Tankstelle. Bis zur Aral-Tankstelle ist das Radfahren auf dem rechtsseitigen Gehweg nicht nur illegal sondern rücksichtslos, zu schmal, zu viele Fußgänger, schlechte Sicht auf angrenzende Wege aufgrund von Hecken. Zwischen Aral- und Jet-Tankstelle ist der rechtseitige Gehweg lediglich zu schmal, kann aber rücksichtsvoll gefahrlos befahren werden.
    3. Straße oder freigegebener Gehweg auf beiden Seiten von Jet-Tankstelle bis Stifterstr. Am rechtsseitigen freigegebenen Gehweg gibt es nichts auszusetzen. Wenig Fußgänger, sehr gute Sichtbeziehungen und Markierungen bei Einfahrten
    4. Straße oder linksseitiger freigegebener Radweg von Stifterstr. bis Am Egelsee. Der rechte Gehweg ist verboten, zu schmal und Grundstückseinfahrten sind unübersichtlich. Kann also weder legal noch gefahrlos befahren werden.
    5. Straße oder rechtsseitig freigegebener Gehweg von Am Egelsee bis Am Steinbach
    6. Gemeinsamer Geh-/Radweg von Am Steinbach bis Fritz-Löffler-Institut. Sehr unangenehm zu fahren wg. 5 Straßenquerungen auf den ersten 80 m. Am Flurweg Radverkehrsführung mitten durch den Aufstellbereich der Fußgänger an Ampel und Haltestelle, der Ampelmast steht mittig auf dem Weg.
    7. Straße ab Fritz-Löffler-Institut. Ende der Ausbaustrecke. Der pflichtbewusste Radfahrer wird hier mitten auf die Straßenbahnschienen entlassen, an einer Stelle, wo der Kfz-Verkehr keinen Hinweis darauf bekommt und sowieso eher beschleunigt als bremst.

    Dieser Parcours verlangt denen, die mit dem Rad unterwegs sind, einiges ab. Aber auch Kraftfahren und Fußgängern, die zu Recht oder Unrecht den Eindruck bekommen, dass sich Radfahrer widerrechtlich in ihrem „Hoheitsgebiet“ bewegen.

  • Nun, da ich inzwischen ein bisschen Fachwissen angesammelt habe, wage ich mal ein paar Kommentare zur Analyse unseres aus dem Norden zugezogenen DMHH :

    was fällt auf:

    - Bundesstraße

    Meines Wissens ist seit ein paar Jahren die Wiesenstraße als B88 gewidmet. In den 90ern führte die B88 entlang Kahlaischer Str. und Camburger Str., nun entlang Stadtrodaer Str. und Wiesenstr. Der SV-Anteil auf der Camburger Str. wird vll. bei 5% liegen.

    Diese Kreuzung (Spittelplatz) ist ein Ärgernis Sondergleichen.

    Es sei denn, man fährt auf der Fahrbahn. ;) Von den anderen Wegebeziehungen funktioniert eigentlich nur die Überfahrt vom Saalbahnhof in die Sankt-Jakob-Str. intuitiv und einigermaßen flüssig (der mittlere grüne Pfeil auf blatt_1b).

    Was mich neulich erstaunt hat: Mein 11-jähriges Schulkind hat, allein von Löbstedter Str. zur Käthe-Kollwitz-Str. unterwegs, diese Kreuzung gemieden und ist lieber auf dem linkseitigen Gehweg an der Polizeiwache vorbei und dann in der Käthe-Kollwitz-Str. auf der Fahrbahn gefahren. Von unübersichtlichem Gedränge auf Querungsfurten hat sie bereits auf dem Schulweg genug. Und die schwer vorhersagbaren Fahrwege der anderen Radfahrer an dieser Kreuzung können ein 30 kg schweres Mädchen schon mal verunsichern. (Mich verunsichert es auch, wenn mir ein 150 kg schwerer Fahrer auf seinem E-Bike entgegen kommt.)

    erkennbar: die beidseitigen Schutzstreifen. Wie gut das mit der Regeleinhaltung klappt, kann sich jeder denken. :rolleyes:

    Ja, es ist besser als vor 3 Jahren. Aber eben auch nicht gut.

    Ja, PKW-Rad-Überholvorgänge finden hier regelmäßig bei Gegenverkehr statt. Aber es sind 9 m Gesamtbreite, sodass sich ein bekennender Liebhaber des urbanen Zwischensprints dabei keineswegs bedrängt fühlt. Lediglich bei LKW-Rad fühlt sich das etwas beklemmend an. Positiv hervorzuheben sind die Geradlinigkeit der Strecke, die geringe Zahl an Einmündungen und die Abwesenheit ruhenden Verkehrs. Ausnahme: Vor den letzten beiden Blöcken vor der Scharnhorststr. stehen manchmal aufgeschulterte Falschparker. Das ist dann z.B. für Schulkinder nicht ungefährlich, denen Geschwindigkeit und Erfahrung fehlen, um risikoarm links vorbei zu fahren.

    Verbesserungswürdig an den Schutzstreifen sind die Gullideckel. Da gibt es auch schmalere, die nicht so weit in die Fahrbahn hineinragen. Die Bäume hingegen würde ich lieber stehen lassen.

    mitten drin eine meiner Lieblingskreuzungen :love: X/

    Ein Meisterstück der Verführungskunst.

    die linksseitige Freigabe ist garantiert nur so ein Konfliktvermeidungs-Rudiment, weil man den Radverkehr auf keinen Fall auf die Fahrbahn "zwingen" wollte. Hurz!

