Beiträge von Wahl-HHer

    Dann fang ich mal an.

    Ich fahre mit Cam, seit ich mehrmals an der selben Stelle vom selben Kraftfahrer absichtlich gefährlich nah und schnell überholt wurde.
    Wenn es keine besonderen Vorkommnisse gab, wird das Material sofort gelöscht.
    Ansonsten, zeige ich PKW-Halter an, deren KFZ auf Rad- oder Gehwegen parken und ich davon direkt betroffen bin. Wenn aber ein Auto auf nem Radweg steht und ich auf der Fahrbahn unterwegs bin, zeige ich das nicht an. Und auch wenn ich sehe, dass das Aut gleich wieder weg sein wird, drücke ich ein Auge zu.
    Letzte Woche habe ich zum ersten Mal eine Fahrerin wegen zu dichtem Überholens angezeigt. Das aber nur, weil sie es auf wenigen hundert Metern zweimal tat und hinterher der Meinung war, dass das alles ja vollkommen sicher gewesen wäre...
    Desweiteren habe ich letzte Woche begonnen, kurze Clips zu machen, die die Gründe Radwege zu meiden veranschaulichen.
    Ich benutze die Cam bis jetzt auf nur auf den Wegen die ich regelmäßig fahre und die länger sind als 5-10 Minuten.

    Ich habe da mal einige Fragen an diejenigen Forumteilnehmer die mit Action-Cams am Rad unterwegs sind.

    Was hat euch dazu bewogen mit der Cam zu fahren?
    Was macht ihr mit dem Videomaterial? Nutzt ihr die Aufnahmen für spätere Anzeigen? Welche Fälle zeigt ihr an?
    Wie oft und auf welchen Strecken nutzt ihr die Cam?

    Wer als Radfahrer sehr defensiv fährt, wie es die Polizei immer fordert, d.h. auch auf der Vorfahrtstraße auf sein Recht verzichtet und immer schön brav nach links und rechts schaut, der dürfte die Gefährdung durch abbiegende Kfz stark minimieren, so dass kein großer Unterschied zwischen gefühlter und reeller Sicherheit besteht.

    Und was ist dann bei Straßen ohne Radwege oder wenn die Radwege gerade nicht benutzbar sind? Dann muss man doch wieder auf die Fahrbahn. Früher oder später trifft man dort dann auf Kfz-Führer die beim bloßen Anblick von Radfahrern vor ihnen auf der Fahrbahn ausflippen und zu teilweise gefährlichen Erziehungsmaßnahmen greifen.
    Man kann so defensiv fahren wie man will, wenn es einem Autofahrer nicht passt, ist man trotzdem schnell eine gefährdete Spezies.

    Ich fahr da zweimal die Woche lang und seltsamerweise habe ich da fast nie Verkehr von links. Und das obwohl zur Rush-Hour-Zeit.

    Auf dem Rückweg wird dann direktes Links-Abbiegen aus der Kellinghusenstraße in die Ludolfstraße praktiziert. Es kam auch schon ein paar Mal vor, dass ich dort auch andere Radfahrer dabei vor oder hinter mir hatte. Ich hoffe ja, dass sich das immer mehr trauen.

    Zitat:
    "Am Abend des Pfingstsonntags wurde zudem eine Radfahrerin auf St.Pauli von einem Mercedes angefahren. Der Autofahrer, ein 77-Jähriger, hatte die 29-Jährige übersehen, als er vom Fischmarkt kommend in die Große Elbstraße einbog. Die Frau erlitt schwere Kopfverletzungen, der Rentner einen Schock.
    Dreist: "Nach dem Unfall fuhr ein Fahrzeug über das Fahrrad der Geschädigten", sagte Sadowsky. Der Autofahrer fuhr weiter, ohne anzuhalten.
    "

    Da hat wohlmal jemand seine Aggrofantasien gegenüber Radfahrer ansatzweise ausgelebt.

    Der wohl kürzeste Radweg Hamburgs. Oldesloer Straße, Ecke Frohmestraße. Vorher gibt es keinen Radweg und der Gehweg ist auch nicht (mehr?) freigegeben. Hinter der Kreuzung gibt es zwar einen Radweg, dieser ist aber nicht benutzungspflichtig.

    Es ist zwar absolut in Ordnung, dass endlich in der City Knöllchen verteilt werden aber in den massenhaft zugeparkten Wohngebieten findet das genaue Gegenteil statt.

    Ich habe am Mittwoch in Eidelstedt jemanden gesehen, der aussah wie jemand vom Ordnungsamt. Also mit Uniform und so. Ich musste auch mehrmals hinsehen, weil ich es nicht glauben konnte. Und diese Person war auf einem E-Bike unterwegs.

