Was ich an vielen (Hamburger) Polizisten nicht mag

  • Vor wenigen Minuten sprach ich einen uniformierten Polizisten an einer roten Ampel auf der Schanze an, da gerade auf meinem Weg durchs Viertel zuvor schon acht oder zehn von der Sorte auf Streife meinen Weg querten. Der "Radweg" in der Schanzenstraße endet wegen Baustelle an Haus-Nr. 31, dort ist eine Art Aufleitung auf die Fahrbahn über eine Parkbucht eingerichtet. Für Hamburger Verhältnisse schon mal nicht schlecht, es gibt Bordsteinabsenkung, 2 gesperrte Parkplätze, VZ600 am Radwegende.

    Leider - wie die Kampffahrer nun mal so sind - ist die Ableitungsstelle fast immer zugeparkt. Deswegen dachte ich mir - bei Rot an der Ampel, sprich mal auf "kurzem Dienstweg" deinen Freund und Helfer an. Ich also ganz freundlich, PK16 möge doch mal ein Auge auf die Stelle werfen und bei Blockade abschleppen. Antwort: Ich sei ja kein Radfahrer (ich war als Fußgänger unterwegs). Ich entgegnete, dass ich schon mehrfach per Rad dort vorbeigekommen sei und auch dann die Stelle fast immer zugeparkt gewesen sei. Und ich ergänzte nocn, dass PK16 doch jetzt auch aufgrund dieser jetzigen Beschwerde jetzt aktiv werden können und dort regelmäßig abschgleppen könne. Er: Abgeschleppt wird nur bei offizieller Beschwerde eines Radfahrers. Von sich aus darf die Polizei nicht abschleppen lassen. Ich spürte schon wieder großes Unbehagen und dachte, das wird ja wieder "lustig" wie bei den meisten Gesprächen mit Uniformträgern. Dann behauptete er noch, dass Sachgebietsleiter Verkehr nicht zu den Straßenverkehrsbehörden gehören würden und dann gab ich auf und hab das Gespräch wegen Sinnlosigkeit eingestellt. :S

  • deckt sich mal wieder mit dem - leider - allgemeinen Eindruck, den man als Bürger häufig gewinnt:
    - nicht interessiert
    - nicht zuständig
    - nicht regelkundig

    Wobei die Reihenfolge der Nicht-igkeiten vom jeweiligen Beamten und vermutlich der Tageszeit und den Mondphasen abhängt.
    Gibt da draußen bestimmt jede Menge total nette und "unverbrauchte" Polizisten - leider ist die Chance, an genau die zu geraten, gefühlt bei 5%.

    Und was nützt mir der freundlichste Kontakt, wenn das Gespräch eben doch immer nach den selben Mustern abläuft:
    - "Sie haben keine Ahnung!"
    - "Sie sind jetzt ruhig!"
    - "Ich entscheide!"
    - "Oder wir beenden das hier!"
    nicht in genau dem Ton, das nun wirklich nicht. Aber das ist eben die Kurzform solcher Gespräche. Das mag total hilfreich sein, wenn man an einen Unfall mit Blech- und Personenschaden gerufen wird, um "Ordnung" und Struktur in die Sache zu bringen.
    Leider ist so eine Strategie aber kontraproduktiv, wenn der mündige Bürger eben genau weiß, was er will und was er eben nicht will...

  • Zitat

    Er: Abgeschleppt wird nur bei offizieller Beschwerde eines Radfahrers. Von sich aus darf die Polizei nicht abschleppen lassen

    Was soll das denn? Und hast du gefragt, ob er wen. ein Knöllchen verteilen mag?

    Mir wird hier das Gefühl vermittelt, daß du als Radfahrer schlicht eine andere Ausrede gehört hättest.

  • Hallo


    - nicht interessiert
    - nicht zuständig
    - nicht regelkundig

    dürfte er überhaupt interessiert sein, sich für zuständig erklären, und Regel befolgen, wofür er im Grunde genommen nicht zuständig ist?

    bei uns (Mönchengladbach) jedenfalls nicht! es wäre "Mundraub" gegenüber der Mitarbeiter des Ordnungsamts!

    Und selbst innerhalb dieser Truppe, Ordnungsamt, gibt es bombenfeste Kompetenzschwierigkeiten:

    - Parkvergehen sind Sache des Fussvolks
    - Radwegfahrvergehen sind nicht Sache der Polizei sondern des Ordnungsamts
    - aber im Ordnungsamt der Kaste, ja, wie in Indien, bei den Ordnungskräften gibt es Kasten, Tabus, des KOS (Kommunales Ordnungs-Services, diejenigen mit den Fahrzeugen mit dem Polizei-Mimikry, den Handschellen, und, wenn ich mich nicht täuscher, mit dem Waffenholster am Gürtel, ob mit oder ohne weiss ich konkret nicht, aber Holster ist da) und KOS ist so gut wie zu 99,99999 % nie auf Radwegen gesehen worden!

    eine Politesse kann demnach NICHT einen Verkehrsvergehen ahnden, das vor ihren ungläubigen Augen abgeht! Ist es 10 km weg von der Stadtmitte weg, dann kommt niemand, auch wenn jemand da wäre: bis man antanzt, ist der Übeltäter weg, und hat er kein Nummernschilder (Zweirad, Reiter, usw.) oder SEHR-ausländische (Bulgarien usw.), dann ist es sinnlos, Du findest ihn im Leben nie mehr wieder, da eine polizeilische Suche für kleine Vergehen sich nicht lohnt!

    ausserdem:

    Ordnungsamtkontakt (= , in den meisten Fällen, was den Bürger angeht, -Hilfe und -Aktivität) gibt es nur von Mo bis Fr (Sonderdienste gibt es an Tagen von grossen Fussballbegegnungen, und ausserdem Politessendienst auf an gewissen Stellen am Samstag usw., aber der Bürger hat keine Einfluss darauf: Er kann die zuständigen Bediensteten, auch wenn sie gerade aktiv wäre, ausserhalb von Mo bis Fr in der Regel gar nicht erreichen, so beisp. um einen schweren Parkvergehen auf Radweg abzufertigen: Antwort vom der Telefonzentrale am Ordnungsamt, ist schon anwesend, so wegen etwaigen Umweltvergehen, usw., die absolut nicht warten können: «Machen Sie ein Foto und reichen Sie es nachträglich ein!»). Ordnung ist also Glücksfrage, denn in manchen Wochen gibt es noch viel mehr Zeit ohne Ordnungsdienst, so an grossen gesetzl. aber auch lokale Feier- oder Festtage, denke mal von Karfreitag mit Oster-Dienstag, oder Karnaval etc.

    erwartest Du wirklich, dass die Nonne die heilige Messe spricht (das gab's nämlich auch nie!)? Warum sollte es da anders sein?

    Ach, ok, Du meinst wir leben in einem geordneten Land?

    tut mir leid, Dich enttäuschen zu müssen!