    In den 90ern wurde das als Zweirichtungs-241er geschaffen. Unfallhäufungen ergaben sich von selbst. Die LSA an der Altenburger Str. ist eine Folge davon.

    Die Markierung der Fahrradfurt auf der Kreuzung selbst muss eigentlich eher heute als morgen weg. Wurde auch mehrmals im Mängelmelder thematisiert. Passiert ist nüscht.

    Alle wissen es, aber es muss wohl auch bei uns ein Pendant zum bayrischen Weißwurstfrühstück geben, welches die Behörden ungeachtet solcher Umstände in einen Zustand seliger Zufriedenheit versetzt.

    Hier wird's nur eine Diskussion um B-Pflicht geben. Natürlich darum, ob man sie BEIDseitig anordnet und nicht wie jetzt nur in FaRi Süd...

    Im Rahmen der grundhaften Sanierung der Camburger Str. hatte die Stadt vor etwa 10 Jahren verlauten lassen, dass sie beabsichtigt, auf beiden Seiten die B-Pflicht aufzuheben.

    Blatt 9

    Nein, von Scharnhorststr. bis Naumburger Str. darf durchgehend links geradelt werden. Bild 9 erweckt aber auch den Eindruck, dass die Zäune überwiegend außerhalb der Flurstücksgrenzen stehen.

    rot: so muss man fahren, wenn man an der Sprunginsel auf Blatt 9 auf die linke Seite gewechselt hat.

    Habe noch nie gesehen, dass jemand so fährt. :/

    - zwischen Spittelplatz und Nollendorfer Platz kann es nur Mischverkehr geben, die Alternativen, den Radverkehr östlich (Spitzweidenweg) oder westlich, parallel zur StraB-Trasse zu führen, sind umwegbehaftet und erfordern zusätzliche Querungen (Wartezeiten!)

    Bzgl. Mischverkehr: Ja!

    Bzgl. Alternativen: Stadtauswärts ist der Spitzweidenweg ist gar nicht so schlecht (2 Ampeln weniger, Streckenlänge nahezu gleich), stadteinwärts entfällt jedoch der Ampelvorteil wg. 2x Linksabbiegen.

    - wird zwingend am Baumbestand nördlich Nollendorfer Platz festgehalten, sind auch hier keine Verbesserungen für den Radverkehr zu erreichen, die NICHT zu Lasten des Fußverkehrs führen

    Im aktuellen Zustand ist der Abschnitt zw. Nollendorfer Platz und Scharnhorststr. für mich in beide Fahrtrichtungen der entspannteste. Man kann dort sowohl langsam als auch schnell fahren.

    Doch zu besonderen Anlässen, also wenn ich eine nette Bekannte treffe, die in die gleiche Richtung unterwegs ist, kann es geschehen, dass auch ich mal auf dem Gehweg rolle, um entspannter plaudern zu können. Diesen Komfort können Schutzstreifen leider nicht bieten. Seitenwege hingegen schon. Z.B. ist es morgens purer Stress, mit dem Rennrad stadteinwärts in Höhe der Tankstellen der B-Pflicht nachzukommen. Da kommen einem schon mal Teenager in 3er-Reihe entgegen, die sich herzlich wenig für schnellen Radverkehr interessieren.

  • Im OTZ-Artikel ist die Rede von einem "neuen Radweg, der vom Spittelplatz aus in der Nähe der Saalbahnhof-Gleise bis zur Aral-Tankstelle führt."

    Was soll das bedeuten? Im Radverkehrskonzept führt der vorgeschlagene Radweg (VZ 240?) an der Aral-Tankstelle vorbei fast bis Automobile Blase. Das nördliche Teilstück ist zur Zeit Trampelpfad und enthält einige bei Kindern sehr beliebte "Rampen".

    Bis fast zur Aral-Tankstelle kann man bereits jetzt auf dem Spitzweidenweg fahren. Dass wäre also fast nichts, da noch 10 m weiter zu bauen. :rolleyes:

  • naja, man möchte eben Alternativrouten schaffen.

    Spittelplatz -> Spitzweidenweg -> hinterm Lidl vorbei -> ZickZack am Fitnesstudio zur der Unterführung der Bahnstrecke

    von dort Gleisparallel bis zur JET-Tankstelle, dort ist wieder zurück auf Camburger Straße.

    Aber nochmal: was soll das bringen?

    Für wen? Wir haben bereits eine durchgehende, direkte, geradlinie Verbindung. Die Camsdorfer Straße.

    Diese elende Bau- und Planungskrankheit, immer neue Umwege schaffen zu wollen, ist selten dämlich.

    Aber es ist einfach:

    - man lenkt von den eigentlichen Problemen ab

    - man kann sagen "wir tun was!"

    - und die Radwegefraktion (aka Radentscheid Jena) freut sich auch, kann sie doch so einen Mist als Erfolg in ihrem Sinne verkaufen.

    Die Alternative, einfach die Camburger Straße durchgehend und als direkte Erschließungsstraße für angrenzende Wohngebiete so herzustellen, dass sie gut mit dem Rad befahrbar ist: dickes Brett, viel Widerstand und am Ende ja auch das Eingeständnis, dass man an bestimmten Knotenpunkten vor einigen Jahren den Radverkehr nicht (ausreichend) mitgedacht hat...