    Die Busbeschleunigung soll ja auch nicht für die Osterfeldstraße sein, sondern für die Kollaustraße und den Lokstedter Steindamm. ;)

    Aber mal Spaß bei Seite, in der Elbgaustraße sieht es zur Zeit auch öfter so aus, weil ja der Eidelstedter Platz im Rahmen der Busbeschleunigung umgebaut wird. Ich habe es schon öfter geschafft auf der Strecke S-Bahn Elbgaustraße bis Eidelstedter Platz, zu Fuß mehrere Busse zu überholen. :thumbup:

    Was besonders nervt, sieht die Auto-, LKW- und Busfahrer die die Fußgänger- und Radfurten an den Ampel blockieren.

    Werde mal dem HVV und VHH ne Mail deswegen schreiben.

    Diese Pressemeldung ist wiedermal eine von den eilig dahingekritzelten. Für mich ließt sich das so, als ob der 77-jähriger mit dem Auto auf dem Gehweg unterwegs war und beim Abbiegen dann den 12-Jährigen ignoriert übersehen hat.
    Das kann ich mir nun aber doch nicht so ganz vorstellen.


    EDIT: Aah, jetzt wurde sie scheinbar überarbeitet.

    Es ist in Deutschland allgemein üblich, ein klein wenig zu schnell zu fahren.

    Und warum ist das so? Weil die Owis und Bußgelder dafür in Deutschland schon viel zu lange viel zu niedrig sind.

    Warum halten sich denn die Leute in anderen Ländern eher ans Tempolimit?

    Letztes Jahr war ich z.B. auf Teneriffa. Auf der Autobahn galt max. 120km/h. Die Bahn war so gut wie leer und ich war bei 120 km/h mit dem Mietwagen deutlich schneller als 90% der anderen Autos.
    In Deutschland kriecht man mir fast in den Kofferraum wenn ich bei erlaubten 120km/h 130km/h fahre.


    Ganz abgesehen von diesem Unfall: Es gibt ja nun wirklich Autofahrer die meinen, einem Fahrbahnradler einen richtigen Schreck einjagen zu müssen - so als erzieherische Maßnahme - indem sie ihn mit knapp 20 cm Abstand überholen. Solche Autofahrer können sich aber auch mal um 20 cm verschätzen. Zum Nachteil des Unfallopfers.

    Gestern hatte ich eine Autofahrerin, die mich trotz freier Gegenfahrbahn mit weniger als 50cm Abstand überholt hat. Als ich sie an der nächsten Ampel darauf ansprach, hatte ich den Eindruck, dass Sie völlig in Gedanken unterwegs und sich keiner Schuld bewusst war.
    Ich weiß nicht was ich schlimmer finde, Leute die in Trance ihr Auto durch die Gegend fahren oder Leute die ihr Auto als Druckmittel für erzieherische Maßnahmen einsetzen...

    Geht mir genauso. Damit wird das Fahrrad immer in die Peace-lange Haare-Öko-Jesuslatschen-Hanf- und Leinenklamotten-Ecke gedrängt und nicht als Verkehrsmittel wahrgenommen.Nicht jeder, der mit dem Fahrrad seinen Alltag (Wege zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Sportverein etc) erledigt, tut das um die Welt zu retten.

    Der autoalternative Verkehr ist Thema eines Bevölkerungsteils, den ich mal als urbane obere Mittelschicht, also als typischen Grünenwähler beschreiben würde, und gegen das Interesse anderer Bevölkerungsteile durchsetzt, bei denen das Auto noch eine große Rolle spielt.

    Das würde ich nicht so grob verallgemeinern. Gerade in Großstädten, wechseln viele Leute (egal ob jung oder alt) aufs Fahrrad und/oder ÖPNV, weil sie merken, dass sie damit oft bequemer, mindestens genauso schnell und auf Dauer auch billiger durch den Alltag kommen. Diesen Leuten ist der Umweltaspekt egal weniger wichtig. Viel mehr interessieren sie sich für das gesparte Geld (Kfz-Steuer, Versicherung, Parkgebühren, Strafzettel, Reparaturen...), die gewonnene Zeit und vielleicht noch die verbesserte körperliche Fitness/Gesundheit.

    Dass immer mehr junge Leute aufs Fahrrad umsteigen bedeutet ja nicht automatisch, dass sie gar kein Auto mehr fahren. Insofern ist konstruiert diese "Zeitung" hier einen Widerspruch.
    Und wenn man dann Leute mittleren oder höheren Alters als Widerspruch gegen diesen Trend anbringen möchte, ist das auch nicht sehr seriös.